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Weißeritz-Zeitung : 16.09.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192509166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-09
- Tag1925-09-16
- Monat1925-09
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 16.09.1925
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vilunjstudie«. 1. s»rts«tz«ma. Au den Passt«« ist nicht viel zu bemerken. Bei Vorzugs- wertet eingestellt sein. Gesetzliche Mcklaaeo-er gesetzk- MHerve- aktien besteht ein Vorzug gegenüber den anderen, auch als fon-s ist den Aktiengesellschaften voraeschneben von dem sahr- Stammaktien bezeichneten meistens darin, daß diesen zunächst lichen Gewinn in AG« von '/» so lange zu «Iden, bis diese ein im GesellschafiSvertrage festgesetzter Prozentsatz vom Rein- s/u -«S GrUTldkavitalS erreicht Hal (HGB 8 262), st« dient der gewinn zukommt. Die rötlichen TeilschmLverschreltnmgen dürf- Deckung eventueller Verluste bei einer Unterbilanz (s. Beisp. 2). ten gemäß der 8. Steuernokvewr-ming mit 15 Prozent aufge- W. Hirsch, Aktiengesellschaft für Taselglassabrikation, Radeberg. vels»lel 2 («werbUany Bilanz am 31. Dezember 1924. Aktiva. An Grundstücke und Gebäude: Bestand am 1. 1.24 lt. Goldmark eröffnungsbilanz .... Zugang .... 1100000 — 4 331 — etwa 2 L»>Se«tLung . 1 104331 — 20 331 — 1084 000 — An Oefen: Bestand rm l. 1. 24 lt. Goldmark- eröff»«gBK»t«Z .... Zugang 125 000 — 23919 45 etunr tO°/o Abschreibung . . 148 919 45 14 919 45 134 000 — A» Gleisanlage: Bestand am 1.1. 24 lt. Goldmark eröffnungsbilanz .... Zugang .... 30 000 — 134 30 etwa 5«/» Abschreibung . 30134 30 1634 30 28 500 — An Maschinen: Bestand am 1.1. 24 lt. Goldmark- eröffnungsbilanz .... Zugang 49 000 — 90715 ^ktwa 20 °/° Abschreibung . 49907 15 9907 15 40 000 — An Inventar und Utensilien: Bestand am 1.1. 24 lt. Goldmark- «röffnungsbilanz .... Zugang 30 000 — 6 69910 etwa 20°,° Abschreibung . . . 36 69910 7199 10 29 500 — An Pferde, Wagen und Geschirr: Bestand am 1.1. 24 lt. Goldmark eröffnungsbilanz .... Zugang .... 9 000 — 1 775 30 etwa 27 °/o Abschreibung 10 775 30 3 275 30 7500 — An Waren und Materialien: . An Außenstände .... An Wertpapiere und Beteiligungen An Wechsel An Kaffe An Verlust pro 1924 . 201494 25 147308 70 221 30 37 109 65 8 459 84 139088 66 1 857182 40 Passiva. Per Aktienkapital: Stammaktien. 1120000 32 000 1152 000 — 242 835 85 1000 — 86000 — 127 04V 62 24769893 1857182 40 Gewinn- und Verluftrechnung am 31. Dezember 1924. 189488 92 2 211 49 48188 77 139088 66 Debet An Handlungsunkosten An Abschreibungen etwa 2 °/° auf Grundstücke Gebäude etwa 10°/° auf Oefen . etwa 5°/° auf Gleisanlage etwa 20°/° auf Maschinen . etwa 20 °/° auf Inventar Utensilien .... etwa 27 °/° auf Pferde, Magen Geschirr Kredit Per Mietzins . „ Betriebsergebnis „ Verlost pro 1924 Diese Bilanz unterscheidet sich schon wesentlich in dec Auf machung von der vorigen, insofern nämlich, als LaS Anlagekapital in seinem Bestände am Anfang der Aechnungsperiode erscheint, Zugänge sind dann hinzugerechnet worden und dann Abschrei bungen für Abnutzung usw. abgesetzt worden. Aus der Höhe Ler Abschreibung ergibt sich die durchschnittliche (geschätzte) Lebensdauer der Anlagen, bei Grundstücken 2 Prozent — 50 Jahre, bei Ofen 10 Prozent — 10 Jahre usw. W M dann wieder die Höhe des Anlage- zum Betriebs kapital (Erläuterungen s. bei Beisp. 1), sowie der einzelnen Ak- tivpvsitionen des Betriebskapitals zu den entgegengesetzten Pas siva (Außenstände und Verpflichtungen; Wechsel und Akzepte), wie auch der Grundstückswert mit der Hypothekenschulö zu ver gleichen. Nun zur Tatsache der Anlerbilanz. In der Iahresschlußbilanz im Beisp. 1 finden wir in der Bilanz eine einfache Formel an gewendet Aktiva — Passiva -l- Gewinn, die wir ouS der einfachen Tatsache ableiten, daß Besthteile (Ak tiva — A) — Schuldteile (Passiva, einschl. des Kapitals --- P) den Gewinn (G) ergeben: A — P — G. Die Buchführung subtrahiert aber, indem sie den abguziehenden Betrag auf der entgegengesetzten Seite hinzuzählt, wir also die obige Formel A -- P -l- G gewinnen. In unserem Falle (Beisp. 2) haben wir aber Schulden (P) — Vermögen (Ä) --- Verlust (V), oder buchhaltungsmÄßig Schulden (P) — Verlust (V) -l- Vermögen (A), besser Vermögen (A) -l- Verlust (V) — Schulden (P) A -l- V G, weshalb wir eben den Verlust den Aktiva zugezählt sehen. Hat ten wir in Beisp. 1 der Gewinnrechnung (s. die Erläuterung dazu) Erfolge — Aufwand — Gewinn, oder buchhaltungSmäßig e — a -l- g, so haben wir in Beispiel 2 Aufwand — Erfolg« — Verlust, oder nach obigen Ausführungen « -l- v --- a. Es wird jetzt die Frage -er Deckung des Verlustes aufge worfen werden. Mir sagten schon zum Schluß der Erläute rungen zum Beisp. 1, daß hierzu der Reservefonds dient, der in unserem 2. Beispiel bereits die erforderliche Höhe von 10 Pro- zent des Mtienkapitals überschritten hat. Me Reserve von M. 242 835,85 mindert ^ch asso um M. 139 088,66, welche Aus gleichung dann in der Rechnung des neuen Jahres erfolgt. Ver boten ist es, den Verlust gleich über Reservefonds abzubuchen, so daß er in der Bilanz nicht in Erscheinung tritt (HGB 8 261, 3. 6), für den Fall, daß der Verlust di« Hälfte des Grund kapitals erreicht und der Zahlungsunfähigkeit (s. HGB. 8 240). (Schluß 132 222 62 und 20 331 — - 14 919 45 1 634 30 9907 15 und - 7 199 10 und 3 275 30 57 266 30 189 48892 (55. Fortsetzung.) Da, jetzt endlich springt der Zeiger auf zwöb über. Ohne erst den alten Rock abzuwerfen, den ei I aus dem Kohlenhos trägt, fährt er in den Ueberzteher ! nimmt den Hut und stürzt davon. Drei Biertelstun- i den braucht die Trambahn zur Hin- und ebensoviel zu, Rückfahrt, er darf keine Minute Zett verlieren. Ar der Haltestelle schwingt er sich auf die Stratzenbahr und bleibt auf dem Vorderperron stehen, al» käm< er so, mit dem Blick vorwärts, schneller zum Ziel > Und wett voran schweift sein Blick, seine Ge danken wandern. Bilder, Zukunftspläne steigen vo, ihm auf. Sin völlig neue» Leben, sortgehen, alles verkaufen,. Adele mit sich nehmen, wett kort, vielletcki , nary Afrika, vort wird er'» ja wohl schaffen können sein Weib vor Bem Verhungern zu schützen. Auch Herta Ellgenrodt steht in den vor ihm her- chwebenven Bildern. Er steht in ihren Augen di« odernde Fackel, fühlt auf seinen Schultern den Druä hrer Hände — fast wie ein Mann so stark — stark — tark, vatz einer zu vergehen meint unter dem Ge- ühl der eigenen Schwäche. Herta Ellgenrodt, die ihn liebt. — Er merkt erst, wie lange er schon fährt, daß er bald am Ziele ist, al» der Wagen in die Straße etnbtegt, in der er wohnt. Eine seltsame Aufregung herrscht in der sonst so stillen Gegend. Menschentrupps stehen beieinander, machen Gebärden de« Entsetzen», rennen die Straße hinauf — da kommt ein Schutz mann angehetzt, gleich darauf noch einer. — Ist denn etwa» passiert? Brennt'» irgendwo? - _ „Zur Sanitätswache!" schreit einer, der daber- gestürmt kommt. „Zum Doktor!" brüllen andere W nach. „Ist sie denn tot?? schrillt eine Stimm«. „Und ob!" gellt eine andere dagegen. „Vier Treppen hoch runter vom Ballon!" Heinz Werneburgk hat sich wett über die Wagen brüstung vorgebeugt- die Augen drängten ihm au» den Höhlen. — Wer ist tot? Wer ist vom Ballon gestürzt? Da sieht er dort oben das Eckhaus mit den roten Erkergiebelü. Vor dem drängt sich "der Mey- schenhaufe. '' Bor dem Eckhaus mit den roten Srkergtebeln, da ist » geschehen. Einen Augenblick sieht'» aus, als wolle er über die Wagenbrüstung springen, direkt zwischen die rol lenden Räder hinein, dann hat er seitwärts sich von der in voller Fahrt befindlichen Elektrischen gezwun gen, stolperr, fällt, rafft sich tm^allen wieder zum Sprunge auf und stürmt voran, rast, fliegt hin zu dem Hause, vor dem der drängende Hause steht, stumm, totenstill! Nun aber werden Stimmen laut. „Ihr Mann — da kommt er!" ES ist, als ob die Menschenmauer sich dichter zusammenschtebt, dem Heranstürmenden den Blick aus vaS zu wehren, was sie verdeckt. Mit beiden Armen stößt Werneburgk die Mauer auseinander, zwingt sich Bahn, zwingt sich den Blick. Und dann „Adele!" Kein Schrei — ein tierisch aufbrüllender Laut, so stiert er auf sie nieder. Da liegt sie, nicht zerschmettert, nicht vom Blut überströmt, ein Laufen Teppiche, von dem, der sie drüben aus der Wiese klopfen wollte, ein paar Augen blicke lang auck da» Trottoir niedergelVt, hat die zer schmetternde Wucht de» Sturzes gemildert. Auf den bunten, persischen Decken liegt sie, ein wenig zur Seite geneigt, totenbleich und totenstarr. Die eine verkrampfte Hand hält eine abgebrochene, verdorrte Ranke umklammert. „Adele!" Noch einmal da» tierische Aufbrüllen, dann beugt er sich hinab, streckt die Arme gegen sie vor. „Liegen lassen, nicht anfassen, warten, bi» die Sanitätswache kommt!" ruft es um ihn her. Er hat ste schon emporgerissen, hält sie hoch in seinen Armen, stürmt zum Haus hinüber. Sie weichen vor ihm zurück, reißen weit die Haustür auf, ein paar laufen voran, ein paar folgen hinter ihm drein, die Treppen hinaus, irgendwer nimmt ihm droben den Schlüssel aus der Tasche, öffnet den Korri dor, andere Türen werden vor ihm aufgerisfen, er stürmt hindurch, immer die starre Last hoch in den Armen haltend. „So legen Sie sie doch auf das Bett", sagt neben ihm eine zitternde Frauenstimme, und zitternde Händt schieben aus dem Lager die weißen Kissen zurecht. Auf dem weißen Kissen liegt sie nun, und er stierte auf sie hernieder, hört wie durch dumpfes Sau sen und Brausen hindurch wieder die zitternde Frauen stimme, die jetzt von Tränen fast erstickt: „ES muß sie ein Schwindel befallen haben." Ein Schwindel — wie ein glühender Nagel bohrt sich ihm das Wort ins Hirn, seine Hände zuckten nach der Stirn, den Nagel herauszureißen, und die Rech- nungSrätin schluchzt weiter: „Kaum fünf Minuten vorher hab' ich noch mit ihr gesprochen und über das ganze Gesicht hat sie ge lächelt." „Sie hat - gelächelt." Nun gingen ihm doch die heiseren Laute hervor, und die alte Dame nickt: „Wie ein leibhaftiger Engel, ich könnt' mich kaum sattsehen an ihr. Vom Balkon haben wir ge sprochen, und daß ihre Klematis schon am Ausschlagen ist. Da ist sie denn wohl mit den Gedanken gleich auf den Balkon gegangen und hat die Klematis fest- binden wollen, und darüber ist ste schwindlig gewor den. Eine abgebrochene Ranke hält ste ja noch tn der Hand." Er stiert und stiert. Der Balkon — ihre Klema tis — ein Schwindel — tn ihrer Hand die abgebrochene Ranke „Adele — Adele!" Bor dem Lager ist er niedergestürzt, wühlt seinen Kopf in ihr Kleid. „Adele - Adele!" Sie weichen scheu von ihm zurück, bis eine Hand sich auf seine Schulter legt. Von der Sanitätswache ein Arzt und mit ihm ein anderer, den ste ebenfalls herbeigerufen. Wild fährt Heinz empor. Die fremden Männer, was wollen die? Keiner soll's wagen, ste anzu rühren! Der eine redet zu ihm: Man wisse ja noch gar nicht, ob sie auch wirklich tot sei, und die RechnungS- rätin schluchzt tn seine Worte hinein: „Ste war wte etn Kind, und über die breitet doch ein Engel seine Flügel." Man wisse nicht, ob sie auch wirklich — ob sie auch wirklich — tot. An der Brust hält Heinz den Arzt gepackt. Der schiebt ihn sanft von sich. „Fassen Sie sich." Der andere hat indessen die fremden Leute, di« sich mit in die Wohnung gedrängt haben, wieder htnauSgewiesen und nur die RechnungSrättn mit ihrem Dienstmädchen in der Nebenstube belassen. Sein Kollege hat sich über Adele htnabgebeugt, tastet und lauscht an ihr herum. Der andere kommt ihm zu Hilfe. Sie wagen nicht, die starre Gestalt zu berühren. Mit einer langen, schmalen Schere schnei den sie die Kleider voneinander. Heinz, der am Fußende des Lager» sich hält, hat ein Gefühl, als ob der blitzschnell sich bewegende fun- kelnde Stahl ihr» tn» Fletsch htnetnwühle, und seine Hände packen die Bettpfosten, daß da» Lager schlittert. „Ruhig!" herrscht der etn« Arzt ihn an.
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