Sächsische Dorfzeitung : 19.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189301197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18930119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18930119
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-19
- Monat1893-01
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- Sächsische Dorfzeitung : 19.01.1893
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* ächsische DochMnA 55. Jahrgang Donnerstag, den 19. Januar 1893 lende Gelegenheit ergriffen, um Feuilleton l II mell. Wie aber nun von Wie« n n v Zabre ml ich ilde», l, als n be» rjahre >ufle» 159,10 17200 147,70 116.00 141,80 460,00 in. wo» Lffetiea eu dr» beleben. Reichs» nun ge kommen diesem m Es werden Ästigen. >te eine r zu ge- -wechsel )S leicht rhanden ilienilche se billig 85,40 91,50 83,00 97.10 91,35 91,35 82 00 82,10 81,10 63,40 104 50 Zabre rant »esen nde»- »elche Heren den e die lraat reden ir die )Lrt« welche die 54.25 348,00 Inserate werden bi» Montag, Miliwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die1spalt.Zeile15Pfz. Unter Eingesandt: 30 Psg. igen . im ous- den . im den - 31 so 8 rven t P-. " ' ' ' 91,co 9!,00 315 50 313,00 164,50 98,50 112,50 120,75 diesbezüglichen Mitthetlungen der leitend, theilS entstellt seien, dann wörtlich: »Ich benutze diese Gelegenheit, um zu ,'S war ein gräflicher Name, er stand auch im Briefe, ich habe ihn aber leider vergessen." „Er stand in dem Briefe? Haben Sie denn de» Brief nicht mehr?" „Leider net, Euer Gnaden!" „Aber Frau, dann ist ja fast jede Möglichkeit ver loren. da» arme Mädchen aufzufinden und über Hr Schicksal Nachricht zu erhalten! Sie glauben doch nicht, daß sie gestorben sein könnte?" Die Wirthin war schon bei Joachim s letzten Fragen offenbar in großer Verlegenheit gewesen, setzt rief sie fast weinend: mzeu a 15 ovfir- Iahr «or- iuen; 1. 1. I tz424 Ivor» h 23 reud Um, Bi nder., iinu- c deu , 27 dige i den mich -neu reud Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Die jüngsten Auslassungen deS Reichskanzlers über d e gegenwärtige politische Lage haben auch im AuSlande bedeutendes Aufsehen hervorgerufen. So wurde, wie man aus Kopenhagen berichtet, in der letzten Sitzung det Folkething der Minister dtS Auswärtigen, Baron von Reetz Thott, darüber interpellirt, ob die Be hauptung deS Grafen v. Caprivi, Dänemark betreibe eine deutschfeindliche Politik, begründet sei. Hierauf erwie- derte der dänische Minister: Die betr. Aeußerungen de- Reichskanzlers Graf v. Caprivi seien in einer KommissionS- sitzung gefallen und lägen in authentischem Wortlaute nicht vor. Die deutsche Regierung habe die erste sich darbte- l) 105.50 l' 131,00 . 168,90 . 168,75 ße l. I zu erklären, daß die Zeitungen theils irre- Der Minister schloß <An unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmau« Müller in Dresden. „Da- wolle die heilige Jungfrau in Gnade« ver hüten! Wenn sie gestorben wär', müßt' doch irgend eine Meldung hierher kommen sein, net wahr, Euer Gnaden?! Ach, jetzt denken's gewiß bei Ihnen, ich hab' nur so geredt und mich weiter um da- arme Ding net mehr kümmert! Aber wahrhaftig, damü würden'» mir Unrecht thun! Echaun'S, bei un- gehl'- halt mit dem Schreiben net so schnell. Wie aber nun von Wie« Reiterslieb. Erzählung nach dem Leben von Waldemar Stropp. (4. Fortsetz-ug.) Der gutherzigen Frau standen die Thränen in den Augen, sie war sichtlich erfreut, al- ihr Joachim dank bar die Hand drückte. „Aber sie wollt' eben auch bei mir net bleiben, Euer Gnaden. „„Halte mich nicht für undankbar, liebe Muhme"" — so hieß sie mich immer, ob wir gleich net mit einander verwandt sind — „„aber ich glaube wirklich, e» ist bester. Du läßt mich gehen. Sieh', ein mal müßt' ich ja doch fort von hier, denn ich kann Euch doch nicht mein ganze- Leben lang zur Last fallen und da ist'- besser, ich gehe jetzt, wo ich eben Alle-, va- mir theuer war, verloren habe, al- in ein Paar Jahre«, wenn ich hier vielleicht wieder festgewachfen di« und mich wieder lo-reißen müßte. Ich muß mir mein Brot verdienen, da- weiß ich, aber ich möchte e- vicht hier, wo mich Alle- an eine glücklichere Zeit er innert und ich hoffe auch, mit dem, war meine guten Aeltern «ich habe» lerueo lasten, eine bessere Stelle zu finden, al» die einer Magd. Da- ist aber nur in einer größeren Stadt möglich. Eine Heimath habe ich doch «irgend- mehr, al» droben, bei meinen armen Aeltern im Himmel und vielleicht ist Gott barmherzig und ruft mich bald dorthin!"" „Kind, Kind", bat ich sie in großer Angst, „ver sündige Dich nicht!" „.Ich glaube, der liebe Gott wird e» mir nicht al» Sünde anrechnen"", sagte sie ganz ruhig, nur ihre Lippen zitterten und sie war blaß, wie die Wand, „„daß ich mich sehne, wieder bei meinen Aeltern zu sein und all' den Kummer nicht mehr tragen zu müssen . . . Und nun hab' nochmals recht von Herzen Dank für Deine Güte, liebe, liebe Muhme und glaube mir, wenn etwa» mich hier hätte zurückhalten können, so wäre sie e« — und meiner Aeltern Grab; pflege eS gut, um ihretwillen und denke manchmal freundlich an Deine arme Annuschka!"" „Damit fiel sie mir um de» Hal» und jetzt stürzten ihr die Thränen aus den Augen. Aber ehe ich noch em Wort sagen könnt', war sie schon zur Thür hinan» — und ich hab' sie net wieder gesehen!" „Auch Nicht» von ihr gehört?" „Doch, Euer Gnaden, nicht lang' nachher schrieb sie au» Prag, ich sollt' mich net um sie sorgen!, sie habe eine Stelle in einer vornehmen Familie, bei zwei kleinen Mädchen, sie ginge aber mit der Herrschaft bald nach Wien, von dort werde ste schreiben, '» ist aber kein Brief mehr kommen." „Wie, kein Brief mehr? Und haben Sie ihr nicht geschrieben?" „Ich wußt'ia doch net, wohin, Euer Gnaden! Ste hatte mir ja noch net angezeigt, wo sie in Wien wohnen thät'!" „Nun, Sie brauchten ja nur unter dem Namen der Herrschaft an sie zu schreiben, die hätte man dort schon gefunden, zumal e» eine vornehme Familie war. Wie hieß ste denn?" Inseraten- AnnaNmestelen: Die Arnoldische Buchhandluna, Jnvaiidendam, Haascnstcin L Vogler, Rudols Mosse, G L Daube C». in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., w Kohl, Kesselsdorf u. s. w. Uxped. «. Redaktion Dre»be»-Ae«ftavt «. Meißner »ässe 4. Dir Zeitung erscheint Dienstag, Da»»erstag und Eonnadeud früh. Av»n«eme«1»- Preis: vierteljLhrl. M. 1.50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung in» Hau» erhebt die Post noch eine Gr- bühr von 25 Psg. Prinz Friedrich Heinrich von Preußen (ältester Sohn deS Prinzen Albrecht), ferner der Herzog Ernst Günther von Schleswig - Holstein - Sonderburg - Augustenburg (Bruder der Kaiserin), der Landgraf Alexander Friedrich von Hessen, der Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und der Prinz Friedrich Karl von,Hessen. Es wurde bei diesem Akt die höchste Pracht entfaltet. Als der Zug der Ritter auS den Gemächern des verstorbenen Königs Friedrich I. nahte, betrat die Kaiserin mit dem Kronprinzen den Ritter saal, um der Feier beizuwohnen. Paarweise, die jüngsten vorauf, schritten die Ritter in den Saal zu den ihnen angewiesenen Plätzen. Den Beschluß machte der Groß meister deS Ordens, der Kaiser selbst. Alle trugen die rothsawM'tnen, mit blauer Seide gefütterten Mäntel, auf deren linken Seite der große achtspitzige Stern deS Ordens in Silber gestickt ist. Sobald die Spitze deS Zuges den Rittersaal erreicht hattte, setzte auf dem Chor eine schmetternde Fanfare ein, welche so lange dauerte, bis der Kaiser den Thron bestiegen hatte. Unter den üblichen Ceremonien erfolgte nunmehr die Aufnahme der neuernannten Ritter; die Feierlichkeit nahm ungefähr eine Stunde in Anspruch. Der Reichstag überwies in seiner Sitzung am Dienstag die Vorlage, betreffend die Erhöhung der BranntweinSsteuer, einer Kommission zur näheren Prü fung. Die voraufgegangene Debatte war von keinem allgemeinen Interesse, weshalb wir auf die Wiedergabe der Ausführungen der einzelnen Redner verzichten. Dem Reichstage ist der Entwurf eines Auswan derungsgesetzes zugegangen. Die Regierung will, ohne irgendwie die Bewegungsfreiheit des einzelnen Aus wanderungslustigen zu beeinträchtigen, dafür sorgen, daß derselbe seinen Entschluß unter den verhältnißmäßig günstigsten Bedingungen auLführen kann und daß den deutschen Ansiedelungen im AuSlande der Zusammen hang mit dem Mutteilande und somit der deutsche Cha rakter möglichst erhalten bleibe. Hierzu bemerkt nun die „Köln. Ztg.": „Seit Jahren haben wir unter der leb haftesten Zustimmung weiter Kreise für den Erlaß eines derartigen Gesetzes plaidirt. Die Entsendung eines un serer Berichterstatter nach den deutschen Kolonieen im brasilianischen Urwalde im Jahre 1881 hatte im We sentlichen den Zweck, die hierauf gerichteten Bestrebun gen zu unterstützen; immer und immer wieder haben wir auf die Nothwendigkeit eines solchen Reichsgesetzes hingewiesen. Schon das Frankfurter Parlament hielt die Frage für so wichtig, daß e- im März 1849 ein Reichs - AuSwanderungSgesetz annahm, das aber leider nie rechtskräftig geworden ist. Seitdem ist diese Frage nicht wieder von der TaaeSordnung der öffentlichen Diskussion geschwunden. Umsomehr erkennen wir e» mit Dank an, daß jetzt die verbündeten Regierungen die Angelegenheit in die Hand genommen haben und eS steht wohl auch zu hoffen, daß der gegenwärtige Reichstag die Wichtigkeit der ihm gestellten Aufgabe nicht verkennen wird. Wie man versichert, sind die deutschen Dampfschiffs-Gesellschaften sowie hervorragende Mitglieder der Kolonial - Gesellschaft über die Grund züge deS Entwurfes befragt worden und sie haben alle ihre Zustimmung dazu erklärt. Welchen groben Unfug zahllole Agenten vollführen, um zur Auswanderung zu verlocken, dar hat der Minister Herrfurth im preußi schen Abaeordnetenhause am 28. Januar 1891 dir aelegt. LS ist geradezu unglaublich, welche Leichtgläu bigkeit die Bevölkerungsklassen, in denen das AuSwan- derungSfieber am meisten grassirt, den tollsten und abenteuerlichsten Vorspiegelungen der Agenten entgegen bringen. Wurde den Leuten jüngst doch sogar wei gemacht, Prinz Heinrich wolle unter besonderer Bevor zugung der Pommern ein deutiche- Reich in Brasilien gründen! Man hat nun wohl gesagt, ein ReichS- AuSwanderungSgesetz sei nicht rothwendig, so lange der Hauptstrom der Auswanderung aus Deutschland sich m die Verewigten Staaten von Nordamerika ergieße, wo die Bedingungen der Niederlassung u. s. w. verhältniß- mäßig günstige seien. Aber auch dreS ist jetzt ander» geworden. Die nordamerikanische Regierung will allen Ernstes der Einwanderung einen Damm entgegensetzen; da nun aber der Auswanderungsstrom in Drutschland nicht zu fließen aufhören dürste, so liegt jetzt mehr den» je die Gefahr nahe, daß gewisseulose Agenten denselben in Gegenden ablenken werden, wo alle Bedingungen de» Gedeihens fehlen. Im Einzelnen mögen an dem Ent würfe mannigfache Aussetzungen zu machen sein; aber die Grundzüge der Vorlage haben Anspruch auf freu, dige Zustimmung aller Freunde einer praktischen Aus- Wanderungspolitik und mehr denn je ist der Wunsch gerechtfertigt, daß endlich einmal eine Forderung erfüllt werde, die seit nahezu 50 Jahren vergeblich gestellt worden ist." Die Rechtschreibung namentlich der Ortsnamen ist eine Angelegenheit, welche dringend eine gleichmäßige Regelung erfordert. Man kann gegenwärtig, wie die „Nordd. Allg. Ztg." sehr richtig ausführt, für Deutsch- land kein alphabetisches OrtSverzeichniß aufstellen, ohne daß eS Angriffen von dieser oder jener Seite ausgesetzt wäre. Wir erinnern nur an den Namen der berühmten Stadt Löln am Rhein. DaS Reichspostamt schreibt diesen Namen wie oben, das preußische Ministerium deS Innern dagegen mit S. Wenn eS noch einen dritten Buchstaben mit gleichlautender Aussprache gäbe, würde gewiß irgendein Ressort diesen für denselben OrtSuamen verwenden. Die Behörde, welche da» größte gar nix kam, wollt' ich ja in meiner Sorge an die Herrschaft schreiben. Aber da hatt' ich unglücklicher Weise den Namen veraessen und könnt' auch den Brief net mehr finden. Ich hatt' ihn damals aufgehoben eben, well er von Annuschka war, aber einer meine, Buben hatt' ihn entdeckt und bei einer Spielerei über'» Eck gebracht. Run lief ich zu den Verwandten uvd zum Vormunde, ob die vielleicht eine Nachricht hätte«. Die wußten aber auch nicht». Der Vormund lachte mich noch obendrein au», wie ick darauf käm', daß er sich mit dem überktugen Fräulein schreiben thät', da damal» auf keinen vernünftigen Rach hält' höre« wolle«? betonen, daß wir dahin streben, dem Lande eine durchaus neutrale Stellung zu sichern. Ein kleiner Staat, wie der unsrige, würde, wollte er sich an der inter- nationalen Politik aktiv betheiligen, den größeren Mäch ten nur zum Spielballe dienen." — Auch die russische Presse beschäftigt sich eingehend mit den Auslassungen deS Reichskanzlers. Die „Nowoje Wremja" z. B. findet eS sehr bezeichnend, daß der Reichskanzler be merkt habe, im Falle eines europäischen Krieges müsse Deutschland die Offensive ergreifen. DaS Petersburger Blatt folgert hieraus, daß die deutsche Regierung die Militärvorlage nur eingebracht habe, um den nun doch einmal bevorstehenden europäischen Krieg durch einen Angriff auf die Feinde des Dreibunde- zu beginnen. Von einer bloßen Vertheidigung der Grenzen wie früher, sei jetzt in Bertin nicht mehr die Rede. Die Zukunft Deutschlands wolle man neuerdings durch einen Einfall in daS russische und da- französische Gebiet sicher stellen. Dem deutschen Reichstage liege eS nun ob, sich darüber zu entscheiden, ob er die Mittel zu einem Angriffskriege hergeben wolle oder nicht. Im Allgemeinen sei der Reichs tag friedliebend und eS erscheine daher sehr wohl mög lich, daß er die Bewilligung der Mittel hierzu verwei gern werde. Die Regierung könne aber, nachdem der Graf v. Caprivi jene Rede gehalten, nicht gut mehr nach geben. — Aehnlich äußert sich auch der „Grashdanin", welcher auf den Widerspruch aufmerksam macht, der in den von einem Angriffskriege handelnden Worten de» Reichskanzler» und der angeblich nur auf die Berthel- digung gerichteten Tendenz des Dreibünde» liege. Am Dienstag hielt der Kaiser im königl. Schlosse zu Berlin ein Kapitel de- schwarzen Adlerordens ab. LS waren nur fürstliche Ritter, welche durch den Kaiser bei dieser Gelegenheit die Investitur erhielten, nemlich
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