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Weißeritz-Zeitung : 14.04.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192504143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250414
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-14
- Monat1925-04
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.04.1925
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Der Sturz Herriots wen bevi nehm Grur einzu der d um s deutsi Welt laut tüchti Allge derna zu lc Wickel Au! tag sens vor Übe fchk von Tag, lug merk Dadu ^ahr< stark fährt Spie «end die, rann über Kliri will Tor verw diese Hindenburgs Ostergrutz Ein Aufruf au da« deutsche Bolt. Da« W«' Marx* Ssterbotschast. Sine Proklamation an seine Wähler. Am Herriot- Nachfolge St« Sadinett Poimlevevri««»? Ab ^4 Chronik des Tages. — Die Präsidentschaftskandidaten Hindenburg uni Marx wenden sich mit vrvürnmmaiijchc» Osterbotschaste« an das deutsche Volk. — Der Bayerische Bauern- und MittclstandSbund ver öffentlicht eine Erklärung, das« er zur Kandidatur Hinden burgs noch nicht Stellung genommen habe: er sei zu Un recht tu dem Ausruf des NcichSblockb genannt worden. — Das Gutachten üeS Marschalls Foch über die Ab rüstung Deutschlands, ist der Botschafterkouferenz immer noch nicht Angegangen. — Der langjährige Vizepräsident dcS Reichstages, Dr. Paasche, ist auf einer Bortragöreise in Amerika gestorben. — Dav französische Kabinett ist nach einer Abstim. uningSniedcrlage im Senat zurückgetreten — Bet einem Eisenbahnunglück tn Spanien wurden 2V Fahrgäste getötet und 1bv verletzt. Frankreich ^c Beseitigung Herriots erneut einen " , besonders in Anknüpfung mberlainS, erstreben L. über deutsö hetttl mehr benS und Stirn lasse, Orga »u s tigte i Der Präsiheutschaftskandidat -es Retchsblocks, ; Beneralfeldmarschall von Hindenburg, wendet sich mit folgendem Aufruf an das deutsche Volk. »vaterländisch gesinnte Deutsche aus asten deutschen Gauen und Stämmen haben mir das höchste Amt im Reiche angetragen: ich solge diesem Rufe nach ernster Prüfung tu Treue zum Baterlandc. Von «eia, s. K1 LU «« ei «ine ' den « und i lvurd, letzt, letzten daß i Argen e»se» «WW-c» „ «noland, na die Pr-MMche« Pläne «Me in weis zu ! wir 'habt orac terei die Klau Dach gern Erst Die Mick «riet gar Gaz, heil' Mein Leben liegt klar vor aller Welt. Ich glaube, auch l« schweren Zeiten mein: Pflicht getan zu haben. Wenn dies« Pflicht mir nun gebietet, aus dem Boden der Verfassung o hn n s <> he n der Partei, der Person, der Herkunft und de» »>--rnföstandcS als Reichspräsident zu wirken, so soll ev an mir nicht schien. AlS Soldat habe ich immer nur di« ganze Nation im Auge gehabt, nicht die Parteien. Sie sind in einem parlamentarisch regierten Staat« notwendig, aber das Staatsoberhaupt must über ihnen stehen, unabhängig nun ihnen für jeden Deutschen i walftn. Sin Aufruf des volksblocks. Ler »oNSblock für die Reichspräsidentschaftswahl fordert die ihm angeschlossenen Parteien und die repu blikanischen Organisationen im ganzen Reiche auf, sich zusammenzuschttetzen und den Kampf für die Kan didatur Marx gemeinsam zu führen. Der Präsidentschaftskandidat des Bolksblocks, Reichskanzler a. D. Wilhelm Marx, hat an seine Wähler eine programmatische Osterproklamatton ge richtet, in der er zunächst feststellt, daß das Vertrauen Wetter Volkskreise ihm die Kandidatur für die Präsi dentschaft des Deutschen Reiches angeboten habe. Er sei diesem Ruse gefolgt, tn vollem Bewußtsein, daß dieser Wahlkampf nicht nur um das höchste, sondern auch um das schwerste und verantwortungsvollste Amt der deutschen Republik geführt wird. Wetter heißt es tn dem Ausruf: . Ich sehe tn -em frei gewählten Staatsoberhaupt daS Sinnbild, aber auch den Hüter der deutschen Volkseinheit. Diese Einheit darf sich nicht tu sprachlicher und staatlicher Gemeinschaft erschöpfen. Einheit des Volkes ist Einheit de» Geistes. Einheit des Geistes aber ist Ueberetnsttmmung aller über die Grundlagen des menschlichen Zusammen leben» im eigenen Volk und über die Ziele für Las Zu- sammenwirken mit allen anderen Völkern. Die Grundlage» der sozialen Gemeinschaft im Volke aber scheinen mir zu sein: Freiheit deS Einzelnen und Pflicht »ege» Lie Gesamtheit. Wer sich dieser Pflicht be wußt ist, wird ethisch handeln, und innerhalb dieses Rah men» darf es keinem Einzelnen und keiner Grnppc ver wehrt seib, «ach freiem Ermesse« seinem religiöse« Be ke««^» z« folge«. Ei» Volk, das von diesem Geist erfüllt ist, wird ohne Schwanken auch da» richtige Verhältnis zu den anderen Bölkern'ftnden. Und hier hat daö deutsche Volk zwei Auf gaben: ES mutz seine Freiheit erringen, um bann seine Pflicht gegen die Gesamtheit, die Menschheit, zu erfüllen und erfüllen zu können. Die deutsche Verfassung, die der Präsident des Reich» beschwören mutz, zeigt den Weg, bas alte schwarz-rot- goldene Symbol grobdeutscher Einheit das Ziel: die Frei heit Deutschlands und die Mitarbeit dieses freie« Deutsch lands an einer glücklichere« europäische« Z«k««ft. DaS deutsche Volk wird die Bestätigung seines verech- tigten SelbstbewutztsetnS und die Erfüllung seiner natio nalen Bestimmung künftig darin suchen, datz eS mit anderen Völkern Achtung um Achtung tauscht. Der Aufruf schließt mit den Worten: „Mögen Freiheit und sittliche Pflicht über alle Interessen und Barteten hinweg zum Bekenntnis des gan zen deutschen Volkes werden. An diesem Ziel mitzuwirken, ist mein ganzes Streben, wohin auch der Wille und da» Vertrauen des Volkes mich stellen mag." In der französischen Presse werden Herriot lang« Nachrufe gewidmet. Der „Temvs" führt de» Eturz deS Kabinett» vor allem aus die unzulässige Ueber- schreitung der Geldumlaufsgrenze und dann auf die Tatsache zurück, daß die Regierung sofort nach ihrem Aufstieg am 11. Mai v. Jsl sich in ein« rein partei politische Körperschaft verwandelt hätte. „Journal des Debat»^ und .Liberte" besprechen die außenpolitischen Folgen der Kabinettskrise und rechnen damit, daß die Verhandlungen über den SicherhettSpakt sowie die Regelung der Frage der Kölner Räumung eine wettere Verzögerung erleiden werden. »Lournal des DebatS" ist daraus hin, datz «S noch fraglich wäre, ob nicht anher der Finanzpolitik d-S »uruckaetretenen Kabinetts auch sein außenpolitische» Wirken Anlatz zu dem Miß trauensvotum im Genat gegeben habe. Das Blatt fällt über die GavratievertragSveröendlungeN ein ver nichtende» Urtes! und kommt zu dem Schluß, daß De« Glaub«» an das deuisch« Volk «ab an Le« «eh, stand GoiteS habe ich nie verlöre«. Ich bi« aber Nicht mehr j«ng genug, um a« eine« plötzlichen UmschwMtg Le» Diuge »« glaube«, kei« Krieg, kei« A«fsta«b im Armem, ka«n unsere gefesselte, leider durch Zwietracht zerspalte»» Nation befreie«. Es bedarf langer, r«hlg«v. friedlicher Arbeit. ES bedarf vor alle« der Sä»- ber««g ««sereS Staatswesen« vo« d««««, die a«S der Politik el« Geschäft gemacht habe«. Ohne Rei»- llchkeit des öffe«tliche« Lebens ««d Ordnnng ka«« kei» Staatswese« gedeihe«. Der Reichspräsident ist besonder» daz« ber«se«, die Heiligkeit des Rechtes hoch-»- halte«. Wie -er erste Präsident auch al» Hüter der Verfass«»« feine Herkunft ans der sozialistischen Arbeiterschaft nie »«»- leugnet hat, so wird auch mir niemand -umuten könne», datz ich jemals meine politisch« Ueber-eugung ausg«b«. Gleich dem vo« mir hochgeschätzten Herr» Dr. Jarre» e» achte auch ich tu jetziger Zeit nicht die StaatSform, sonder« den Geist für entfcheidend, der die StaatSsorm beseelt. Ich reiche jedem Deutschen die Hand, Ler natlo»al Lenkt, Lie Würde des -entschen Namens nach innen n»L außen wahrt, und de« konfesstooellen «nd foztale« Fried«» will, «nd bitte ihn: »Htls a«ch Du mit zur A«ferftehn«g nuseres B«wr- landeS". * ». Ht«de»b«»-c" Er. Jarres für Hindenburg. Oberbürgermeister Dr. Jarres hat an feine Wäht« «ine Osterbotschaft ergehen lassen, in der er zum EchiuH sagt, jede am LS. März für ihn abgegebene Stimm« gehöre nunmehr dem Fewmarschall von HindenburG. Nachdem es tags zuvor noch dem französischen Ministerpräsidenten Herriot tn der Kammer gelungen war, für sich und sein Kabinett ein Vertrauensvotum durchzusetzen, hat sich am darauffolgenden Tage, wie schon seit kurzem vorausaeahnt, das Schicksal an ihm erfüllt. Diese Wendung für Herriots Kabinett, die also keinesfalls überraschend kam, war dadurch heraufbe schworen worden, daß die Senatslinke zu Herriot eine Abordnung entsandt hatte, um ihn zu ersuchen, raschesten» dem Senate eine Stellungnahme zur Frage der Finanzpolitik zu ermöglichen. Der oppositionelle Senator Francois Marial, der unter Millerand Ft- nanzmtnister war, teilte Herriot mit, daß er ihn wegen ieiner Rede in der Kammer interpellieren werde. Da Herriot die sofortige Beantwortung der Interpellation ' weif fusagte, wurde sie bereits für die Nachmittagssitzung außer de» Senats angesetzt. Bet der Senatsdebatte am Nachmittag wurde schon »leich durch Marsal Konsliktsstimmuna erzeugt, durch dir Erklärung, die Oeffentlichkeit habe Herriot schon längst da» Vertrauen entzogen. Wetter teilte er unter iroßer Bewegung mit, dem Staate sei durch die wach- «nd« Zurückhaltung des Publikums gegenüber de» staatspapieren «nd der Anleihe seit dem September »ergangenen Jahres «tn Schaden von über 20 Mil liarden Papiersranken erwachsen. Das Vertraue» z» dem gegenwärtigen Kabinett, da» durch günstige außen politische Umstände vorübergehend einen Höhepunkt erreicht habe, sei auf den Nullpunkt gesunken. Herriot, der zu einer sehr ausgedehnten Erwide rung das Wort ergriff, pellte in «Wrede, daß er des dfjentltchen vertrauen» verlustig gegangen sei und m«S u. a. darauf hin, daß eine Anleihe vom 24. Februar 1924 zu der Zeit Poincarös ein völlige» Fiasko war. Weiter zitterte der Ministerpräsident Auszüge aus einem Bericht Marsals über die damalige Finanzpolitik der Regierung und stellte fest, datz der Interpellant PoincarS die schwersten vorwürfe ge macht habe. Sehr scharf wandte sich Poincar6 gegen die Politik Herriots, namentlich gegen die Methode, die ftüheren Regierungen für die heutigen Sünden ver- antwortlich machen zu wollen. Lediglich das versagen Deutschlands sei die Ursache der Verschuldung Frank reichs und der Verlegenheit der Finanzverwaltung. Bet der nachfolgenden Abstimmung unterlag Herriot mit 1ö6 gegen 132 Stimmen. Da die Ver trauensfrage gestellt worden war, mutzte das Kabinett »urücktreten. Infolge deS Rücktritt» werden das Budget und sie Finanzvorlage mindesten» für einen Monat ver- tagt. Nach der allgemetn herrschenden Ansicht wird Ler bisherige Finanzmtntster de Monzte tn das kommende Kabinett mitübernommen. Nach den Pretz- insormationen zu schltetzen, beabsichtigt der Präsident Ler Republik eine schnelle Lösung der Kabinettskrise herbetzuführen. Es ist recht unwahrscheinlich, daß »er Senat einem neuen Kabinett Herriot das ver trauen aussprechen wird, selbst wenn der unmöglich gemacht« Unterrichtsminister Francois Albert ausge schaltet bleibt. Die Möglichkeit eines Konfliktes zwi schen Kammer und Senat wird damit in greifbare Nähe gerückt. Dem Senat allein steht das Recht zu, die Auslösung der Kammer vorzuschlagen. Da aber das Budget noch nicht verabschiedet ist, wird der Senat hmm von diesem Vorrecht Gebrauch machen. Eines Tages aber wird es sich doch einmal zwi schen Kammer und Senat entladen müssen, denn seit ben am 11. Mai vorigen Jahres stattgehabten Neu wahlen und der damit erfolgten Bildung des Kabinetts Herriot treten die Gegensätze zwischen Senat und Kam mer ständig schärfer in Erscheinung. Die Ursache liegt vor allem darin, daß der Senat, der in Zwischenräumen hon drei Jahren zu einem Drittel in indirektem Ber- Phren neugewählt wird, in der Hauptsache in der Glanzzeit des Nationalen Blocks zustande gekommen fft, wahrend in der Kammer der Linksblock noch ein« stattliche Mehrheit aufweip. Man wird abzuwarten haben, ob die Versuche, eine Brücke der Verständigung «» bauen, -um Erfolge führen. Wir vom deutschen Standpunkte au» müßten e» dem Schicksal schlimmer alt sonst etwas verargen, wenn bei der Entwicklung »er Dinge wieder einer Verhänguispolittk der Weg bereitet würde, für di« die Aera PoincarL ein nur - M »ble» Belftckel war. - er den Präsidenten erneut aus die Notwendigkeit eines weiteren engen Zusammenarbeiten» der Linksparteien hingewiesen. Nach Blum und Viollette wurden Paul Boncour, LouiS Marin und Loucheur und schließlich auch Briand empfangen, mit dem der Präsident der Republik eine besonders lange Aus sprache hatte. Die größte Aussicht auf die Kabinetts bildung hat offenbar Briand, obwohl zur Zeit noch immer nicht ersichtlich ist, wie der Widerstand der So zialisten überwunden werden wird. Biel hängt von dem Negierungsprogramm Briands ab. Seine Be rufung würde eine Aussöhnung zwischen Senat und Kammer herbeiführen. Den Blattern zufolge ging die Ansicht sämtlicher von Doumergue zu Rate gezogener Senatoren dahin, datz ausschließlich Briand als Mi nisterpräsident in Betracht kommen könne. Anderer seits hat die radikal-sozialistische Gruppe eine Resolu tion angenommen, wonach sie sich gegen jeden Konflikt mit dem Senat ausspricht. Für den Fall jedoch, daß die Sozialisten nicht nachgeben, hält man «in Kabiuett Painleve—vriaud für wahrscheinlich, wobei ersterer Ministerpräsident ohne Portefeuille und Briand Außenminister sein würde. Der Frontkrieaerbund, der Jungdeutsch« Orde», der Stahlhel« und der Bund Wicking haben einen A«D ruf erlassen mit der Aufforderung, am 28. APrn Hindenburg zu wählen. Ferner fordern der ReichA- bund der vaterländischen Arbeiter-Vereine, die Date» Kindischen verbände, der deutsch« Reichskriegerbund „Kyffhäuser", die deutsch-soziale Führerschaft und zahl reiche andere Organisationen ihre Mitglieder auf, thlw Stimme dem Kaudidate» des Retchsblocks zu geben. Der französische Präsident Doumergue ,etzt setu« Besprechungen wegen der Neubildung des Kabinett« kort. Er empfing n. a. den sozialistisch i Führer Leon Blum. Nach Beendigung der Unter- düng er- tlärte dieser den JournaltKen im Scher-, er seit mit der Kabinettsbildung beauftragt worden und H-." in folgedessen keine Sekunde zu verlieren, viollette, d«r etwa» später beim Präsidenten war, teilte den «erichterstattren mit, er habe dem Präsidenten der «publik auseinandergesetzt, daß „Frankreich die »chmach Deutschland» erspart bleiben müsse, durch den AEott zur finanziellen Gesundung -u gelangen". Am Interesse der finanziellen Wiederaukrtchruna »ab« Der deutsche Vorschlag. Zweck «nd Ziel d«S deutschen SicherheitSangeLottS. Das „Hamburger Fremdenblatt" veröffentlich» eine Zuschrift aus diplomatische» Kreisen, die sich mit den Erörterungen über das deutsche SicherheitS- angebot befaßt und im Anschluß an die Klagen, datz die bisherigen Mitteilungen über den Inhalt und das Ziel des deutschen Angebots ungenügend gewesen se^r, bemerkenswerte Mitteilungen enthält. Nach vem Verfasser wollte vi« dentfch« Negier«»» die veginnende neue Entente gegen Dentfchland, die in dem MSchtePakt Frankreich, England, Belgien unter Chamberlains Führung zur Auösührnng komme» sollte, verhindern. Dies sei ihr gelungen nud dadei habe fie in England wie in Italien volles Verständnis ge funden. Richt gelungen sei es ihr allerdings, die fran zösische» Besorgnisse vollkommen zu zerstreuen. Auch fhche noch nicht fest, ob di« Initiative schließlich z» einem Ergebnis sichre. Vorurteilslos betrachtet, fei sie aber nicht eine Politik des Verzichtes, sondern «ix zielbewußte Politik znr Förderung wohlverstandene« deutscher Reichsinteresse». Die S»te»te »e» Jahre» 1914 sei tatsächlich t« Jahre 1928 z« Grabe getragen worden. Der Anspruch Deutschlands, seine Grenze 1» Open zu revidieren und da« Bedürfnis hierzu sei von Chamberlain wie von Baldwin ohne Einspruch anerkannt worden. Die Ankündigung der angestrebte» Revision des vertrage« do« Versailles fei von der öffentliche» Meinung der Welt mit R»A- »ahme der französischen nationalistischen Presse nicht nur mit Ruhe hingenommen worden, sondern hab» auch Billigung gefunden. Das StcherheitSangebot ve» Sichtet auf eine aggressive kriegerische Politik zur Wr» dergewinnung Elsaß-Lotkringen». Eine fried liche Verständigung über die Wiedergewinnung do» Eupen und . Malmedy sei durch einen solche» Eicherheitspakt natürlich nicht ausgeschlossen, aber auch die elsässische Frage sei durch da« Sicherheitsangebot nicht aus der Diskussion Europas verschwunden. Wol len die Elsässer Autonomie erstreben, so stehe ihx» der Weg dazu innerhalb der eigene» Kräfte offen. Auf der anderen Sette bedeutete der vorgeschl» gene Sicherheitspakt für Frankreich »«« Verzicht ««f all« PIS««, d«s link« «heinufer »nrch militärisch« Gewalt z« «eh«««. England würde dadurch gezwungen werden, bei einem Angriff aus da» deutsche Rhetw- land mit Deutschland Schulter an Schulter zu kämpfe». Di« Di«»« i« Oste» feien nicht abgeschlossen. I» dem Augenblick, tn d«, die russische Entscheidung darüber faue, ob Rußland sich dauernd innerhalb seiner jetzigen Grenze» L» w^en wiil, oder ob e« die Randstaaten und dw polnische Frage aufrolle, beginn« auch, wenn «cm »icht an einen Austrag mit Waffen denkt, sonder, vielleicht an die Erörterung einer großen internatio nalen Konferenz, ein neuer Abschnitt der europäisch«, Geschichte. Das deutsche Memorandum an die 10 Völkerbund- ratsmächte habe mit Entschiedenheit alle deutsch«, Protest« aufrecht erhalt«,, die jemals bei Abschluss internationaler Verträge erhoben worden seien, hinsichtlich der Kolonialsrage und der Kriegsschuld frage. Politische Rundschau. :: Dr. Paasch« -f- Wie durch Funkspruch aus New York mttgeteilt wird, ist der frühere Präsident de« Reichstages, Dr. Paasch«, in Detroit gestorben. Dr. Paasche, der sich auf einer Reise durch die Vereinigt«» Staaten befand, wo er Vorträge über die derzeitig«» Verhältnisse in Deutschland, insbesondere über bi« Zustände in dem von den Franzosen besetzten Gebiet hielt, erkrankte bei seiner Ankunft tn Detroit vor acht Tagen an Lungenentzündung. Seine Frau, die ih» begleitete, wird die Leiche nach Deutschland bringe». Dr. Paasch« war vor dem Kriege lange Jahre einer der nationalliberalen Führer im Reichstag, wo er al»
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