Erzgebirgischer Volksfreund : 20.08.1864

Erzgebirgischer Vollssreund Tage- und Amtsblatt für die Gericht-Lmter Grünham, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg und Wildenfels; sowie für die Sladträtbe. Aue, Elterlein, Grunhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, NeustLdtel, Schwär- zenberq, Wildenfels und Zwönitz. Sonnabend, den 20. August. IM» Vrei« vierteljährlich IS N,r- — Jnseraten-Annabme für die am Abend erscheinend» Nummer bi« Brrmittag« 11 Uhr. E» Bekanntmachung. In der Rathhau-restauration zu Johanngeorgenstadt sollen Mittwoch, -en LL Anguft -iefes Jahres, solgmde im Johanngeorgenstadter Forstreviere aufbereitete Hölzer, und zwar: von Bormittag» 9 Uhr an 1744 Stück Weiche Stämme von 41 bis 9 Zoll Mittenstärke, , 1836 „ Weiche 6ellige Klötzer von 6 bis mit 9 Zoll oberer Stärke, 693 „ „ 6 eilige Klötzer von 16 bis mit 23 Zoll oberer Stärke, 41 Schock 28 Stück weiche 6 zoll. Stangen mb von Nachmittag» 2 Uhr an: 744 Klftrn. Weiche Scheite, 24^ „ „ Klöppel, 3261 „ „ Stöcke, in ben Forstvrten: untere Farbenleiche, Lehmergrunb, Silbergehau, schwarzer Teich, Kranichsce, oberer Hollbauer, Ziegechütte, Genistfels und junger Auersbcrg, einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Aucnon bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an Herrn Oberförster Petasch in Johanngeorgenstadt zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Forstorte zu begeben. Königliches Forstverwaltungsamt Eibenstock, den 18. August 1864. i v. Th» Emil Wettengel.Löwe. Tagesgeschichte. Deutschland. Oestereich. Wien, 17..August. Der König von Preuhen trifft Sonnabend Abend 6 Uhr hier ein. Nach der Ankunst findet Diner in Schönbrunn statt, dann Empfang. Sonnabend ist Fahrt nach Reichenau und daselbst ein Fest zur Geburtsfeier des Kron prinzen Rudolph- Am Montag ist Parade, Abends Galavorstellung im Schönbrunner Schloßtheater; Dienstag findet ein Besuch im Ar senal, Abends im Operntheater statt, Mittwoch erfolgt die Abreise des Königs. — Die „Gen.-Corr." meldet: Der dänische Legations- secretär Bille wird zwischen heute und morgen hier ermattet. Er ist der Ueberbttnger der erwarteten Znstructionen, von deren Ein treffen der Beginn der Friedensverhandlungen abhängt. Preußen Magdeburg, 11. Aug. In der vergangenen Nacht entstand an der JakobSstraßen- und Blanebeilstraßenecke zwischen Civilpersonen eine Schlägerei, wobei der dabei betheiligte, 26 Jahr alte Arbeiter Wilhelm Kohl aus der alten Neustadt eine mit einem Messer ausgefühtte Stichwunde an der linken Seite des Halses er hielt, in Folge deren er auf der Stelle todt blieb. — Ebenfalls ge stern Abend ward der Schmelzergeselle Krüger in der Nähe des Steuerhauses von 5 bis 6 Kerlen rücklings überfallen und mit vier zehn Messerstichen in der rechten Hand und auf dem Kopfe dermaßen zugerichtet, daß er bewußtlos bis Nachts 3 Uhr auf dem Bodeu liegen blieb. Als ihn um diese Zeit vorübergehende Musiker fanden und ihn zu sich brachten, war er seiner Baarschaft (etwa vier Thaler) nebst seiner Uhr und Kette, zusammen 17 Thaler an Werth, beraubt. Stuttgart, 14. Aug. Der Gesetzentwurf, betreffend die Ab änderung einiger Bestimmungen der Gesetze über die Volksschulen liegt vor. Derselbe verräth, nach dem „Schwäb. Merkur," durchaus eine große Wärme für alle Interessen des Volkes und der Gemein de, der Volksschule und der Volksschullehrer, und weiß diesen In teressen in gleichmäßiger Weise besonders durch die beabsichtigte namhafte Aufbesserung der Lehrstellen gerecht zu werden. Aber nicht nur die ökonomischen Wünsche des Lehrerstandes finden in dem Ent wurf ihre Erledigung; es soll, wenn dies auch nicht ausdrücklich als Zweck oorangestellt wird, nach demselben auch dem Bedürfnisse einer freieren und einflußreicheren Stellung der Lehrer, überhGlpf dem Selbstzweck, den die Schule hat, so wie den gesteigerten Anforde rungen an die Leistungen der Schulanstalten, theils im Verwal tungs-, theils im Gesetzgebungswege entsprochen werden. Schleswig-Holstein. Altona, Mittwoch, 17. August. Der sächsische Civil-Commis- sar v. Köuneritz ist gestern nach Dresden abgereis't und gedenkt erst in vierzehn Tagen zurückzukehren. Bei der Eisenbahn-Verwaltuilg werden Extrazüge bestellt, um 2400 Mann der sich in Rendsburg concentrirenden preußischen Truppen hieher zu bringen. Letztere gehen von hier direct in ihre Debots ab. Der hiesige österreichische Feldtelegraph ist nach Wien zurückberufen; auch die Znrückberufung der Feldpost steht bevor. Flensburg, 14. August. (A. M.) Gestern Nachmittag kam ein goßer holländischer Schraubendampfer, für eine bestimmte Zeit und für 1000 Thlr. wöchentlich im Dienste der dänischen Regierung stehend, von Kopenhagen hier an, um die in den Lazarethen befind lichen verwundeten Dänen abzuholen. Selbiges kam ganz leer; denn die Schleswiger haben ihre freie Ueberfahtt in die Heimath dadurch verscherzt, daß sie vor einigen Tagen in Gegenwatt des Königs unser Nationallied gesungen haben, worauf die dänische Ma jestät sehr entrüstet gewesen und befohlen hat, alle freien Ueber- - führten sofort aufhören zu lassen. So verhält eS sich wirk lich. Die Leute kommen tägttzch in kleinen Abtheilnngrn von Däne mark an, und hat Jeder für stch zu sorgen, sobald er in Kopenha gen entlasten wird. In Kolding Pud die Einwohner so „giftig", daß man die Schleswiger! nicht einmal in dieWtrthshäuser gelassen, son- dern die Thüren verschlossen hgt. HM DänsmaHHff Kopenhagen, Mittwoch, 17.' NWrst- Die „Bettingsch Ztg^ bringt einen Bericht über die Sitzung de« Landsthing« vom 15. h.