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Erzgebirgischer Volksfreund : 19.04.1864
- Erscheinungsdatum
- 1864-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186404199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18640419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18640419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1864
- Monat1864-04
- Tag1864-04-19
- Monat1864-04
- Jahr1864
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.04.1864
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AntzHoWuitz AGndek. Errgland wird auf herC«ferenz durch KuMmM Parlnäffto^ vettketeft seift. - Belgien. - Brüssel, 15. April. Der König wird am 2d. d. M- ützer Calais aus England zurückkehren. Garibaldt'S Reise nach Brüssel ist, weyn nicht unvorhergesehene Umstände eintreten, gewiß. ? ' '' ' Zslalien. Der „Botschafter" meldet aus Turin, daß König Victor Ema nuel von einem Schlaganfall betroffen wurde. i Königreich Sachsen. ! Dresden, 16.'April. Herr Staatsminister v. Beust empfing " heute Vormittag eine hier eingetroffeue Deputation der holsteiusche» Stände, bestehend aus den Herren Kaufmann Reincke aus Altona (Viceprästdent der holsteinschen Stände), Propst Versmann a«S Itzehoe und Profeffor Behn aus Kiel, und hatte eine längere Be sprechung mit denselben. - Die Abreise des Herrn Staatsministers nach London wird entweder morgen, oder spätestens Montag erfol ge» und wird Se. Excellenz von hier sich zunächst nach Frankfurt begeben. ' Leipzig, 13. April. (Meßbericht.) Die Messe in sabricir- tem Leder endigte vorige Woche so schnell, wie kaum erwartet wer- ' den konnte, trotzdem nur wenige unbedeutende Posten Sohlleder in Commission gegeben zu werden brauchten. Mit wenig Ausnahme wurden die schon gemeldeten Preise bis zuletzt erzielt und nur ein Theil ging, wie allemal am Schluffe, etwas niedriger all. Von rohen Ledern war der Markt ziemlich stark befahren, und der nun mehr auch beendete Verkauf würde schneller bewirkt worden sei», wenn die Preise niedriger und mehr der fettigen Waare angemessen gewesen wären. Gehandelt wurde» Wildhäute leichte Buenos-AyreS 26—28 Thlr., schwere 30—32 Thlr., zuweilen auch noch 1—2 Thlr. darüber, westindische 22—25 Thlr., gesalzene Buenos-Ayres 18—20 Thlr,., ostindischc Kipse, bessere feine 26—32—33 Thlr., mittel 20—24 Thlr., geringe . 18 Thlr!., deutsche Rindhäute 22—26 Thlr., prima 28—29 Thlr. pr. Ctr. Lackirfelle verschieden, beste 140 Thlr. pr. 100, schwere Gcrberfelle von 15 bis 17 Ngr. pr. Pfund. — Wenn auch noch einzelne kleine Fabrikanten ausstehen, so ist doch die Tuch messe auch als beendet anzusehen. Sie zählt zu denen, welche man mit dem Namen einer guten Mittelmesse zu bezeichnen pflegt, und ist Heffer ausgefallen, als ermattet werden konnte. Einzelne Ort schaften, besonders solche, welche Mittel- und geringe Sorten liefern, ' z. B. Kirchberg, Lengefeld, Spremberg, Forste, Peitz rc. haben bril lante Geschäfte gemacht und ihre Lager in wenigen Tagen geräumt. So. hatte Kirchberg circa 10,000 Stück eiugefühtt, davon nur l3d Stück zurückgingen. In den Preisen wenig Veränderung, wenn auch mitunter eine Kleinigkeit mehr bezahlt worden ist. Am meisten kaufte» diesmal Griechen, Amerikaner, Holländer, Schweden, Ita liener und Schweizer, «berauch diezahlreichcdeutsche Kundschaft besuchte de» Markt sehr fleißig. — Zn Manufakturwaaren war der Umsatz im Allgemeinen ziemlich befriedigend,' wen» auch einzelne Fabrikan ten wie,immer sich in Klageliedern wohl gefallen und die Frage sich mehr nach Neuheiten und Sommerstoffen hinlenkt, so war doch von einer Vcmächlässtgung der dahin einschlagenden sehr verschiedenen Artikel nichts zu bemerken. Die Orte Glauchau, Meerane, Chem nitz haben theilweife hübsche Posten verkauft, wenn auch der Meß- umsatz durch das Geschäft der Reisenden sehr beeinträchtigt wird. Preise meist gedrückt, lassen bei den hohen Garnpreisen wenig Nutzen übrig. Callicos, sächsische wie preußische, gehen bei schwa chen Lagern recht flott, und wird auch hier über gedrückte Preise geklagt. — Seidenwaaren sehr flau und fast gar kein Geschäft. Es erklärt sich daraus, weil von Rusflanb und Polen nur sehr wenige hier und Luxusgegenständc aller Art vernachlässigt sind. JnWeiß- waaren ist der Verkauf gut zufriedenstellend, nur sind bei den hohen Garnpreisen die Preise so gedrückt, daß den Verkäufern wenig Nutzen übrig bleibt. Leinen und Leinenwaaren gingen bis jetzt ziemlich gut ab, trotz der nicht unwesentlichen Steigerung der Preise. Von Schafwolle sind geringe Sotten zu Militättuchen gesucht und wer den höher bezahlt, während stch dies von > feinen Qualitäten nicht sagen läßt. Kammwolle ebenfalls gefragt. (Dr. Z.) Feuilleton. Das DonanensKind. (Fortsetzung.) „Ach," sagte ärgerlich Dollart, „da 'spuckt dir wieder Hie alte Rittrxgeschichte im Kopfe, die du schon mehr als dreißigmal gelesen - - i .' - ' - .... hast. Sy Mint's ja kein Mensch, «nd ich am NMigstm: donu)ch Gliche M chne K«-«l d«»ch tztn Kopf sag«! Nein, «t spiel» auf den hübschen Marfin Fehringer «an —" - „-Ja, das- ist etwas Andres!" sagte Frau Dollart bemhigt. „Der entführt das Kind gewiß nicht. So Einer weiß gar nicht, was das ist, und hat auch die Conduite« dazu nicht im Kopfe, Piss ei» aller Ritter zu seiner Zeit? - „Mach' mich doch nicht toll;" ries zornig Dollart. Er Meinen Liebeshandel mit Claire habe»." „Ltebeshandel? —' Nein, das glaub' ich nicht," sagte Frau Dollart. „Daß ihn Claire gern sieht, glaüb' ich, denn der Martin ist der hübscheste Bursch im Dorfe, und er sie,.denn, meiner Sechs, ' Claire ist erstaunlich schön." „Das ist's ja eben, was ich meine!" rief Dollart. 1 , Six sah ihn ganz verblüfft an. ,. ! li „Ist das die ganze Geschichte, die dich so ereifert?" fragte sie. „Et, Has ist ja doch eine toll« Geschichte, sich so ereifern zu lassen über so eine Kinderei." - „Kinderei!" zürnte Dollart. „Ist etwa Claire ein Kind?" „Doch unseres, Peterchen!" — sagte sie freundlich. Dollart mußte lachen, trotz seines Aergers, denn seine Frau sagte das so komisch, daß er nicht widerstehen konnte; indessen fiel er schnell wieder in seine vorige Stimmung. , „Wie du da alberne Spässe machen kannst, begreif ich nicht. Meinst du denn, ich würde zugeben, daß Claire den Matti» hei- rathe?" rief er aus. „Heirathen? Peterchen," fuhr sie in ihrem Tone fsrt. „Wer denkt Daran? Das sind so Poffe»! Du lieber Gott, wenn ich die alle hätte heirathen sollen, die mir, als jungem Mädchen, einmal ein. Bißchen gefielen, da hätte ich ja eine Reihe von einem halben Dutzend heirathen müssen! Du gefielst mir am Ende am besten, und ich wurde deine Frau. Willst du das Kind hinter Schloß und Niegel setzen, weil cs einmal mit dem Martin scherzt? Geh, du hast Grillen! Laß sie fahren, Peterchen! Und er M ein Schmuggler sein? — Nein, Peterchen, das laß dir ausreden. 'Die giftige Kreuz spinne, der Adam, hat dir den Kopf heiß gemacht. Ich weiß, er haßt den Martin, und die Bas sagte mir, sie habe'ihn um das Haus schleichen sehen, wie einen Marder um's Hühnerhaus. Er ist dem Martin falsch, weil er wittert, daß er unserm Kinde besser gefällt, als er, der Schmeichler und Bösfeind." Dollarts Grimm begann zu verrauchen. Er schwieg eine Weile; dann sagte er: „Ich will die Claire aufs Korn nehmen." „O ihr superfeinen Mannsleute!" höhnte die dicke Frau. „Da bist du wieder drauf und dran, etwas recht Unbesonnenes zu thun! Mach' das Mädchen doch erst aufmerksam, daß es der Martin lieb habe, und es ihn! — Dann gießest du erst Oel in die Gluth, wenn eine da sein sollte, was ich aber bezweifle. Du könntest so aus dem Funken ein rechtes Feuer machen. Geh' mit deinem Zutappen! So Etwas muß ganz anders «»gefangen werden, wenn's nicht die Ge schichte ärger machen soll. Laß deine Finger davon, Peterchen! Un sereins versteht sich besser drauf. Verlaß dich auf mich, ich will schon Wasser drauf gießen!" (Forts, folgt.) ' Die „Riedl'sche Lokal-Correspondenz" hat eine ausführliche und detaillirte Beschreibung über die am 7. d. Nachts erfolgte Flucht Rozsa Sandors aus Kufstein den Wiener Blättern zugemit telt, die von der Mehrzahl der letzteren in deren Spalten ausge nommen wurde. Der „Wanderer" erhielt auf seine Anfrage die Antwort des Herrn Bürgermeisters Kink in Kufstein: „Das Ge rücht ist falsch. Nodsa Sandor sitzt fest im Kaiserthurme, und hat Kufstein nicht verlaffen." " Episoden vom Kriegsschauplatz. Nach dem Gefecht bei Düppel, in welchem der größte Theil der Häuser dieses Dorfes in Brand geschossen wurden, fand man noch in einem der stehenden Häuser zwei Schafe; das eine davon brachte am ander« Tage noch ein Junges zur Welt, und wurde nun die noch einzig im Dorfe zurückgebliebene Schaffamilie von den Vorposten sehr in Ehren gehalten, anstatt sie zu schlachten. Eines Tages putzten die Leute die Schafe mit Bänder» hübsch aus, fertigten aus Stroh einige männliche Gestalten, die dänische Uniformen bekamen und nun auf die gezügelten Hämmel gefetzt und zur größten Belustigung der Poste» herumgefühtt wurden. — An einem Nachmittage wurde fast gar Nicht aus den Schanzen geschossen. Den Vorposten wurde es zu langweilig, und mehrere Leute von den 64er» schleppten eine große TonNe aus den Giebel etnss Hauses und betrachteten diese als ihr Geschütz. Einer zielte, der Andere schlug mit einem Knüp pel gegen die Tonne und brachte so den Knalleffekt und durch seine
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