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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.02.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186502025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18650202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18650202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1865
- Monat1865-02
- Tag1865-02-02
- Monat1865-02
- Jahr1865
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.02.1865
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112 Dentfchlaad. Oesterreich. Wien, Dienstay, 81. Jan. Die heutigen Morgcu- blätter melden, daß die Antwort der preußischen Regierung auf die letzte österreichsche Depesche vom 21. December v. I. eingetroffen und gestern dem Grafen Meusdorfs übergeben worden sei. In die ser Antwort bekarre Preussen auf seinem Verlangen, daß, bevor das Provisorium in den Herzogtümern sein Ende erreiche, das Ver- bältniß des neuen Staates zu Preußen festgestellt werde. Preußen. Der Neuen Freien Presse schreibt man ans Berlin: „Seit der Rückkehr des Prinzen Friedrich Karl aus Wien betrach tet man es als eine ausgemachte Sache, daß der Herzog von Augu stenburg zur Anerkennung seines Erbrechts nur noch unter gewissen Bedingungen (Militär- und Marineconvention) gelangen wird und daß das österreichische Cabinet bezüglich dieser Bedingung bereits ganz bestimmte bindende Zusagen gemacht hat." — (Die Bestätigung dieser Nachricht dürfte stark zu bezweifeln sein.) — In der bekann ten Rede des Grafen zn Eulenburg im Abgeordnetenhause kommen die Worte vor: „Weder der jetzige Monarch Preußens, noch irgend ein König Preußen», so lange wir leben, wird von den Principien dieser Militärorganisatiou nnd von den gesetzlichen Bestimmungen, von denen er glaubt, daß sie nothwendige Korrelate derselben sind, auch nur ein Tippelchen hergeben." Man bat diesen Worten die Deutung gegeben, daß auch der Kronprinz der Militärreorganisation zugeneigt sei. Die „N. P. Z." bestätigt dies mit folgenden Sätzen: „Der Minister bätte gewiß nicht so gesprochen, wenn er es nicht niit gutem Gewissen nnd in voller Ehrerbietung gegen die betref fenden allerhöchsten Personen gekonnt bätte. Uns hat dies um so weniger überrascht, als cs für Jeden, der den Dingen nahe steht, nie zweifelhaft gewesen ist, daß über die unbedingte Nothwendigkeit der Reorganisation und über die Vorzüglichkeit der jetzigen Heeres einrichtungen keine Meinungsverschiedenheit irgend einer Art in un serm Königshause stattfindct". Baiern. Wie dic Kobnrger Zeitung meldet, dürfte von der bai rischen Regierung in nächster Zeit den Beamten, Notaren, Advoca te» und Aerzten der Eintritt in eine Freimaurerloge neuerdings ver boten werden, da der Staat nicht dulden könne, daß seine Diener Mitglieder einer Gesellschaft seien, deren Ziele nicht klar ausgespro chen wären. Frankfurt a. M., 29. Jan. Die in der Bundestagssitzung vom 27. Januar vom Königreich Sachsen abgegebene Erklärung geht, gutem Vernehmen nach, dahin, die königliche Negierung habe 1854 den Bundesnormativbestimmungcu über das Preß- und Vcreinswesen in der Erwartung zugestimmt, daß dadurch eine Basis für ein allge meines deutsches Gesetz in dieser Beziehung gewonnen werde. Dies sei aber nicht geschehen. Einige Regierungen hätten jene Bestim mungen gar nicht publicirt, andere hätten sie nicht ausgeführt, w. Dadurch seien diejenigen Negierungen, die sich die Normativbcstim- mungen zur Richtschnur genommen, in eine eigentümliche Lage ge kommen. Sachsen, das zu den letzteren gehöre, sehe sich deshalb zu der Erklärung veranlaßt, daß cs sich von denselben wieder loSsagcn müsse, wenn nicht dcr Bund eine Revision derselben vornehme. Einer solchen Revision feien insbesondere das Conccssionswcscn in der Prcßgcsctzgebung und des VereinsgcsetzcS bezüglich der Arbeitervereine dringend bedürftig. Wir bemerken hierzu, daß Württemberg in die ser Hinsicht bereits factisch mit gutem Beispiel vorangegangen ist und sich vom Bundcspreßgesetz losgesagt hat. Hauptsächlich hat in Württemberg keine Zeitung mehr Caution zu stellen. Der sächsische Antrag aber erscheint als eine wahrhaft verdienstliche That des Herrn v. Beust, nnd es bleibt blos zu wünschen, daß die Initiative Sachsens und Württembergs von durchgreifendem Erfolg begleitet werde. . Schleswig-Holstein. Die Schleswig-Holsteinische Korrespondenz, die die angebliche „Verdächtigung", daß sie „Annexion" predige, von sich weist, indem sie lediglich „leidenschaftslos das thörichtc Parteitreiben dcr vollen Wahrheit gemäß (?) beleuchte", läßt in ihrer neuesten Nummer wie der eiuinal einen ihrer beliebten Schreckschüsse los: In Kopenhagen spricht und schreibt man überall von dcr Wie dereroberung Schleswigs. Man erblickt dort in der etwaigen Thron besteigung der augnstenbnrgcr Familie nm so mehr ein belli, als dcr alte Herzog seine Rechte gegen 4 Mill. Rbthlr. an Dänemark cedirt hat und —mit oder ohne Protest seines Sohnes— bei Lebzei ten des Erdenken kein Augustenburger ein Prätendenteurecht besäße. Die Schleswig-Holsteinische Korrespondenz hat wol nicht be dacht, daß sic damit der preußischen Regierung ein schlechtes Kom pliment macht, wenn sie den Friedensvertrag, der ja den beiden Groß mächten die völlig freie Disposition über Schleswig-Holstein über läßt, als so unwirksam darstellt, daß Dänemark dieses Recht so gröb lich misachten könnte. Frankreich. Part-, 2S. Januar. Wie dcr „Moniteur" berichtet, hat dcr kaiserliche Prinz am 27. Januar, dem sogenannten Charlemagnefeste, an welchem in allen Lycccn und Colleges von Frankreich die besten Schüler jeder Klaffe zu einem Banket cingeladen werden, die Schüler der 7. Klaffe sämmtlicher Lehranstalten von Paris und Versailles die in Alter und Studien mit ihm auf einer Stufe stehen, zu sich in die Tuilerien gebeten nnd festlich bewirthet. Die Kaiserin und die Prinzessinnen deS kaiserlichen Hanfes wohnten dem Banket bei, dem eine physikalische Wundervorstellung vorherging. Es waren 120 kleine Coll-giens niit ihren Lehrern erschienen. Auf einen Toast, den einer der Gäste ausbrachte, erwiderte der Prinz mit einen, kräf tig gesprochenen Hoch „auf seine jungen Kameraden, die Kinder Frankreichs." — Die Nachrichten aus Nizza melden, die Doctorcn Nelaton und Rayer seien zu einer Konsultation für den russischen Thronfolger dahin berufen worden. Rußland. Der National-Zeitung schreibt man aus Petersburg vom 26. Jan.: „Wie es heißt, soll die jetzt in Moskau tagende Adelsver sammlung, wie schon vor drei Jahren, an einer Adresse berathen, welche für Rußland eine Constitution fordert. (Äergl. unsere vorg. Dienstagnummer unter Rußland.) Dem Kaiser aber wird die Aeußerung in den Mnnd gelegt, als werde er, solange er am Leben sei, keine konstitutionelle Negierung einführen, denn er wisse sich nm 50 Jahre fortgeschrittener als seinen Adel und fein Volk; sollten ihn aber die Umstände hierzu bemüßigen, so werde er vorerst gewisse liberale Gesetze als Grundgesetze octroyircn, um einen später» Land tage den Rückschritt in die Feudalität unmöglich zu machen." Indien. Die Angabe, daß den letzter,, furchtbaren Stürmen und Orkanen in Indien über zwölftansend Menschenleben zum Opfer gefallen seien, war in Europa vielfach als eine Ueberlreibung angesehen wor- den. Leider aber ist diese Schätzung noch weit hinter der Wirklich, keit zurückgeblieben; wie der Times aus Kalkutta vom 23. Dec. ge schrieben wird, lassen neuere und genauere Zusammenstellungen es außer Zweifel, daß wenigstens 60000 Menschen während jener Stürme ertrunken oder auf andere Weise umgekommen find. Die Insel Saugor allein zählte vor dem Sturme 8200 Einwohner, jetzt hat sie nur noch 1200, ohne daß einer ansgewandert wäre. 7000 find rein weggefegt worden und dasselbe ist weit hinauf dem Flußufer entlang geschehen. Dazu entvölkern nun Cholera, Blattern und Fieber die ganze Provinz. In einzelnen Dörfern haben die Epidennen so furchtbare Verheerungen angerichtet, daß die Bewohnerschaft gänzlich verschwunden zu sein scheint. Königreich Sachsen. Dresden, 31. Jan. Wir 1i?!> in der Lage, nachstehend ein allerhöchstes Schreiben mittheilen' zu können, welches Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich untern, 19. December v. I. an den vor maligen Obercommandirenden der Bundescxecutionstruppen in Hol stein, Herrn Generalleutnant v. Hake, zu erlassen geruht haben: „Lieber Generalleutenant v>Hake! Sie haben als Komman dant der Bnndcscxecutionstrnppe» in Holstein durch Umsicht wie durch Bethätigung Ihrer bundesfreundlichen, ächt militärischen Gesinnungen die Rücksichten Ihrer eignen schwierigen Stellung mit den Interessen für die Truppen Meines 6. Armeecorps, nicht mir in so lange eine Brigade desselben unter Ihren speciellen Befehlen stand, sondern in, Laufe des ganzen Feldzuges bei jeder Gelegenheit zu vereinen gewußt. Ihre reelle, stets bereite Unter stützung erleichtert^ die Aufgabe Meiner Truppen und Ihr kamerad schaftliches Entgegenkommen belebte unk stärkte jenen Geist der Eintracht, wclHe Meinen nnd den Absichten Seiner Majestät Ihres königlichen Herrn entspricht. Indem Ich Ihnen daher lieber Gcneralleutenant hierfür Meine vollste Anerkennung zolle, fühle Ich Mich angenehm veranlaßt, Ihnen zugleich Möinen Dank ausznsprechen und verbleibe Ihr wohlgewogener Wien, 19. December 1864. Franz Joseph." Eibau, 27. Jan. Folgender Vorfall gicbt ein trauriges Bei spiel menschlicher Böswilligkeit. Der Hausbesitzer Zschentsch in Alt eibau findet in den ersten Tagen dieses Monants auf seinem Haus- versatze ein, jedenfalls von ruchloser Hand dahin gelegtes, circa 1 Elle langes Stück grünes kiefernes Holz, nimmt es an sich und ge braucht eS zum Schüren der Asche im Ofen; am 20. d. M. legt die Mutter Z.'ö dieses Stück Holz auf die glühenden Kohlen im Ofen
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