Weißeritz-Zeitung : 11.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192310115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-11
- Monat1923-10
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- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.10.1923
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Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u.U ; Bezugspreis: Diese Woche 38 000 000 M. mit ; Zutragen. Einzelne Nummern 6 500000 M. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. r Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Aelteste Fettung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen BekanntmaOungev -er Amtshauplmannschaft, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippolviswat-e Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzeile 120 M. X Schlüsselzahl 100000, Eingesandt und Reklamen Zeile 300 M. X je weilige Schlüsselzahl. Verantwortlicher Redakteur: Felix Jehae. — Druck und Verlag: Earl Jelme in Dippoldiswalde. Rr 238 Donnerstag den 11. Oktober IL23 69. Jahrgang aussehung darf er erst vier Wochen nach Ankündigung vor nehmen. Er kann verpflichtet werden, seinen Betrieb nach vier wöchiger Aussehung ganz oder zum Teil wieder aufzunehmen. Will er seinen Betrieb ganz oder teilweise wieder aufnehmen, hat er dies durch Anschlag vekanntzugeben und, soweit möglich, die Arbeitnehmer wieder einzustellen, die nach dem 14. August OertlicheS und Sächsisches Dippoldiswalde. Starke Stürme mit schweren Regenböen brausten in vergangener Nacht über das Land, rissen das Laub von den Bäumen und richteten auch sonst mancherlei Schaden an. Der Regen, so not er der Erde tut, fiel nur leider zu stark, floh über die Erde weg und drang nicht genügend ei». Heute Bormittag hat der Sturm nachgelassen, nachdem es ihm noch ge lungen mar, die Starkstromleitung für unsere Elektrizitätsver sorgung zu unterbrechen. Bon '/-8 Uhr ab mar das Leitungsnetz stromlos, beide Zuleitungen waren zerstört. — Tagesordnung zur 14. Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, Mittwoch den 17. Oktober i923 vormittags 11 Uhr im amtshauptmannschaftlichen Sihungs- saale. Oeffentliche Sitzung: Mehl- und Brotpreiserhöhung. — Mehl- und Brolversorgung ab 16. 10. 23. — Rückzahlung eines bei dem landwirtschaftlichen Kreditverein aufgenommenen Be- zirksdaclehns. — Umlagebeitrag auf August für den Fürsorge verband. — Verordnung des Ministeriums des Innern vom 24. !l. 23 über die Erhöhung der Hundesteuer. — Nachträge zur Ge- meindesteuerordnung für Lungkwitz, Börnchen b. L. und Quohren Hundesteuer bekr. — Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Großölsa, Zumachssteuer, Grundermerbssteuer und Hundesteuer betr. — Nachträge zur Gem.indcsteuerordnung für Liebenau, Borlas, Breitenau, Fürstenwalde, Hirschbach und Hennersdorf, Wegfall der Zumachssteuer und Erhöhung der Grunderwerbs- stener hetr. — Veräußerung von Gemeindeland in Schönfeld. Dippoldiswalde. Kleingeld sür die hiesige Kleinkinderbewahr anstalt ist bisher im Belrage von I286W64 Mark eingegangen. Weitere Spenden nehmen mir nach wie vor dankend entgegen. — Vom Neichswehrkommando >v wird folgende Bekannt machung veröffentlicht: Der Herr Neickswehrminister hat seine Verordnung über Verbreitung nichtamtlicher Berichte über Un ruhen vom 1. Oktober 1023 aufgehoben. Ich bringe dies zur Kenntnis und verordne: „ Wer ungeprüfte Nachrichten und Ge rüchte, die geeignet sind, Die öffentliche Ruhe und Ordnung zu stören, durch die Presse, durch Flugblätter oder Handzettel ver breitet, wird mit Gefängnis oder mit Geldstrafe bis zu 15000 Gold mark hestraft." — Zur Behebung verschiedener Zweifel über die Auslegung des 8 24 der Gemeindeordnung von 1. August 23 und 8 4 der Gemeindewahlordnung vom 1. August 23, die dem Ministerium des Innern vorgetragen worden sind, wird auf folgendes hinge wiesen: 1. Wahlberechtigt sind nur Reichsdeutsche. 2. Die beiden anderen in 8 24 der Gemeindeordnung genannten Voraus setzungen (Vollendung des 20. Lebensjahres und Wohnen in der Gemeinde, vgl. hierzu 8 4 Gem.-Wahl-Ordn.) müssen am Wahl tage ersüllt sein. In die Liste (Wählerliste oder Wahlkartei) sind deshalb auch Personen unter 20 Jahren aufzunehmen, die zwar nicht bis zum Ablauf der Auslegungsfrist, aber bis zum Wahl tage das 20. Lebensjahr vollenden. Wer zur Zeit der Listen auslegung und bis zum Ablauf der Auslegungsfrist nicht in der Gemeinde Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort hat, kann nicht eingetragen werden, auch wenn er behauptet, das; er am Wahltage dort wohnen werde. Nach Ablauf der Auslegungs- srist kann er nicht mehr in die Liste eingetragen werden und deshalb auch nicht wählen, selbst wenn er vor dem Wahltage noch seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort in die Gemeinde verlegt hat. 4. Wer in einer Gemeinde weder einen Wohnsitz noch seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort, sondern nur Grundbesitz oder einen Gewerbebetrieb hat, kann dort nicht in die Liste eingetragen werden. 5. Wer in die Liste eingetragen ist, kann nach Ablauf der Auslegungssrist nur noch in Erledigung eines rechtzeitig angebrachten Einspruches und nach Abschluß der Liste überhaupt nicht mehr gestrichen werden. Dies ist zwar nicht in 8 6 Abs. 2 Gem.-Wahl-Ordn. ausgesprochen, ergibt sich aber aus dem Begriffe Listenschlusses (8 5 Abs. 5 Gem.-Wahl- Ordn.) Eine geschlossene Wahlliste ist eine öffentliche Urkunde. Sie darf nicht mehr geändert werden, wenn nicht eine ausdrück liche Gesetzesvorschrist (vgl. 8 31 Abs. 1 der Landgem.-Ordn.) dies vorschreibt oder zulägt. — Nachzahlung von Gewerbekammerbeiträgen. Am 15. Oktober ist eine weitere Nachzahlung zu den Gewerbckammer- beiträgcn sür 1923 fällig. Sie beträgt das 200 fache der im September fällig gewesenen Nachzahlung und ist auf volle Million Mark nach unten abzurunden. Besondere Zahlungsaufforderungen ergehen nickt. Die Bezahlung hat bei der zuständigen Steuer stelle zu erfolgen. Innerhalb sieben Tagen nach der Fälligkeit kann die Äezaklung bei 20 v. H. Ermäßigung auch unmittelbar an der Geschäftsstelle der Kämmer oder auf deren Postscheck konto (Dresden Nr. 4208) erfolgen. Auf Zahlungen, die nicht innerhalb sieben Tagen nach der Fälligkeit geleistet werden, sind außer Mahnkosten Verzugszuschläge gemäß dem Steuer zinsgesetz zu entrichten. — Gegen die Abforderung der Nach zahlung ist der Einspruch nicht zulässig; dies gilt jedoch nicht, so weit die Nachsorderung mit Rücksicht daraus angesochten werden soll, daß die Veitragspslicht inzwischen erloschen ist. — Zur Aufrechterhaltung der Betriebe. Auf Grund Les 8 48 der Reichsverfassung hat das sächsische Gesamtministerium verordnet, daß Entlassungen von .Arbeitnehmern nur vorge nommen werden dürfen 1. aus einem Grund, der nach dem Gesetz zur Kündigung des Dienstverhältnisses ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist berechtigt, 2. auf Grund einer Kündigung, die vor dem Tag Ler Verkündung dieser Verordnung stattgesunden hat und auch ohne diese Verordnung zulässig wäre, 3. auf Grund von 8 4 Absatz 1, 4. gegenüber einem Arbeitnehmer, der nur zur vorübergehenden Aushilfe oder für einen vorübergehenden Zweck angenommen worden ist, sofern eine weitere oder anderweite Verwendung im Gesamtbetriebe nicht möglich ist, 5. wenn die in 8 2 vorgesehene Belriebsaussetzung nach den Verhältnissen des Betriebes nicht möglich ist. Nach 8 2 kann an Stelle von Ent lassungen nur eine ArbeilSstreckung durch Herabsetzung der Wochenarbeitszeit bis auf acht Stunden oder, falls sie- nach den Verhältnissen des Betriebes nicht möglich ist, eine Aussetzung des Betriebes im ganzen oder zum Teil etntreten. Im Fall der ArbeilSstreckung darf der Arbeitgeber eine Kürzung des Lohnes oder Gehalts erst vornehmen, wenn er 14 Tage vorher die Arbeitsstreckung durch Anschlag angekündigt hat. Eine Betriebs- unsere An einem der nächsten Tage wird der Briefträger vorsprechen und unseren Beziehern eine llacknakme über 50 Millionen Mark oorlegen. Dieser Betrag ist eine durch die unaufhaltsam fort schreitende Entwertung der Mark notwendige Nacherhebung auf den bereits im September bezahlten freibleibenden Bezugspreis für Oktober. Da der Mitte September festgesetzte, der Post zu meldend« Oklober-Bezugspreis unmöglich als ein endgültiger angesehen werden konnte, hak das Reichspostministerium Äacherhebungen innerhalb des ÄezugsmonalS auf dem Wege des Nachnahmever fahrens eingeführt. Der Bezieher ist verpflichtet, die Nacher hebungen zu bezahlen, widrigenfalls die Lieferung der Zeitung eingestellt wird. Portokosten entstehen unseren Beziehern nicht. Wir bitten, den obengenannten Betrag bereit zu halten und die Nachnahme beim Vorzeigen einzulösen. 1923 entlassen worden sind, wenn sie sich binnen einer Woche nach der Bekanntmachung melden. Doppelverdiener sind unverzüglich mit achttägiger Kündigung zu entlassen, sofern nicht ausnahms weise Weiterbeschästigung notwendig erscheint. Als Ersah muß ein Erwerbsloser eingestellt werden. Pfuscharbeiten dürfen nicht vorgenommen werden. Ausschüsse regeln die Frage im einzelnen. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis und (oder) Geld be straft. Diese Verordnung ist am Montag in Kraft getreten und tritt spätestens nach drei Monaten außer Kraft. — In Hoheustein-Ernstthal sind jetzt von den Kommu nisten Geisellisten aufgestellt worden, ans denen die Namen einer ganzen Reihe von Industriellen, Kaufleuten und anderen politischen Persönlichkeiten steht, die bei bestimmten Gelegenheiten von den Kommunisten als Geiseln verhaftet werden sollen. Es scheinen sich in diesem Bezirk, der mit Limbach zusammen eine Domäne der Kommunisten ist, Dinge vorzubereiten, die besorgte Aufmerk samkeit verdienen. Die Bemühungen um ein größeres Äeichs- wehraufgebot in dieser Gegend waren bisher erfolglos; doch sind neue Vorstellungen in dieser Richtung erhoben worden, die auch in Berlin auf Verständnis rechnen dürfen. Altenberg. Den hiesigen Mitgliedern der neugegründeten SanitätSkolonne vom Roten Kreuz wurden durch den Stadt- gemeiuderat medizinische Ausrüstungsgegenstände im Werte von 318 224 000 M. zur Verfügung gesiellt. Der SanitätSkolonne soll außerdem empfohlev werden, zu versuchen, aus früheren Heeres beständen medizinische Artikel zu erhalten. Zur Berechnung des Pachlprelses für die städtischen Felder und Wiesen beschloß der Sladkgemeinderat für das Pachtjahr 1923 einen Heupreis von 25000000 Al. pro Zentner zugrunde zu legen. Zur Ermöglichung erneuter Armenspeisungen im bevorstehenden Minter sind 18>/« Zentner Gemüse (Mehl, Linsen, Nudeln, Reis, Grieß und Zucker) im seinerzeitigen Beschaffungswerte von 12 245000000 Mark an geschafft worden, wozu der Stadtgemeinderat nachträglich seine Genehmigung erteilte. N Dresden, II.Lkio^er Die Nachricht, »stelle der Staatskanzlei l verbreite' reut? früh folgenle amiltche Melbung: Das soziaiistilch- Rommunis is re Kabinett ist am Mittwoch gebildet worden. Die Kom- muni tiiche Partei w rd das Finanz- und d ir Wutlchastrministerlum üverneamen. Da« Kabinett setzt sich dementsprechend wie folgt zu sammen: Or. Z»igner (so;.) Miuijtcroiäsivent Liebmann <soz.) sie lo Ministerpräsident und Inneres '»öttcher «komm.) Finanzen N u soz.) Justi; Fie tzner ,soz) Volksbildung Ackert lkomm) Wrtschastsminssterium tSräip- <loz) Arbcit Er scheiden dem ach aus: Finonzminfter Heldt und W rtschafls- minister Feliisch. Außerdem ist ver.indart worden, bah der bisherige kommnntitische Pmleise'retär Brm dler zum Ministerralmreltor in dcr Etaats'anzlei ernann» robb — Der Landtagspräsidenk hat sich während der Dauer der gegenwärtigen Landtagsverhandlungen zu befondcreu polizei lichen Schutzmaßnahmen veranlaßt gesehen, weil ihm in vertrau lichen Mitteilungen Kennlnis gegeben worden ist, daß Anschläge gegen die Regierung und den Landtag im Bereiche der Möglich keit liegen. Auch Drohbriefe liegen vor. Damit die notwendigen Maßnahmen nicht mißverständlich aufgefaht werden, wird hiermit auf die Ursachen dieser Maßnahmen htngewiesen. - In der Nach: zum 9. Okt-öer am,den in der Tharandter Straße in Dresden von den VNtzablekcru et er diaschinenfabril 15 Stück P aiin'pitzen Im Werte van M M Marien Ma k gestoMen. — Das am 5. Oktober in Dresden tageude Kirchenregiments kollegium befaßte sich u. a. auch mit der Frage der Einberufung der Landessynode. Danach ist mit dem Zusammentritt der Landes synode etwa Anfang Dezember z» rechnen. Dresden. Die städtische Lesehalle und die städtische Bücherei haben nun ihr neues Heim im neuen Stadthause gefunden. Da mit Ist eine Einrichtung zugänglicher und großzügiger gestaltet worden, die für die geistige Kultur Dresdens von ausschlaggebender Bedeutung ist. In dem schönen, im Winter behaglich erwärmten und gut beleuchteten Zeltunas- und Bücherlesesaal ist gut sein; hier kann man, wenigstens für Stunden, das Elend des Levens vergessen. Die über alles Maß hlnaufgetrlebenen Preise für GaS und elektrisches Licht werden freilich auch manchen yerein- ziehen, dem Buch und Zeitung gleichgültig sind. Das Gebäude hat ferner alle Büros ausgenommen, die sonst verstreut in der Stadt unteraebracht waren, u. a. Schulamt und Fürsorgeamk. Der Bau Ist In 15 Monaten vollendet worden und hat insgesamt 000 Milliarden gekostet. Er ist ein Betonbau mit einer Schicht Ziegel steinen, verblendet mit Kunststeinplatten. Dresden. Die deutschnationale Londtagsfraktion hat im Landtage folgenden Antrag Berg—vr. Eckardt eingebracht: „Das Gesamtministerium hat unterm 8. Oktober 1923 eine Verordnung über Erhaltung von Arbeitnehmern in den Betrieben erlassen, die einer Aufhebung einer Demobilmachungsverordnong des Reiches vom 12. Februar 1920 gleichkommt. Trotz der Berufung auf Artikel 48 Abs. 4 der Reichsverfassung entbehrt diese Ver ordnung jeder Rechtsgrundlage. Der Landtag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, die gesamte Verordnung umgehend aufzuheben". Die Antragsteller haben auch bereits bei dem in Frage kommenden Reichsstellen energische Vorstellungen gegen die neue, für die Wirtschaft untragbare Zwangsmaßnahme er hoben. — Die „L. N. N." wissen zu melden: Die Besprechungen des sächsischen Ministerpräsidenten vr. Zeigner mit dem Reichskanzler vr. Stresemann am Dienstag werden voraussichtlich das Ergebnis haben, daß für Sachsen und den sächsischen Wehrkreis dem mili tärischen Befehlshaber General Müller ein Zivilkommissar hei- gegeben wird. Wie wir hören, ist dazu der sozialdemokratische Abgeordnete Schmidt—Meißen in Aussicht genommen. Abge ordneter Schmidt—Meißen ist jetzt Schriftführer des Reichstags. Er gehörte vor der Vereinigung der beiden sozialdemokratischen Parteien der Mehrheitssozialdemokratie an. Wilsdruff. Auf Veranlassung der Stadtverwaltung haben sich die Vertreter der Arbeiter und Angestellten sowie die Unter nehmer uud Handwerker bereit erklärt, zur Unterstützung der Erwerbslosen bestimmte Beträge von ihren Einkünften abzuführen. Die erste Sammlung hat ungefähr 2>/r Milliarden Mark einge- brachl. Daneben sind von den Kaufleuten eine beträchtliche Menge Lebensmittel und von den Landwirten Kartoffeln zur Verfügung gestellt worden. Die Bäcker haben Brot gebacken, wieder andre Geschäftsleute Heizmaterial für die Erwerbslosen zur Verfügung gestellt. So reichlich auch von oerfchiedenen Personen gegeben worden ist, langen doch die Spenden bei weitem nicht zu. Aus diesem Grunde sollen die Sammlungen fortgesetzt werden, da die Not unter der Bevölkerung noch viel größer geworden ist. — In Kesselsdorf war ein Dieb in ein Zimmel des Gasthauses eijigestiegen und versuchte ein Fahrrad zu stehlen. Während er dabei war, dieses durchs Fenster zu bringen, wurde er von Gästen, die Im Nebenzimmer Skat spielten, bemerkt. Unter Zurücklassung seiner Schuhe entfloh er durchs Fenster. Chemnitz. Im Cafe „Bienenstock" waren in der Dienstag- Nacht Diebe eingestiegen, wurden aber bei Ausübung ihrer Tätig keit bemerkt. Als Polizei nahte, sprang einer von ihnen durchs Fenster und entfloh. Da er auf Anruf nicht flehen blieb, schossen die Beamten und trafen ihn auch. In sterbendem Zustande wurde er auf der Straße liegend angetroffen. Ein Oberschenkelschuß hatte die Schlagader getroffen, sodaß alsbald der Tod eintrat. Beim Durchsuchen der Räume wurde ein zweiter Einbrecher in einer Ecke hockend angetroffen und dingfest gemacht. Es war ein in Arbeit stehender Schlosser, in dessen Besitz sich über eine Milliarde Mark befanden. Mangel an EMenzmitteln war also nicht der Grund zur Tat. Ueber die Persönlichkeit des Toten war bisher nichts festzustellen; sein Komplize will ihn nur „zu fällig" kennen gelernt haben.- Chemnitz Die positive volkskirchliche Vereinigung wendet sich gegen die Zwangspensionierung des Landesbischofs und sagt in einer Kundgebung: „Die sächsische Staatsregierung hat flch mit der Zwangspensionierung der beiden Führer der Landeskirche einen'Eingriff in die durch die Reichsverfassung gewährleisteten Selbständigkeit der freien Volkskirche erlauht, der dem Rechts empfinden weitester Volkskreise Hohn spricht. Selbst wenn man sich auf den Rechtsstandpunkt der Staatsreglerung stellen wollte, bedeutet ihr Vorgehen angesichts der in Sachsen bestehenden Spannung zwischen Slaatsregierung und Kirche eine hrutale Ausnützung der augenblicklichen politischen Macht. Wir sind er staunt darüber, daß dieselbe Slaatsregierung, die die finanzielle Auseinandersetzung zwischen Staat und Kirche noch Immer hinaus gezögert, gleichzeitig ihren eigenen Grundsätzen über die gegen seitige Unabhängigkeit von Kirche und Staat zuwiderhandelt. Wir erwarten, daß die neugewählte Landessynode als die ge ordnete Vertretung der Landeskirche baldigst zusamentritt, um der täglich steigenden Empörung Ansdruck zu geben und zu der unhaltbar gewordenen Lage Stellung zu nehmen." Schlettau. Am Sonnabend abend in der 11. Stunde kam in der berüchtigten Kurve am Saubad, zwischen Scheibenberg und Schlettau, das Automobil eines Annaberger Posamentenkaus- mamiS beim Ueberholen eines anderen Autos ins Schleudern. Das Auto, das der Führer vergchlich noch zur anderen Seite lenken wollte, fuhr an einen Baum, so daß es ganz in Trmmer ging. Zwei von den Insassen wurden schwer verletzt, während die anderen mit leichten Verletzungen davonkamen. Neustadt. Der Bau einer katholischen Kirche wird hier seit mindestens 12 Jahren geplant. Durch den Krieg sind aber die diesbezüglichen Pläne zurückgeslellt worden; sie nehmen jetzt aber wieder greifbare Gestalt an. Nach neuerlichen Verhandlungen soll mit dem Bau der Kirche im kommenden Frühjahr begonnen werden. Für den Kirchenbau ist ein Platz in nächster Nähe des Mineralbades in Aussicht genommen worden. Zwickau. Als der Kraftwagen der Stadt Zwickau mit dem Oberbürgermeister und einem Stadtverordneten gestern von einer Dienstreise von Dresden nach Zwickau zurückkehrte, stellte flch ihm eine Bande in den Weg, anscheinend, um ihn nach Waffen zu durchsuchen. Der Wagenführer vermutete einen Raubübersall und fuhr mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Die Bande warf darauf Steine gegen den Wagen, wodurch dieser schwer beschädigt wurde und ein Schaden von 13Milliarden Mark entstand. Personen wurden nicht verletzt. OelSnitz I. E. Tödlich verunglückt ist auf dem Veretnsglück- Schachte der in Stollberg wohnhafte Bergarbeiter Meyer dadurch, daß die elektrische Kabelleitung, an der er arbeitete, fahrlässiger weise eingeschaltet wurde, so daß der Unglücklich« an Händen und Rückgrat schwere Brandwunden davontrug und infolge Herz schlags auf der Stelle verschied.
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