Weißeritz-Zeitung : 04.07.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192307043
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-07
- Tag1923-07-04
- Monat1923-07
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- Weißeritz-Zeitung : 04.07.1923
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————I Verantwortlicher Redakteur: Felix Jehn«. — Druck und Verlag: Larl Iehne in Divvoldiswalde» Mittwoch den 4. Juli 1923 Nr. 152 89. Jahrgang 8- miede llr- Lork in ib- 22 ' 'b- m. lb- die >er Sr- nch Ich sich ück- nnte .B.- vom Haft der nde icht für teil nü- »ird rng >or- >mg und Popsipenlami vliai»andi. ms- che: >gs- >ort ich- Die daß ist. Grasversteigerung auf Rehefelder Slaatsforstrevier Die diesjährige Gras- und Grummetnutzung auf den forsteigenen Weiberitzwiesen zwischen Rehefeld und Schönfeld und auf IN k I an Abteilung 60 soll Sonnabend den 7. Juli ds. Js. parzellenweise meistbietend versteigert werden. - Beginn 2 Uhr nachmittags an der Herklotzmühle in Rehefeld. ponsil'eviei'vei'wallung Heilefeld Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petit zeile 1000 M„ außerhalb der AmtshaUvtmann- schafk 1500 M., im amtlichen Telle Mr von Behörden) Zelle 3000 M. — ElngesaNdt und Reklamen Zeile 3200 M. Bezugspreis: Monat Juli 13000 M ohne Zu-^ tragen. Einzelne Nummern 600 M., Sonntags 700 M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokonto Nr. 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Aelleste Heilung -es Bezirks Dieses Bla» enlhiili die amtliche« Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswat-e . — Ein anderes Aktenstück besagt, daß Zm fitzenden Rothe' der hiesige ansässige Bi Mstr. Aohann Michael erscheint, der ,von der hl konfirmierten löbl. Begräbnitz-Societaöt, nach Abgang des zeit- herigen Begräbnißsoclelaets-Bestellers (also Vereinsvoten), des Zteenglehers Mstr. Aohann August Teichers allhier, zum ander- weiten Begräbnitzsocietaets-Bestelier' ernannt worden ist, um aus e An- einiger mrste 1 in um in der dessen it war. haftet; »öligen heitzt Frucht, Es ist Hetube st man ilflasche Poren, dürsten omzu- Oerllickes und Süchfisches. Dippoldiswalde. Eines der auf dem Richterschen Hausboden gefundenen, die 1. Begräbnisgesellschaft betreffenden alten Akten stücke dürfte einiges Interesse haben. Es trägt die Aufschrift: .Die verweigert« Auszahlung des Beneficii des am S. Octobris 1788 in der Elbe dey Dreßden todt ausgefundenen und ermordet seyn sollenden weyl. Hrn. General-Äcc.-Elnnehmers Christian David Küchlers aus Liebstadt betreffend.' Die Socistaet, diesen Namen führte die Gesellschaft damals, erhielt unterm 15.November 1788 eine Quittung über .das zu einer anständigen Beerdigung bestimmte Beneficium von Vier und Zwanzig Thaler' und eine Bestätigung der .Hvchadelich Carlowitzsche Gerichte' in Liebstadt wegen Ernennung von August Ferdinand Stortz und Johann Chri stian Lange zu Vormündern der Witwe bzry. der Töchter des Verstorbenen zugeschickt. Darauf schreibt der Rechnungsfahrer, Friedrich Gottlob Bahn, daß die Auszahlung des Geldes ver weigert werde, da jede Legitimation wegen des ehrlichen Begräb nisses und der Beweis der Ermordung, die wegen verschiedener Umstände nicht wahrscheinlich lei, fehle. Wenn die genannten Ge richte den Ausdruck .unglücklicherweise ermordet' gebrauchen, so werde doch niemand verlangen, das-als einen Beweis anzusehen. Die Quittung wird gleichzeitig zurackgeschickt. Darauf geht mit einer Entschuldigung ein Kirchen-Attest ein, daß Küchler am 10. Oktober 1788 in Dresden beerdigt worden ist. Dieses Attest wird von der Societaet als nicht ganz vollgültig bezeichnet/da es nur vom Cantor zu St- Anna, nicht einmal vom Prediger, unter schrieben ist. 3m übrigen fehle noch jeder Beweis der Ermordung, Man zahlt also nicht. Nun legt sich der Advokat Samuel Göbel in Ottendorf ins Zeug, der zum Lurator des Küchlerschen Nachlasses bestellt worden ist. Ein Termin vor dem Rate zu Dippoldiswalde hat kein Ergebnis. Göbel schreibt, bah es .beinahe allgemein be kannt sei', bah Küchler, als er, wie von Zeil zu Zeit regelmäßig, zur Abrechnung nach Dresden gefahren sei, das vereinnahmte Geld bei sich getragen habe und am S. Oktober mit 2 Stichwunden ohne Geld ln der Elbe gefunden worden sei. Wenn die Societaet Selbst mord behaupte, so müsse sie das beweisen. (Das bestreitet die Societaet.) Er trägt deshalb gerichtliche Entscheidung an genen die Kasse bzw. deren Vorsteher, den Apotheker Johann George Cramer. Zü diesem Vorgehen haben die Corlowitzschen Gerichte den Curätor veranlaßt, da nicht die geringste Vermutung zu einem Selbstmord vorliege. Küchler habe die vereinnahmten Gelder in Liebstadt mit sich genommen, auch auf der Durchreise in Burkhardtswalde und Pirna noch bei sich gehabt, Nicht aber nach seinem Tode. An Dresden sei das Geld aber auch nicht abgeliesert worden. Sein« Dienstkasse sei in Ordnung. An Dresden habe man ihm ein christ liches Begräbnis zugestanden. Also müsse di« Kaste zahlen. An einem Termin, in dem die Societaet durch den Advokaten Johann Friedrich Zahn vertreten wird, bleibt diese dabei, daß ihr die Er mordung bewiesen werden müsse. So lange dies nicht geschehen sei, nehme sie Selbstmord an, der um so wahrscheinlicher sei, als Küchler, trotzdem er sich mehrere Tage in Dresden aufgehalten haben solle, doch Abrechnung mit dem Finanz-Collegio nicht ge halten yabe, und als weiter sein« eigenen Verhältnisse so schlechte gewesen seien, daß Konkurs über den Nachlaß eröffnet worden sei. Das Verfahren nimmt nun seinen Gang. Während die eine Seite behauptet, daß di« Stich« im Unterleib allerdings tätlich zu sein schienen', bestreitet das die Societaet und meint, Küchler habe sie sich selbst beigebracht. Er habe wahrscheinlich gar kein Geld von Liebstadt mitgenommen, sondern sich einig« Tage in Dresden in der Hoffnung aufgehalten, das Geld auszutrelben. Klägerin sagt noch, selbst wenn man aber Selbstmord annehmen wolle, so könne als Grund nur Melancholie gelten, da dem Toten ettbos Unrechtes nicht nachgesagt werden könne, insbesondere sei seine Dienstkaste in Ordnung, Dann aber müsse das Sterbegeld nach den Satzungen der Societaet ausgezahlt werden. Der Leichenbefund habe er geben, daß der Körper des Toten keine Verletzung aufwies außer den erwähnten beiden '/« Zoll langen Stichen, von denen der eine bereits im Omentum sich verlor, während der andere bis an den Grimmdarm ging, ohne diesen zu verletzen. Die Societaet be-/ hauptet nun, daß ihre Annahme auf Selbstmord durch all das Vor- gebrachle bis zur Evidenz bestätigt werde, wünscht aber .süt die Ehre des Verstorbenen gar sehr', zu weiteren Feststellungen durch den Kläger nicht genötigt zu werden. , Wenn sie aber auch alles zugeben wolle, so sei noch zu bedenken, daß das Beneficium nur zu einem anständigen Begräbnis gezahlt werde. Das aber habe nicht stattgefunden, da es noch kein anständiges Begräbnis sei, wenn der Tote, wie Kläger sage, .nicht auf eine informierende Weiße begraben wor-en ist, welche Art des BegrSÜstiheS unsre milderen Sitten und Gesetze vorlängst auch bey dem entschiedenen Selbstmorde ungewöhnlich gemacht habe'. Ein Gesellschaftsmil- glied müsse auf die gewöhnliche, ordentliche, öffentlich« und an ständige Art zur Erde bestattet werden. Diesen Hauptpunkt aber hab« Kläger nicht bescheinigt, könne das auch nicht. Somit könne das Geld nicht ausgezahlt werden. Schließlich nützte aber alles nichts. Die Societaet muhte die 24 Taler bezahlen, weil sie den Selbstmord nicht nachweisen konnte und Ermordung angenommen wurde. — Ein^nderes Aktenstück besagt, daA am .3. 3ul^1812' schäften Freiberg, Dresden-N., Dippoldiswalde, Meißen und für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Pirna zugestimmt und der 1. Nachtrag zur Zagdpachtsteuerordnung für den Bezirk der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde genehmigt. — Neue Versicherungsbeiträge für Schlachtvieh. Vom 1. Juli ab werden die vor der Schlachtung von den Viehbesttzern zu ent richtenden Versicherungsbeiträge auf 50 000 M. für ein männliches, 100 000 M. für ein weibliches Rind, 8000 M. für ein gewerblich und 16 000 M. für ein nichtgewerblich geschlachtetes Schwein fest- — Der Rechtsausschuß des Landtages beriet über einen Antrag der Kommunisten, die von der sächsischen Regierung ver langten, daß bei der Reichsregierung eine Reihe von Steuer forderungen gestellt würde. Auf Antrag der Sozialdemokraten wurde gegen die Stimmen der Kommunisten der Beschluß gefaßt, im Plenum zu beantragen, die kommunistischen Forderungen als durch die im Reichstag vorliegenden Anträge der politischen Parteien für erledigt zu erklären. ' — An einem Saale an der Iohann-Georgen-Allee wurde am ' Sonnabend ein chemisch-physikalischer Vortrag vor Schülern höherer Lehranstalten gehalten. Bei einem solchen Experfmental- vorträg' fcam der Vortragende mit der Spiritusflamme einer mit Aether gefüllten Flasche zu nahe, so daß diese mit lautem Krach . und lodernder Flamme explodierte. Von den versammelten Schülern erlitten 14 durch Glassplttter Verletzungen im Gesicht und an den Händen, wie auch der Vortragende nicht mit heiler Haut davonkam. Sie begaben sich in ärztliche Behandlung, auch wurde der Unfallwagen herbeiaerufen, doch brauchte nach ärztlicher Begutachtung keiner der Verletzten dem.Krankenhcmse zugeführt zu werden. — An der letzten Zeit warmes ausgefallen, daß hier die Bahn- > steigkontrolle der Fahrgäste durch die Gendarmerie hinsichtlich der Pässe fast ganz eingeschränkt worden war, wenigstens auf der Zittauer Linie. Daraufhin glaubten viels, es wieder wagen zu können, nur mit Grenzauswets versehen, eine sogenannte Schwarz fahrt nach Dresden oder nach Görlitz, Bautzen, Löbau usw. zu machen. Durch Linstelgen in den sächsischen Grenzorten glaubte man überdies ein weiteres sicheres Mittel zu besitzen, um allen Fähtlichkeiten aus dem Wege zu kommen. Nun aber mußten in den letzten Tagen sehr viele dieser Wagemutigen ihren Versuch mit argen Unannehmlichkeiten, Äerger, Fahrtunterbrechung und einer Geldbuße von mindestens 50 Kronen, im NichteinbringungS- salle mit Arrest, büßen. Als det Mittwoch-Mittagszug nach Dresden über die Endstation des .kleinen Grenzverkehrs' (Tauben heim bzw. Neusalza) hinaus war, stieg in den Zug ein sächsischer Landgendarm in Zivil, der die Fahrgäste nach ihren Ausweisen kontrollierte. Und da zeigte es sich, wie alle Tage schon, daß eine ganze Menge der Pasiagiere .schwarz' gefahren war. Sie mußten ihre Papiere abgeben und in Bischofswerda den Zug verlassen. Dann mußten sie je 50 Kronen Strafe zahlen und mit dem nächsten Zuge die Rückreise antreten. Diese Kontrollen werden jetzt täglich, nicht in allen, aber den meisten Zügen, auf allen Hauptstrecken gegen die Grenze zu seit 20. Auni vorgenommen., Wilsdruff. Ein Auto-Unfall, der noch recht glimpflich abglng, ereignete sich am Sonnabend abend in der 6. Stunde an der sehr abschüssigen Dorfstraß« in Tanneberg. Daselbst versagte auf halber - Höhe der Motor eines mit Möbeln und Hausrat beladenen Last kraftwagens mit Anhänger der Waldschlöhchenbrauerei. Die beiden Magen fuhren rückwärts, der Anhänger stürzte um, während es gelang, den Motorwagen zum Stehen zu bringen. Viel Mobiliar wurde zertrümmert. Verletzt wurde niemand, da der Bedtenungs- mann des Anhängers' beizeiten abgesprungen war. Sebnitz. Die Schützengesellschaft hat in einer Eingabe dem Rate mitgetellt, daß sie von einer Feiet des 225jährigen Be stehens, das in den nächsten Wochen begangen werden sollte, ab sehen wird, wenn ihre Mitglieder nicht in voller Ausrüstung dazu ausziehen können. Sie weist dabei mit darauf hin, welche wirt schaftlichen Schäden für fast alle Kreise der Stadt dadurch entstehen. Großenhain. Das hiesige Amtsgericht verurteilte den Buch händler Heinzmann—Dresden auf Grund des Gesetzes zum Schutze der Republik wegen Einberufung einer nationalsozialistischen Ver anstaltung in Großenhain am 10. Februar zu 6 Monaten Ge fängnis. Wurzen. Ilm es einem sehr tüchtigen,, aber nicht begüterten Mitglied des Deutschen Turnvereins zu ermöglichen, an dem Deutschen Turnfest in München als Vertreter des Vereins mit teilzunehmen, haben in Frembiswalde die selbständigen Landwirte unter sich 176000 M. gesammelt. Ein nachahmenswertes Beispiel von tatkräftiger Förderung der deutschen Turnsach«. Leipzig. Die Leipziger Außenbahn sah sich infolge Zuspitzung der wirtschaftlichen Verhältnisse gezwungen, den Betrieb auf der Linie nach Gautzsch vom 1. Auli an einzustellen. - Altenburg. Eine Gutsbesthersfrau in Birkendorf, die die Gemeinheit besaß, Kuhmilch zu verkaufen, in der eine Katze er soffen war, wurde mit achttägigem Gefängnis bestraft. Memmendorf. Einem hiesigen Wirtschaftsbesitzer waren auf unerklärliche Weise 14 Hühner abhanden gekommen. Eifrig wurde nach dem Dieb gesucht, doch vergebens, bis plötzlich der Hund des Nachbars kurz hintereinander 6 etwa 6 Wochen alte Altise und bald darauf auch die Altismutter aus der Scheune des Grundstücks brachte. Nach kurzem Kampfe gelang es, das Altisweibchen zu töten. vberfrohna. Um der Wohnungsnot 'zu steuern, haben sich/ verschiedene Industrielle zusammengekan, um — zum Teil einzeln, zum Teil gemeinsam — 30 Wohnungen in verschiedenen iM Bau befindlichen Häusern herzustellen. Mühltroff. Die Packlzinse für die städtischen Grundstücke wurden aufs 500fache erhöht und beschlossen, bei der nächsten Ver pachtung Landwirte grundsätzlich auszuschliehen. Bei der Amls- hauptmannschast Plauen soll der Antrag gestellt werden, das Kehren der Schornsteine jährlich nur viermal erfolgen zu lasten. Mylau. Die Zuweisung von Land an die Kriegsteilnehmer zu Schrebergartenzwecken hat hfer gute Fortschritte gemacht. Es ist ihnen eine Fläche von 8000 bis 10000 Quadratmeter oberhalb des Schühenplahes zugewlesen worden mit -er ausdrücklichen Be stimmung, daß disse Fläche nur zu Schrebergärten, nicht aber zu Bauzwecken zu verwenden ist. . , — — Weiheritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für DWol-iswal-e, Schmie-eberg U.A. diesem Grunde als Kaution eine Hypothek auf sein Grundstück eintragen zu lasten. Dippoldiswalde. Dem Ladeninhaber Max Wolf hier, Alten berger Straße 239, wurde am 30. Auni ein größerer Geldbetrag von einer Hausbewohnerin gestohlen. Teilweise wurde der Be ttag, es kommen auch noch frühere Diebereien in Frage, sofort ge deckt, teilweise sollen die gestohlenen Beträge bald zurückerstattet werden. — Bet dem hiesigen Ämtsaeriw. wurden am 2. Auli ein geliefert und in Haft genommen: 1. der Arbeiter Max Ernst Kern aus Naundorf wegen Diebstahls, von Blitzableiterdraht und Dach rinnen, 2. der Alteisenhändler Max Paul Menzel aus Dresden wegen gewerbsmäßiger Hehlerei (auch vorstehenden Diebstahls-, gutes) und 3. der Scholar Kurt Reinhard Martin Müller aus Cossebaude, zuletzt beim Gutsbesitzer Hauptmann in Reinholdshain, wegen Sittlichkeiksvergehen an einer Augendlichen. — Unser Dresdner Gerichts-Berichterstatter schreibt uns: Ein Opfer schweren Terrors ist der in Dresden wohnhafte in den fünfziger Jahren stehende Oberpostsekretär Max Eilenburg ge worden. Der Oberpostsekretär befand sich zu Anfang des Monats Juni im Windischhause bei Dippoldiswalde zur Erholung. Letzteres gehört bekanntlich dem Sächsischen Militärvereinsbunoe. An der Nacht zum 9. Juni dtangen kurz vor 12 Uhr eine Anzahl mit Gummiknüppeln Bewaffneter in das Windischhaus ein und schlugen auf den Hausverwalter Götze^los. Am Heim war bereits Schluß gemacht, worden. Auf die Hilferufe eilten die Heim bewohner herzu, unter anderen auch der Oberpostsekretär Eilen burg. Dieser wurde gleichfalls erheblich mißhandelt, er kam zu Fälle und erhielt dabei noch Fußtritte ln den Leib. Eilenburg mußte alsbald ärztliche Hilfe in Anspruch nshmen und auch seine Wohnung ln Dresden aufsuchen, in der er vergangene Woche ver storben ist. Am Freitag fand die Trauerfeier im Krematorium statt, nach Beendigung derselben.konnte die Verbrennung nicht vorgrnommen werden, da die Leiche plötzlich von der Staats anwaltschaft beschlagnahmt wurde. Am Sonnabend nachmittag erfolgte im Landgerichtsgebäude die Sektion. Wie verlautet, wurde dabei festgestellt, daß der Verstorbene ernstlich an Tuber kulose erkrankt war. Die Todesursache ließ sich angeblich nicht genau feststellen, doch sind die Verletzungen beb dem Ueberfall mitbestimmend gewesen, wenn Oberpostsekretär Eilenburg schneller als es vielleicht sonst geschehen wäre, verstorben ist. Die Ein äscherung ist inzwischen erfolgt. Gegen die Eindringlinge ist ein Verfahren anhängig gemacht worden, die Namen der Beteiligten stehen fest. Der ueberfall aust das Windischhaus war ohne jeden ersichtlichen Grund erfolgt, zumal dieses Erholungsheim auch keinerlei politischen Zwecken dient. Dem Verwalter Götze ist durch diese Roheit ein empfindlicher Schaden zugefügt worden, der ihn und seine Frau ganz empfindlich trifft. — Bürgermeister Herrmann und Stadtverordneten-Vorsteher Schumann als Vertreter der städtischen Körperschaften sprachen am Montag mittag bei Oberlehrer Eidner vor, um Genannten an läßlich seines Scheidens aus dem Schulamte noch ganz besonder? den Dank der Stadt- und Schulgemeinde für die beiden in mehr als 40jähriger Lebensarbeit geleisteten Dienste zum Ausdruck zu bringen. — Zweimalige Erhöhung des Grundlohns in der Krankenver sicherung innerhalb 14 Tagen. Die ungeheuerliche Geldentwertung im Monat Aüni hat es mit sich gebracht, daß die vom Reichsarbeits minister angeordnete Erhöhung des Grundlohns und der für die Versicherungspslicht der Angestellten und Hausgewerbetreibenden zur Krankenkasse maßgebenden Verdienstgrenze durch eine weitere Verordnung überholt wurde, ehe die erste zur Durchführung ge bracht werben konnte. Der höchste Grunolohn für die Geld leistungen der Krankenkasse ist für den Kalendertag von 24 000 auf 54 000 M. erhöht worden. Die Verdienstgrenze für die Ver sicherungspflicht der Bettiebsbeamten, Angestellten und Haus gewerbetreibenden zur Krankenkasse ist von jährlich 9 720 000 M. auf 21 Millloneir Mark heraufgesetzt. Die Grenze des jährlichen Gesamteinkommens für den freiwilligen Beitritt zur Krankenver sicherung beträgt statt 2 400 000 nunmehr 4 800006 M. — Auch die Ortskrankenkasse Dippoldiswalde-Stadt wird binnen kurzem in einer neuerlichen Bekanntmachung auf vorstehende neue Be stimmungen aufmerksam machen und die Arbeitgeber zu diesbe züglichen Meldungen veranlassen. — Anfolg« des immer weiteren Fortschreikens der Geld entwertung, die in der allgenxeinen Preissteigerung ihren Ausdruck findet, hat sich die Lotterieverwaltung veranlaßt gesehen, auch bei der jetzt spielenden 183. Lotterie von der 3. Klaffe ab den Lotterie- vlan zu vckchessern und Gewinne und Lospreis zu erhöhen. Sie hat damit von dem Vorbehalt in 8 3 Absatz 5 der Allgemeinen Be stimmungen der Sächsischen Landeslotterie Gebrauch gemacht. Die Gewinnchancen sind -er Geldentwertung in außerordentlicher Welse angepaßt worden und sehr günstig zu nennen. An der 3. Klasse tritt anstelle deS Hauptgewinns von 5 Millionen Mark ein solcher von 15, Millionen Mark, in der 4. Klaffe anstelle des Hauptgewinns von 6 Millionen Mark ein solcher von 20 Millionen Mark, während in. der. 5. Klasse der bisherige Höchpgewinn von 75 Millionen Mark (das sind 50 Millionen Mark Hauptgewinn, zuzüglich 25 NNllionen Mark Prämie) durch einen Höchstgewinn im günstigsten Falle von 250 Millionen Mark erseht wird, der sich aus dem Hauptgewinn von 150 Millionen Mark und einer Prämie von 100 Millionen Mark ergeben kann. Auch die übrigen Gewinne sind entsprechend erhöht worden; so werden z. B. in der 5. Klaffe außer dem erwähnten Hauptgewinn noch' zwei Gewinne von 50 Millionen Mark, 2 Gewinne zu je 30 Millionen Mark, 5, zu je 12 Millionen Mark und 5 Prämien zu je 10 Millionen Mark ausgespielt. Die sogenannten Einsatzgewinne betragen nun mehr in der 3. Klaffe je 96 000 M. und in der 4. und 5. Klaffe je 131OOO M Der Lospreis für ein Zehntel Klassenlos beträgt von der 3. Klasse ab 3000 M. Besonders zu begrüßen ist es, daß trotz der erheblichen Verteuerung aller Unkosten die Lotteriever waltung an dem von keiner anderen deutschen Klaffenlotterie er reichten günstigen Verhältnis von reichlich 17 A der Zabl der Ge winnlose zur allgemeinen Loszahl auch jetzt wieder festgehalten hat. Kreischa. Ans der Lockwitztalbahn kostet die volle Strecke Kreischa—Niedersedlitz vom I.Juli ab 4000 M. DrsSdea. An d«r Sitzung des<Kreisausschufles am Freitag wurde u.a./der Erhöhung der Zugriersteuer (Heraufsetzung auf die dreifachen Sätze) für die BezttKsvcroände der Amtshauplmann-
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