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Weißeritz-Zeitung : 06.04.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192304068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-04
- Tag1923-04-06
- Monat1923-04
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 06.04.1923
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Das bulgarische Scherbengericht. Politische Gegner, die besonders starken Einfluß auf die Massen gewannen, pflegte die Demagogie des alten Hella» durch eine Volksabstimmung zu beseitigen. Das nannte man Ostrazismus: Die Bürger kritzelten den Namen der zu Berfemenden auf Tonscherben, und wer von den beiden g«. genübergestellten Kandidaten die meisten Stimmen erhielt, mußte aus dem Lande weichen. Das hat, wenn auch in an derer Form, die Jahrhunderte im europäischen Orient über dauert; ausgesprochene Tendenzurteile gegen unbequeme Gegner gehören zum Handwerk der Politiker des Balkans. Besonders blutig fielen sie gegen das letzte griechische Kabi- nett aus, barbarisch streng inBulgari.en gegen die Mit glieder des Kabinetts Radoslawoff. Der Ministerprä sident und fünf seiner Kollegen wurden durch den Staats- gerichtshof in Sofia zu lebenslänglicher Haft verurteilt, ein General zu 15 Jahren Haft, der Generalissimus und weitere drei Minister zu 10 Jahren, ein General zu fünf Jahren. Sämtlichen Verurteilten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit abgesprochen und ihnen die solidarische Haf tung für die auf rund 33 Milliarden betragenden Kriegs- schaden auferlegt. Poincarö machte offenbar Schule, ohne verhindern zu können, daß die Geldstrafe mit ihrer un geheuerlichen Höhe ins Humoristische überschlägt. Auf wessen Betreiben wurde dies wahnwitzige Urteil ge- ' fällt? Auf das der Entente! Der derzeitige Ministerpräsident Stambultjski, der Führer der bulgarischen Bauern- § schäft, hat den Gerichtshof aus seinen Kreaturen zusanimen gestellt, aus fünf juristisch oorgebildeten Richtern und zehn Bauern, um mit Hilfe eines eigens dazu geschaffenen Ge- setzes die Frage nach der Schuld am Kriege aufzurollen, nach dem dje Revolution von 1919 das alte Kabinett gestürzt hatte. Radoslawoff entzog sich der Gerichtskomödie durch seine Flucht nach Berlin. Das Verfolgungsgesetz ist ganz im Sinne franzö- sischerRachgier gehalten, ein Rückfall in jene finsteren Zeiten, wo das Haupt eines besiegten Feldherrn Uber die Klinge springen mußte. Da Deutschland diesen Brauch nicht mitmachte und es den Griechen überließ, sich für ihre ana- tolische Niederlage durch die an den Beratern des Königs verübten Justizmorde schadlos zu halten, eine Abscheu er regende Bestialität, versuchte es Frankreich, die Auslieferung der deutschen Kriegsverbrecher zu erzwingen. Mit » elchem Mißerfolge, wissen wir. Jetzt hat das von dem blutbefleckten Poincars Übel beratene Bulgarien ihm den Liebesdienst er- ' wiesen, sein Mütchen an dem gestürzten Kriegskabinett zu kühlen, und so ist das von Parteileidenschaft eingegebene Polksurteil zustande gebracht worden, das die Bulgaren aus der Liste der gesitteten Nattonen streicht. Der Getft von Versailles hat dieses Bauernvolk vergiftet, hat es, ein- gekeilt zwischen Nebenbuhler, zur Ohnmacht verdammt und zum Spielball einer kurzsichtigen Demagogie gemacht. Radoslawoff verfolgte eine gegen Rußland gerichtete deutsch- freundliche Politik. Der Weltkrieg entschied gegen ihn; aber seine Nachfolger werden sich täuschen in der Erwartung, daß ihre liebedienerische Fügsamkeit gegen die Entente ihnen Früchte bringen wird. Augenblicklich haben zwar die Bauern die Intelligenz an die Wand gedrückt und den deut- schen, auf Hebung des Landes gerichteten Einfluß vernichtet; aber schon während des langwierigen Prozesses war zu er- lennen, daß den Angeklagten die Sympathien weiter Kreise zur Seite standen. Der Vorwurf, die Negierung habe den Krieg ohne Genehmigung der Sobranje erklärt, war leicht zu widerlegen; denn über Krieg und Frieden hatte verfassungsmäßig die Krone zu entscheiden. Das sollte durch das Gesetz von 1919 nachgeholt werden, ein absurdes Verfahren, das nur naive Bauerngemüter mit dem Schein der Gesetzlichkeit bekleiden können. Es fehlt dem Urteil also jederechtltche Grundlage, und dieser Umstand mag die Richter wohl abgehalten haben, auf Todes- strafe zu erkennen. - Stürzt einmal die heutige Regierung, dann ist nicht aus- geschlossen, daß eines Tages mit Waffen von derselben Güte gegen sie vorgegangen wird. Und dieser Sturz ist unver- meidlich. Schon melden sich Anzeichen einer Abbröckelung selbst in der Bauernpartei. Das Organ Stambulijskis beklagt sich, daß die aufgeklärte ländliche Bevölkerung in die Reihen der Kommunisten getreten sei. Zudem haben anarchistische Banden in Sofia und Tamboli Unruhen heroorgerufen, was auf So w j et m ach en s ch a f ten hindeutet. Es ist russische Tradition, sich in bulgarische Verhältnisse zu mischen und Len Terror gegen Andersdenkende auch im Auslande zu pflegen. Der Ministerpräsident hat, als der Prozeß sich j seinem Ende zuneigte, Vorsichtsmaßregeln getroffen, um sich der Angeklagten zu versichern; sie wurden in Slivno nicht etwa im Sofioter Gerichtsgefängnis festgesetzt, was nicht ge rade für ihre allgemeine Unbeliebtheit spricht. Dann erfolgte nach einer dreißigtägigen Verteidigung ihre Verurteilung, ein Scherbengericht, das, wie der eine Verteidiger hervorhob, nur bestimmt war durch die nach Deutschland und nicht nach der Entente orien tierte Politik Radoslawoffs. Was auch an sttchhalti- i gen Gründen gegen den Justizmord vorgetragen wurde, es verfing nicht. Die Richterbank gehorchte nicht der Stimme der Vernunft, sondern jener aus Paris eingeführten Rechtsprechung eines Kriegsgerichts, das bereits lange, bevor «s den Gerichtssaal betritt, den Urteilsspruch fix und fertig in der Tasche hat. —nä. Die Kruppdirektoren im Zuchihaus. Die von den Franzosen verhafteten Direktoren der NruPP-Werke find im Werdener Zuchthaus «utergebracht worden. Bisher war mit ihnen kein« »erbtudungzu erlangen, «s heißt, daß die Direk- Wren schon Ende dieser Woche vor einsranzSsischeS Kriegsgericht gestellt werden. Französische Lügen. Die französische Presse versucht weiterhin mit allen mög- sichen und unmöglichen Argumenten die Schuld an den blutigen Vorgängen in Essen von den Franzosen abzuwälzen. Die offiziöse Agentur Haoas veröffentlicht eine ausführliche Darlegung der Vorgänge, worin gesagt wird, daß alle deutschen Darstellungen unrichtig seien, auch leien die elf Arbeiter nicht von rückwärts erschossen worden. Der Düsseldorfer Havas-Vertreter behauptet, daß H«r Reuter-Korrespondent am Taae der blutigen Zusammen ¬ stöße gar nicht in Essen anwesend war. Der Korrespondent habe sein« Meldung aus deutschen Quellen geschöpft. Das „Journal* meldet aus Krefeld, daß »deutsche Nationalisten* versucht hätten, die Eisenbahngleise auf dem ganzen von Belgiern besetzten Gebiete zu verstören. Von Friedrichsfelde aus, das außerhalb der Desatzungszone liege, seien neun Züge und zwei Lokomotiven ohne Lokomotivführer und Heizer gegen Wesel abgelassen worden. Die Ent gleisung sei furchtbar gewesen. 70 Waggons seien ümgestürzt. Drei Personen seien als mutmaßliche Täter ver haftet worden. Oer Protest -er Neichsregierung. Drr deutsche Geschäftsträger in Paris ist beauftragt worden, der französischen Regierung eine Note zu über reichen, in der wegen des von französischen Soldaten unter derKruppschenArbeiterschaft angerichteten Blut bades und wegen der willkürlichen Verhaft» ng der schuldlosen Kruppschen Direktoren feierlicher Protest erhoben unk volle Genugtuung verlangt wird. Unter eingehender Darlegung des durch eidlich er- härtete Zeugenaussagen festgestellten Sachverhalts werden di« Versuche der Havas-Agentur, den Tatbestand zu fälschen und über das schwere Verschulden der Besatzungskuppen einen Schleier zu werfen, gebührend zurückgewiesen. Aehnlich lautende Noten sind auch den Hauptsignatarmächten des Ver- sailler Vertrages zugestellt worden. Das Treiben -er „Greger". Die »Kölnische Volkszeitung* meldet aus Kirchderne bei Dortmund: Dle Telephonleitungen der Zech« Scharnhorst nach der Zeche Gneisenau und nach dem Dort munder Telegraphenamt wurden von französischen Soldate» abgeschnitten und für ihre Zwecke verwen det. Die deutschen Leitungsaufseher, die die Störungen be seitigen wollten, wurden von einem Offizier festgenommen und mit der Ankündigung wieder entlassen, daß sie, falls si« noch einmal Gestänge und Anlage bekäten, erschossen würden. Die Zeche Scharnhorst ist nunmehr von jeglichem Telephonverkehr abgeschnitten, also der Möglichkeit beraubt für Beamte und Arbeiter bei einem Grubenunglück schnell di« nötige Hilfe herbeizurufen. Im Bergischen Lande wurde weiter besetzt Forst Nenderoth, Wiehlmünden und Drabenhöh« und der Bahnhof Gray-Nord. Nach einer Meldung aus Münster beschlagnahmten di« Franzosen in Bochum 250 Millionen Mark für di« Eisenbahn bestimmter Gelder. In Witten wurde ein Berg mann von einem französischen Auto überfahren und lebens gefährlich verletzt. In Bochum und Herne haben die Franzosen öffent- liche Lebensmittelverkaufsstellen eingerichtet, in denen si« sämtliche Lebensmittel um 2b Prozent bil liger verkaufen als sie in deutschen Geschäften verkauft werden. Der Vortragende Legationsrat vr. Zechlin von Auswärtigen Amt, der sich in Düsseldorf aufhielt, um Der bindung mit ausländischen Journalisten zu unterhalten uni sie über die Lage im Ruhrgebiet zu- unterrichten, ist, wie schon berichtet, am Sonntag mittag von den Franzosen ver haftet worden. Gründe liegen nicht vor. Es handelt sici lediglich darum, daß die Franzosen eine objektiveBe lichter st attungver hindern wollen. Die ausländi schen Berichterstatter sollen lediglich auf das französische In formationsbureau angewiesen sein, das von den amerikani schen Journalisten bereits verächtlich als staatliche „Garküche" bezeichnet worden ist. Freilassung des französischen Journalisten Labourel. Elbing, 4. April. Der vor einiger Zeit in Marienburg verhaftete franzö- fische Journalist Labourel ist freigelaijen worden. Loucheur bei Lloyd George. Pari», 4. April. Der Londoner Berichterstatter des Journal meldet, das Loucheur, der sich augenblicklich in England aufhält, eine Un- terredung mit Lloyd George hatte. Reue Reise L« Troequers in» Ruhrgebiet. Paris, 4. April. Nach IournSe Industrielle begibt sich der Minister für die öffentlichen Arbeiten Le Trocquer Freitag abend in Begleitung von zwei Beamten seines Ministeriums nochmmr nach dem Ruhrgebiet. * Testa bei -en Eisenbahnern. Monsignore Testa hatte mit Vertretern der Gewerk schaft deutscher Eisenbahner eine längere Unter- redung, um sich Uber die Besetzung des Nuhrgebietes und deren Wirkungen zu unterrichten. Die Gewerkschaftsvertreter konnten durch reichhaltiges Material dem päpstlichen Abgeord neten ein Bild Uber die Vorkommnisse im Essener Bezirk geben. Besonders wurden die wirtschaftlichen und moralischen Schäden, welche immer mehr als Folgen der Besetzung hervorketen, eingehend besprochen. Im Ver lauf der Unterhaltung wurde immer wieder betont, daß a l le religiösen, gei st igenundmoralischenMächte der Welt wirksam sein müßten, um der Mensch heit einen gerechten Frieden zu geben. Nay auen aus ven Netchsbahnbezirken Frankfurt a. M., Ludwigshafen, Mainz, Trier und Karlsruhe eingelaufenen Meldungen haben die Eisenbahner den Befehl des Ge nerals Degoutte, die Arbeit unter französischer Regie bis zum 3. April früh 8 Uhr wieder aufzunehmen, ein. müttg abgelehnt. Von Gegenmaßregeln der Fran zosen ist bisher nichts bekannt geworden. Erhöhung -er Beamiemenien. Durch Verordnung der Reichsregierung vom 19. März 1923 (R.G.Bl. I S. 169) sind die nach 8 7 des Besatzung»- personenschädengesetzes zulässigen Höchstrenten wesentlich er- höht morden. Die Reichsregierung beabsichtigt durch eine neu« Verordnung, deren Entwurf in den nächsten Tagen dem Rclchsrat »uaeleitet wird, die Rentenbeträae aber- I malsmltWirkunavoml. Januar 1vSS zu er i höhen. Die Renten sollen von jetzt an aus Grundbe- trägen und Teuerungszulagen, die den Teue- rungszuschlägen der Beamten entsprechen, bestehen. Dle monatlichen Gesamtgebührnisse eines Erwerbsun- fähigen bekagen nach dem Entwurf der eDrordnung im Ja- nuar 1923 64 350 M., im Februar und März je 135 460 M., bei Hilflosigkeit erhöhen sich diese Vekäge auf 84150 M. und 177 140 M. Dazu kommen für jedes Kind unter 18 Jahren, für das der Beschädigte zu sorgen hat, im Januar 1923 im . Höchstfälle 9900 M., im Februar und Mfsrz je 20 840 M. Um die Ansprüche der Beschädigten nach Möglichkeit sofort zu befriedigen, sind die Regierungen der Länder ge beten worden, die zu gewährenden Vorschüsse schon jetzt an die neuen Nentenbeträge anzupaffen. Das Moskauer Bluturteil vollstreckt. Wie der Dossischen Zeitung aus Warschau gemeldet wird, ist das Urteil gegen den einen der beiden zum Tode ver- urteilten katholischen Geistlichen, gegen den Prälaten Bud - kie witsch, am Karsonnabend nach Bestätigung durch das gentralexekutivkomitee vollstreckt worden. Infolge einer zwei tägigen Störung in der telegraphischen Verbindung mit Mos kau wird dte Nachricht erst jetzt bekannt. Die Warschauer Blätter geben sämtlich der Vermutung Ausdruck, daß von selten Sowjetrußlands aus Furcht vor den Folgen der Voll streckung dieses Todesurteils die telegraphische Verbindung mit Westeuropa absichtlich unterbunden worden ist. Sin politischer Mord in der Türkei. Der Oberst Osman Pascha, der das Mitglied der türkischen Nationalversammlung Ali Schükri Pascha meuchlings ermordet hatte, wurde von Gendarmen gestellt und erschossen. Eine starke Gendarmerieabteilung um- ! zingelte das Haus, in welches Osman geflohen war. Iw l Verlauf eines Kampfes wurde Osman und zehn seiner An- l Hänger getötet oder verwundet. Der Leichnam Osmans wurde vor die Nationalversammlung ge bracht. Der Premierminister Rauf-Dei hat der National- Versammlung Aufklärungen über das Verbrechen gegeben, das. wie er sagte, durch einen persönlichen Streit zwischen Schükri und Osman entstanden ici. Noch einer Meldung des Petit . Parinen aus Konstantinopel verlangte ein Deputierter in der Nationalversammlung, daß der L e i ch n a m Osmans vor dem j Gebäude der Nationalversammlung aufgehängtwerde, l Der Vorschlag wurde angenommen und der Leichnam an ! den Füßen vor dem Parlamentsgebäude ! aufaehängt. Wer Alkohol trinkt, bekommt prügel. Aus Konstantinopel wird gemeldet: Vom 4. April ab wirb jede Person, die beim Genuß alkoholischer Getränke betroffen wird, auch wenn es sich um Ausländer handelt, mit «in« Bastonnade von 80 Hieben bestraft werden. Händler die solche Getränke verkaufen, werden mit einer Geldbuße von ; 50 türkischen Pfund bestraft. Die Ausländer sind aufgeforderi l worden den Behörden eine vollständige Angabe über ihr« Bor- l röte zu machen. Sie werden aber eine Frist von zwei Monate» erhalten, in der sie die alkoholischen Borräte wieder ausführen dürfen; andernfalls werden diele vernichtet werden. Von die- - sen Maßnahmen find ledtglich sremd « MilitSrs aus- - genommen. j LMrrK und Ausland. Erheblich: Senkung der Stickstoffpreise. Um d« j Landwirten, die sich noch nicht mit Stickstoffdünger versorgt haben ; die Möglichkeit zu geben, solchen noch für die Frühjahrsbestellung ° billig zu erwerben, hat sich das Stickstoff-ßyndikat entschlossen - Stickstoffdünger ohne Rücksicht auf die Gestehungskosten vorüb«- - gehend zu erheblich gesenkten und weit über das durch die Kob ! lenpreiscrmäßigung vom 1. April bedingte Maß hinaus herab - gesetzten Preisen zu verkaufen. Die Preise sind mit Wirkung a t > 3. April 1S23 ermäßigt und betragen für das Kilogramn : Stickstoff in schwcfclsaurem Ammoniak, salzsaurem Ammoniak unt Kaliammonsalpeter 6000 M.; Natronsalpeter 7280 M. Kalkstick stoff 5400 M. Dag Stickstoff-Syndikat hält sich an diese Preis, : gebunden, falls Bestellung, Abruf und Bezahlung bis zun ; 17. April IS23 einschließlich erfolgt sind. s Dev Deutsche Braunkohlen-Jndustrie-Berekn in Hall- Hat in einer Eingabe an das Reichsverkehrsministerium eine Neu sesttktzung der Tarife für Braunkohlen gefordert da der jetzt bestehende Zustand von den Verbrauchern allgcmeii : als unhaltbar bezeichnet wird. Bekanntlich werden Steinkohl § und Braunkohle trotz erheblicher Unterschiede im Heizwert gleich ; mäßig noch dem Kohlenausnahmetaris verfahren. Hieraus ergib l sich die Tatsache daß der Anteil der Fracht für die gleiche Meng j von Wärmeeinheiten bei Braunkohle erheblich höher ist als be ! Steinkohle. Es wird in der Eingabe nachgewicsen daß die Ruhr ! Fcttiörderkohle bei 700 Kilometer Entfernung einen Frachlantei von 24.4 Prozent zu tragen Hal. während die gleiche Belastung b« j der Nicderlansitzer Braunkohle bereits bei einer Entfernung vm , etwa 60 Kilometer eintritt usw Die Angaben zeigen einwand frei daß die Gleichstellung der Braunkohle mit der Steinkohle i» Gütertarif zu ungerechtfertigten Härten führt. Reichsindex-iffer für Lebenshaltungskosten im Mörz. Nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts bekägt die Reichsindexziffer für die Lebenshaltung«, kosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) im Durchschnitt des Monat März 2 854 (1913/14-1) gegenüber 2643 im Februar. Die Ziffer zeigt demnach eine im Vergleich zu den sprunghaften Steigerungen , der letzten Monate verhältnismäßig geringeErhöhung s um 8 v. H. Die Indexziffer ohne dte Bekleidung-- tosten ist um 9,1 v. H. auf 2627 gestiegen. Die Er- nährungskosten haben sich gegenüber Februar um 4,1 v. H. auf das 3315fache, die Bekletdungskosten um 3,8 o. H. aus das 4323fache der Vorkriegszeit erhöht. — Das in der zwei ten Hälfte des Monats Fevruar einsetzende Stocken tr der Aufwärtsbewegung der Preise hat sich .n> März fortgesetzt. Eine Reihe von Lebensmitteln haben fick nicht unwesentlich verbilligt, so vor allem ausländisch» Aette, Fleisch und Fische. - Amerikareis« Kardinals v. Faulhaber. Der Münchener Erzbischof Kardinal v. Faulhaber hat unmittelbar nach den Osterfeiertagen eine Reise nach den Vereinigte» Staaten angetreten, um dort in einigen Städten Vorträg« und Predigten zu halten. Dem »Bayerischen Kurier* zufolge ' hat die Reise keinen politischen, sondern rein chartt«*
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