Sächsische Dorfzeitung : 31.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189301319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18930131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18930131
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-31
- Monat1893-01
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- Sächsische Dorfzeitung : 31.01.1893
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ächsische WchnlunS. ch» Dienstag, den 31. Januar 1893 55. Jahrgang !t ! Feuilleton Htoft noch eine Ve» dühr von 25 Pfg. 85,40 91,10 83,30 97LO 100^0 100,50 82 00 82,10 8l,8O «3,80 104 75 56^0 348,00 «t: d<: Brau» 3b Pf. 40 Pf. ftutttv» o 2 M. n Mark 115 bi, rrwaarr i!,9- l. i/ka'k S >4» 27- 1 125. 49 50 wrrdrn bi» Montag, Mittwoch u Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspalt.Zeile IbPfg. Unter Eingesandt: SOPsg. bleiben gedenke." Aber statt de» erwarteten Briefe« kam einige Tage später — der Fürst hatte Wien deren- wieder ver lassen — Herr von Redow sea. in höchst eigener Person, um fich von seinem freudig überraschten Sohne nähere Detail- zu erbitten. Diesrlben mutzten den alt,u Herrn wohl völlig befriedigt haben, denn am Strlusse der Unterredung — die übrigen- kaum eine Halde Stunde gedauert hatte — schüttelte er Joachim kräftig die Hand und sagte: Mädchen deshalb Einspruch erheben, «eil ihr Vater ihr Nicht- hat hinterlasten können. Im Uebrigen bist Du Mann- genug, wie ich Dich kenne, Deiner Frau eine sorgenfreie Existenz zu schaffen und alt genug, um selber beunheilen zu können, wa- Dir frommt. Die ", da- Mädel brav ist und Dich 90,<0 93,00 32150 317,00 161,00 100,00 112,75 120,75 Abonnements - Einladung. Veftellungeu auf die „Sächsische Dorfzeituug" für die Monate Februar und März nehmen alle kaiser lichen Pott imstalten und Postexpeditiouen, sowie auch alle Laud briefträger gegen Vorausbezahlung von L Mark entgegen. Bereits erschienene Nummern werden, soweit möglich, aachgeltefert. 172,00 172 60 148,50 115,60 141,40 460,50 imv »ritz tbitz von LlS sie aber dann Joachim ihre Zweifel mivheilte, lachte er sie auS: „Ich bitte Dich, Du Närrchen, was machst Du Dir für unnöthige Sorgen! Lerne Du nur meine prächtigen Alten erst kennen und laß sie erst gar Dich kennen lernen, dann wirst Du Dir gewiß keine solchen thörichten Gedanken mehr machen! Denn den möcht' ich sehen, der Dich, mein süße-, kleine- Vögelchen, nicht „Wa- Du mir da erzählst, mein Junge, gefällt mir. Daß Deine Braut nicht von Adel und arm ist, daran werden wir un- nicht stoßen, da- weitzt Du, denke ich. Ich bin kein solcher Narr, daß ich unsere alte Familie durch den Eintritt eine- braven bürger lichen Mädchen- in dieselbe für verunehrt halten sollte und die arme Waise wird Dir, wenn sie so ist, wie Du mir sagst, durch doppelte Liebe und Treue danken. Auch würde eS mir, der ich selbst leider ja gezwungen gewesen bin, unser Stammgut, Dein Erbe, zu veräußern, schlecht anftehen, wollte ich gegen Deine Verbindung mtt dem im ne «ar tm i'p- ) 105,00 130,50 168,75 168,20 1, l. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und (andmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrm«n« Müller in Dresden. an dieser selben Stelle die Ehre hatte, zu Ihnen zu sprechen, versuchte ich auszuführen, wie die Schleswig« Holsteiner nach manchen Wandlungen allmählig so wett gekommen sind, fich unter dem preußischen Scepter wohl zu fühlen und daß eS von der KönigSau bi- Altona keinen Deutsch-Redenden mehr giebt, der nicht mit Stolz und mtt Zuversicht feire Zuge Hörigkeit zum deutschen und preußischen Vaterlande priese! Ich habe mit diesen meinen Ausführungen wohl das Rechte getroffen, denn ich weiß, daß ich vollen Beifall gefunden; ich weiß aber auch, nachdem ich nunmehr zwei Jahre hindurch da» Glück gehabt habe, in und mit diefer Provinz zu leben und den Pulsschlag der Bevölkerung kennen zu lernen, daß ihre Gefühle keine flüchtigen und vorübergehenden sind! Die SchleSwig-Holsteiner besitzen harte Köpfe und beugen sich nicht leicht; haben sie aber einmal Ver trauen gefaßt, so halten sie mit Zähigkeit fest. Die schönste Zierde de- Manne-, die echt deutsche Tugend, die Treue, ist der Grundzug de- Charakter- de- Schleswig Holsteiners und hieran möchte ich anknüpfen. Die wahre Treue kann sich nur bewähren, wenn sie auf die Probe gestellt wird, wenn ernste Zeiten kommen. Man sagt nun, wir ständen vor einer schweren Krisis; Forderungen, die des Kaiser- und Königs Majestät in seiner landeSväterlichen Fürsorge, in Erfüllung seiner heiligen Pflichten al- Schirmherr des Reicher auf Grund reiflicher Erwägungen an die Nation gestellt hat, zum alleinigen Zwecke: dem deut schen Reiche die in schweren Kämpfen und durch Ströme von Blut erworbenen Güter und vor Allem den Frieden zu erhalten, stoßen auf Widerstand. Ich gebe mich der Hoffnung hin, daß wir diese Krisi» glücklich überwinden w^^en und die- dürste geschahen, wenn Alle so treu zum Kaiser halten, wie seine Schleswig Holsteiner. Kein Tag ist wohl geeigneter al- der heutige, sich im Gerste dem Kaiser zu nahen mit dem Wunsche, daß e» dem Allmächtigen gefallen möge, Sr. Majestät ein glück licht» und erfolgreiches Jahr zu bescheiden, damit e» dem Monarchen gelingt, mtt Kraft und Weisheit, mtt frischensMuthe und starkem Arme da» begonnene große Werk zu fördern und glücklich zu Ende zu führen. Lasten Sie un- den Gefühlen, die un» gemeinsam beseelen, Aus druck geben mit dem Rufe : unser allergnädigster Kaiser Wilhelm II., er lebe hoch! Nochmal« und fü immer hoch!" — Auch der Gouverneur von Köln, General v. Schkopp, hat am Geburtstage de- Karser- Veranlassung ge nommen, sich in beachten-werther Werse über die all gemeine politische Lage auszusprechen. Er äußerte u. L.: „An unserem politischen Horizonte ziehen fich die Wolken immer dichter und dichter zusammen und m nicht ferner Zeit wird daS Wetter ganz gewiß heremdrechen. Aber je ärger die Stürme rauschen, desto mehr ühnt fich da» Erped «. Redaktion Dre-tze»-Ne»ftabt R. Meißner Gaffe 4. Lte Zettung erscheint Dtrnst««, Dmmersta, und E»««abe«d früh. «»«nnement»- Gret»: VterleljL-rt. « 1^0. An begehe, durch v«kaiserlichen Post- «nstalte» und durch unsere Voten. werden." „Da- bin ich von ganzem Herzen, lieber Vater!" „Dann komm' und zeig' mir die kleine Wetterhere. Wenn fie Deiner Schilderung nur halb entspricht — denn Bei liebte übertreiben bekanntlich immer — soll'» Euch an meinem und der Mutter Segen nicht fehlen." Sie fuhren hinau». Herr von Redow begrüßte da- freundliche alte Ehepaar, da- jetzt gewissermaßen Aelttrnstelle bei der Braut feine- Sohne- vertrat, sehr Reiterslieb. Erzählung nach dem Leben von Waldemar Stropp. (S. Fortsetzung und Schluß.) Nur ein Gedanke beunruhigte Anninka in dieser glücklichen Zeit zuweilen auf Augenblicke: WaS würden Joachim'- Aeltern zu der plötzlichen Verlobung und der Wahl ihre» einzigen Sohne» sagen? Würden sie, die von altem Adel, in gesicherter Lebensstellung, die arme Waise, die Buchbinderslochter al- Kind aufnehmen? Da- Herz that ihr weh bei dem Gedanken, daß sie vielleicht um ihrer armen, geliebten Aeltern willen miß achtet werden könnte. Al» fie ihrem Joachim sich für da» Leben zu eigen gegeben, hatte sie an Richt» ge dacht, al» an fei« Glück, da» so sichtbar au» seinen ehrlichen Augen leuchtete und an ihre große Liebe zu ihm. Er würde sie »ie verlasten, so wenig, wie sie ihn, da» wußte sie. Aber wenn er nun durch seine Liebe zu ihr mit seinen Aeltern, die er so verehrte, in Un- frieden gerieth? Ach wenn sie wüßten, wie lieb wir un» haben, wie ich gern mein Leben hingeben würde, um ihren Sohn glücklich zu machen, wie gern ich auch sie herzlich lieb haben möchte und wie ich doch auf der Welt so allein stehe, so Niemand habe, der mich liebt und schützt, al» meiue» Joachim, kein Glück und keine Freude, al» ihn, fie würden vielleicht gütig sein und mir nach soviel Kummer und Schmer- diese» einzige Glück wohl gönne»! Inserate«- Auuahmestelteur Die Arnoldisch« Buchhandlung, InvaUdrndank, HaascnfteinLBogler^ Rudolf Mosse, « L Daube L E» tn Dresden. Leipzig, Frankfurt a/M., «. tkohl, «esielSdoch u. s. w. Politische Weltschau. Deutsche--Teich. Am Donnerstag nahmen der Kai ser und der russische Thronfolger im OfficierS-Kasino des Gardereaimente» Nr. 1, dessen Chef bekanntlich der Czar ist, da» Fiühstück rin. Bei dieser Gelegenheit brachte der Monarch den nachstehenden Toast auS: „Gestatten Eure kaiserliche Hoheit, daß ich al- ältester Kamerad de- Re« gimenteS, altem Herkommen gemäß, daS erste Glas auf Eurer kaiserlichen Hoheit allerdmchlauchtigsten Vater leere. Un» Allen hier beim Regimente sind noch die gnädigen Worte in lebendiger Erinnerung, mit welchen Se. Majestät der Ciar sein Regiment beglückte bei seinem Besuche im Jahre 1889. Die vielfachen Gnaden bezeigungen und da» rege Interesse, welche- Se. Ma. jestät seinem Regimente allezeit gewährt hat, sowie die freundliche Antheilnahme an den festlichen Ereignissen meine- Hause-, welche in der Sendung Eurer kaiser lichen Hoheit zu der eben stattgehadten Feier gipfelte, verpflichten mich zu wärmstem Danke. Wir Alle sehen in Ihrem kaiserlichen Vater nicht nur den hohen Chef beS Regimentes, nicht nur unseren vornehmsten Kameraden, sondern vor allem den Träger altbewährter monarchischer Traditionen, oft erwiesener Freundschaft und intimer Beziehungen zu meinen erlauchten Vorgängern, wie denn auch in früheren Zeiten russische sowohl wie preußische Regimenter auf dem Schlachtfelde vor dem Feinde diese Beziehungen mit ihrem Blute besiegten. Erheben Sie die Gläser und rufen Sie auS vollstem Herzen: Seine Majestät der Czar Hurrah!" — Hier« auf erwiederte der Großfürst-Thronfolger: „Ich danke Eurer Majestät für die warmen Worte, welche Sie so eben auf meinen Vater gesprochen haben und trinke auf da- Wohl Eurer Majestät. Hurrah! Ich trinke auf da- Wohl unsere» braven Kaiser Alexander-Garde- Grenadier-Regimentes. ES lebe hoch!" Bei einem Festessen, welche» in Altona anläßlich de» Geburtstage- de- Kaiser» Wilhelm stattfand, brachte der General Graf Waldersee den nachstehenden Trink spruch auS: „Meine Herren! Al- ich im vorigen Jahre deutsche Volk an seine Fürsten. Erheben wir unseren Blick zu unserem allergnädigsten Kaiser und Herrn, der wie kein Anderer bemüht ist, die Segnungen de» F'Leder- seinem Volke zu erhalten. Er ist in wahrem Sinne de- Wortes em FriedenSfürst. Wenn er aber daS Schwert in die Hand nimmt, dann wnd er e» nicht eher wieder in die Scheide stecken, al- bi» da» Vaterland vom letzten Feinde befreit ist oder br» er mit , seinem Volke gebrochen am Boden liegt. Der Krieg kommt! G be Gott, daß er das deutsche Volk um seine Fürst-n geschaart findet! Wenn nicht, dann haben ! wir einen schönen Traum geträumt, dann Ade, du schöne- Land. Dann weiden die Zeiten deS dreißig, jährigen K'iegeS wiederkehien, wo Gesittung und Kultur auf Jah>Hunde«te erschüttert wurden. Richten wir deshalb unseren B ick auf unseren Kaiser, der den Ernst der Z-it richtig erkannt und deshalb das Volk durch seine Vertreter aufg-fordert hat, für eine größere Rüstung zu sorgen. Im Ausblicke zu unserem Kaiser möchte ich daher mehr als je den Ruf erlchallen lasten: seid einig, ein'g, einrg! Möge jeder Einzelne dahin wirken, daß unser Volk, wenn auch mit schwerem Herzen, die neuen Lasten willig auf seine Schultern nehme. E ner sür Alle und Alle für Einen. In diesem Sinne ford re ich Sie auf, Ihr Gla- zu erheben und unseren Kaiser in dem Wunsche hoch leben zu losten, daß er noch lange uns erhalten bleibe zum Schutze i und zur Sicherheit unseres Vaterlande-.- Anläßlich der F-ier de- Geburtstage- des Kaiser» schreibt man au- Stuttgait: „U ter den Festthettveh- - mern befand fich auch der König von Württemberg, i In diefer Tbatsache stellt fich da» Ergedniß aryßtt ge. , schichtlicher Sreign sie, deren Zeugen wi" waren, wie in einem Bilde zuiammengedrLi.gr un- dar. DaS deutsche Kaisertbum, gestützt auf die Treue der Landetfürften, bildet einen festen Punkt inmitten der auf!ö enden Be- ' strebungen. An Kaiser und Reich wagt fich auch die verwegendste Opposition nicht offen Heron und wenn fie mtt solchen Gedanken auch nur unvorsichtig spreit, so wird fie Übel heimgeschickt; wir Haden da» eben in Baiern gesehen, wo man Anspielungen auf angeblich partikularrstttche Absonderung»gelüste mtt altbaierrscher Derbheit zmuckg,wiesen hat. „Wahre treu, wa- schwer enungen," — so klingt e» au- einem alten, wohlbrkarnten Lied und diese Mahnung ist dem deutschen Bo ke, trotz aller inneren Kämpfe, bisher HU«g geblieben. „Schwer errungen," dcvon zeugen die Grsängnißmauern, in denen die Vertreter des Einheit-gedarcken- geschmachtet, die Schlachtfelder, auf denen Tausende ihr L den für den SiegeSprei- freudig gelassen Haden. Verpönt war einst der Gedanke an die Einigung Deutschland-, verpönt insbesondere in den hohen Kreisen de» Süden», b«» der lieb gewinnen mützte!" Sie hatte ihm zwar schnell die kleine Hand auf den Mund gedrückt, aber fie hatte sich doch, ach so gern! beruhigen losten und Anninka wehrte sich von da an tapfer gegen alle trüben Befürchtungen. Joachim hatte die Aeltern natürlich sofort von seiner Verlobung, sowie den früheren darauf dezüglia en Ereignissen ,n Kenntniß ges tzl und fie um ih en Segen seioer oeurryeuen zu gebeten. „Auf der Rückreise komme ich zu Eoch und ' Hauptsache ist, daß erzähle Euch Alle» anSführlich", schloß er seinen Bericht, - liebt und daß Du überzeugt bist, mit ihr glücklich zu „ich bin überzeugt, Ihr werdet meine Wahl billigen und meine Keine Braut schnell von ganzem Herzen lieb gewinnen. Inzwischen trifft mich Euer lieber Brief hier, wo ich auch die nächsten vierzehn Tage noch zu artig. Anninka, die dem Vater ihre» Verlobten ansang» chüchtern und mit Herzklopfen entgegen getreten war, aßte schnell Vertrauen zu dem ritterlichen alten Herrn, >em ihr Joachim so ähnlich sah, wie au» den Augen voll dorf ,°lf. ßren -uft, ider. «ui ischte vor -aut. 534 lluu- > de» tzoar '37, »«ust No- Rach » be- au» lotta kem- au» ubitz
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