Dresdner Journal : 24.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188805242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18880524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18880524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-24
- Monat1888-05
- Jahr1888
-
707
-
708
-
709
-
710
-
711
-
712
-
-
-
-
- Titel
- Dresdner Journal : 24.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1888 Donnerstag, den 2d Mat, abends H 118 DreMerZourml ä« 0>«<to«r 6o»> kck»»». nichtamtlicher Leit a,. Feuilleton Derselbe: Die 17 kol. Tafeln. m io! W ^Mot»r.... IN 1t»r^ Mrlivk» 4 öt»rü »0 ?L xm^to» Nanui»»r»: 10 kL », » », », 11.«, ». »- k- r- L s^o, o, 1. s,rw, d 10. s,»o, >; bi« -lch. t »> nd» totiz um. - rr- u«l. l ia Mit, »r« iten laut, eich- lirn eger >rnd, lald. und i«u» und ^nl- iich ! ^>. ertrn l >!tz, !tk» Vit der «u. NN» bett ttn trat rttn aus >,1V 0M- auf der Charlottenburger Chaussee. Aus dem ganzen Wege war daS kaiserliche Paar Gegenstand enthusiastischer Kundgebungen. Dre-den, 24. Mai. Zu den neuen Maßregeln sür den Grenz verkehr mit Frankreich. Die von der Pariser Hetzpresse mit unermüdlichem Eifer sortbetriebene Deutschenverfolgung und die zahl losen Plackereien, denen in^rankreich reisende Deutsche seitenSder französischen Behörden ausgesetzt waren, kv»lUl. Lup«Ut»o» ä«, l>»«<l»or vrooäom, »0. konmprvod FLovUIo«: Ur. INS. llh «, bi» >ü, r, ußtg !; bis sSr äs» lt»ruu su»«r o«p»lt«>»u 2«Ie lltoimor 8«dn1t so?L v»t«r <ti« 2t il« »o kt. vtt 1'»d«U«»- «»ä 2Üt«ru«N» emtapr FuLvÜt^. Lr»<ü«>l»«» r I^lied mit ä« 8o>» umi k'mmt^, ?«rimpk»ob -Fimol»Iu»». Ar 18NS. Amtlicher Teil. Aekanntmachung. Am 1. Juni d. I». wird der an der Eisenbahn linie Bautzen - Schandau zwischen Kohlmühle und Kendischfähre gelegene neue Haltepunkt Porschdors sür den Personen- und Gepäckverkehr eröffnet wer den. An demselben werden bis auf Weitere- die fahrplanmäßigen Züge Nr. 600, 602, 606, 610 und 605, 607, 609, 613 und 615 nach Bedarf anhalten. Personen- und Gepäcktarif wird durch Anschlag an der neuen Verkehrsstelle und auf den benachbarten Stationen bekannt gemacht. Dresden, am 22. Mai 1888. Königliche Generaldirection der säch sischen StaatSeisenbahnen. Hoffmann. Lür die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der (itteratur- und Kunstgeschichte. oa ch »o. o. , b.«L, a^> , 8.»», vörli» » (bis utzea). 1».«, lussig- «,«,», )ra»t- roßeu- 11«, uchau, » 18 M, Uamvara->«N» «1« - I^iMiU I—I »r—l»a a. «.! üaaoonotm» <» NarUa-VMa-Namdm^ rmK-LotM, »nmklml ». N.-«G»oü«: Litt äko««,' kart» Lo»-«» N»rU» knmllml». ». »tattert : Da«b« «» Oo., Narll»: 08rUt»: S. llckUttsr» AfaetVot-«',- Nmm-vr- o NaU» a. ».I F L So. 11^0. , l Riesa) 11.«, »oritz- Mün- , »i» S. — », 4^» iindorf Lpezialbrrichte über dir Verwaltung der Königl. Sammlungen im Jahre 1887. (Fortsetzung.) Die Handbibliothek des Museums wurde um 189 Werke in 357 Bänden, darunter 52 Werke in 64 Bänden als Geschenke, vermehrt. — Der Gesamt bestand der Handbibliothek war im Januar 1888: 2820 Werke in 5086 Bänden. Davon besitzt die entomologische Abteilung, deren Bücherkatalog geson dert geführt wird, 643 Werke in 982 Bänden, wäh rend der Katalog der anthropologisch-ethnographischen Bücher noch mit demjenigen der zoologischen gemein sam geführt wird. — Verliehen wurden in 126 Aus leihungen an -0 verschiedene Personen 241 Werke in 376 Bänden, darunter an 8 auswärts wohnende Ge lehrte. Sammlungsobjekte wurden zu wissenschaftlichen und künstlerischen Zwecken an 27 verschiedene Perso nen in 44 Ausleihungen verliehen, unt> zwar zu sammen 199 Gegenstände. Das Museum beteiligte sich an der internalen Gartenbau Ausstellung in Dresden durch Ausstellung von 7 Kasten schädlicher Insekten. Von Schulen besuchten daS Museum nur daS Forwerksche Institut in Dresden, die Schule in Har» th« bei Waldheim. Der Präparator kippe wurde am 1. Juli iu den -- » 1 Die Fürstlichkeiten, welche den morgigen Ver mählungsfeierlichkeiten anwohnen werden, sind größten teils bereits in Berlin eingetroffen. Heute nachmittag begrüßten der Prinz v. Wales, der Großfürst und die Großfürstin Sergiut von Rußland und der Der Erlaß des elsaß-lothnngiscben Ministerium- auf der Charlottenburger Chaussee. Auf dem wird jedenfall- sowohl hüben al» drüben Anlaß zu Wege war da-kaiserliche Paar Gegenstand enthusi sehr lebhaften Erörterungen geben. Die offiziösen „Berl. Pol. Nachr." bemerken zu demselben: „Daß dem Verkehr an der Grenze durch solche Ketegvaphifche Wach richten. Berlin, L4. Mai. (Tel. d. DreSdn Journ.) Ce. Majestät der Kaiser hatte heute die beste Nacht sett der Anwesenheit in Charlottenburg. Lllerhöchstderselbe schlief je 3 Stuudeu hiuterein- ander und ohne Husten. Der Kaiser wird der Zivil- und der kirchlichen Trauung beiwohnen. Seit 10 Uhr «eilt Se. Majestät i« Park. Berlin,34.Mai, uachm. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Mit dem Glockevscblage 12 Uhr zeigte heute da» Läuten sämtlicher Glocken Charlottenburg» den Beginn der kirchlichen Trauung im Schlöffe an. Um 12 Uhr 3V Min. ertönten 36 Kanonenschüsse al» Zeichen, daß die Ringe gewechselt wurden. Sämtliche Glocken begannen wiederum zu läuteu. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, sowie Ihre Majestät die Kaiserin-Witwe Augusta wohnten der Keter bei. Bei der Anfahrt wurden der Prinz Heinrich, der Kronprinz, sowie der Keldmarschall Graf Moltke von einer nach vielen raufende« zählende« Meascheumevge mit stür mischer Begeisterung begrüßt; der Kronprinz trug die Marineuniform. Pari», 24. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) In der gestrigen Versammlung im „Grand Orient" wurde die Gründung einer Gesellschaft zur Be kämpfung de» BoulanaiSmu» beschlossen. Dieselbe soll eine allmähliche Verwirklichung der konstitu tionellen, politischen und sozialen Reformen er streben. London, 24. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Lei der Unterhauswahl in Southampton wurde der Schiffskommandant Evan» (Gladstoneaner) mit 5151 Stimmen gewählt; der konservative Gegen kandidat Guest erhielt 4286 Stimmen. haben endlich dahin geführt, die Langmut der deut schen Reichsregieruug zu erschöpfen. Die von der „Nordd. Allg. Ztg" in nicht mißzuverstehender Weise angekündigten Repressalien gegen die fortgesetzten Be drohungen und Belästigungen deutscher Reich-ange hörigen sind durch eine gestern bereits mitgeteilte Ver fügung de- Ministerium- für Elsaß-Lothringen nun mehr angeordnet worden. Vom 3l. d. MtS. ab muß jeder au- Frankreich kommende Reisende einen vor schriftsmäßigen Reisepaß mit dem Visum der deutschen Botschaft in Paris vorzeigen, ehe er die Grenze über schreiten darf. Ausgenommen von dieser Paßpflicht sind die Bewohner der französischen Grenzgemeinben, sofern sie sich zu geschäftlichen Zwecken m eine be nachbarte deutsche Grenzgemeinde begeben und sich vor den Gemeindebeamten entsprechend ausweisen. Diese Maßregel, welche an Bündigkeit und Deut lichkeit nichts zu wünschen übrig läßt, wird jedenfall- mit um so größerer Genugthuung ausgenommen wer den, als sich daraus ersehen läßt, daß man an maß gebender Stelle die Unhaltbarkeit deS gegenwärtigen Zustande- klar erkannt hat Wohin soll eS schließlich führen, wenn in Frankreich von Deutschen betriebene Fabriken einfach geschlossen werden, wenn man deutsche Gelehrte, die zu wissenschaftlichen Zwecken in Frank reich, reisen, verhaften läßt, wenn, wie eö in Belfort geschah, harmlose Touristen unter den Augen und Dank der Aufmunterung französischer Offiziere lebens gefährlich bedroht und mißhandelt werden und wenn schließlich, wie aus der Veröffentlichung deS amtlichen Protokolls über den „Fall Lutaucr" hervorgeht, ein harmloser Reisender auf dem französischen Grenzbahn Hofe einfach mit der Weisung zurückgeschickt wird, sich zunächst auf der Präfektur in Nancy einen Reisepaß auSstellen zu lassen? Waren alle früheren Vorkomm nisse schon genügend, deutsche Reisende vom Betreten französischen Bodens abzuhalten, so wird durch Vor gänge, wie den letzterwähnten, sür unsere Landsleute das Reisen in Frankreich beinahe zu einer vollstän digen Unmöglichkeit gemocht. Wenn eS in der Willkür jede- beliebigen Polizei beamten liegt, das Verweilen in Frankreich an Be dingungen zu knüpfen, die vorher nicht bekannt ge macht waren und von denen also auch niemand etwas wisseu konnte, so mußte die- notwendiger Weise zu Zuständen führen, welchen die deutsche Reichsregierung im Interesse ihrer Staatsangehörigen nicht länger ruhig zuschauen konnte. Die Regierung hatte dis da hin in wohlerwogener Langmut dem Ausenthalte fran zösischer Staatsangehöriger in Deutschland niemals irgend ein Hindernis in den Weg gelegt und ihnen denselben Rechtsschutz zu teil werden lassen, wie den Angehörigen aller übrigen Staaten, mit denen wir in Frieden leben. Angesicht« der fortgesetzten unerhörten Herausforderungen jedoch ist man in den maßgeben den Kreisen zu der Überzeugung gekommen, daß ein solches Verhalten mit der Ehre der deutschen Nation nicht fürder im Einklänge steht. Die französischen Ungleichheit in der Behandlung deutscher Staatsange höriger in Frankreich und französischer in Deutschland mußte aushören, wenn das Deutsche Reich schließlich nicht an Ansehen einbüßen wollte. Die Beziehungen zweier großen Nattonen zu einander können nicht an ders als auf dem Wege völliger Gleichberechtigung geregelt werden. Eine Zurücksetzung des einen oder de- andern Teil- muß sich notwendig durch eine Ein buße an Ansehen oder an Selbstachtung rächen. Wenn also die französische Regierung nicht will, daß ihren Staatsangehörigen bei uns dieselbe Behandlung zu teil werden soll, wie den Deutschen auf französischem Boden, so wird ihr nichts anderes übrig bleiben, als die bisher von ihr befolgte Politik aufzugeben und sich Deutschland gegenüber zu etwas mehr Billigkeit und Zuvorkommenheit zu bekehren. Lagcsgeschlchte. * Berlin, 23. Mai. Nach einer recht befriedigen den Nacht suchte Se. Majestät der Kaiser um H11 Uhr vormittags den Park auf, wo er über Tag ver blieb. Nachmittags gegen h6 Uhr fuhr der Kaiser in Begleitung der Kaiserin in geschlossenem Wagen nach Berlin, um der Kaiselin Augusta einen Besuch abzustatten. Später fuhren die Majestäten sodann bet den Kronprinzl. Herrschaften, beim Kronprinzen von Griechenland, sowie bei der russischen und eng lischen Botschaft vor, um die Besuche des Großfürsten Sergius von Rußland und deS Prinzen v. Wales zu erwidern. Die Rückfahrt erfolgte um 7 Uhr abends er einen nach Komposition und Stil begehrenden Ge schmackssinn hätte, so könnte Simoni Unvergeßliches leisten, während er bis jetzt eine Studienstaffel für Andere ist. O. B. Man darf das zum Besten des Maler- dem Pu blikum in Erinnerung bringen, da sein gegenwärtiges Bild, ein Chokoladenmädchen, welches Austern dar bietet, nicht auf der Höhe von Gussows Errungen schaften steht. Die auf die Spitze getriebenen violetten Töne der Karnation, die rein äußerliche Grazie, die Flachheit und Kälte deS Ausdrucks — dies und noch Manches, daS er gemacht hat, wollte er machen, ohne Frage aber war er seine Absicht, denn doch ein wenig realistischer, lebendiger und fesselnder zu wirken, al- er eS that. DaS Bild erinnert an die Darstellung in Frauenzeitungen und empfiehlt sich für den so genannten „Musterholzschnitt". Unter den Wasserfarbenbildern finden wir Gustav Simoni aus Rom wieder. Er hat einen „Abschied deS Mähers von seiner Liebsten" gesandt. Wir er kennen in ihm auch diesmal den unvergleichlichen Techniker der neueren Aquarellkunst, deren delikate Reize uneingerahmt in Mappenbildern noch anziehen der und intimer wirken, al» an den Wänden des Zimmers. Simoni malt alle- gleichwertig, Gewan dung, Schmuck, Fleischiöne, Architektur zeigen einen wahren Zauber der Farbengebung und Pinselführung. Er hat keine effekthaschenden Manieren, seine Methode verwendet bei aller Kraft, Tiefe und pastosen Hellig« kei.t der Lichter nur echte durchscheinende Aquarell farben; deckende Töne werden fast ganz vermieden, der weiße Grund des Papier» spricht immer mit, aber wir werden nie daran erinnert, nicht einmal durch kleine technische Kunstgriffe und Praktiken, welche von den besten Malern geübt werden. Er löst alle Auf gaben, die da» Aquarell an die Maltechnik stellen kann. Wenn seine Erfindungskraft Bedeutung und Kronprinz von Griechenland die kaiserl. Maje stäten im Schlosse zu Charlottenburg und folgten dort auch einer Einladung des kaiserpaares zum Diner. Uber die Vorbereitungen zu den Vermählungs feierlichkeiten und die Ankunft der Prinzessin Irene von Hessen wird der „Nordd. Allg. Ztg." au» Charlottenburg berichtet: Richt Wunder darf e» nehmen. daß heute schon in den Vormittagsstunden sich eine zahlreiche Menschenmenge vor dem hiesigen Schlöffe eingesunden hatte und die Berlin-Lharlotten- burger Thauffee ein äußerst belebtes Bild bot. Wußte doch jedermann, daß gestern abend und heute früh bereits mehrere fürstliche Hochzeitsgäste in der Reich-Hauptstadt eingetrossen waren und nun im Lause de- vormittag- den Majestäten ihren Besuch machen würden. Auch die öffentlichen und Privatgebäude unserer Stadt legten nach und nach ihren Festschmuck an und Aller Hände beeilten sich, hierin da- Beste zu leisten. An den Anschlagtsäulen luden große Plakate die Gewerke und Vereine zur Teilnahme an der Epalierbildung beim Einzüge der Durch lauchtigsten Prinzessin Braut am heutigen Abend ein, und die von den Bewohnern unserer jetzigen Residenzstadt getroffenen Vorkehrungen ließen erkennen, daß der erlauchten Braut Sr. König!. Hoheit de- Prinzen Heinrich ein würdiger Empfang in Bn-sicht stehe. Im Schlöffe selbst herrschte selbstverständlich ein ungemein rege-Leben, denn e- gab noch viel zu arrangieren, zu dekorieren und anzuordnen für die bevorstehende Vermählungsfeier. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit wurde in dieser Be ziehung der Schloßkapelle gewidmet. in welcher morgen der HerzenSbund deS jugendlichen fürstlichen PaareS kirchlich ein- gesegnrt werden soll. Die räumlich sehr kleine, aber stilvoll und mit bewundernswerte« Geschmack erbaute Kapelle war aller Stühle entleert worden: nur s hohe Sessel in gepreßtem Leder, je » zur Rechten und Linken de» Altars, waren in der selben belasten worden, während sich auf dem Parkettboden ein dunkelroter Teppich auSbrritete, über welchen wieder ein herr licher, mit großen goldfarbenen Sternen gemusterter Smyrna teppich vom Altar aus sich bis zum großen Mitteleingange, unter der dort angebrachten riesengroßen, von Engeln getragenen goldenen KönigSkrone hinzog. Geradezu von entzückender, ja bezaubernder Wirkung ist der Blumenschmuck zu beiden betten der Kanzel und de» Altar». An den dortige» Wänden sind hinter der Holztäfelung etagenförmig die kostbarsten blühende» Rosen ausgestellt, vom zartesten Weiß, Mattrosa Rot bi» zur Pur purfarbe, einen köstlichen Dust verbrettend, und da» Auge immer wieder und wieder durch ihre herrliche Pracht sestelud. Drese Dekoration ist ein gänn-ri>chcs Meisterstück, da» seinem Arran geur alle Ehre macht. Auf der Galette, in den beide» dort, recht» und links der Orgel, befindliche», durch antike Holzver täfelung auSgestatteten Nischen, werde» morgen während de» TrauungSakteS die Säuger de- König! Domchor- ihre» Platz haben. Die erwähnten Sessel find für da- hohe Brautpaar, die Majestäten und den durchlauchtigsten Vater der Prinzessiu- Braut bestimmt, während die übrigen btt der Trauung-serer« lichkttt in der Schloßlapelle anwesende« höchsten und hohen Herrschaften derselben stehend anwohaen werden. Der Trau- ung-alt selbst wird, wie bekannt, vom Oberhofprediger, Ober- konsistoriaiiat vr. Kögel vollzogen, dem hierbei auf allerhöchsten Befehl Ihrer Kaiserl. und Königl. Majestäten der Oberpsarrer Müller von hier und der Prediger PersiuS au» Potsdam assistieren, während möglicherweise auch noch der Großherzogl. hessische Seelsorger der durchlauchtigsten Priu- zesfiu-Braut sich mit den genannten beiden Geistlichen io diese» Amt teilt. Je mehr sich die Sonne gen Westen neigte, desto größer wurde die Zahl der von Berlin hierher strömenden Menscheu- menge, und auch von den Bewohnern unserer Stadt war alle», was irgend Aett hatte, schon stundenlang vorher aus den Beinen, um Zeuge de» Einzüge« der durchlauchtigsten Prinzessin Braut zu sei» Au? Spandau war eine Kompagnie deS 4 Barde- regiment» zu Fuß, welche» beka»ntlich zu der von Sr. Kaiserl. und Köuigl. Hoheit dem Kronprinzen kommandirten Brigade gehört, bei un» eingerückt, um aus dem Bahnhose die Ehren wache zu bilden. Sre hatte daselbst mit der Fahne und der RcglmentSmusck, die direkten Vorgesetzte» aus dem rechte» Flügel, Ausstellung genommen, während von dem hier augenblicklich garnijonierrnden Füfilierbatailloa de» 8 Barde-Grenadier- regimcnt» (Königin Elisabeth) die ». Kompagnie vor dem Fürüenflügtl de» hiesigen Söniglichen Schlöffe« al» Ehrenwache, ebensall» mit der Fahne und der Regime»t»musik, die direkten Ruhestand versetzt Seine Stelle wurde für» Erste nur provisorisch besetzt. Pubttciert wurde u. a.: A. B. Meyer: Unser Auer-, Birt- und Rackelwild und seine Abarten, mit Kunstausstellung. Karl Gussow hat im Laufe der Zeit wiederholt bewiesen, daß er technisch sehr viel kann. Mit einem sichtbarem Raffinement in Bezug auf Studium und Wahl de» Gegenstände» auferlegte er sich die ver- schiedenartiqsten Manieren und Effekte und zeigte fast immer, wie überraschend weit der eiserne Fleiß der Erreichung der malerischen Absichten nahe zu kommen vermag. So erging sich sein Pinsel, der stets modern, elegant und vor allem etwas kokett blieb, unter sott- währenden ost sehr schwierigen Übungen durch zahl reiche Geschmacksschulen hindurch Die einer natür lichen, gesunden Geschmacksrichtung, welche sich am vorteilhaftesten mit einem reichen Innenleben verbin den läßt, wurde dabei allerdings niemals berührt. Aber gerade da» Fehlen diese» eigenen seelischen Ge-. halte», der etwa» für die Kunst Wichtige» zu sagen hat, gewährte auch dem geschickten Maler viel unbe hinderter die Möglichkeit, die ProteuSgestalten seiner gefälligen Leistungen in allen Farben spielen zu lassen. Auch in der Kunst gilt die Erfahrung, daß die Muse durch die Beherzigung der Gewänder Anderer da» eigene Kleid nicht so leicht abträgt und eigentlich nie mal- veraltet, wa» niemals neu war. Die TarstellungSweise der einschmeichelnden, feinen, meistens völlig leeren und doch hänfig so anmutigen, glänzend ausgeführten Bilder Gussow- war in der That oft allerliebst, im Einzelnen virtuo- vollendet. sammlung zu Moritzburg, ».Folge, mit 31 Tafeln.— Abhandlungen und Berichte de» Königl. zoologischen und anthropologisch-ethnographischen Museum- zu Dresden, 1886/87. HerauSg. mit Unterstützung der Gen.-Direktion der Königl. Samml. von l)r. A. B. Meyer (Inhalt: A. B. Meyer: Neue Einrichtungen de- Königl. zoolog. und anthropolog. Museums zu Dre-den; Derselbe: Verzeichnt- der von mir in den Jahren 1870—73 im ostind. Archipel gesammelten Reptilien und Batrachicr; vr. B. Hoffmann: Über Säugetiere au» dem ostind. Archipel; vr. M. Uhle: Über die ethnoloa. Bedeutung der malayi chen Zahnfeil- ung: vr.E. Haase: Die indischen-australi chen Myrwpo- den. I. Lhilopoden; Vr E. Naumann: Fo sile Elefanten- reste von MindanLo, Sumatra und Malakka; Zelia Nuttall: Das Prachtstück altmexicanischer Federarbeit aus der Zeit Montezumas im Wiener Museum). Mit 16 z. T. kol. Taf. in Lichtdruck und 20 Fig. in Holzschnitt. Gr. 4. — A. B. Meyer und F. Helm: II. Jahresbericht (1880) der ornitholog. BeobachtungS- stationen im Königreich Sachsen, mit 1 Katte. — A. B. Meyer: Aufruf an die Besitzer von Samm lungen in Sachsen erlegter Bögel. — Derselbe: Liste der im Dresdner Museum sich befindenden im König reich Sachsen erlegter Vögel. — Derselbe: Über den Fang der Sturmvögel auf hoher See (Zoolog. Garten p. 97); vr. Wolf» Ethnogr. Sammlung au» Zentral- afrika (Dr. Journ. Nr. 43); V«U' »mbr» pr«ttottoA Formalitäten eine neue Belastung erwächst, ist zweifel los, aber nicht Schuld Deutschlands. Den deutschen Intentionen wäre viel besser gedient gewesen, hätte die französische Regierung den ChauvmiSmus ihrer Beamten und Staatsangehörigen hinreichend im Zaume gehalten bez. den fortgesetzten Wühlereien derselben in Elsalß-Lothringen gewehrt. An langmütigem, gedul digem Zuwarten hat man eS diesseits nicht fehlen lassen. DaS beweisen die seit Abschluß deS Frank furter Friedens verflossenen siebzehn Jahre zur Genüge und Übergenüge. In dieser ganzen Zeit hat Deutschland um des lieben Friedens willen und in der Hoffnung, daß nach und n ch die wilden Leidenschaf ten deS französischen Volkstemperaments einer ruhigeren Anschauung der Thatsachen den Platz räumen wür den, die vielfachen Ausschreitungen von französischer Seite mit einem Gleichmut hingenommen, vor dessen falscher und für uns Deutsche demütigender Deutung uns nur daS notorische Übergewicht unserer militärischen Stärke über diejenige Frankreichs sicherte. Auch die neuesten Grenzplackereien hätte man bei unS vielleicht ruhig »ä »et» gelegt, wäre nicht von der Pariser Hetz presse der Versuch erneuert worden, zum Schaden noch den Hohn zu fügen, und mit wahrhaft phäno menaler Unverfrorenheit zu behaupten, der inkrimi- nittte Vorgang sei nur die Antwort auf vorher- gegange c Plackereien (ve^atioos Lnt,«rieures), denen Franzofen, die sich nach Elsaß-Lothringen begeben wollten, seitens ler Deutschen ausgesetzt gewesen seien. Und damit bei dieser Gelegenheit auch das heraus fordernde Moment nicht fehle, kam ein anderes Hetz blatt und stellte das Besitzrecht Deutschlands auf Elsaß-Lothringen kalt lächelnd in Abrede — ohne daß die sogenannten gemäßigteren Kreise sich veranlaßt ge sunden hätten, gegen ein derartig unqualifizierbares Treiben, um der Aufrechterhaltung eines leidlichen w<äu!< viveutii zwischen den benachbarten Nationen willen, energische Verwahrung einzulegen So blieb denn den Deutschen nichts übrig, als sich selbst zu helfen. DaS geschieht durch den Erlaß des elsaß lothringischen Ministeriums, dem kein patriotisch sem- »pfindender Reichsangehöriger seine rückhaltlose Zu stimmung versagen wird Denn radikal, wie die in Rede stehende Verfügung zu Werke geht, entspricht sie durchaus dem in Deutschland allgemein verbreiteten Gefühl, daß endlich etwas Durchgreifendes geschehen mußte, um die Franzosen zum Bewußtsein des folgen schweren Charakters ihrer Grenzpolitik der Nadelstiche zu bringen. Zu wünschen wäre, daß da- in vollstem Umfange der Fall sein und unsere westlichen Nach barn veranlassen möchte, sich nunmehr gewisse Lehren giündl ch einzuprägen, welche sie schon aus dem vor jährigen Zwischenfall Schnäbele und anderen Affairen hätten ziehen sollen, aber damals nicht gezogen haben." . Dur- ». - Sr»»») - «(üb. WM jch-t*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht