Dresdner Journal : 28.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189006282
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18900628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18900628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-28
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- Dresdner Journal : 28.06.1890
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W147 Sonnabend, de« 28. Jnni, abends. 18Ä0. kür vrs»6«o viertöhLkrlick > kl»rk 30 kt., d«i ä«l ««Uoorl. äoutovdou ko,t»v»t»Itoo ttörtol jLkrUcd 3 Ll«ki «»»«rkittd 6« <isut»«t»«> ksictio, tritt ko»t- rmü 8tewpel»u»vtü»^ truria. Liurolo» Uuwiosril: 10 kk L»k«»«lxu»r»r«dakr«», kür äsa 8»um «ioor 2vU» Kivi»« 8otiriet SO kk. Dutor ,, LivgoAwät" äi» 2«i1» 30 kk. Loi l^bolle»- UQÜ Hiiksr»,»tr sotipr. ^uk«ctii»^ Lnvdölveor Ht^llct» mit ttoinLtuna ä« 8ouu- u. ksiert«^« »büvä». korvixroek - ttv»ctllll»«r Ur. ILVb. ZresdnerIMrnal. Für die GrsamUeitung verantwortlich: Hofrat Gtto Banck, Professor der (Literatur- und Kunstgeschichte. roo koküoülxvoxra »„vLrl,, l.«lp»ix: Fr LranÄrtrtt«, Loromi»»ior>Lr 6e» vreiüoe» ^ouri»!,; L»»d«« Vt«» I»»«i Lroii»« rr»»k1«r «. N.! /kaa»r»»!tri« koAier,- >«U» Vt«» -U»iQd»rU kr»U L«ip»i^ kriikrarr ». ». NÜLed«»: L/o«e, r«t» r»»üo» >«UL rr»»kü»rt ». K.- St»ttU«1: Daub« F Oo., vsrito: Znvat>ltr»Ua»k, Lr»«I»u: läntt U«ui««: 0. Lckü«ter, L»U« ». I.: Z Larct <Z O» Uer»asxed«rr Lvoi^I. Lrpöäition äe» vr«äo« ZourruUZ. Orsiäeo, Lvill8«r»tr. SV. ker»«prvok -^o»otUuii: Ur. ILSb. Feuilleton » Spätsommer. Erzählung von G. Franke. (Fortsetzung.) Knabenjahren rief, da er den Jüngling so kräftig emporgewachsen sah, mit bewunderndem Blick: „Ein prächtiger, junger Eichbaum! Der deutsche Wald hat manch kräftigen Sproß! Aber der Viktor ist ein Normalbaum! Ein fröhlich Wachsen und Ge deihen dem jungen Normalbaum!" Doch da war ja Viktor Jansen, ein Ritter ohne Furcht und Tadel, mit glühendem Herzen und — mehr noch — mit einer Geldbörse, die Papa zum Glück gestern erst gefüllt hatte. Kaltblütig, heimlich einen Vorgeschmack stolzer Männlichkeit im Busen fühlend, bezahlte er den Schaden, übertrug die Sorge für den Blinden einem der herumlungernden Gassenjungen und führte das zitternde Kind in eine nahegelegene, stille Seiten straße. Hier stand er vor ihr, wortlos, verlegen, sein Mützchen in der Hand drehend, nach seiner Ritterthat nun doch ein blöder Schäfer vor ihren sonnigen Dresden, 28. Juni. Republikanische Politik in Nordamerika. zum Preise von 3 M. In DreSde»-Neustadt können Bestellungen abgegeben werden in der Hofmusikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (F. Plötner), Haupt- straße 2 und bei Herrn Kaufmann C. Siegmeier (Albertplatz am Alberttheater), woselbst auch Ankündigungen zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden, und bei welchen ebenso wie bei Herrn Kaufmann E. Eschler, in Firma Oskar Schröder Nachf., Pillnitzer Straße, Ecke Ziegelstr., dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigand (böhm. Bahnhof), Herrn Kaufmann Simon, Circusstraße 24, Ecke Pillnitzerstraße, Herrn Kaufmann August Bensch, Schmiede» gäßchen 2, Ecke der Hauptstraße, und Herrn Kaufmann Lebr. Wesser, Prager Straße 50, einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. Lönigl. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen PostgebäudeS.) Fernsprech-Anschluß Nr. 1295. Kaum faßte die unge, kraftstrotzende Brust Viktors in der Nässe auf den kalten so viel Reize. Über chäumende Lebenslust, Siegesmut, " ' ... stolze Hoffnungen ersüllten ihn. Die schönen Mädchen lächelten ihm alle. Ein alter Gönner aus seinen Tagesgeschichte. * Berlin, 27. Juni. Se. Majestät der Kaiser begab sich heute vormittag in Begleitung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Heinrich von Kiel aus nach Pries, um dort die Hafenbefestigungen zu besichtigen. Ihre Majestät die Kaiserin besuchte während der gleichen Mädchenaugen. Da faßte sie sich ein Herz. „Ich danke Ihnen auch recht schön!" sagte sie leise und schüchtern. „Der Blinde bat, daß ich ihn nach Hause führe; ihn fröre i ' Steinstufen, und seine Frau wäre nicht gekommen. Ich mocht's ihm nicht abschlagen, er that mir so leid. Aber ich hab' mictzso furchtbar geängstigt, daß er unter den vielen Menschen und Wagen zu Schaden kommen könne!" Dann fügte sie noch unter tiefem Erglühen etwas Undeutliches hinzu, wohl, daß ihr Papa ihm seine Anslagen wiedererstatten würde, und war mit zierlichem Knix verschwunden, ehe er aus dem Er hob sein Glas und es klang an den Kelch des jungen Mannes, der mit stolzem Erröten das Lob hinnahm. Wie ein Zaubertrunk lief ihm das feurige Naß durch die Kehle. Aus allen Gängen des Gar tens hatten der laute Spruch und die folgenden Hoch rufe die Gäste herbeigelockt. Beschämung und Freude stritten in Viktor, als er in so viele bewundernde, lächelnde, warme Augen blickte, so oft und immer wieder anstoßen mußte Unbemerkt suchte er sich aus dem Kreise zu win den und blickte spähend in die Ferne. Da bemerkte er, an einen Baum gelehnt, ganz allein und halb vom Dunkel der Büsche verborgen, eine junge, knospenhafte Gestalt. Sie hatte die Arme leicht um den Stamni geschlungen. Ein weißes Kleid umgab sie zart und duftig. Roter Mohn schmückte die braunen Locken und ein Band von gleicher leuchtender Farbe schlang sich um die feine Taille. Aus dem Halbdunkel blick ten ihn große Augen an, die seinen magnetisch auf sich ziehend. Langsam folgte er der Lockung, wie zu fällig den Weg einschlagenv, der an ihrem verborgenen Plätzchen vorüberführte. Als er vor ihr stand, sah er, was er geahnt hatte: seine Unbekannte, das Ideal seiner Knabenträume. Noch lag der ganze Reiz knospenhafter Herbigkeit über ihr. Doch in den gewitterdunkelen Augen blitzte eS schon leise wie fernes Wetterleuchten, das Stürme der Leidenschaft verheißt. Er sand in dem erhöhten Schwung seiner Gefühle den Mut, sie anzusprechen, und nun vermochte er sich nicht wieder von ihr zu trennen den ganzen Abend. Nach den Klängen truickener Tanzweisen flog er, ihre leichte Gestalt im Arm, auf dem kurzgeschorenen GraS Nichtamtlicher Teil. Telegraphische Wachrichten. Wien, 27. Juni. (W. T. B.) Prinz Ferdi- nand von Bulgarien ist heute abend hier ein getroffen und setzt morgen die Weiterreise nach Karlsbad fort. St. Petersburg, 27 Juni. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Nach einem Telegramm aus Wladiwo- stock find daselbst zwei chinesische Beamte mit englischen Ingenieuren eingetroffen, welche Terrain- studien zum Eisenbahnbau durch dir Mongolei anstellten und auf Befragen erklärten, daß die chinesische Regierung die Lösung der Frage des Eisenbahnbaues zur russischen Grenze, beschleunigen wolle. Sansibar, 28. Juni. (Tel. d. Dresdn Journ.) Der Araber Mohamed Kasfim, welcher im Jahre 1886 den deutschen Kaufmann Giesecke in der Nähe von Tabora ermordete, wurde durch den stellvertretenden Reichskommissar von Ostafrika Die Leitung der nordamerikanischen Politik ist zur Zeit bekanntlich bei den Republikanern gelegen, eine Thatsachc, die insofern durchaus sachgemäß erscheint, als jene über eine Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses verfilzen und auch im Weißen .Hause von maßgebendem Einfluß sind. Man konnte daher er warten, daß die genannte Partei die vorhandene günstige Gelegenheit benutzen werde, um ihr politisches Programm nach allem Vermögen auszuführen. In Wirklichkeit sind denn auch von den Republikanern im Kongreß eine Reihe wichtiger Bills eingebracht worden, deren Inkrafttreten von größter Bedeutung für Nordamerika sein würde. Eigentümlicherweise aber begegnet die Partei jetzt bei der Feststellung zweier dieser Vorlagen, der Silber- und der Tarifbill, erheb lichen Meinungsunterschieden im eigenen Lager. Von der Entstehung und den absehbaren Folgen dieser Differenzen kann man aus den folgenden Dar legungen der „Hamb. Nachr." eine klare Anschauung gewinnen. S ^Repräsentantenhaus und Senat, die beide eine republikanische Mehrheit haben, dissentieren bei der Silber- und auch bei der neuen Tarifbill über wich tige Punkte, ohne daß es bisher gelungen wäre, einen beiderseits genehmen Kompromißvorschlag ausfindig zu machen. Man möchte vielleicht zunächst meinen, daß diese Differenzen nicht allzuernst zu nehmen, daß viel mehr schließlich das beiderseitige Interesse an der Durchführung der betreffenden Pläne im großen und ganzen, unabhängig von dieser oder jener Einzelheit, zu einer über kurz oder lang erfolgenden Einigung der hadernden Brüder führen müßte; indes scheinen in diesem Falle die Gegensätze doch zu stark, als daß ein solcher Schluß ohne weiteres berechtigt erscheinen könnte Außerdem aber ist bezüglich der Tarifbill die Situation jetzt noch dadurch erheblich schwieriger geworden, daß sich der Staatssekretär Blaine, wie es scheint, ganz un erwarteter Weise, sehr entschieden gegen die Richtung der ganzen Bill ausgesprochen hat. Dies Vorgehen Blaines war um so bedeutsamer, als der nunmehrige Staatssekretär seit Jahren als das geistige Haupt und der eigentliche Führer der republi kanischen Partei gilt. Im Jahre 1884 war er Prä sidentschaftskandidat, und auch 1888 ward seine Wie derausstellung vielfach erörtert; schließlich aber gab man doch aus verschiedenen Gründen damals einem anderen den Vorzug. Ob der gegenwärtige Präsident Harrison, wie vielfach behauptet wurde, dem ihm poli tisch überlegenen Blaine von Anfang an den Staats sekretärposten in seinem Kabinett, d. h. das Amt eines Ministerpräsidenten, zugesagt hatte, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls darf Blaine jetzt nicht nur als die rechte Hand des Präsidenten, sondern als die eigentliche Seele der Administration bezeichnet werden. Wenn dieser einflußreiche und tonangebende Politiker sich nun jetzt mit größler Entschiedenheit gegen die vorliegende Tarifbill erklärt, so wird auch, daran ist kaum zu zweifeln, der Präsident diese Bill, wenn sie in ihrer gegenwärtigen Gestalt vom Kongreß angenommen werden sollte, mit seinem Veto belegen. Wichtiger aber noch ist, daß aus dem Eingreifen Blaines, das nach amerika nischer Staatspraxis zum mindesten als sehr unge wöhnlich bezeichnet werden muß, ein Geyensatz zwischen ihm, dem eigentlichen Haupt der Partei, und den in Amtlicher Teil. Dresden, 27. Juni. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Professor an der Forstakademie zu Tharandt, Or. Nitsche, den ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland verliehenen St. Annenorde« III. Klasse an nehme und anlege. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Betriebs-Director bei der Staatseisenbahnverwaltung Max Krauße in Leipzig den von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen ihm verliehenen rothen Adler orden IV. El. annehme und trage. tiefsten Schacht seines Herzens ein einzig Wöttlein hätte ans Tageslicht bringen können. Nach diesem Vorfall hatte er sie nicht wieder gesehen. Sie schämte sich wohl, ihm zu begegnen, und ging einen andern Weg zur Schule. Bald war auch er der Schulfesseln ledig und hinaus gings in die Welt, ins fröhliche Studentenleben. Nach zwei Jahren führten die Ferien ihn wieder in die Vaterstadt zurück und der stattliche „Grüne" wurde mit Zuvorkommenheit in den Kreisen ausgenom men, in denen er als Schüler nur freundlich geduldet war. Eine befreundete Familie, die in einer Vorstadt frei und schön wie auf dem Lande wohnte, lud ihn zu einem großen Gartenfest. Durch die Gänge zogen sich von Baum zu Baum Ketten von bunten Ballons, in deren nach oben strah lendem Licht das Laub magisch, fast metallisch glän zend schimmerte. Im klaren Wasser eines Teiches, auf dem Schwäne still und majestätisch ihre Kreise zogen, spiegelte sich die ganze Zauberpracht. Aus dem Dickicht der Fliedersträucher tönte geheimnisvoll eine sanfte Musik, die Sinne mit dem süßesten Rausch be täubend. letzterer natürlich eine große Rolle spielenden republi kanischen Kongreßmitgliedern zu Tage tritt Wie der selbe zu erklären, mag zweifelhaft sein. Es wäre mög lich, daß Blaine mit dem Projekt der hochschutzzöll- nerischen Tarifbill, so wie dasselbe jetzt vorliegt, von Anfang an nicht einverstanden gewesen wäre; doch wird man da- den Umständen nach wohl nicht als wahr scheinlich bezeichnen können. Hätte Blaine eine so wichtige Vorlage von vornherein nicht gebilligt, so würde er bei seiner Stellung in der Partei die Ein bringung desselben voraussichtlich haben verhindern können. Sollte ihm dies aber auch wirklich ans dem einen oder anderen Grunde nicht möglich gewesen sein, so wtzrde er wohl mit seinem ja jetzt so kräftig geltend gemachten Widerspruch schon in einem früheren Stadium der Verhand lungen hervorgetreten sein. Wahrscheinlicher dünkt eS uns daher, daß seine Opposition gegen die Tarifbill erst neueren Datums ist, bez. daß er erst neuerdings zu der von ihm bisher seinen republikanischen Freunden im Kongreß überlassenen Tarifreformfrage bestimmte Stellung genommen hat. Angenommen dies sei richtig, so würde sich wohl darin eine Nachwirkung der in Amerika und auch in Europa allgemein gegen die ex orbitanten Schutzzölle der Mc. Kinley-Tarifbill er hobenen Proteste feststellen lassen. Wenn ein so scharf blickender und energischer Mann wie Blaine die Ge fahren, welche diese unpopuläre Bll für seine Partei nur zu leicht nach sich ziehen kann, erkannt hätte und entschlossen wäre, derselben mit dem ganzen Gewicht seiner Persönlichkeit entgegenzutreten', so könnte das niemand verwundern. Allerdings läßt sich nicht leugnen, daß durch dies Einschreiten des Staatssekretärs zunächst große Verwirrung nn republikanischen Lager hervorgerufen ist, und daß das jetzt wohl zu erwartende Scheitern der Mc. Kinley-Tarifbill dem Ansehen der republikanischen Pattei auch nichts weniger als förder lich sein kann. Dessenungeachtet aber würde solch nega tives Ergebnis auch vom rein republikanischen Pattei standpunkte aus gegenüber den nach einer Annahme der Bill der Partei drohenden Nachteilen immerhin doch nur das kleinere Übel sein Unter allen Umständen werden die Demokraten über die Meinungsverschiedenheit zwischen Blaine und seinen Getreuen jubeln. Wie stolz waren nicht die Republikaner, als sie nach den letzten für sie so be- j.^id".r glücklichen Wahlen die Rolle der führenden Partei übernahmen. Bisher aber haben sie in Aus übung dieser Rolle wenig Erfolge errungen Und in dem Augenblicke, wo sie ihre große Tarifbill unter Dach zu bringen hofften, stoßen sie jetzt auf ernstliche Schwierigkeiten, die ihnen nicht von außen her, sondern aus ihrcr eigenen Mitte kommen. Durch die Macht fülle, welche sie zur Zeit genießen, kühn gemacht, haben sie den Bogen so sehr überspannt, daß ihnen nur zu berechtigie Bedenken im eigenen Lager er wachsen, und daß von ihnen, weil sie zu viel verlangt, vor der Hand wenigstens nichts erreicht wird In zwischen aber verstreicht die Zeit, für die ihnen die derzeitige Beherrschung der Gesetzgebung-- und Ad ministrationsmaschinerie gesichert ist. Schon im nächsten Jahre wird aufs neue der Kampf um die Präsidenten wähl beginnen. Haben sie dann nicht bessere Er gebnisse aufzuweisen als jetzt, so können ihre demo kratischen Gegner mit den sich ihnen eröffnenden Chancen zufrieden sein. "or Kriegsgericht gestellt und nach erfolgter r .... Lerurteilung gestern m»t dem Tode bestraft. Washington, 28. Juni. (Tel. d. DreSdn. Vierteljahr werden zum Preise von 2 M. 50 Pf. Journ) Der Senat genehmigte das Gesetz, wo- angenommen für Dresden: bei der unterzeich' durch das Territorium Wyoming zum Bundesstaat neten Expedition (Zwingerstraße Nr. 20), für erhoben wird. ««SvärtS: bei den betreffenden Postanstalten Zeit das Mutterhaus zur Ausbildung der Kranken pflegerinnen — Abends schiffte sich der Monarch auf dem Panzerschiff ,Kaiser" ein und um 8 Uhr ging alsdann das Manöver- und Übungsgeschwader in See — Ihre Majestät die Kaiserin reiste um ^10 Uhr nach Berlin zurück — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht die Ver leihung des Schwarzen Ädlerordens an den Reichs kanzler General v. Caprivi und an den Botschafter in London, Grafen v. Hatzfeld-Wildenburg, sowie die Ernennung des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts, Frhrn. v. Marschall, zum wirkl Geh Rat mit dem Prädikat „Excellenz". — Die Nachricht, daß ein Wechsel in der Be setzung des Staatssekretariats des Reichsschatz amts bevorsiehe, wird den „B P. N." von best informierter Seite als jeder Begründung entbehrend bezeichnet. — Die „Nordd Allg Ztg." bringt eine Mit teilung, die wir unter Ablehnung der Verantwortlich keit hier wiedergeben: Aus parlamentarischen Kreisen haben in einige Blätter Gerüchte Eingang ge funden, denen zufolge der Kriegsminister General v. Verdy, seine Entlassung nachgesucht habe Von vertrauenswerter Seite wird uns diese Nachricht mit dem Bemerken bestätigt, daß der Kriegsminister die Geschäfte, so lange dies erforderlich, weiterführen werde. Als mutmaßlicher Nachfolger des Generals v. Verdy wird auch uns der Kommandant des kaiser lichen Hauptquartiers, Generallieutenant v Wittich, ge nannt, welcher sich zur Zeit bekanntlich im Gefolge Sr. Majestät auf der Fahrt nach Dänemark befindet. — Heute ist in Hamburg ein evangelisch sozialer Arbeiterverein gegründet worden, dessen Bestrebungen sich gegen die Sozialdemokratie richten. Fast alle in der konstituierenden Versammlung An wesenden traten dem Verein bei. Zum ersten Vor sitzenden wurde Maurerpolier Wolk, zum zweiten vr. möck. Marr gewählt. Der Vorstand besteht aus 11 Mitgliedern, von denen statutengemäß die größere Hälfte aus Arbeitern bestehen muß. — Die an zuständiger ReichSstelle gehegte Ar fassung, daß die in Spanien beobachtete Cholerck' einen verhältnismäßig gutartigen Charakter bekunde, herrscht auch bei den französischen Sanitätsbehörden vor, die Gelegenheit haben, das, was in Spanien vor geht, aus ungleich größerer Nähe zn kontrollieren. Da kann es denn in der That nur in günstigem Sinne gedeutet werden, wenn der Präsident deS französischen Gesundheitsrats, dcr auch über Frankreichs Grenzen hinaus bekannte Professor Brouardel, es als wahr scheinlich bezeichnet, daß die an der Grenze gegen Spanien angeordneteu Überwachungsmaßregeln gar nicht in praktische Wirksamkeit treten dürften Professor Brouardel legt diesen Maßregeln nur unter dem Ge sichtspunkte eines Versuchs Wert bei, sofern dieser „Versuch einer Mobilisierung des Sanitätsdienstes" die Thatsache feststellen werde, daß die französischen Hygieneeinrichtungen vollauf hinreichen, um mit Vor teil gegen den Einbruch fremdländischer Seuchen in französisches Gebiet zu kämpfeu. Aus Spanien selber liegen heute keinerlei neue Choleradepeschen vor, was ebenfalls kein ungünstiges Zeichen ist. Prag, 27. Juni. Die erste Ausgleichs- Vorlage ist dieser Tage perfekt geworden. Se. Maje stät der Kaiser hat nämlich mit allerhöchster Ent schließung vom 24. d. M dem vom böhmischen Land taye in der Maitagung beschlossenen Gesetzentwürfe, mtt welchem mehrere Bestimmungen des Schulauf sichtsgesetzes vom 24. Februar 1873 abgeändert wer den, die Allerhöchste Sanktion erteilt. Es handelt sich bekanntlich in diesem Falle um die Teilung des k. k. Landesschulrats für Böhmen in zwei nationale Sektionen mit einem gemeinsamen Plenum für gemein boden dahin. Dabei flatterten die seidenen Blätter ihres frischen Mobnkranzes von ihren Locken. Er sammelte, was er davon erhaschen konnte, und barg sie in seinem Notizbuch. „Warum haben Sie sich mit dem vergänglichen Mohn geschmückt?" fragte er, als er in einer der Tanzpausen tief atmend neben ihr stand. Sie sah ihm ernsthaft und nachdenklich ins Gesicht. „Sie kennen mich nicht," sagte sie nach einer Weile, „sonst würden Sie nicht fragen. Der Mohn ist schön Ich- hab' das feurige Gluttot gern. Ich mag nichts Mattes, Zartes, Farbloses. Aber daß er so leicht davonflattert, das könnte ihn mir fast verleiden; doch muß ich's freilich in den Kauf nehmen." „Nun!" sagte er, „zum Schmuck für eine flüchtige Freudenstunde taugt er ja auch recht gut. Ist die Lust aus, so ist auch erlahm!" Und er blickte auf ihren dunklen Scheitel, darin nur noch einige leuchtende Blätter von dem vollen Kranz übriggeblieben. Sie war ganz nachdenklich geworden und sah mit einem langen Blick an ihm vorüber ans den schim mernden Spiegel des Teiches. „Freilich!" flüsterte sie vor sich hin. „Es bleibt nichts übrig von aller Freude. Wenn die Lichter gelöscht sind, ist's auch dort schwarz und dunkel." Erstaunt blickte er auf das schöne Kind, das doch kein Kind mehr zu sein schien. Nun war der Tanz aus und sie gingen langsam durch die duftenden Fliederbüsche. Der Gatten wurde hier parkartig. Hohe Waldbäume waren den Zier sträuchern untermischt Nur von fern drang der frohe Lärm herüber und verstohlen spielten die Lichtstrahlen auf dem schwärzlichen Grün (Forst, sohp.)
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