nach Ihnen ausstrecken und Sie ein- Menschenkind dran. — Nein, das werden wir beide . wohl nicht mehr erleben." vom Langen: er hätte bereits mit § (Fortsetzung folgt.) 129 Pfarre also doch damals schon eingezogen gewesen, sonst würde doch Ulberndorf als Kirchort oder Dippoldiswalde mit 2 Kirchen erwähnt sein. Die Kirche hatte 1346 bezw. später 6 Altäre, die jedoch zu ver schiedenen Zeiten bald vereinzelt, bald verbunden vorkommen: 1. der heiligen Barbara, in der Folge vereinigt mit dem der heiligen Anna, 2. der heiligen Katharina, 3. des heiligen Leichnams Christi, 4. des heiligen Fabian und des heiligen Sebastian, sowie des heiligen Erasmus, 5. der heiligen Dreieinigkeit und endlich 6. den Altar Allen lieben Heiligen. Dem Altar des heiligen Leichnams Christi und seiner Messe stiften der Priester Schuemann und die Bürger Nitzsche Scharsach und Hans Prüfer mehrere zugekaufte Güter am 17. August 1420. Alle Donners tage hat der Verweser des Altars die Messe des heiligen Leichnams zu singen und Dienstags eine Seelenmesse für die Almosenspender zu lesen. Besitzer des Altars war der «erbare Priester Nicolaus Schuemann". Als solcher begegnet er uns noch 1422. 1432 wendet er dem Altar neue Einnahmen, Zinsen von Heinrich von Reichstädt und Friedrich Seilstrang, zu, die ewiglich bei demselben bleiben sollen. 1439 ist Pfarrer Johannes de Bohr (von Bora) zu Dippoldiswalde zugleich Besitzer des Altars der heiligen Barbara zu St. Peter in Freiberg. Bischof Caspar von Schön berg zu Meißen starb 1463. Er hatte bestimmt, daß nach jeder Messe auch zu Dippoldiswalde sein Gedächtnis erneuert werden sollte. 1475 wird daher das Lehen Aecordare, welches damit zusammenhüngt, in der Notariatsniederschrift erwähnt. 1464 richtet man den Altar Allen lieben Heiligen in der Stadtkirche zu Unseren lieben Frau in Dippoldiswalde, welcher früher schon bestanden, von neuem auf. Der Altarist Franz geriet mit dem Hauptmann von Tharandt, Hans Behme, 1465 über einen Nachlaß in Streit. Dem Altar des heiligen Leichnams Christi werden 1473 Zinsen zu Golberode für 40 Schock Groschen erkauft. 1501 standen in Lübau dem Pfarrer Getreidezinsen rückständig, die eingetrleben werden sollten. 1502 war über die Stadt das Interdikt ausgesprochen, welches aufgehoben wurde, als sich der Totschläger oder Mörder eines Priesters mit der Verwandtschaft bezüglich der Sühne verglichen und eine ewige Messe gestiftet hatte. Johann von Maltitz ward 1530 Bischof von Meißen und nahm oft Wohnung bei seinem Bruder Heinrich von Maltitz in Dippoldiswalde. Sein Lieblingsaufenthalt war die nach ihm genannte Bischofsstube des Schlosses. Sonntags hielt er dann unter großem An drang feierliches Hochamt. Schon aber war durch Bergleute von Freiberg Luthers Lehre im Geheimen hier und in der Umgebung eingezogen, ward aber auch befeindet und durch genannten Bischof die Katharinenkapelle am Einsiedlerstein zerstört, um heimliche Versammlungen und Gottes dienste zu verhindern. Unter der Herrschaft der strenggläubigen Herren von Maltitz durfte es niemand wagen, sich öffentlich als Ketzer zu be kennen, zumal Herzog Georg ebenso unentwegt dem alten Glauben treu blieb. 3m benachbarten Reichstädt fand aber die Reformation von 1533 ab Anhänger, weil der Ort zur Freiberger Pflege gehörte und unter der Oberherrschaft Herzog Heinrichs des Frommen stand. Die Wallfahrten zu den 14 Nothelfern in der Kahle-Höhe-Kirche wurden eingestellt. 1535