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Weißeritz-Zeitung : 16.05.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192305166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-05
- Tag1923-05-16
- Monat1923-05
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.05.1923
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: Anziigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit- » Zeile 200 M., außerhalb -er Amtshauptmann- Mittwoch den i«. Mai r»23 stt. 111 . Hier ist es angebracht. Aber selbst erziehen. Ein jeder mühte nten der n Ruhr- am weg ¬ en fast !r ersten ttel der Zoronski lielt aus e wegen Bundes- tat auf cklhalle affe d) 7000 >500 — 000-Ä: Spinat tOO bis 650 ^l; 200 ^t; >00 bis W it (St.) zurken )urken garine toffrln L !«' lon. I»» i«». » zeile 200 M„ außerhalb -er Amtsbauptmann- : schast 250 M., im amtlichen Telle (nur von r Behörden) Zeile 400 M. — Eingesandt und ! Reklamen Zeile 500 M. Der soll sich schämen, der noch nicht zum Deutschen Volksopfer für Ruhr und Rhein gegeben hat. WeHeritz-Zeitung Taaesreiluna und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg mit. )n ersterer >roße Ent erung den Sr. Male ns Ansicht sfen. Die lelt In der cen. Der en Sinne Deutsch- der euro deutschen m Inhalt öniglichen uf Erfolg auch auf ranzfrage llten hat, »er Reoa- rung -er deutsche men, das isammen- t zu tun, en Ver- fen, ober Lebens- Dieses LlaN enthüll die amtlichen Bekanntmachungen -er Amlshauptmannschafl, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e ! Deruasvrel«: Monat Mal 4000 M. ohne Zu- ? - kragen. Einzelne Nummer 170 M, Sonntags . 200 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde . Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. o. » Postscheckkonto Dresden 12 548. fast alles Dippoldtswalder Ztnn, ausgestellt. Stadtrat Fritsch sprach hierbei kurz über die einstigen Dtppoldiswalder Gewerbe der Zinnaießer, Lohgerber und Töpfer. Nach ihm ging Geheimer Reaierungsrat Lippert, Direktor des Hauptstaatsarchivs, kurz auf die Gründung der Stadt ein (1266 das erstemal und zwar schon als Bergstadt erwähnt), auf -en Bergwerksbetrieb, auf die wechseln den Schicksale der Stadt, auf den Namen, die Dippoldlage und das Stadtwappen, alles Punkte, über die unsere Leser ia durch die Chronik vor kurzem erst genauestens unterrichtet wurden, lieber die Rosengalle mit ihrem Malerwinkel, die Marktgalle mit dem Portal aus dem ehemals Schulzeschen Hause, den Markt mit den Portalen am Stern und Rathaus, wurde der Rundgang fortge setzt und dann eine Wanderung über den Berreuther Berg und Lage sind, ihren Dienst pflichtgemäß zu versehen. Für die mi- bedingt notwendige Benutzung ihrer eigenen Fahrräder werden den Beamten der Landgendarmerte für Abnutzung und Instand haltung ihrer Räder seit 1. 1. 23 jährlich 2400 M. gezahlt. Für Beschaffung von allen Schreibmaterialien — insbesondere für Papier für alle, oftmals sehr umfangreichen Anzeigen in doppelter Ausführung, für Benutzung der Privatwohnung zu allen Dienst geschäften, für Beschaffung von Heizungs- und Beleuchtungs- Material zum Zwecke der schriftlichen Arbeiten, die oft in den frühen Morgen- und späten Abendstunden bewältigt werden müllen, sowie für allen Aufwand, der sich im Außendienste nötig macht — wird dem Beamten der Landgendarmerie ein monatlicher Betrag von 2400 M. gezahlt. Aus diesen Zahlen ergibt sich, daß der Landgendarm einen erheblichen Teil seines tatsächlichen Dienstaufwandes direkt von seinem Gehalte mit bestreiten muß, eine Tatsache, die keinen anderen Beamten zugemutet wird. Wenn die Beamten der Landgendarmerte trotzdem bisher ihren Dienst pflichtgemäß getan haben, so ist dies nur im Gefühl der Pflicht und mit Nachsicht auf das Publikum geschehen. Sollten die notwendigen Bezüge der Landgendarmerie fernerhin vorent- halten werden, so dürfte es verständlich sein, wenn diele Beamten ihren Dienst nur noch in dem Nahmen ihrer wirtschaftlichen und körperlichen Möglichkeit tun. DieS wäre allerdings ein Umstand, der dem Verbrechertum und -er öffentlichen Ordnung und Sicher heit zum Vorteile und der Landbevölkerung zum Nachteile ge reichen müßte. Die Beamten der Landgendarmerte hoffen aber, daß ihnen durch eine gerechte Bezahlung die Möglichkeit ge geben wird, ihren Dienst fo tun zu können, wie dies im In teresse des Staates notwen-ig ist. Ulberndorf. Am Montag abend fand hier zum ersten Mal ein kirchlicher Familienabend statt. Nachdem sich der mit Früh- lingsgrün festlich geschmückte Saal allmählich gefüllt hatte, er öffnete -er Posaunenchor aus Mitgliedern des evangelischen Iungmännervereins, der hier erstmalig in die Oesfentlichkett trat, den Abend. Pfarrer Mosen begrüßte die Erschienenen und wies vor allem auf den Zweck des Abends hin, der in erster Linie ein paar Stunden innerer Erhebung bringen sollte. Eine Aus sprache über kirchliche Angelegenheiten beschäftigte sich besonders mit der freiwilligen Kirchensteuer, der Gründung eines Begräbnis chors und der kirchlichen Presse. Superintendent Michael erzählte eindrucksvolle Bilder aus der Arbeit der Inneren Mission, die jetzt auf 75 Jahre planmäßig organisierter Arbeit zurückblickt. Äußer dem Posaunenckor trug der Iunamädchenverein Dippoldiswalde zur Ausgestaltung des Abends bei durch Duette, ein Terzett und an mutige Bilder, die das Erwachen der Frühlingsblumen dorstellten. Möchte der Abend mit geholfen haben, die Herzen zu stärken und mit auf das Pfingstfest einzustimmen. Altenberga 15. Mai. Heuke vor 25 Jahren wurde hier ein Iünglingsverein gegründet. Dresden. Die Vertreter der Erwerbslosenräte Sachsens be rieten dieser Tage mit dem Arbeitsmintsterium über die Forderung auf Bewilligung einer einmaligen Beihilfe in Höhe eines fünf fachen Wochensahes. Arbeitsminister Graupe erklärte, Sachsen habe kein Geld dazu, denn die Beihilfe würde etwa 8 Milliarden Mark betragen. — Im übrigen wächst die Zahl der Arbeitslosen unaufhörlich. Mitte April belief sie sich auf 79 947 gegen 61628 Mitte März. Inzwischen ist die Zahl noch weiter gestiegen. Da gegen ist in der gleichen Zeit die Zahl der unterstützten Arbeits losen in der Tschecho-Slowakei um über 40000 auf 143000 ge sunken. — Die Stadt Dresden bewirtschaftet ihr Obst in diesem Jahre selbst. — Wie wir vor einigen Tagen kurz berichteten, konnte im Iägerpark In Dresden ein Mann verhaftet werden, der dort ein Notzuchtverbrechen verübt hatte. Der Unhold entpuppte sich al» der 1921 vom Kreisgerichk Böhmisch-Leipa wegen sittlichen Ver fehlungen und Diebstahls steckbrieflich gesuchte Kutscher Oskar Nicht. Er hatte bei der Festnahme Revolver un- Dolch im Besitz, führte auch ständig ein Fahrrad mit sich. Wie die behördlichen Ermittelungen bisher ergeben haben, kommt er auch als derjenige Unbekannte in Frage, der in der Tharandter und Dippoldisroalder Gegend schwere Einbrüche verübte. Es handelt sich hier um die jenigen Straftaten, wo die Fensterscheiben vorher mit Sterin be schmiert und dann eingedrückt wurden. Ob Nicht der Täter ist, der im Sommer vorigen Jahres im Albertpark den Sattlergehilfen Berndt erschosten bat, wird die welkere Untersuchung ergeben. Dohna. Die Verwaltung -es Ritterguts Gamig hat auch in diesem Jahre an Einwohner von Dohna, Heidenau und Um gegend mehrere größere Flächen Land verpachtet, damit dieselben sich ihre Kartoffeln erbauen können. Das Land ist bearbeitet, ge düngt und In Kämme gefahren, so daß nur die Kartoffeln gelegt werden brauchen. Im AerM sind dann die Betreffenden der Sorge über die Beschaffung der Kartoffeln enthoben. Heidenau. Zum Gemeindevorfiand wurde in der letzten Se- meinderatssihung der Werkmeister in den Rockstrohwerken, Paul Gröger, gewählt. Gröger gehörte als Mitglied der USP. früher dem Gemeinderat an, schied aber bei der Erneuerung desselben aus. Er hak seinerzeit bet den Verschmelzungsverhandlungen In hervorragendem Maße mttgewirkt und sich als Kommunalpolitiker betätigt. Geringswalde. Ein ausgesetztes Kind wurde hier in einem Paket gefunden. Ein junges Mädchen hatte das Kind dorthin gelegt und wollte mit dem Rade davonfahren, doch reichten die Kräfte der jungen Mutter dazu nicht aus. Hainichen. Mit dem' Fahrrad schwer verunglückt ist In Pappendorf ein Dienstmädchen. Sie hatte sich ein Fahrrad ge- liehen, um das Radfahren zu erlernen. Als sie den Berg zum Gasthof herabfuhr, verlor sie die Gewalt über das Rad und fuhr mit großer Wucht an ein Haus. Sie erlitt dabei «inen schweren Schädelbruch. Leipzig. Am 5. Mai Ist eine 18jährige Arbeiterin beim Plinsenbacken tödlich verunglückt. Sie benutzte zum Backen einen Spirituskocher, -en sie in ihrem Zimmer vorsichtshalber in die offene Ofenröhre gestellt hatte. Diesen Kocher hat sie mit -em Tiegel versehentlich aus der Ofenröhre herausgerlssen, wobei sich der brennende Spiritus über Ihre Kleidung ergoß und diese irr Brand setzte. Ehe Ihre Wlrtsleute die Unglückliche mit ein«, Bett bedecken konnten, war es schon zu svät. Mit schweren Brandwunden fand -as bedauernswerte Mädchen Ausnahme Diakonissenbaus«: dort Ist es den Verletzungen erlegen. — Die vor mehr als 100 Jahren anläßlich einer Hungers not und Teuerung geprägten, auch heute noch sehr begehrten, aber völlig aus dem Handel verschwundenen Hungermünzen' haben jetzt eine Erneuerung erfahren, die die sächsische Münze in Muldenthal erscheinen läßt. Eine kleinere Münze zeigt auf der einen Seite die Gestalt einer verhärmten Frau, auf der anderen Seite die Preis« für die wichtigsten Nahrungsmittel Im Februar 1923. Eine größere Münze zeigt im AverS die Gestalt eines fast zum Skelett abgemagerten Mannes und einer Frau, auf der Rückseite einen Obilisk und wiederum Preise von mehreren Lebensmitteln, wie sie im Februar 1923 gefordert wurden. Die Münzen — in roter und gelber Bronze ausgeführt — werden sicher starke Nachfrage finden und für unsere Nach kommen ein Erinnerungszeichen dafür sein, welch schwere Zeiten Deutschland In den Jahren 1922/23 durchzumachen hatte. — Gelegentlich der am 11., 12. und 13. 5. 1923 In Meißen tattgefundenen Tagung des Verbandes Sächsischer Polizei beamter (e. V.) wurde von dem Referenten der Fachgruppe Landgendarmerte', Gendarmerle-Hauptwachtmeister Pirnbaum— -ommatzsch in ausführlicher Weise zum Ausdruck gebracht, daß die Beamten der «Landgendarmerle infolge ihrer völlig unzu reichenden Dienstaufwandsentschädigungen fast nicht mehr in der » « Betr. lausende s Teuerungszuschüsse. Die Teuerungszuschüsse für Mai werden nach den Sätzen lür März noch einmal ausgezahlt und gehen allen Empfangs berechtigten sofort im üblichen Zahlungswege zu. Bezirksamt für Kriegerfürsorge Dippoldiswalde, am 14. Mai 1923. B. 0.64 Kf. l. n alle MS lllglt tr, irt. - i Albertpark nach der Vorsperre angetreten, von wo der Dippold' die Altertumsforscher über die Sperre, vorbei an der durch den Altertumsverein aus den Resten einer alten, seinerzeit in Tal Malter befindlichen, beim Talsperrenbau neu erstandenen Bet- säule nach dem «Seeblick' brachte, wo sie sich bis zum Zugsabgang aufhielten. Wir sind überzeugt, -aß sie von Dippoldiswalde schieden mit dem Bewußtsein, daß auch hier manches Alke, Wertvolle, manches Interessante und Beachtenswerte zu finden isi. — Der Bienenzüchterverein kann in diesem Jahre auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken und wird dieses Fest durch eine größere Feier begehen. Als Festtag ist Sonntag der 3. Juni gewählt worden. In der Reichskrone, hier, wird nachmittags 3 Uhr eine Festversammlung stattfinden, in der ein Bericht über die 50 Vereinsjahre erstattet wird un- Vorträge von Dr. Armbruster, Professor im Institut für Bienenkunde an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin über «Die Bienenzucht als Wissensquell' und Nußbaum—Wurzen über «Die ideale und wirtschaftliche Be deutung der Bienenzucht' gehalten werden. Ein Vortrag für Imker wird über «Ostwalds Farbenlehre und ihre Beziehung zu Gartenbau und Bienenzucht' unterrichten. Am Abend wird ein Bunter Abend mit humoristischer Unterhaltung die Imker, ihre Gäste und Freunde wieder zusammenführen. Auch soll dabei noch ein Lichtbildervortrag über «Das Leben der Biene' gehalten werden. Es ist dies ein reichhaltiges Programm, der 50-Iahrfeier würdig angepaßk und von hohem Interesse für jedermann. — Stern-Lichtspiele. Am Mittwoch wird ein großes Schlager- programm in 11 Akten einmalig aufgeführt. Insbesondere wird auf das gewaltige Wildwest-Sensakionsdrama «Präsident Barrada' mit weltberühmten Darsteller Michael Bohnen in der Hauvt- rellc hingewiesen. Als zweiter Schlager gelangt der Film Milde Jagd', ein spannendes Abenteurerdrama in 6 Akten mit Jimmy Pott, zur Ausführung. (Siehe Inserat.) — Der Landesverein Sächsischer Heimatschuh schreibt: Der Frühling ist gekommen und mit ihm die Wanderlust, und mit der Wanderlust das Singen froher Marsch- und Volkslieder. So erfreulich nun auch diese schöne Sitte ist, so läßt es sich nicht leugnen, daß sie, im Uebermaß geübt, viele Nachteile zeitigt. Es ist nicht angebracht, im Walde immerfort zu singen. Der Wald rauscht sein eigenes, leises Lied und mancher, der ihm lauschen will, wird von singenden und die Laute spielenden Wan derern gestört. Auch das Getier des Waldes wir- verscheucht, denn es hat für die geschilderten musikalischen Genüsse «einen Sinn. Noch schlimmer ists aber, wenn die Ausflügler, oft in großen Gruppen vereint, nachts in die Städte zurackkehren. 10 Uhr, die Polizeistunde Ist längst vorüber. Vielleicht hat die Glocke 2 geschlagen. Da ziehen Burschen und Mädchen noch immer mit Gesang und Musik — ja, wenns nur immer so zu nennen wäre — durch die Straßen. Menschen, die tagsüber schwer und angestrengt gearbeitet und nachts ein Recht auf den Schlaf haben, erwachen jäh aus ihrer Ruhe. Aeltere Personen können erst nach Stunden wieder elnschlafen, Kranke leiden noch mehr als Gesunde unter der Unsitte. Wir wollen nicht bei jedem Anlaß nach der Polizei rufen. Hier ist es angebracht. Aber dos Volk muß sich vor allem selbst erziehen. Ein jeder müßte nächtliche Ruhestörer auf das Unziemliche ihres Tuns aufmerksam machen. Nun heißt es, «böse Menschen haben keine Lieder". Dem Schreiber dieser Zeilen ist es lewer oft schon ergangen, daß er, als er Nachtgröhler um Ruhe bat, belei-igt wurde. Das aber darf niemanden abhalten, Gutes wirken zu wollen. Wir nützen ja dann der Allgemeinheit und nicht in letzter Meise unserem Volksliede, das uns nicht verleidet werden darf. Und das ist auch Helmatchutz. T^^Ocrlltches «»v Sächsisches MM Dippoldiswalde. Alljährlich unternimmt in einem der Früh jahrsmonate der Sächsische Altertumsverein zu Dres-en einen Studienausflua. In srüheren Jahren brachte die Eisenbahn die Teilnehmer oft in ferner gelegene Gebiete Sachsens, mitunter auch über die Landesgrenzen hinaus an aus sächsischer Geschichte wichtige Stätten. Die jetzige Zeit zwingt ihn, in der Nähe zu bleiben, und ko hielt er nach 40 Jahren am Montag nachmittag wieder einmal in Dippoldiswalde Einkehr. Gegen 60 Damen uno tzerren trafen mit dem 3-Uhr-Zuge hier ein und begaben sich nach kurzer Begrüßung mit den Ne am Bahnhof erwartenden Herren nach der Nikolaikirche. Denkmalpfleger Dr. Bachmann- Dresden übernahm hier die Führung. Er wies auf das Alter -er Kirche hin, die Im Grundriß noch eine Basilika von reinsten Formen, doch in der Zeit des Uederganges gebaut sei, wie die an verschiedenen Stellen einsetzende Frühgotik, der nicht mehr roma- Nische Ehorabschluß usw. bezeuge. Besonders schön müsse das ge malte Innere gewesen sein, wovon ja noch einige Reste vorhanden seien. Er bemerkte auch, daß man vor etwa 1'/, Jahrzehnt eine farbige Erneuerung versucht, die aber nicht den Beifall der Kirchen vertretung gefunden habe, da man diese Erneuerung als zu hart in den Farben empfunden habe. Er glaube aber, daß bei bunter Verglasung der Fenster und Erneuerung sämtlicher Gemälde (es waren nur zwei erneuert worden) wohl eine harmonische Gesamt- aektaltung erreicht worden wäre. Welter wies er dann auf den Altar hin, der ja zu seinem größten Teile auf Grund eines Preis ausschreibens Anfang dieses Jahrhunderts erneuert wurde, be zweifelte aber die glückliche Lösung der Erneuerung. Nach einem Rundgang trug ein Quartett nach einem Harmoniumvortrag ein Lied vor, damit die Gäste sich auch von der wunderschönen Akustik überzeugen konnten. Ein Gang um die Kirche folgte. Dann wurde Im Bahnhotel der Kaffee eingenommen. Hierauf besuchte man die Stadtkirche, wo ebenfalls Dr. Bachmann führte. Beson dere Beachtung fanden der Turm mit der romanischen Turmhalle und den Aenaissance-Treppenbauten, daS spätgotische Sternen- Deckenaewölbe In der Sakristei, die Deckengemälde auf dem Altarolah. Im übrigen konnte Dr. Bachmann auch nicht mehr ousführen, als was wir unseren Lesern beim Druck der Chronik über die Stadtkirche gesagt haben. Nach Besichtigung -es Schloß- äußern führte Stadtrat Fritsch, -er nunmehr die Führung über- ss"hw, am Bismarck-Denkmal vorüber, wo wir wiederholt ärgstes Mißfallen hören mußten über -le Berunstattuna dadurch, daß man während des Krieges die Bronzebuchstoben yerausgebrochen und nicht wieder erneuert habe, nach dem Schulplahe und die Enberg-r Straße herauf nach dem Obertorplahe. Er gab hier c>N"iche Erklärungen über die einstige Stadtumwallung un- betestim>ng, wie auch weiter an der Mündung der Schuhgasse * Herrengasse, über di« sich hierorts mehrfach wiederholende ^enartlge Gestaltung der Straßenkreuzung. Im Rathaussaale, nach Besichtigung des Ratssihungszlmmer zu- sammenfand, war der Zinnschaß -er Bäcker-Innung (48 Teller, iS Krüge, Leuchter un- Kannen), Meisterbriefe, Meisterbuch, weiter auch Zinnkrüge auS -em Altertumsmuseum, hier wie dort Donnerstag -en 17. Mai 1923 abends V- 8 Ahr I öffentliche Sitzung der Stadt- I verordneten zu Dippoldiswalde. Tagesordnung hängt im Rathause aus. I Die Schneider-Innung zu Dippoldiswalde hat beantragt, Wanzuordnen, daß alle im Amtsgerichtsbezirk Dippoldiswalde l und in der Gemeinde Bärenfels vorhandenen Gewerbe- I treibende, welche das Herren- und Damenschneiderhandwerk I ausüben, der neu zu errichtenden s Zwangs-Innung 'M I für das Herren- und Damenschneiderhandwerk I angehören müssen. Von der Kreishauptmannschaft Dresden mit der kom- I missarischen Vorbereitung deren Entschließung beauftragt, I mache ich hierdurch bekannt, daß die Aeußerungen für oder I gegen Errichtung dieser Zwangs-Innung schriftlich oder münd- I sich in der Zeit vom 18. bis mit 28. d. M. bei mir abzugeben I sind. Die Abgabe von mündlichen Erklärungen kann während I des angegebenen Zeitraumes werktäglich von 9—12 Uhr vor- I mittags im Aathause, hier, Zimmer Nr. 17, erfolgen. Ich fordere hierdurch alle Handwerker, die im Bezirke des I Amtsgerichts Dippoldiswalde und in der Gemeinde Bärenfels I das Herren- und Damenschneiderhandwerk betreiben, zur Ab- I gäbe ihrer Aeußerung aus. Es sind nur solche Erklärungen I gültig, welche erkennen lassen, ob die Erklärenden der Er- I richkung der Zwangs-Innung zustimmen oder nicht. Nach D Ablauf der oben festgesetzten Frist eingehende Aeußerungen I bleiben unberücksichtigt. Dippoldiswalde, am 12. Mai 1923. Der Kommissar. Herrmann, Bürgermeister.. j
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