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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.04.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186504068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18650406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18650406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1865
- Monat1865-04
- Tag1865-04-06
- Monat1865-04
- Jahr1865
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.04.1865
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§ Kreder." Bcrändcrungöhalbcr ist eine Partie Stroh, l und Erdäpfeln (das Viertel 12 Ngr.) sofort Ein tüchtiger Bückergeselle findet sofort Lei gutem Lohne dauernde Arbeit bei Eduard Wittig in Nnterjugel Die Sparkasse zu Nenstüdtel ist täglich von Borm. 8—12 Uhr und Nachm. von 2—6 Uhr geöffnet. netter Mühlstein liegen zum Verkaufe bei C. G. Häußer in Johanngeorgenstadt. vor zwei Jahre» Nacht« Diebe i» ierthvolles enthalten, Silberzeug, chungen waren die Thäter damals Aue, 3. April. Die auf gestern angesetzte combinirte Versammlung der Würschnitz -Stollberg - Auer - nnd der Ancr-Schönhaider-Eibenstocker Comit^es, Bchufs der Erlangrmg einer Eisenbahn von Würschnitz über Stollberg, Löß nitz, Ane »nd väii'dss ab durch da» obere Muldcnthal bis Eibenstock, Schön haide und weiter zum Anschluß an die neue voigtlaudischc Staatseisenbahn in der BahuhofSeiche zu Zelle, ivurdc unter einer solchen Bctheiligung von Freun den dieser für das ganze westliche Obcrcrzgebirge so wichtigen Sache abgehal ten, daß man nur wünschen kann, es möchte» derartige Versammlungen öfters stattfiuden, damit auch das größere Publikum den Werth und den Nutzen ei ner solchen Bnhiwerbindnng kennen lernt nnd diese hochwichtige Frage nicht mit dem bisherigen JndiffercntiömnS behandelt. Eröffnet wurde die Sitzung durch den LaudtagSabgeordncteu Herr» Bürgermeister vr Krauße aus Löß nitz mit einer herzlichen Begrüßung der zahlreich Anwesenden und unter einer eingehenden Mittheilung derjenigen Gründe, welche Veranlassung zu dieser Versammlung waren. Nach Feststellung der Tagesordnung wurde Herr Bür germeister vr. Krauße durch Acclamation zum Präsidenten der Versammlung erwählt und leitete derselbe die höchst interessanten Debatten, au welchen sich besonders die Herren Landtagsabgeordneten Rittergutsbesitzer Mehnert und Herr Bürgermeister Wimmer aus Schneeberg, sowie Herr Friedensrichter Edler von Querfurth auf Hammerwerk Schönhaide und Herr Bergverwalter Hcrbrig aus Lößnitz als auch Andere bcthciligtcn, mit so einer Würde, daß viele der Anwesenden, welche noch nicht Gelegenheit gehabt hatten, einer nach parlamentarischen Regeln nbgchaltcnen Versammlung beiznwohnen, diese weni gen Stunden dieser Versammlung zu den gcnuß- und lehrreichsten zählten. — Im Allgemeinen wurde das dringende Bedürfniß der oben gedachten Eisen bahn von allen Sprechern und Anwesende» anerkannt und auch beschlossen, alle Mittel bei der Hohen StaatSregierung in Bewegung zu setze», damit auch Diese die dringende Nothwcndigkeit einer solchen Eisenbahn erkennen lerne nnd deren Bau baldigst beginnen lasse, damit endlich einmal aus dem armen ein reiches Erzgebirge gcschgffcn werde! — , " Bern 3V. März. Von Mattigny, im Canton WalliS wird ein «orfA ge meldet, welcher die Bevölkerung jener Gegend beschästiat. Ein Pariser, «M vr. P . . . ... besitzt auf dem Mont Chemln rin kleines Landhaus, welche« er bte Sommerzeit hindurch regelmäßig bewohnt. „Wenn die Schwalben Heimwatt« zteyen greift auch unser Pariser zum Wandcrstabe, nm die kalte Jahreszeit in ftsüM.As' liebte» Paris zuznbringen. Einsam und verlasse» Ist dann da« Landhap« aus "»m Mont Ehemin. Niemand bewohnt e«, einem Bauer In der Nachbarschaft find me Schlüssel anvettrant. Obgleich sieben bis acht Monats vollständig verlaffen und nur von der Ehrlichkeit der Nachbarn beschützt, war ihm doch kein ttnfall zugestohen. Da, zu der genannte» Zeit, waren e! dasselbe ringcbrochen und hatten alle«, wa« cS WerthvolleS Kleider, Wäsche re., geraubt. Trotz aller Nachforschungen waren die Thäter damals nicht zu entdecken. Man mußte sich somit in da« Unvermeidliche ergeben; das Einzige, wa« Hr. P. that, war, daß er jede« Mal, wenn er im Herbste da« Land haus verlieb, auf clncm Tische in einem der Hauptzimmer eine Art Höllenmaschine aufstelltc. Diese Maschine bestaub in einer mit Pulver gefüllten Glasröhre, welche mit Wachs umgeben und einem Zünder versehen, auf einem großen Leuchter aufge» steckt war, so daß sie vollständig das unschuldige Ansehen einer Wach-kttze hackte. Hr. P. nahm nämlich an, daß, wenn Diebe seiner Wohnung eine» neue« Besuch abstatten sollte», die« jedenfalls wieder des Nachts sein würde, und sie dann gewiß nicht er,«angeln, würden, ^ie, vorgefundene Kerze anzubrennen, um bei Ihren Opera tionen Licht zu haben, Die Vermuthung des Hrn. P. zollte eintreffen. Letzte»>Somr» tag Morgen wollte der Bauer, welcher die Schlüssel des Landhauses bewahrt,' Was ser von dem neben ihm befindlichen Brunne» hole», als er ring- um da- Hau« de« Schnee niederactreten fand nnd Blutflecken in demselben bemerkte. Er forschte weiter und sah, daß ein Fenster mit dem Laken ausgcbrochen war Sofort eilt« er. die Schlüssel zu dem Lankhause zu holen. Eingeweiht in das Geheimniß der Höllen maschine, sah er beim Eintreten in dasselbe augenblicklich, daß die Explosion Statt gesunde» hatte. Selbstverständlich zögerte er uicht, der Polizei in Mattigny von dem Ereignisse Kenntniß zu geben, worauf sämmtliche Acrzte und Apotheker in der Umgegend instruirt wurden für den Fall, daß sich bei ihnen etwas Verdächtige- zeigen sollte. Es dauerte auch nicht lange, so trat eine alte Frau in eine Apotheke von Martigny und verlangte ein Mittel für Brandwunden. Festgcnommc», machte die selbe bald Aussagen, die zur Verhaftung einer ganzen Zigeuuerbande — Männer, Weiber und Kinder — führte, weiche in einer Schlucht bei Marti»»! ihr Lager auf- geschlagen hatte und unter der sich nicht weniger als drei Kerle befanden, welche durch die Höllenmaschine de« Hrn. P. jämmerlich hergerichtet waren. Ihre Gesichter sollen durch die hcrumgeflogenen Glasscherben vollständig zerfetzt sein. ' Zwickau, 3. April. I» den ersten Morgenstunden des aestrigea Tage« brann ten in der Stadt Oelsnitz i. V., nnd zwar in der sogen. Altstadt, lv Scheunen, 1 Schuppen nnd 2 Hänser nieder. ' Das dritte sächsische Prcisschießen wird in Zittau am 18., Ig. und SV.Junk k. I. abgehalten werken. " Eine etwas dunkle Annonce bringt das Olbernhauer Wochenblatt wie folgt: „Nächste Woche empfehlen ausgezeichnet fettes Mast-Ochsenfleisch lvom Ritterguts besitzer Hru. Böhme in Wernsdorf), t Pfd. 3 Rgr. ü Pf., Earl und Gotthold Kirchennachrichten ans Schneeberg. Geborne: 27 März: dem anf.'B. und Webcrmstr. T- F. Arnold eine T. — d. Cigarrenarb. G. H. Arnold eine T. — 29. März: d. ans. B. Stadtrath und Schnridermstr. H. I. Bretschneider ein S. — 30. März: d. Klempnerges. I. Sl. Nitzsche ei» S. — 31. März: k. Dessinateur C. W. Böhm ein S. — 2. April; d. ans. B. n. Schmied W. Martin eine T. — d. Vürgcrschnllehrer C. F. Kempf eine T. — d. Schnhmacherges. T. W. Schramm «ine T. — d. Kohlenarb. CH. H. Kör ner ein S. — 3. April: k. Hankarb. I. Cb. Leistner eine T. — Anßerehel. Gebürten 1 — Gestorbene: 28. März: C. G. Voigt, Bergh., ein Wittwer im 43 I. — 23. März: Gnstav Robert, H. O. Mühlmanns, weil. SchuhmachermeisterS nachgel. ehel. S. im 3 I. — C. F Windisch, aus. B. nnd Schuhmawermeister, ein Ehemann im 6V I. — l. April: Marie Louise, W. G. Mittelbachs ans. B. u. Beroch, ehel. T., im 2 I. — 3. April: Fr. Louise Henriette, E. H. Nohrlappers, ans. B. uTSchlos- sermeisters Ehefrau im 32 I.: Am Sonntage Palmaruni prcd. früh 7 Uhr Hr. Diac. Flade, nm 9 Uhr Confirmatio» der Catechumenen, Confirmatiönsrede Hr. S»v- v« Pasig. Um l Uhr fällt der Gottesdienst au«. Vom 8 — lü April hat die Woche Hr. Arch. Schmidt. (Fortsetzung.) Viertes Kapitel. Vtn Versucher. Adrian begann in der That einen neuen, sehr lobenSwerthen Lebenswan del zu führen. Jede» Tag erschien er pünktlich im Comtoire, arbeitete mit Fleiß und Aufmerksamkeit wie jeder andere Commis, nnd vermied sorgfältig die Otte, wo er früher mit seinen Freunden znsammengetroffen war nnd wo er in deren Gesellschaft das Geld scineS VaterS verschwendet hatte. Er lebt still für sich; seine ganze Erholung nnd Zerstreuung bestand in einem ein samen Spaziergange, oder im Lesen irgend eines guten Buches, und es schien, als ob er sich ganz ohne Widerwillen in diese Beschränkungen fügte. Merkwürdiger Weise war seit der Zeit, wo Adrian seine lockere Lebens weise gegen eine streng geregelte nnd achtbare vertauscht hatte, eine wesentli che nnd sehr bemerkbare Acndcrnng im Geschäft des Herrn van der Werft cingetreten. Die Glücksgöttin, welche lange Zeit ihr Angesicht von demselben abgewcndet hatte, neigte sich plötzlich ihm von Neuem zu. Die mit bangen Hof fen und Harren cnvartetcn Schiffe dcS Kaufherrn liefen unbeschädigt nnd mit reichen Schätze» befrachtet, im Hafen ein. Mit ihnen strömte auch der Kredit von allen Seiten dem Hanse wieder zn. Die Specnlationcn, welche Huygcns auf den Befehl nnd nach den Weisungen seines Principals anSfühtte, waren sümmtlich von gewinnreichem Erfolge begleitet, und das Hans van der Werft stand nach Ablauf eines Jahres grade wieder so Achtung gebietend und großartig da, wie cs nur jemals gestände» hatte. Wenn Adrian auf der Bör se erschien, neigte sich jedes Haupt vor ihm, und die würdigsten Vertreter dcS HandelsstandeS bezeigten ihn so viele Frcmidlichkeit und Ehrerbietung, daß der junge Mann gewiß alle Ursache hatte, sich über die empfangenen Auszeich nungen sehr geschmeichelt zn fühlen. Die unglückliche Periode, welche das HauS van der Werft überstehen mußte, hatte freilich bedeutenden Schaden ungerichtet und mehrere Millionen verschlungen. Aber die neuen Glücksfällc hatten zum Theil diese Nachtheile wieder ausgeglichen, nnd die Folge» davon sollten mich Adrian fühlbar werden. Sein Vater warf ihm ein reichliches Taschengeld ans nnd zahlte ihm für seine Leistungen nnd Dienste in Cvmtoir noch außerdem ein ansehnliches Jahrgehast, über welches Adrian, wie auch über sein Taschengeld, vollkom men frei verfügen konnte und keinem Mensche» Rechenschaft darüber abznlc- gen brauchte. Trotzdem beobachtete ihn HnhgcnS insgeheim sehr genau. Der ehrliche, brave Mann hegte, trotz seiner zuversichtlichen Behauptungen gegen seinen Principal, im innersten Herzen doch eine unbestimmte Furcht, daß Adrian bei seinen we sentlich verbesserten Umständen früher oder später doch wiedereinmal der Ver suchung unterliegen könnte. Zu seiner große» Herzensfreude verstrich aber ci»c lange Zeit, während welcher Adrian in keiner Weise eine Veränderung in sei nen neuen besseren Gewohnheiten eintrctcn ließ. Regelmäßig besuchte er Com- toir und Börse, machte seinen Spaziergang bei gntcm wie bei bösem Wetter, nnd brachte seine Abende lesend und stndirend in seinem Zimmer zn. Ein ganzes Jahr war bereits verstrichen nnd Adrian hatte noch nicht einen Heller seines ihm ausgesetzten Jahresgehaltcs von HuYgenS verlangt, ein Umstand, wel cher den ehrlichen Buchhalter nicht wenig in Erstaunen setzte. „He, mein lieber Adrian," sagte er eines Tages zn dem Sohne seines Principals, — „Sie scheinen ganz vergessen zn wollen, daß sie zweitanscud Mark ans der Kasse Ihres VaterS zu fordern haben. Was soll mit diesem Gelde geschehen?" „Ich brauche eS für den Augenblick nicht, HnhgcnS," versetzte Adrian. „Das Taschengeld, welches mein guter Vater mir extra ausgesetzt hat, reicht vollkommen zur Befriedigung meiner Bedürfnisse aus. Lassen Sie das Jah- rcögchalt einstweilen ruhig in der Kasse liegen. Wenn ich etwas davon nö- thig habe, so kann ich es ja wohl jederzeit von Ihnen ausbczahlt bekommen. Gewiß, jederzeit, zu jeder Stunde, sei es bei Tag oder bei Nacht," cr- wiedcrte der Buchhalter freundlich, und setzte »och freundlicher hinzu: Ich kaun eS mit Worten gar nicht ansdrücken, wie viele und große Freude Sie mir durch Ihr vortreffliches Betragen mache», lieber Adrian! Sie sind gründlich von all Ihren früheren Thorheiten geheilt nnd ich fühle die feste Ueberzeugung in mir, daß Sie nie einen Rückfall erleben werden." „Gewiß nicht! Niemals HnygenS," versetzte Adrian lächelnd. „Ich sehe vollkommen ein, daß ich früher wie ein Narr gehandelt habe, nnd diese Ein sicht ist der Schild, der mich vor jeder Versuchung beschützen wird. Darauf können Sie sich verlassen, alter Freund!" „Dem Himmel sei Dank, daß Er eS so glücklich gefügt hat," sagte Hny- gcns darauf. „Glauben Sie mir, Adrian, Ihre Rückkehr znm Guten ist Ih rem Vater mehr wetth, als ein paar lumpige Millionen. Er freut sich jetzt über deren Verlust und deutete mir erst gestern noch an, daß er Ihre Besse rung gern mit der doppelten Summe bezahlt haben würde, wenn sic dafür zu erkaufen gewesen wäre." „Mein guter Vater kann in Bezug auf mein Bettagen ganz unbesorgt sein," gab Adrian zur Antwort. „So lange er lebt, werde ich ihm keinen Anlaß mehr zur Klage über mich geben. Glauben Sie mir das, HnhgcnS." „Ich glaube cs und bin cntzückt darüber," versetzte der treue Diener. Mit diesen Worten endete das Gespräch der Beider, und Jeder kehrte z»r gewohnten GeschäftSthätigkcit zurück. (Fortsetzung folgt.) s ö SS öS f» ! Kor» »...V 2 ucnc KammrLder mit Getriebe und rin zu verkaufen bei Metzner in Auerhammer. . t ' I —
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