Dresdner Journal : 01.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188803018
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18880301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18880301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-01
- Monat1888-03
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- Dresdner Journal : 01.03.1888
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1888 Donnerstag, den 1. März, abend- Dres-nerIMrml Uhr en i» soll Ma». N dieselben planmäßig für seine trau-formistischen Be Feuilleton der her meinen Rat! Ich st retten. Drum wahren Schleuderpreis daselbst wertvolle Gegenstände erwerben und dann dieöseit» der Alpen um ungeheure Summen wieder an den Mann zu bringen suchen. er, Pill. Irigand io«k an, Prager» , Haupt Vrü«k. Lckr der , Albert- a« a»ot»ol»« Lsiob« tritt kost- axi 8t»wp«t»u»cütK^ tun»». den 5. März diese- Jahre» und folgende Tage, vormittags von 10 Uhr an. l» I»»-« Natal», i IRVrUot», .... 18 Miel ieb: t Narb 80 kL Lü»»»!»« ttmiunvr»: 10 i^« »aten in «rett. iachzeit- Publi- llig unt on «SW. ttg-, Uen< sfet. »t«r> Hof. und »nraal»' S. No«, 29. Krbruar, Abend». (W.T.B.) Die amtliche Zett«»- veröffentlicht ei« von der Ne- Nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. San Nemo, 29. Februar, abend» 11 Für bi« Gesarntteitung verantwortlich? Otto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. n. A. Mai Hänchen > MSd- - Hra. aufseh« "t Frl. Eduard Bm«dr- Kappel i Elbea- Wilhelm »enbuig. -ard i» frl Jo- I ) in Iuliu« Augufte > «eckn Bertha k. Nirch- « Leute» hneidrr- Hn». ühnch« a»äa»4la»nvr«dNt»rei>, ?Lr ä«n kaulli «iovr »«paldoooo 2«it« dlsu»« kvbritt >0 Ondsr „8ro^»»»Q6t" cli« 2«ll« 80 kt. ö« l'adaUaa- noä 2iFsrll«tt sottpr. Fntd«l»1»G. Lraekata«» t INplivl» mit itoiLabills äsr Koni»- arut ?««rta^< abanä, k«rn»pr«rb ^v»vbl>»i: Ur. 18ÜÜ. beschwüre ich Sie, kehren Sie um! — Ihre Sinder verlangen nach Ihnen, fie brauchen Mutterliebe — erhalten Sie sich ihnen. — O kehren Sie «ml Roch ist nicht» geschehen, da» Sie unwiderruflich von den Ihre« trennte — Ihr Maun wird vergeben ..." .Glauben Sieb" unterbrach die andere sie zweifelnd. Amtlicher Teil. Mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des König» ist dem zweiten landwirthschaftlichen Rathe bei der Abtheilung der Sreishauptmannschaft zu Dres den für die Geschäfte der vormaligen Generalcom mission für Ablösungen und GemeinheitStheilungen, RegierungLrath Dietrich, die Stelle eines Hilfs arbeiter» im Ministerium des Innern übertragen und derselbe zugleich in die Stelle d«S ersten landwirth schaftlichen RatheS bei der gedachten Abtheilung der KreiShauptmannschast zu Dresden befördert worden. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Professor der Hygiene an der Universität Leipzig und Direktor der hygienischen Instituts daselbst, Ör. ws<1. Hofmann zum medizinischen Beisitzer bei der KreiShauptmannschast zu Leipzig unter Verleihung de» Titel» „Medicinalrath" zu ernennen. Dresden, 27. Februar. Se Königliche Majestät haben Allergnädigst geruht, dem Untersteuereinnehmer Friedrich Wilhelm Möhler in Frohburg das Albrechts- kreuz zu verleihen. ihr erzählt? Run, ihr Auftreten lieh an Seld>tänd,b leit und an Energie nicht» zu wünschen übrig. Wie sich doch die Männer täusche« können! dachte sie. Ll- iried« aber trat auf fie zu, erfaßte ihre Hand und bat, mit wahrer Herzensangst in Blick und Stimme: „Folgen Eie mir! Hören Eie auf möchte Eie retten — vor sich selb Februar i finai». witd« nd übt« russisch«» d»4 aus »Schluß !U. Di« rud« uu» ch d« es ihr«» vohl al« schwach« zeb«nd«u ditaktirn l »o,»v, )i«konto- 1»3,»v. > au d« Mirirrt« e Inter- is d«m regne« Prädikat können, j, Rente ilich fest, Steinig. . Unter ige« In- Somol« S lagen 1880« iger qr- n ging Sm lrb- lien zu. Raubank, 1b st«- chauptet, r weiter ' » 1b r Notiz. >, Lauch. 1b, cf gleich- >ch ziem- Sorten iachbür«- befsere Dre»de«, 1. März. Criöpi bei Gelegenheit der ersten Ministerkrisi». Die Vertreter deS Königreich» Italien find wie ihr vaterländischer Staat selbst politisch und parlamen tarisch in einer stet» fortschreitenden Entwicklung be griffen Dieser erfreuliche Fortschritt zeigte sich mehr fach durch die für Sauuuermitglieder mcht zu häufige Fähigkeit und Bereitwilligkeit, unbeeinflußt von Partel fraden, da» Wesentliche vom Unwesentlichen unter- scheiden und sich für allgemeine patriotische Fragen nachhaltig erwärmen zu können. Diese Selbsterziehung, die Resignation, Mäßigung lebhafter Leidenschaften und ernste Arbeitskraft verlangt, wird durch den wohl- thätigen und anregenden Einfluß de- jetzigen italieni schen Ministerpräsidenden auffallend gefördert. Seine geniale Natur versteht es mit leichter Hand zu schaffen und dabei doch der Würde und Ambition eine» mäch tigen Reiches nichts zu vergeben. Einen rasch erledigten Ministerwechsel in» Auge fassend, wendet sich die „Presse" dem eben angedeutrtev Thema zu und knüpft daran im heiterernsten To« die nachfolgenden Betrachtungen. Den italienischen Sammern blieb auch unter dem aug und vor allem Da» Besetz Eoppino enthielt geradezu drakonische Be- weil der alte Herr stimmuugen, welche nicht bloß dem Staate ein Lor- ' kauf-recht einräumten, andern überhaupt den Handel strebungen au»nutzte, wickelte sich diesmal durch da» mit älteren Werken der Sunst und de» Sunsthandwerk» Bekanntmachung, die Auslosung Königl. Sächs. Staatspapiere und und die Auszahlung fälliger Kapitalien, Zinsen und Renten der Staatsschuld betr. Die öffentliche Auslosung der planmäßig am Oktober" ^88 jur Rückzahlung gelangenden 41b Staatsschuldenkassenscheine vom Jahre 1847 und 3 H StaatSschuldenkossenscheine vom Jahre 1855 ingleichen der am 1 Juli 1888 mit 9tzlb Prämien zuschlag rückzahlbar werdenden 41b sächsisch-schlesischen Eisenbahnaktien im hiesigen Landhause I. Obergeschoß stattfinden. Die Auszahlung der laut der Ziehungslisten vom 1. und 2. September 1887 auSgelosten, am 1888 fälligen Kapitalien der 4H Staatsschulden kassenscheine vom Jahre 1847 und 3 N Staatsschulden kassenscheine vom Jahre !855, der im gleichen Ter mine zahlbaren Zinsen dieser Staatsschuldgattungen und der Renten auf die 3<k Staatsschuldverschrei bungen von den Jahren 1878 und 1887 findet »»« 15. März diese» Jahre» a« lich und tiefernst; „durch Verletzen der heiligsten Pflichten erkauft man kein Glück." Mathilde schwieg eineu Augenblick, dann bemerkte Ke trocken: „Sie predigen mir da ja eine sehr hau»- oackcue Moral. — Sollte ich mich in Ihnen getäuscht haben?" Da senkte Elfriede den Sopf und die glühende Röte der Scham überflutete ihre Stirn und Nacken, al» fie abgebrochen stammelte: „Ich war, wa» ich Ihnen zu sein schien — eine Thörin — aber ich bm au» dem gefährlichen Traumleben erwacht, und Sie felbst haben jetzt oeu letzte» Zweifel getilgt." — Und nun hob fie da» Haupt und blickte ihr Gegenüber fest und beredt au: „ÄS giebt nur ein Glück, nur einen Weg für die Frau, da» ist der enge, dornige Pfad der Pflicht", sagte fie laut und bestimmt, indem fie fich von dem Sessel erhob. Eie schien ordentlich größer geworden in ihre« edle« Eifer, und Frau Ma- thilde betrachtete sie mit unverhohlenem Erstaunen. Die» war also die Marionette, von der ihr Mann argen Rückgabe der betreffenden Kapital- und ZinS- scheine bei der StaatSschuldenkaffe hierfelbst und der Lotterie - Dahrlehn»kasse in Leipzig, sowie zufolge der bezüglichen Bekanntmachungen de» Königlichen Finanz- Ministeriums und der sonst getroffenen Festsetzungen auch bei der Sächsischen Bank zu Dresden und deren Filialen, bei Herrn Ed. Bauermeister in Zwickau, bei Herrn G E. Hrydemann in Bautzen und in Löbau und bei dem Borschußvrreine in Plauen i. B. statt. Dresden, am 28. Februar 1888. -er L»dt«g,««schilt w Verwalt«, der Stiattschaldn Bönisch. gierung kraft der ihr durch Artikel 2 de» Gesetze» vom 10. Februar 1888 zugestandenen Lefugni» erlassene» Dekret, durch welche» »on morgeu ab die in dem allgemeinen Tarife bestimmten Etn- gang»zölle für gewiffe ftanzöfische Waarrn erhöht »erden. Unter den von solcher Erhöhung be troffenen Waare« befinden fich: Wei«, Spirituosen, Kaffee, Zucker, Shocolade, Oese, Seife, Par- ftmerteu, Karb»aareu, Möbel, Spielwaareu au» Holz,. Gewehre, Mehle, Mehlspeisen, i» Essig oder Ol eingelegte Früchte, Fische, Kerzen, Fächer, Piano» rc. Der Zoll auf Tertilwaaren, Häute, Eisenbahn - Vehikel, rhonwaareu, Gläser und Kupferwareu wird auf 56 Proz., der Zoll auf Eiskawaarea auf 20 Proz., de^eaige auf Maschinen anf LV Pro,, festgesetzt. Lnria, 1. Mär». (Tel. d.Dresd:. Journ.) Ueber Parova i« Thal del Orco ging eine Schneelawiae nieder, durch welche SV Personen getödtet wurden. London, 1. März (Tel. d. DreSdn. Journ.) Einer Nentermeldvug zufolge hätten alle Mächte aunmehr auf die russischen Vorschläge betreff» Balgarien», welche jeder Macht besonder» «itae- teilt waren uud in denen Rußland nicht eine Collrettverklärung der Mächte, sondern von jeder Macht eine seinen Schritt in Konstantinopel unterstützende Erklärvng forderte, beantwortet. Wie <» heißt, äußerte fich England dahin, daß e» dem Sultan nicht anratrv könne, irgend einen Schritt zur Entfernung de» Prinzen Ferdinand z« unternehmen, ohne vorher ausreichende Maß- regeln für eine Ordung der bulgarischen Sache »ach der Abreise de» Coburger» »orgeschlagea zu haben. kennen. Wenn das aber erst um einen herumkrabbelt, kriecht, schreit und zetert ... Na, kurzum, ich war immer froh, die ganze Bande der Kinderfrau über lassen zu können und zu meinen Büchern zu flüchte»." „Die Frau scheint gar kein Herz zu haben," dachte Elfriede kopfschüttelnd, doch wie ward ihr, al» jene einen frischen Anlauf nehmend, fortfuhr: „In diesen Verhältnissen vegetierte ich weiter und fühlte mich bodenlo» unglücklich, bi» ich einen Mann kennen lernte, einen Mann sage ich Ihnen .. „O nicht weiter!" rief Elfriede und streckte ihr wie beschwörend die Hände entgegen, doch Frau Mathilde fuhr unbeirrt fort: „Einen Mann, sage ich Ihnen, in welchem ich alle» vereinigt fand, wa» mir von jeher al» Ideal vorgeschwebt hat." ,L> hüten Eie sich! Hüten Eie sich," rief Elfriede in flehendem Tone, „nur zu ost bezahlt ma« de« Irr tum mit seinem ganzen Leden-glück." „Bon welchem Irrtum reden Eie?" fragte Mathilde kalt. „Wollen Eie etwa sagen, ich hätte Ohr und Herz dem Zauber feiner Persönlichkeit verschließen sollen?" ,La — so lange e» noch Zeit war," entgegnete Elfriede mit vor Erregung glühenden Wangen. Die Fremde schien fich in angenehmen Träume reien verlieren zu wollen, denn fie lächelte und sprach halblaut vor fich hin: „E» war >a das Werk eines Augenblicks l Unsere Seelen fanden sich rasch, wir verständigten uns, liebten uns, ich sprengte meine Fesseln, und nun bin ich hier und warte auf ihn, dei mich wahrhaft glücklich machen wird." „Glauben Eie das nicht," sprach Elfriede eindri»g und verfolgte mich mit den ungerechtesten Vorwürfen; endlich sollte ich mich gar dem Haushalte widmen, ich, tue ich eine vielseitige, beinahe gelehrte Bildung genossen!" „Sie hält mir einen Spiegel vor," sagte sich Elfriede und wurde schamrot bei dem Gedanken. Frau Mathilde, welche sie scharf beobachtete, ließ jetzt die Bemerkung fallen, Elfriede sei wohl auch keine von denen, welche mit Passion den Kochlöffel schwingen. „Gewiß nicht," meinte die junge Frau dagegen, „aber ich sollte denken, seinem Manne zu Lieb« . . ." Mathildens Mund umspielte ein sonnige- Lächeln, und rin warmer Blick traf die Ahnungslose. „Habe ich dich schon so weit!" flüsterte sie leise und setzte in Gedanken hinzu: „Die ist noch zu retten." Laut jedoch sagte sie in kaltem, höhnischem Tone: „Na, ich dankte für das mir zugedachte Vergnügen und machte meinem Herrn Gemahl die Hölle so heiß, daß er bald genug von seinem herrlichen Projekt, mich zur Küchenmagd herabzuwürdiaen, abstehen mußte. Von nun an gingen wir ein jeder seine Wege. Ich suchte Trost in meinm geliebten Büchern .. ." „Aber Sie hatten )a doch Ihre Sinder," warf Elfriede ein, und ihre Stimme klang vorwurfsvoll und verwundert. „Pah, wa» können solch Keine unfertige Geschöpfe ihrer Mutter sein?" sprach achselzuckend Frau Mathilde, doch Elfriede ereiferte sich und rief: „O, alles, alles l sollt ich denken. Was ertrüge ich nicht um solch eines kleinen Wesens willen?" Mathilde entaeanete spöttisch: „Sie sprechen wie alle, welche die Mutterfreuden nur vom Hörensage» L»««» >«»«» vr»»«« «. N.- «NUUntt: Da-ö« F 6«..' I«U>»i SitrUl«: 6t. StUU««» mochte er mit der Lockung, welche gerade in Italien Portefeuilles uud ministerielle Generalsekretär-stellungen auf so viele Deputierte auSüben, jene Verschiebungen in der Gruppierung der zahlreichen kleinen parlamen- tarischen Fraktionen fördern wollen, durch welche er immer wieder die ichwankende Ordnung in seinem unsicheren Heerbanne für einige Zeit herzustellen ver mochte. Dabei verstand er eS jedeSmal, dem Parla- mente und dem Lande i« überzeugung-kräftiger Weise vor Auge« zu führen, daß unter den gegebenen Ver hältnissen nur er der einzig mögliche Ministerpräsident sei, welcher in dem scheinbaren Chao- die Ordnung und bei dem scheinbar stete« Wechsel in der Re gierung die Stabilität verkörpere Er that die-, in dem er jede-mal die Opposition selbst den Beweis erbringe« ließ, daß sie nicht im stände sei, au- ihrer Mitte eine Regierung auf die Beine zu bringen und seine Gegner aus diese Weise »<t »b«ur<ium führte. Bekanntlich dauerten diese Läuterung-krifen oft wochen lang. Herr Eri-pi konnte die Aufgabe, Stetigkeit in der Regierung zu erhalten, einfacher fassen und leichter durchführen. Er für seine Person ist der Mehrheit in der Deputiertenkammer wie im Senate sicher; die Opposition wagt sich nicht an seine Person Hera«, sondern versucht e- nur, dem einen oder dem andern inner Amtrlollkgen ein Bein zu stellen. Und wenn die- ihr wider Erwarten glücke» sollte, so nimmt der Lonseil-präsident die Sache »icht so pathetisch, wie Depreti- einen solche» Fall aufzufassen für zweck mäßig erachtete. Der gegenwärtige Lonseil-präsident hält da- Spiel mit den Ministerkrise« für ein der RegierungSautontät schädliche- und wendet für die parlamentarische Disziplin eine andere Hygiene au, al- Depreti-. LriSpi erachtet eS für zweckmäßig, die Stabilität i« Re-ierungsprivzipe auch im Regierung», personal zu« Ausdruck zu bringen und partielle Krise», wenn solch« unvermeidlich geworden, auch nur als partielle zu behandeln. Infolgedessen hat sich auch der jüngste Personenwechsel in der Regierung schnell und glatt vollzogen, während eine solche Ver schiebung unter Depreti» bei wahrscheinlich gleichem oder ähnlichem Schlußeffekte mit weit mehr Krast- vergeudung und Zeiwelschwendung fich abgespielt haben würde. LriSpi ist bekanntlich genötigt worden, den Unterricht-Minister zu wechseln. Diesmal gab übrigens den Anstoß zu der hergebrachten FaschingS- krisi» nicht die Sammer der Abgeordneten, sondern der Senat. Eoppino hatte eine Vorlage über die Veräußerung von Sunstgegevständen und Altertümern einaebracht, deren Zweck sein sollte, die Verschleppung wert voller Kunstgegenstände in das Ausland zu erschweren. Bekanntlich spielt der Handel «it alten Sunstwerken in Italien eine sehr große Rolle. Da» Laud ist 25Mi». (W.T. B.) Se. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Kronprinz verbrachte einen gute» Ta-, hatte sich auf de» Balkon begeben wo er wegen de kalier» Wetter- indessen nur kurze Zeit verblieb, und war im übrigen lange mit Schreiben »ad Lesen beschäftigt. Sav Remo, 1. März. (Tel.d DreSdn. Journ.) Professor v. Bergmann verbleibt auf Befehl Gr. Majestät deS Kaiser- in San Remo bi» zur Aa- knnft deS Prinzen Wilhelm, der heute Nacht 1 Uhr 30 Min. von Karlsruhe hierher abgereist ist. Berlin, 1. März. (Tel. d. DreSdn. Journ ) Professor Waldeyer ist nach San Remo abgerrist. Straßburg i. E., 29 Februar. (W T. B.) Professor Kußmaul ist beute wieder hier ein getroffen. Rom, 29. Februar. (W T. B.) Deputierten- kammer. Ministerpräsident CriSpi legte beute di« zweite Folge der Schriftstücke über die Handels vertrag-Verhandlungen mit Frankreich vor. Anf eine Anfrage de» Abg. Prinetti erklärte derselbe, die italienische Regierung habe ihr Möglichste» zur Feststellung eines italienisch-französischen Konvra- tionS-Tarif» gethan. Die Kammer werde hoffent- lich über diesen Gegenstand keine Debatte eröffnen wollen. E» wäre schmerzlich, wenn fich da» italie nische Parlament in einen Streit mit de« fran zösischen eivließe. E» könne Verdrießlichkeiten, aber nicht einen Zwiespalt zwischen beiden Nationen geben. Die Regierung wünscht lebhaft, daß r» weder zu einem Zwiespalt noch zu einem Streit mit Frankreich komme. ES sei nicht die Schuld der Regierung, wenn fie von morgen ab den all- gemeinen Tarif in Anwendung bringe. Ein Dekret werde heute abend veröffentlicht, welches viele Sätze deS allgemeinen Tarifs gegenüber Frankreich modi fiziere. Es handle fich um Verteidigung, nicht um einen Angriff. Prinetti, Nicotera und Miceli sprachen sich zvstimmevd zu den Auslassungen EriSpi'S auS Der Radikale Ferrari verzichtete darauf, über diese Frage die Regierung zu inter- pellirreu. — Die Kammer genehmigte sodann mit 209 gegen 18 Stimmen die Ler! ängerung deS Handels vertrags mit Spanien um zwei Monate. — Der gleiche Beschluß wurde auch im Senat gefaßt, wo CriSpi noch mitteilte, daß heute ein Vertrag mit der Schweiz abgeschlossen sei, welcher für Italien die Behandlung alS meistbegünstigte Ration Vor behalte, um inzwischen die Verhandlungen wegen definitivem Abschluß deS ^Vertrages fortzusetzen. Einer Meldung auS Maffauah zufolge unter nahm General Baldiffrra gestern mit zwei Ba taillonen Bersaglieri und einer Abteilung Irre- Elftiede. Novell« von E. Bunsen. (Fortsetzung). Elfriede wurde eS ganz schwül bei diesem Ge ständnisse. Sie rückte unruhig auf ihrem Sessel hin und her und suchte der Fremden in- Wort zu fallen; allein diefe war bereit- ins Feuer geraten und fprach lebhaft weiter „Ideal angelegte Naturen, wie Sie, werden mich und meine Handlungsweise begreifen." „O bitte," stammelte Elfriede, „ich bin nicht in der Lage ..." Allein die Dame hörte nicht auf sie, fon- dein Hub an zu erzählen, sie sei verheiratet und zwar unglücklich verheiratet; ihr Mann, ein braver, in fernem Berufe ganz tüchtiger Mann, fei entsetzlich prosaisch und hausbacken; er vermöge nicht, dem hohen Fluge ihrer Gedanken zu solaen und gäbe sich auch gar nicht die Mühe, sie zu verstehen. „O Gott, das wird ja meine eigene Geschichte," dachte Elfriede erschrocken, und Frau Mathilde fuhr fort : „Wir haben vier Kinder, da- jüngste davon ist zwei Jahre alt — allein die» gehört nicht hierher. — Also da» Verhältnis zwischen mir und meinem Manne wurde immer unerquicklicher. Ich litt unsäg lich, umsomehr, al» wir nicht reich sind und ich sparen sollte. Du lieber Gott, woran konnte ich denn sparen? An Büchern etwa? Als ob die geistige Nahrung nicht fast noch nötiger sei als die leiblich«. — Aber das begriff mein Mann nicht, sondern quälte strammen Regimente de- gegenwärtigen Ministerpräsi- immer «och der Haupteiskauf»markt für die großen devten da- herkömmliche Faschingtvergnügen a« einem Kunst- und Antiquitätenhändler, die oft um einen Bischen KabinettSkrisiS nicht vollständig versagt. Aller dings ward dasselbe ihnen nur knapp zugemessen. Während sonst zur Zeit deS verewigten Depreti» diese Krisen einen größeren Umfa»g und vor allem eine viel längere Dauer batten, i Bekanntmachung, eine Erweiterung der Befugnisse des Aichamtes zu Oschatz betreffend, vom 27. Februar 1888. Im Anschlusse an die Bekanntmachung, die be stehenden Aichämter und deren Einrichtung für die verschiedenen Zweige der AichungSgeschäfte betreffend, vom 3. März 1873 — Gesetz- und Verordnungsblatt vom Jahre 1873 S. 225 — wird hiermit zur öffent lichen Kenntniß gebracht, daß die Befugnisse des Aich amtes zu Oschatz (Ordnungszahl 10) auf das Aichen von Gasmessern erstreckt worden sind. Dresden, den 27. Februar 1888. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Müller. auläre« eine Rrko-«o»ziru«a bi» Ailet, fand aber energische Eingreifen de» Hrn. Lri»pi die Sache ganz kein Anzeichen eine» Durchzug»» der Abesfiuier. überraschend schnell und glatt ab. Seinem Vorgänger wollte man nachsaaen, daß er zur Zeit, wenn die ersten Frühlingslüste um den Monte Litorio zu wehen begannen, nötigenfalls auch selbst eine Mine unter die Miuisterfauteuill» gelegt habe, wenn e» die Opposition veraessen Haven sollte. Bald galt e» ihm, sich einiger Kollegen, die ihm unbequem zu werden angefaugen, zu entledigen oder ihnen wenig sten» bei herannahendem Aschermittwoch ein warnen- de» wewaoto mori zukommen zu lassen; bald wieder M51
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