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Weißeritz-Zeitung : 27.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192505271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-27
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.05.1925
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»er l !48 gegeben. Ein Vertreter des Reichswehrministeriums paltu Und Nen mft Ar »esse »alt Statt letscht Hau tret, Ge den verh vor. sowt Wirt einen die i Kurs» mar Wetz gen frage !NtW iber liech Den ,rbe! Volk ind, D< tänd kntv die Rentenbank die einzige Hoffnung. Die Zölle seien sehr maßvoll, besonders wenn man berücksichtige, daß die deutsche Landwirtschaft die ganze Borausbelastung durch die Umsatzsteuer zu tragen habe. Halle in tu Die Kreditnot der Landwirte. 8«« Millionen Kreditschulden der preußischen Land» Wirtschaft. . Anläßlich der Beratung des Landwirtschafts-HauS- halteS kam im Hauptausschuß des Preußischen Land tages eingehend die Frage der Kreditnot der Land wirte zur Sprache. Landwirtschaftsminister Steiger bezeichnete die Kreditnot der Landwirtschaft als sehr drückend. Im kommenden Herbst seien von der preu ßischen Landwirtschaft rund 80« Millionen Mark Kre dite znrückznzahle«. Die gesamte Getreideernte werde aber höchstens 10,S Millionen Tonnen betragen. Da nur die Hälfte zum Verkauf kommt, so erzielt die Landwirtschaft im Herbst eine Einnahme von rnnd 1 Milliarde Mark. In der Zuckerrübenwirtschaft ist im Herbst überhaupt kein Geld vorhanden. So bleibe bi» l 15,21 9,80- S0-7' Das Polarflug Rätsel. Amerikanische Hilfsexpedition für Amundsen? Die völlige Ungewißheit, die nun schon seit fünf Tagen über Amundsens legendärem Nordpolfluge liegt, spannt die Nerven der Welt auf eine ganz ungewöhn liche Folter, wie es sich in zahlreichen Meldungen widerspiegelt. Daß unter einer solchen Atmosphäre die widersprechendsten Gerüchte und Vermutungen ge- »eihen, braucht nicht zu verwundern. Auch die Frage der Rettungsexpedition war während der letzten Stunden von den widersprechendsten Gerüchten um schwirrt. Es scheint aber nun doch festzustehen, daß Amerika angesichts der großen Befürchtungen, die das ' Ausbleiben eines Lebenszeichens ausgelöst hat, nach dieser Richtung hin etwas unternehmen wird. Rach einer Meldung von Herald and Tribune ans Washington ist die amerikanisch« Marine durchaus »orbcreitet, gegebenenfalls sofort eine Hilfserpedition für Amundsen mit »er Shenandoa oder der Los An geles lvorher Z R. 3) z« «nternehmen. Ter Tender Patoka mit dem Ankermast würde vorher in die TiS- kobah auf Grönland entsandt werden. mul der Kit zur das der fr- die war dig< guu tior sind bro, fäll lich Fra 1000 Wetz merg Hase» jenm Nei ¬ der Völk» sei o hätt< allg« tung über Maß schen in i welck jähr! Deui spra< ihr i ment griff des! unrr abgk weh, -lei gab eine Statistik der Selbstmorde für 1924. In diesem Jahre beträgt die Zahl der Selbstmorde in der Reichswehr 169, darunter 27 Selbstmordversuche. Am -efShrdctsten erscheint auch hier das Alter von 2« bis 23 Jahre«, in dem die meisten Soldaten die KrisiS ihrer Laufbahn erleben. Dem Dienstgrad nach sind an den Selbstmorden beteiligt: 1 Oberleutnant, 1 Leutnant, 24 Unteroffi ziere, 36 Gefreite und 98 Mannschaften, dem Bekennt nisse nach 130 evangelische und 30 katholische. Wie schon in der Statistik für 1923 sich herausaestellt hat, handelt es sich bei den Selbstmördern fast durchweg um Leute von guter Führung, die für ihre Lauf bahn als Soldaten noch alles zu verlieren hatten. Die Nachweisungen für 1924 verstärken gegenüber denen für 1923 noch den Eindruck, daß die LSuge der Dienstzeit als mitwirkcnde Ursache für die Selbstmorde anzu sprechen ist. Bei der Beurteilung der Selbstmord zisfern darf nicht übersehen werden, daß gerade die Soldaten in dem gefährdeten Alter von 20 bis 23 Jahren während des Krieges und in der Nachkriegszeit unter den ungünstigsten Erzichungsve- dingungen herangewachsen sind. Reichswehrminister Dr. Geßler erklärte, er sei ganz einverstanden damit, den par- , lamentarischen Beirat zur Prüfung der Selbstmorde in der Reichswehr heranzuziehen. Nicht jeder Fall könne dort sofort behandelt werden, weil eben die gerichtliche Untersuchung zunächst einsetze. Bei den Selbstmorden spielten sicherlich seelische und ökonomische Faktoren mit. Die Vermehrung der er- ! höhten Stellen werde ökonomisch eine Besserung der , Verhältnisse der Mannschaften herbeiführen. i Schlimm sei die lange Dienstzeit, die Verpflich tung aus 12 Jahr«. Probeeinstellungen seien nicht , möglich, weil in SPaa dem Deutsche»» Reiche eine ? Probecinstellung feiner Soldaten abgelehnt worden ist. To hätte man keine Möglichkeit, den Mann, der ein gestellt werden soll,, auf feine Befähigung für den Dienst zu erproben. Man müßte ihn vom ersten Tage an behalten. Trotzdem glaubte der Minister sagen zu können, daß wir tatsächlich sozialethische Fortschritte gemacht haben und die etwa bestehenden Mängel überwinden werden. Ans San Diego (Kalifornien) meldet man, daß » Hans Nansen, der Neffe des berühmten Forschers, die Absicht ankttnöigte, eine Saminlung zu veran stalten, um eine Hilfsexpedition auszurüsten, deren i Zweck es sein soll, nach Amundsens Verbleib zu l forschen Auf Skiern nach dem Pol? Norwegens Sachverständige neigen, einer Osloer i Meldung zufolge, zu der Auffassung, daß die Amund- wn-Erpedition den Polnichterreicht hat und daß : sie jetzt, nachdem der Flug in der Nähe des Pols ! unterbrochen werden mußte, versuchen, den Pol auf Skiern zu erreichen. In der großen Oeffentlichkeit Nor-, wegens und Dänemarks ist man ernstlich «in Amund- i sens Schicksal besorgt, während dagegen Frithjof Nan sen geäußert hat, daß nicht der geringste Grund zu Befürchtungen vorliege. Eine Verspätung von einigen Tagen habe gar nichts zu bedeuten. Es könne so viel ' Unvorhergesehenes geschehen, das die Rückkehr ver- ! zögere. Amundsen sei der Mann, auch die grüßten ! Schwierigkeiten überwinden zu können. Er habe mit » allen Zufallsmöglichkeiten gerechnet. Selbst wenn i einem der beiden Flugzeuge etwas zugestotzen sein ! sollte, io wäre das andere imstande, alle Expeditions- » Mitglieder zurückzubefördern. DaS arktische Gebiet vom Sturm bedroht. Einer New Aorker Meldung zufolge erwarten die Meteorologen für das arktische Gebiet ein Sturmwetter, das sich von Nordrußland über Sibirien auf den Nord- ! pol erstrecken werde. Amundsen müsse von dem Sturm Kenntnis haben und unverzüglich zurückkehren, wenn er dazu in der Lage sei. Sollte das in den nächsten Stunden nicht geschehen, wäre der Beweis erbracht, daß Amundsen keine Möglichkeit mehr habe, vom Nord pol zurückzukehren. Die Mannschaften beider Begleit schiffe seien durch das Ausbleiben jeglicher Nachricht stark nervös geworden. Landwirtschaft u«d Auswertung. In Dresden stimmte die Vereinigung der Nord- und Mitteldeutschen Landwirtschaftskammer zur Frage der Steuergesetzgebung einer Entscheidung zu, die von den Beschlüssen des Reichstages die künstliche Schaffung von Werten befürchtet, deren Realisierung sich bei der Fälligkeit nicht ermöglichen lassen wird. In der Aufwertung von Hypotheken, die zu folge der Kündigung des Gläubigers gelöscht sind, erblickt sie eine wirtschaftlich nicht gerecht fertigte Maßnahme. Gegen den Gedanken einer darüber hinausgehenoey Besteuerung der Bermögens- erhaltung legt sie entschieden Verwahrung ein. Für die gesamte Wirtschaft hält sie die schleunigste Verabschiedung der dem Reichstage vorliegenden Steuergesetze für erforderlich. Politische Rundschau. - Berlin, den 27. Mai 1926. — Der bayerische Ministerpräsident Dr. Held hat in Begleitung des deutschen Gesandten in Bern dem schwei zerischen Bundespräsidenten Müsh einen Besuch abgestattet. — Der frühere deutsche Gesandte in Budapest, Graf Egon v. Fürstenberg-Stammheim, ist im Alter von 56 Jahren auf seiner Besitzung bet Schwarzau in Niederösterreich gestorben. Der Verstorbene war der erste diplomatische Vertreter Deutschlands in Budapest nach dem Weltkriege. r: Tie Besteuerung der Spekulationsgewinne. Der Steuerausschuß dys Reichstags beschloß bei der Be ratung des Einkommensteuergesetzes die Besteuerung der Spekulationsgewinne in folgender Form: „Einkünfte aus BeräußerunaSgeschäften unterliegen der Besteuerung nur, wenn sie als Spekulationsgeschäfte anzusehen sind. Als Spekulationsgeschäfte können nur Beräußerungsgeschäfte angesehen werden, 1. wenn der Zeitraum zwischen Anschaffung unk Veräußerung u) bei Grundstücken weniger als zwei Jahre, b) bet anderen Gegenständen, insbesondere Wertpapieren, weniger als drei Monat« beträgt, oder 2. wenn eS sich um Geschäfte handelt, bei denen der Erwerb der Veräußerung zeitlich folgt." Einkünfte aus Veräußerungsgeschäften bleiben steuerfrei, wenn der im Steuerabschnttt aus Ver mögensgeschäften erzielte Gewinn insgesamt weniger als 1000 Rm. beträgt. :: ReichSrcgiernng und Bcamtengehälter. Die Reichsregierung hat die Entschließung des Reichstages vom 4. April beantwortet, in der um Prüfung er sucht wurde, ob und auf welcher Grundlage die Bezüge der Beamten eine Erhöhung erfahren könnten. Die Denkschrift kommt nach ausführlichen Darlegungen über die jetzigen Bezüge der Beamten und über die' Auswirkungen einer allgemeinen Beamtengehaltser höhung zu dem Schluß, daß die Reichsregierung mit Rücksicht auf die Finanzlage der öffentlichen Körper schaften, insbesondere der Reichsbahn, die allgemeine Wirtschaftslage und die wirtschaftliche Lage der großen Masse der übrigen Arbeiterschaft die Verantwortung für eine Erhöhung der Beamtenbezüge im gegenwär tigen Augenblick nicht übernehmen könne. :: T«r preußische Barmat-Ausschuß hat seine Ar beite»» wieder ausgenommen. Der größte Teil der Ver handlungen wurde durch die Vernehmung des Ober finanzrats Dr. Rühe von der Preußischen Staats bank (Seehandlung) ausgefüllt, der die Staatsbank kredite Kutiskers und später auch vorübergehend Bar mats bearbeitet hatte. Wie erinnerlich, wurde Dr. Rühe Mitte Dezember, kurz nach der Verhaftung Kutis kers, ebenfalls festgenommen und befand sich viele Wochen hindurch in Untersuchungshaft, aus der er km März entlassen wurde. Seine Vernehmung ergab an sich nichts Wesentliches. Er versuchte seine Ver antwortung einerseits auf die Beamten der Lombard abteilung, andererseits auf das Generaldirektorium der Seehandlung abzuwälzen, dem er alle Verträge mit Kutisker borg egt hatte. :: Reue Reichsgesetze. Im Haushaltsausschuß des Reichstags tündigte bei der Weiterberatung des Jnnen- etats Reichsminister Schiele an, daß das Reichs schulgesetz in 14 Tagen dem Kabinett zugehen wird. Es wird dann unverzüglich an Reichsrat und Reichstag weiter geleitet werden. Ferner werden zwei Gesetzentwürfe über das Beamtenrecht demnächst den Reichstag beschäftigen, nämlich eine Dienst-Straford nung für Reichsbeamte und ein BeamtenvertretungS« Gesetz, das für die Beamten aller öffentlichen Kör perschaften gelten soll. — Einen Entwurf zum Be amtenvertretungs-Gesetz hat die Reichsregierung dem Reichstage bereits im Sommer 1921 vo^elegt. Da im Reichstagsausschutz eine Einigung nicht zustande kam, so ist ein neuer Entwurf ausgestellt, der zurzeit dem Kabinett vorliegt. Mit der Bearbeitung eine» alle Gebiete erschöpfenden ReichSbeamten-GesetzeS sind die zuständigen Ministerien zurzeit beschäftigt. Rundschau im Auslande. k Der Höchste Gerichtshof in der Türket hat den früheren kurdischen Senator Said Abdul Kadr, seinen Sohu und vier andere Kurden wegen ihrer Teilnahme an dem Kurdenausstand zum Tode durch den Strang verurteilt. j In Südalbanien ist ein neuer Aufstand gegen di« Regierung ausgwrochen. Französischer Rückzug in Marokko. ; Der Führer der Rtfkabylen, Abd «l Krim, hat durch ein geschicktes Flankenmanöver den französischen Vor marsch in Marokko zum Stehen gebracht. Er versuchte, den rechten Flügel der Franzosen zu umgehen und die Ver- bindnng zwischen Marokko und Algier aus der Straß«' Fez—T za abzusch- eiden. Das französische Oberkommando» Ur Mar eine habe Zeit sind! Die Folgen von Versailles. Di« Selbstmorde bei der Reichswehr. ' Eine der traurigsten Begleiterscheinungen der Um wandlung des deutschen Volksheeres in ein Berufsheer ist die erschreckend hohe Zahl von Selbstmorden bet der Reichswehr, eine Begleiterscheinung, die, wie so vieles andere, ihre letzte Ursache in den Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages hat. Im HauShaltSauS- schuß des Reickstages war dieses erschütternde Kapitel der Gegenstand einer umfangreichen Erörterung. Wie der Berichterstatter, Abg. Stückle« (Soz.) ausführte, sind im Jahre 1923 bei 2«—23 jährigen Soldaten insgesamt 127 Selbstmorde vorgekommen. Bei vier Soldaten sei Mißhandlung als Grund an- Chronik -es Tages. — In Breslau wurde ein Baugerüst von einem Auto bus eingerissen. Die auf ihn, arbeitenden Handwerker wurden in die Tiefe gerissen und drei von ihnen waren sofort tot. — Nach Pariser Meldungei, wird die Bvtschafterkvnfe- renz den Wortlaut der an Deutschland zu richtenden Ent waffnungsnote nicht vor kommenden Sonnabend festlegen. — Die französische Front in Marokko mußte an ver schiedenen Stellen zurückverlegt werden. — Der König von Bulgarien hat das Todesurteil gegen die Urheber des Bombenattentats in der Kathedrale von Sofia bestätigt. Amerikas Machtträume. In einzelnen Finanzkreisen Amerikas beginnen Unbesonnenheit und Machtrausch nach und nach die Grenzen der Klugheit und Nüchternheit stark zu ver lassen. Gewiß! Mit dem Aufstieg — und diesen hat Amerika unter der Treibhaushitze der Kriegsjayre in kaum geahnter Weise erlebt — kommt das Selbst gefühl und ein triumphartig gehobenes Bewußtsein Nir das eigene Ich. Aber auch hier liege,, Wirklich keitssinn und Phantasterei dicht beieinander. Bezeichnend für die Entartung, die in gewissen Kreisen Amerikas der Machttraum erreicht hat, ist die Aeußerung der nicht unbedeutenden amerikanischen Fachzeitschrift „Commerce and Finance", die wörtlich folgendes schreibt: „Gegenwärtig sind wir — jeder einzelne von uns — zu Eigentümern von Hunderten von Millionen arbeitsfähiger Leibeigener geworden. Wir besitzen eine Hypothek auf das Leben der Ge borenen wie der Ungeborenen in praktisch jedem Staate Europas — mit Ausnahme von Rußland. Es wird uns Gold, oder doch wenigstens sein Gegenwert in Waren zusließen. Also sind wir zu der Hoffnung berechtigt, daß unser Einkommen steigen wird. Mit diesem Reichtum können wir zweierlei anfangen. Wir können ihn, jeder für sich, verschwenden, wie alle großen Reiche in der Vergangenheit thte Mittel ver schwendet haben. Oder aber wir bedienen uns jener modernen Erfindung, die Kapitalismus heißt, um die ganze Welt nach Herzenswunsch umzugestalten. Mit Hilse von Geld und der Arbeit leibeigener Sklaven." Bei derartigen schier unglaublichen Bildern, die in Amerika gewissen Gemütern der Machtrausch vor- aaukelt, ist es nur ganz gut zu verstehen, wenn letzt hin im Nationalen Institut für Sozialwissenschaften der amerikanische Sachverständige in der DaweS-Gutachter- kommission, Owen Doung, zu maßvollerer Einstellung gegenüber den europäischen Schuldnern gerufen hat. Nach kürzlich veröffentlichten Mitteilungen des amerikanischen Handelsministeriums betragen zurzeit Amerikas Kapitalanlagen im Auslande etwa zehn Mil liarden Dollar. Dazu treten noch mit ZinS und Zinseszins augenblicklich rund zwölf Milliarden Dol lar Kriegsdarlehen. Bon den 10 Milliarden Dollar Privatdarlehen sind etwa 5,5 Milliarden in ameri kanischen Unternehmungen in fremden Ländern an gelegt. 4,5 Milliarden entfallen auf Darlehen an Regierungen, Gemeinden und einzelne Unternehmer im Auslande. Bei einem Zinssatz von durchschnittlich 6 Prozent beläuft sich der Zinsertrag dieser 10 Mil liarden auf 650 000 000 Dollar jährlich, die sofort wieder zu neuen Anlagen bereit stehen. Im ersten Vierteljahr 1925 sind auch bereits etwa 280 000 000 Dollar nach dem Auslande gegeben worden. Nach Eurova gingen davon 140 000 000 Dollar, wobei Deutschland mit 65 Millionen die erste Stelle ein- ntmmt. Angesichts dieses Standes läßt sich an dem Wort von der Weltdollarisierung kaum noch zweifeln. Auf unserer Erde aber ist es einmal so und es wird auch in Zukunft so bleiben, daß keine Bäume in den Himmel wachsen. Wenn deshalb heute gewisse Leute im Reiche des Sternenbanners in den Traumen einer überreizten Machtübertreibung und von einer Weltumgestaltung auf Grund von Dollars und leibeigenen Sklaven schwek gen, so wird diese Unbesonnenheit schon von selbst eines schönen Tages auf die Grenze stoßen, wo sich Nüchternheit von Phantasterei scheidet. Allzu scharf macht schartig. Selbstsucht hat noch stets hart gegen den Nächsten und stumpf für die Wirklichkeit gemacht. Das gilt für das Leben des Einzelnen wie für die Geschichte ganzer Völker. Ebenso aber gilt nicht minder der alte Erfahrungssatz: daß die Ausreise in die üppig-roman tischen Gefilde der Phantasterei gar ost ein jähes Ende an den scharfen Grenzen der Besonnenheit und Wirklichkeit findet. Das mögen sich auch die Leute in Amerika gesagt sein lassen, die da glauben, mit ren DollarmilUonen die ganze Welt erobern zu nnen.
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