Suche löschen...
Dresdner Journal : 26.05.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188805264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18880526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18880526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1888
- Monat1888-05
- Tag1888-05-26
- Monat1888-05
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Journal : 26.05.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1888 Sonnabend, den 26. Mai, abends. W120 DresdnerZoumal kmtz« Amtlicher Teil mhi,. -zs i von Gablenz, in Genehmigung seines r«t <! Feuilleton Frage an die Schöpfer und Verkäufer derselben heran, i ischer en. r Gesuches Gewähr- War ch« in eniaer MiNcUr . . . . t» Ilnr». zzjLbrliobr 1 It»r^ bv Linioln« Itruiul»«»»: IV kL ftastor tarttn OU» > »U Paul »ritz« l Art. «ar n « Otta Kb« ältst» n den > er- linge» »d,»0, c auj inodü i läßt erüder «- « . « Brüssel, 26. Mai. (Tel. ö. Dresdn Journ.) In dem brütigen Artikel drS „Nord" heißt eS: Die transkaspische Eisenbahn bis Samarkand werde auch die Stellung Rußlands im Occident befestigen. Jetzt, wo England erkannt haben werde, daß seine Bemühungen, Rußlands Festsetzung in Asien zu verhindern, vergeblich seien, werde eS vielleicht in loyaler Verständigung mit Rußland die Sicherung der indischen Besitzungen suchen. Sofern Ruß land nicht direkt provozirt werde, ha!'« eS nichts besseres zu thun, al« zu Hause zu bleiben und seinen eigenen Garten zu bebauen. ,,WaS find kriegerische Eroberungen gegenüber friedlichen?" — Die Nachricht eines Pariser Blattes, Fürst Dondukoff hätte dem Kaiser eine mit 566WO -i*> lu-ich r. H w. .galt »et. . i»c» ember matt. -Juai ib «. uttn» » «a. falls bedeutend abgekürzt werden. In zwei Strängen wird sodann eine fortlaufende Bahn die Länder am Balkan durchfchneiden und jedenfalls ist auch der Zeit punkt nicht mehr fern, wo von Salonichi aus Geleise nach der Stadt des Periktes mit seinem trefflichen Hafen, nach Athen, gelegt werden, zum Anschluß an die vor läufig noch isolierten griechischen Bahnen. Das Herem- brechen einer neuen bessern Ära steht damit für die Bewoh ner der türkischen Halbinsel in Aussicht, der Wohlstand wird wachsen und die alte Kultur allmählich wiederkehren. Für diese Länder ist die Eröffnung der neuen Bahn- line ein Ereignis, das im größten Teile Europa- mit lebhaftester Genugthuung ausgenommen worden ist. Nur in Rußland scheint mau der Sache mit etwas die Befreiung Bulgariens von dem Fürsten Ferdinand erbeten werde, bezeichnet der „Nord" alS unwahrscheinlich und unfinnig. Bern, 26. Mai. (Tel. d. DreSdn. Journ.) In dem Berichte an die Bundesversammlung über den Bau der MoratoriumSliuien der Nordostbahn erklärt »S der BundeSrat für unzulässig, daß die Nordoftdahn daS benötigte Geld zum Bau der ge nannten Linien durch Anleihen beschaffe oder daß sie die Amortisation deS in ihren Aktien vorhan denen Defizits von 25 Millionen unterbreche und die bezüglichen AmvrtisationSquoteu zum Bau der MoratoriumSliuien verwende. Die Nordostbahn hat daher die benötigten Summen durch die be reits angebahnte Erhöhung deS Aktienkapitals und eventuell auS den Einnahmen und Überschüssen zu beschaffen. St. Petersburg, 26. Mai. (Tel. d. Dresdn Journ.' Ein gestern veröffentlichtes Gesetz modi fiziert dir Ursachen, weshalb protestantische Pre- digrr provisorisch auS dem Amte entfernt werden können, und ermächtigt den Minister des Innern, die Entfernung aus dem Amte eventuell bei dem Konsistorium zwecks obligatorischer Ausführung derselben zu beantragen. o daß oachn meder zeigte » H Ten- atzlos, ziemt kredit- ond» «otiz oasoll oud» HSHrr langer « und n »e- Luch ktir» mehr emlich ,70 h «ald- w 1b, ehern, »ör- tmann knuß» ztagev 'S 1b »cUe n seh. aus Allerhöchsten Kriegsdiensten, unter ung der gesetzlichen Pension und mit der Er in Genehmigung seine» Abschiedsgesuches, wegen über ¬ kommener Dienstuntüchtigkeit, unter Gewährung der Unterschriften versehen« Adresse überreicht, worin Die französischen Konsuln sind bereits eifrig dabe>, , durch Errichtung eines Handelsmuseums in Nisch, durch gemischten Empfindungen zugesehen zu haben, eS herrscht tk. er- »s. md deren beschämende Beantwortung das höchste Honorar nicht zu versüßen vermag. Man soll auch da Maß halten, wo man dem Glücke gebieten kann. O. B. Igustk adert Werke zu erwerben, so tritt eine sittlich sehr peinliche Fortan wird mit vermehrten Kräften an die möglichst , fchnelle Bewältigung dieses Arbeitsrestes, der überdies LSmigst. ä«, vraaäsor Vrvmt«», Lmiugvratnm« M). kanmprvob-Armoblu«: Ur. 1LVL. Spezialberichte über die Verwaltung der König!. Sammlungen im Jahre 1887. (Schluß.) Katalogisiert wurden: 1) für den neuen, im Jahre 1867 in Angriff genommenen Hauptkatalog die Fächer List. 6»II. eeelos und provino., List, nrb. 6»Ilio., 3u» Oallio. privat, und publ., List, diorvog., Ltatistica, 1>»ie» üistorie» und ^sogra pbica, Lsralckio», Oeo^r. L., List. Uom, List. Oraee., List, ö^rant., l'dilolvzi» generalis, Insorip- tiooss, liumismLtio», im ganzen 17 Fächer mit zu sammen 1 l 560 Bänden, sowie die einschlägigen neuen Erwerbungen mit mindesten» 4000 Bänden, wodurch die Zahl der insgesamt darin verzeichneten Bände von etwa 234000 auf etwa 245560 Bände in 454 Kap seln stieg. Zu Ende de» Jahre» waren, abgesehen von den etwa 20000 aufzunehmenden Bänden der Oelfer- bibliothrk, noch 51 Bibliothek»fächer mit mehr al» 71093 Bänden in diesen Katalog nicht ausgenommen, darunter drei große Hauptabteilungen der Bibliothek, deren Umfang mehr als die Hälfte der genannten noch rückständigen Büchermasfe auSmacht, nämlich die zwölf Fächer der sächsischen Geschichte, die vier Fächer der römischen und griechischen Klassiker nebst Kommenta toren und die vier Fächer der Gelehrtenbiographien durch die neuen Erwerbungen stetig anwächst, gegangen werden können. 2) Für d.n Handschriftenkatalog wurden die vorhandenen 238 Ouartbände der Böttiger- fchen Korrespondenz nach mehrjähriger Arbeit erledigt und damit die Katalogisierung der ganzen, aus etwa 20000 Briefen bestehenden Sammlung soweit beendet, daß nur noch die vorhandenen 6 Foliobände, von 24 vorhandenen Oktavbänden noch 5 und außerdem einige auS verschiedenen Auszeichnungen bestehende Konvolute, sowie die aus Böttigers Besitz stammenden Briese an Wieland, von Georg Forster u. s. w. zu verzeichnen sind. Alsdann wird der Katalog dieser Briefsamm lung als ein besonderer Teil des Handschriftenkatalogs der Bibliothek veröffentlicht werdeu. — An dem Katalog der italienischen Handschriften wurde weiter gearbeitet. — 3) Die übrigen Kataloge wurden weiter geführt. Der Lesesaal wurde von 5441 Personen, gegen 5329 im Vorjahre, benutzt; verliehen wurden an hie sigem Orte 13 685 Werke, gegen 13421 im Vorjahre. Die alljährlich am 15. Dezember stattfindende Zäh lung der gleichzeitig in Verwahrung befindlichen, am Orte au»gestellten Empfangsscheine ergab deren 1978, gegen 2108 im Vorjahre. Nach auswärts verliehen wurden 1874 Werke bez. 2914 Bände in 640 Paketen, gegen 1740—2743— 664 im Vorjahre. Die Bestimmungsorte verteilten sich mit slOO auf Sachsen, 40 auf Preußen, 22 auf das übrige Deutschland, 6 auf Deutsch Österreich, 5 auf da» sonstige Ausland (Buda-Pest, Czernowitz, Gent, Kopenhagen und Krakau), zusammen 173 Orte. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. .»«» t»ea w« vn- Bekanntmachung. Am 1. Juni d. IS. werden 1) der an der Wilischthal-EhrenfriederSdorfer Bahn linie zwischen Wilischthal und Griesbach gelegene Haltepunkt Weißbach, sowie 2) der an der Zwickau-Falkensteiner Bahnlinie zwischen Lengenfeld und VoigtSgrün gelegene Haltepunkt JrferSgrün für den Personen- und Gepäckverkehr eröffnet werden. An beiden Haltepunkten werden bis auf Weiteres alle fahrplanmäßigen Züge der betreffenden Linien in jeder Richtung nach Bedarf anhalten. Personen nnd Gepäcktarif wird durch Anfchlog an den neuen Ver kehrsstellen und auf den benachbarten Stationen be kannt gemacht. Dresden, am 25. Mai 1888. Königliche Generaldirection der säch sischen Staatseisenbahnen. Hoffmann. s<u äsa sü»«r »s«p»lt»o«a 2ml« ßloüt» 8ctuik SV kL Oster <tis Leil« KO kl. g«i IsbeU«»- m»<l 2lS»ro»»t» sot-pr AaLvvUU. N-Ued mit Aamuüu»» Um 8ono «»U Ur. 1L-S. Dresden, 26. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal- Beränderungen in der Armee zu genehmigen. A. Ernennungen, Seför-erungeu, Vtrsetznugen rc. Die Beurlaubung de» Premierlieutenant- im 5. In- santerie-Regimente «Prinz Friedrich August" Nr. 104 Ullrich und de» SekondelieutenantS im 2. Grenadier- Regimente Nr. 101 »Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Dieterich auf 1 Jahr vom 1. Juni d. I. ab unter Stellung L la suit« ihrer Regimenter; die Verleihung des Charakter» al» Premierlieutenant an den Sekondelieutenant im 1. Hufaren-Regimente Nr. 18 Frhr. von Lützow; die Beförderung des Sekonde- lieutenantS im Garde - Reiter - Regimente Frhr. von Bodenhausen zum Premierlieutenant; die Beförde rung des SekondelieutenantS der Landwehr-Jnfanterie I. Aufgebots Schröder de» Landwehr - Bataillons- Bezirks I Dresden zum Premierlieutenant der Land wehr Infanterie I. Aufgebot-; die Versetzung des Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie II. Auf gebots Querudt de- Landwehr-BataillonS-BezirkS Zwickau zu den Offizieren der Landwehr-Jnfanterie I. Aufgebot- desselben Bezirks; die Wiederanstellung des SekondelieutenantS a. D. von Malachowski, zuletzt im 4. Jnfanterie-Negimente Nr. 103, im Be urlaubtenstande und zwar in der Landwehr-Jnfanterie I. Aufgebot- de- Landwehr - Bataillons - Bezirk- Wurzen unter gleichzeitiger Beförderung zum Premier lieutenant; die Wiederanstellung nachstehend auf- gesührter Offiziere a. D. in der Landwehr II. Auf gebots auf Grund des Gesetzes betreffend Aenderungen der Wehrpflicht vom 11. Februar 1888 und zwar: des Premierlieutenants der Landwehr-Jnfanterie a.D. Gäde bei dem Landwehr-BataillonS-Bezirke Bautzen mit feinem früheren Patente vom 25. Februar 18836, deS SekondelieutenantS der Landwehr-Jnfanterie a. D. Friedrich bei dem Landwehr-BataillonS-Bezirke II. Leipzig mit feinem früheren Patente vom 17. Oktober 18768, des Sekondelieutenant» der Landwehr-Feld- Artillerie a. D. H öltring bei dem Landwehr-BataillonS- Vezirke I. Leipzig mit seinem früheren Patente vom 1. November 1875 und des Sekondelieutenant» der Reserve-Feld-Artillerie a. D. Wollny bei dem Land- wehr Bataillon» Bezirke I. Leipzig mit seinem früheren Patente vom 20. Juli 1878 8b; die Beförderung deS Assistenz-Arzte» 2. Klaffe der Landwehr II. Aufgebot» Or. Riedel des Landwehr-BataillonS-BezirkS I. Dresden zum Assistenz-Arzte 1. Klasse der Landwehr II. Aufgebot-; die Beförderung der Unterärzte der Reserve 0r. Kollath und Or. Grünewald deS Landwehr-BataillonS-BezirkS I. Leipzig zu Assistenz- Aerzten 2. Klaffe der Reserve. 8. sFdschitdsbewiüiguugen. Die Stellung zur Disposition des Major- und Bataillons-Kommandeur- im 3. Jnfanterie-Regimente Nr. 102 „Prinz Regent Luitpold von Bayern" Frhr. von Uslar-Gleichen, in Genehmigung seines Ab schiedsgesuches, unter Gewährung der gesetzlichen Pen sion und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Re giments-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen; die Verabschiedung des Hauptmanns und Kompagnie- ChefS im 1. (Leib-) Grenadier-Regimente Nr. 100 Dresden, 26. Mai. Die Eröffnung der Orientbahnen. Ein für das gesamte Verkehrsleben Europas hoch- bedeutsames Ereignis vollzog sich dieser Tage. Am 19. d. Mt». wurde die Verbindung der Eisenbahn linien Belgrad Vranja und Usküb Salonichi durch Er öffnung der Linie Vranja-Usküb hergestellt und so der wichtige Handelsplatz Salonichi direkt mit Pest und Wien durch eine Eisenbahnlinie verbunden. Damit ist die Verbindung Osterreich-UngarnS mit dem Innern deS türkischen Reiches hergestellt und eine direkte Ver bindung nach dem ägäischen Meere gewonnen- Der außerordentliche Vorteil dieser Verbindung für die österreichisch ungarische Monarchie ist an und für sich durchaus nicht zu unterschätzen. Die Länder südlich der Donau, die für das europäische Kulturleben bis jetzt kaum in Frage kamen, Ägypten, Syrien rc., wer den sich in ganz anderer Weise als bisher der öster- re chl'chen Industrie erschließen lassen, vorausgesetzt, daß der österreichische Kaufmann sich nicht durch andere Mitbewerber — in erster Linie durch Engländer und Franzofen — aus dem Felde schlagen läßt. Denn es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die eben eröff nete Linie Pest Belgrad-Salonichi ebenso wie die Haupt- lmie Belgrad-Niich - Konstantinopel, deren Eröffnung nahe bevorsteht, den französischen und englischen Kauf- leuten die Möglichkeit gewährt, ihre Erzeugnisse von den beiden wichtigen Hafenplätzen Konstantinopel und Salonichi aus leicht nach dem Innern der Balkan- länder zu senden und hier — verniöge der billigeren Seefracht — den österreichischen Waren empfindliche Konkurrenz zu machen. Die Gefahr einer solchen ist keineswegs gering an zuschlagen. Denn wenn auch noch vor etwa 30 Jahren die österreichischen und deutschen Waren die Märkte im Innern der Balkanhalbinsel beinahe ausschließlich beherrschten, so ist doch seit dem Krimkriege hierin ein so völliger Umschwung eingetreten, daß gegenwärtig die Engländer und Franzosen dort so festen Fuß ge faßt haben, daß eS schwer halten wird, ihnen gegen über das Feld zu behaupte», geschweige denn sie aus ihren Domänen zu verdrängen. England und Frank reich rüsten sich denn auch mit allen Kräften, um die sich ihnen darbietcnde günstige Konjunktur zu benutzen. Wir haben viele gleichwertige Proben von ihm und diese gesellt sich den besten hinzu. Dazu trägt auch die Einfachheit des Gegenstandes bei, der jede Gruppen komposition, an und für sich nicht immer die starke Seite von Knauß, ausschließt. Hier konnte er Alles mit der Charakteristik von Gestalt, Bewegung, Gesicht, und Seelenstimmung machen, denen er blos den unter stützenden Eindruck der Umgebung harmonisch anzu schließen braucht DaS ist in der vollendetsten Weise geschehen und zugleich mit dem würdigen Ausdruck des Wohlthuenden. Man fühlt sich künstlerisch völlig befriedigt, ja entzückt. DaS Jneinanderaufgehen von Absicht und technischer Ausführung derfelben kann in Zeichnung und Malerei kaum weiter gettieben werden, die Preisforderung leider auch nicht Trefflich ge lungene Kunstwerke sind vom idealen Standpunkte aus stets unschätzbar. Doch die Rücksichten auf die Wirk lichkeit verbieten eS mit bitterer Ironie, diesen Stand punkt festzuhalten. Er paßt für das Parodie-; dieses ober nicht für uns, fonst säßen wir noch darin, äßen Äpfel und malten zuweilen ein Bild, da» nicht» kostete. Seitdem ein Nachkomme Adam» Münzen geschlagen und Mephisto da» Papiergeld erfunden hat, gestalteten sich die Zustände bedeutend prosaischer Niemand wird eS den Malern verdenken, daß auch sie denselben Rechnung tragen. Zu einem beklagenswerten Unglück aller wird e» für die Kunst und für die von ihr erwartete läu ternde Wirkung auf die Menschen, wenn jene» Rech nung tragen, d. h. die Preissteigerung vorzüglicher Kunstleistungen so weit getrieben und auSgebeutet wird, wie e» nur irgend der Rus oder die Moderichtung deS betreffenden Künstler» möglich macht Dürfen es sich durchschnittlich nur noch reiche Leute gestatten, tüchtige Wanderlager rc. sowie durch alle möglichen Förderungen und Nachhilfen die Anknüpfung von Handelsbezieh ungen zu erleichtern Der kaufmännische Kampf auf der ganzen Linie wird also jedenfalls ein fehr heftiger werden und kann leicht dazu führen, daß Österreich au» einer oder der andern seiner a ten Positionen ver drängt werden wird. Von der Umficht, der Gewandt heit und Tüchtigkeit der österreichi chen Geschäftsleute allein wird eS abhängen, ob der ö terreichische Handel da» bisher von ihm beherrschte Absatzgebiet auch ferner behaupten wird. Von welcher Wichtigkeit dieses Gebiet für die österreichische Geschäftswelt ist, geht daraus hervor, daß der Balkanexport Österreich-Ungarn- fchon jetzt einen Wert von rund 130 Millionen Gulden, also beinahe ein Drittel des Wertes der gesamten Ausfuhr der Habsburgischen Monarchie repräsentiert. Unzweifelhaft wird sich die wirtschaftliche Lebenskraft und die Aufnahmefähigkeit der Balkanländer nach Herstellung der Bahnlinien aber noch bedeutend steigern, was für die österreichische Industrie nur ein Sporn sein kann, in dem zu erwartenden Wettbewerbe nicht zurückzubleiben und auch ihrerseits von dem Mehr an Absatz den entsprechenden Nutzen zu ziehen. Zu besorgen ist freilich, daß von den Verwaltungen der Orientbahnen der Verkehr von der Landseite her zu Gunsten des Verkehrs von der Seeseite erheb lich benachteiligt werden wird, denn diese Verwaltungen sind französisch und werden also jedenfalls in erster Linie die Interessen ihrer Landsleute bevorzugen. Schon jetzt hört man vielfach darüber klagen, daß die Frachttarife aus den serbischen und türkischen Bahnen die höchsten in Europa und ganz nach Willkür fest gesetzt seien. Die in Buda-Pest vor kurzem eröffneten Konferenzen behufs Festsetzung direkter Verkehrs beziehungen für den Personen- und Wagenverkehr zwifchen den österreichisch-ungarischen Bahnen einer seits, den serbischen, bulgarischen und türkischen anderer seits haben zwar zu einer Verständigung in Bezug auf den Personenverkehr geführt, in betreff des FrachtentranSportS scheint bis jetzt jedoch eine be friedigende Einigung noch nicht erzielt worden zu fein. Was nun die Völker des Balkans selbst betrifft, so haben diese allen Grund, die Eröffnung der ersten Bahnlinie, die den direkten Verkehr mit dem Abend lande vermittelt, mit lebhaftester Genugthuung zu be grüßen. Ganze Scharen von Reisenden werden die neue Verkehrsstraße benutzen, um die neu erschlossenen Gebiete und ihre Bewohner in Augenschein zu nehmen, zahlreiche Kaufleute werden die uns fo viel näher ge rückten Länder auffuchen, um die wirtfchaftlichen Be dürfnisse derselben kennen zu lernen und neue Absatz gebiete zu gewinnen. Die Fahrzeit von Buda-Pest nach Belgrad beträgt etwa 9 Stunden, die von Bel grad nach Salonichi etwa das doppelte, in noch nicht 30 Stunden ist also von der ungarischen Hauptstadt aus das ägäische Meer zu erreichen. Die Reisedauer nach der türkischen Hauptstadt wird nach Fertigstellung der Verbindungsstrecken Konstantinopel-Zaribrod eben Loiokv« tritt ko«t- «»4 8t»»»p«l»a»vl»l»^ lmum. lauoniß zum Forttragen der Regiments-Uniform mt den vorgeschriebenen Abzeichen; die Stellung zur Disposition des Premierlieut-'nantS im 1. Jäger- Bataillone Nr. 12 Graf zu SolmS-WildenfelS, gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Fort tragen der Uniform deS 1. Jäger-Bataillon» Nr. 12 mit den vorgeschriebenen Abzeichen; die Verabschied ung deS SekondelieutenantS im 2. Grenadier-Regi ment Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" Frhr. v Byrn II, in Genehmigung seines Gesuches, wegen überkommener Dienstuntüchtigkeit aus Aller höchsten Kriegsdiensten unter Gewährung der gesetz lichen Pension; die erbetene Verabschiedung des Pre- mirrlieutenantS der Landwehr Infanterie I. Aufgebots Haeufch des Landwehr - Bataillon» - Bezirks Zittau wegen überkommener Dienstuntüchtigkeit aus Aller höchsten Kriegsdiensten unter Gewährung der gesetz- lichen Pension; die erbetene Verabschiedung deS Pre mierlieutenants der Landwehr-Jnfanterie II. Aufgebots Hecht des Landwehr-BataillonS-BezirkS Döbeln in Folge dauernder Feld- und Garnisondienstunsähigkeit aus Allerhöchsten Kriegsdiensten. nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. Berlin, 26. Mai (Tel. d. Dresdn. Journ.) Se. Majestät der Kaiser hatte eine gute Nacht und fühlt sich reckt gestärkt. Augenblicklich weilt Allerhöchstderselbe im Park. Berlin, 26. Mai. (Tel. d. Dre:d" Journ.) Da» Abgeordnetenhaus nahm in namentlicher Ab stimmung das Volksschullastengrsetz im ganzen mit 194 gegen 121 Stimmen grmäß den Be schlüssen de» Herrenhauses an. Der Landtag wurde abends 6 Uhr geschloffen. Kunstausstellung. DaS Genrebild von Ferd. Brütt in Düsseldorf .Beim Auswanderungsagenten" spricht wieder für de» Malers oftbemerkte Gabe, lebhaft zu charakterisieren. Die dargestellte beklagenswerte Scene der Verlockung eine» Unglücklichen, der sehr oft auch der Betrogene ist, wirkt überall verständlich, am meisten in See städten. In der Malerei waren jedoch frühere Bilder BrüttS diesem voraus. Von Mali in München sind auch wieder einige freundliche Gaben vorhanden, doch hat sich der geübte, ungemein rasch arbeitende Meister diesmal nicht so günstig vertreten, als eS die Aufgaben und die dabei berührten Gegenden nahe legen. („Viehmarkt im Inn thal", „Buchau am Achensee", „Abend am Chiemsee") Da ein günstiger Geschick dem Künstler sehr entgegen- gekommen ist, so wäre eS gewiß gut, wenn er sich hin und wieder die Palette so hoch hinge, daß es nur bei besonderen Gelegenheiten lohnt, sie herunterzunehmen. E» ist in der Sommerfrische nicht wohlgethan und nicht nach dem Geschmack der wahren Muse, jede« weidende Schaf und Rindvieh schleunigst zu malen Zuweilen nicht» zu machen gehört zu den nützlichsten Anwendungen der Zeit. Daß die Not manchem diese Weisheit verbietet, hat schon zur Schwächung und Auflösung der schönsten Talente geführt. Knauß hat eine alte Botenfrau gemalt. Da offenbart sich im kleinen Raum ein großer Künstler. von L»ktlQä1»iu»x»» »»vLrt,, OELÜMUniLr ä« Vrvxtv« -I«rU» Vi«n-I Nr»»!«» Vrnittvt VrzilLrwI ». «S 0o.,- »»UL SSrUt»: (/. LtUtter, v. U»U« ». F. Lavct L Öo.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite