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Dresdner Journal : 18.01.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189301181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-01
- Tag1893-01-18
- Monat1893-01
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 18.01.1893
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S!u«8»rt: //aitö« e^ / 'a.: »«rlia: /»e a/ie/ene/an^, Lrsilau: /? ei>/ /va/at/>, N»vQov«r: t/. ü'^ü^/^r, N»Us n. S.: 0. //arct <t O. Norausxelierr Xduixl. Lrpeilition üo» Nresitncr äourn»1«. Oresileo, !L«inj;orstr. 20. kerasprocü-ävscbluss: Xr. I2S5. Ämtlicher Teil. Wulletin. Dresden, 18. Januar früh 8 Uhr. Auch in der vergangenen Nacht haben Ihre Kaiser!, und Königl. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August gut ge schlafen und ist das Befinden der Hohen Frau Wöchnerin und des neugeborenen Prinzen ein ganz zufrieden stellendes. l)r. Leopold, vr. Fiedler. Dresden, 18. Januar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, nachstehende Personal- Veränderungen in der Armee zu genehmigen: Offiziere, Portepeefähnriche u. s. w. X. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Den 18. Januar 1893. Frhr. v. Oer, v. Haugk, Hauptleute und Komp.- ChesS vom Schützen- (Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108, unter Belassung auf dem Etat der Komp.- Chefs, Delling, Hauptm. vom 5. Inf-Regt. „Prinz Friedrich August" Nr. 104, — zu Majors, v. Carlowitz, Rittm. und Eskadr-Chef vom 1. Königs- Hus-Regt. Nr 18, unter Belassung auf dem Etat der Eskadr. - Chcfs, zum Major, vorläufig ohne Patent, — befördert. v. Minckwitz I., Piem.Ltnt. vom Schützen- (Füs.-) Regt. „Prinz Georg" Nr. 108, der Charakter als Hauptm. verliehen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Fideikommißgutspachter Hönig in Oppeln den ihm von Sr. Königlichen Hoheit dem Grobherzog von Sachsen-Weimar ver liehenen Titel Oekonomierath annehme und führe. Dresden, 14. Januar. Mit Allerhöchster Geneh migung hat die auf die Zeit vom 1. März 1893 bis dahin 1894 erfolgte Wahl des Geheimen Hofraths Professor Heyn in Dresden zum Rektor der Tech nischen Hochschule hierselbst die erforderliche Bestätig ung erhalten. Nichtamtlicher Teil. Telegraphische und telephonische Alachrichten. Halle a. S-, 18. Januar. (Tel. d. DreSdn. Journ ) In Ergänzung einer gestrigen Nachricht, daß in der Provinzialirrenanstalt zu Nietlebrn in den letzten Tagen infolge epidemieartig auftretender Brechdurchfälle 8 Personen gestorben sind, meldet die „Hallesche Zeitung" deS weiteren: Obwohl während der Nacht noch sieben weitere Todesfälle in der Irrenanstalt vorgekommen find, so ergab die bakteriologische Untersuchung doch nur tlioler» nastrnn und Brechdurchfall. Die große Zahl der Todesfälle, sowie der schnelle Verlauf der Erkran kungen erklären sich wohl daraus, daß die Kranken die Nahrung sehr hastig zu sich nahmen und nicht verdauten. Die bakteriologische Untersuchung wird fortgesetzt. BudaPest, 17. Januar. (W T. BI In folge von Schneestürmen verkehren die Wiener Züge nur bis Raab. Auf mehreren anderen Linien ist der Verkehr eingestellt. Paris, 17. Januar. (D. B. Hd.) Bei der gestrigen Vernehmung bestritten LrsiepS, Cottu und FontaneS ihre angeblichen Beziehungen zu Vertretern auswärtiger Mächte.—Die „Cocarde" behauptet, Ribot habe sich mit Ferry ver- Lnnss und Wissenschaft. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 17. Januar: Zur Feier der Geburt eines Königlichen Prinzen. Auf Allerhöchsten Befehl: Jubel- Ouverture. Prolog. „Der Barbier von Sevilla." Komische Oper in zwei Akten von G. Rossini. Aus Anlaß der glücklichen Geburt eines König lichen Prinzen fand gestern abend im Altstädter Hause eine Festvorstellung stutl. Derselben wohnten die Königliche Familie und die Großherzogl. Toskana'schen Herrschaften bei. Um 7 Uhr erschienen die Aller höchsten und Höchsten Herrschaften, welche beim Ein tritt in da- Theater von Sr. Excellenz Wirkt. Geh. Rat Bär empfangen worden waren, begleitet von den Damen und Herren der Hofstaaten, in der großen Mittelloge. Allerhöchst und Höchstdieselben wurden von dem vollbesuchten Hause durch ein vom Ober bürgermeister Hrn. vr. Stübel ausgebrachteS Hoch begrüßt, in da- die Anwesenden begeistert ein stimmten. Die Durchlauchtigsten Fürstlichkeiten plazierten sich in folgender Sitzordnung: Beide Majestäten in der Mitte der Loge, rechts von Ihrer Majestät der Königin Se. Kaiser!, und Königl. Hoheit der Großherzog von ToScana, Ihre Königl. Hoheiten PrinzGeorg und Prinz Johann Georg; links von Sr. Majestät dem König Ihre Kaiser! und Königl. Hoheit die Großherzogin von ToScana, Se Königl. Hoheit Prinz Friedrich August und Se Kaiserl. und König!. Hoheit der Erzherzog Joseph Ferdinand, in söhnt, um den Panamaskanda! schnell zu beenden. DaS Blatt kündigt ernste Ereignisse innerhalb 48 Stunden an. — Der Untersuchungsrichter Franqueville stellte die Strafverfolgung gegen Rouvier, Ardne, Tbevenet, Roche und Dera! ein, dagegen wird da« Verfahren gegen Baihaut, Grevy, Renaud und Proust fortgesetzt. — Andrieurist nach London abgereist, um mit Rochefort zu verhandeln. DaS Strafverfahren und die Auslieferung von EorneliuS Herz sind eingeleitet. Die Auslieferung soll zweifellos sein, da das BeweiSmaterial über von ihm begangene Vergehen erdrückend sein soll. Der Mariniminister ordnete die sofortige Ver proviantierung des PanzrrgrschwakerS au, welches unter dem Befehle des Kontreadmiralü Buge in dem Hafen von Eastillo in Bereitschaft liegt, um sofort nach der Küste von Marokko abzu- gehen. London, 17. Januar. (D.B.Hd.) Die „TimrS" berichten über rin Eisenbahnunglück zwischen Ma- tadi und Amposc am Kongo. Der Bahnzug, mit Europäern und Eingeborenen besetzt, stieß mit einem Dynamtttransportzuge, welcher 154 Kisten Dynamit und 82 Touren Pulver en'hielt, zusam men. Die Waggons wurden vollständig zerstört. Die Leichname sind größtenteils in Stücke zer rissen. Der einzige anwesende Arzt wurde schwer verwundet: vier Europäer und 46 Schwarze sind tot; die Zahl der Verwundeten ist noch nicht bekannt. London, 17. Jar-uar. (W. T. B.) Nach einem Telegramm drS „Reuterschen Bureaus" auS Kairo stattete der englische Gesandte Cromer heute dem Khedive einen Besuch ab, bei welchem er er klärte, England erwarte, bei allen wichtigen Schritten deS Khedive, namentlich bei eincm Minister wechsel, zu Rate gezogen zu werden. Lie englische Re gierung könne die Ernennung FakhryS zum Premier minister nicht gutheißen, da dieselbe als durchaus nicht wünschenswert erachtet werde. Croi er werde morgen den Khedive nochmals besuchen. — Der Khedive verbandelte nachmittag- mit den früheren Premierministern Riaz und Nular Pascha. Man glaubt, baß weder Rußland noch Frankreich dem Khedive ibre Unterstützung gewährten oder ver sprochen haben. — Die Aufregung in Kairo und den Provinzen dauert fort. London, 18. Jaruar. (Tel. d Tresdn.Journ ) Die „Daily NewS" melden aus Kairo, der eng lische Gesandte hätte an den Khedive ein Ulti- matum gerichtet, in welchem dem Khedive 24 Stunden Frist gestellt werden, um die neucn Minifterernennlngen zurückzuziehen. Auf Be stehen des Khedive demissionierte Fakhry. Noch einer Meldung der ,.Times" auS Tanger hätte der Sultan 1600 Pfund Schadenersatz für die Ermordung eines englischen UnterthanS zuge- standen; da der Sultan jedcch mit keinem Worte die Forderung Englands erwähnte, daß derselbe da- Verhalten deS marokkanischen Ministers deS Auswärtigen mißbillige, wird, wie es heißt, die Antwort nicht für befriedigend erachtet. Gothenburg, 17. Januar. (D B Hd.) DaS Leuchtfeuerschiff von Skagensriff ist durch den dänischen Lootsendampfer ..Löwenörn" hierher ge- bracht worden; beide Schiffe müssen hier bleiben, bis die EiSverhältnisse sich gebessert haben. Die Einfahrt zum hiesigen Hase» wird durch Eis brecher offen gehalten. Malmö, 17. Januar. (D. B. Hd.) Der hier abgehaltene Kongreß der Sozialdemokraten drS „südlichen Distrikte-", auf welchem 26 Vereine vertreten waren, beschloß nach dem Blatte „Arbetet", daß der LolkSreichStag vor der Be- zweiter Stuhlreihe: Ihre Königl. Hoheiten Prinzessin Mathilde, Prinz Max und Prinz Albert. Dahinter gruppierten sich die Damen und Herren des Gefolges. Nachdem das dreifache jubelnde Hoch ver klungen war, trug die Königl. Kapelle die Jubelouverture von Weber vor, deren in die Sachsenhymne auSmündendes Finale von den Aller höchsten und Höchsten Her schäften sowie von dem Publikum stehend angehört wurde. Hierauf ging der Vorhang in die Höhe und auf der reich erleuchteten und mit Blattpflanzen geschmückten Bühne ward die Hosschanspiclerin Frl. Salbach sichtbar, welche den van Hrn. Or. Kopprl-Ellfeld gedichteten stimmungs vollen Prolog > welcher weiter unten mitgeteilt wird) in beschwingter Deklamation höchst wirksam sprach. Unmittelbar nach den letzten Huldigungsworten des Prologs intonierte die Königl. Kapelle nochmals die Sachsenhymne, die wiederum von den Höchsten Herr schaften und vom Publikum stehend angehürt wurde. Gleich danach ertönten die ersten Ritornelltakte zu Rossinis M-istcroper „Der Barbier von Sevilla". Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich August verließ wegen einer starken Erkältung nach dem Prolog das Königl. Hoftheater. Während der großen Pause nahmen die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften den Thee im Salon der Königl. Seitenloge ein. Die Ausführung der Oper geschah unter lebendiger Führung deS Hrn. Generalmusikdirektors Schuch in frischem Zuge und ließ Frau Schuch (Rosine), die Herren E.l und Scheidemantel unter den Darstellern besonder- vorteilhaft hervortreten. Eine Meisterleistung -ab die König!. Kapelle. Handlung der Stimmrechtöpetitionen im Reich-- taste einzuberufen sei, daß am 1. Mai im ganzen südlichen Distrikt Kundgebungen zn veranstalten seien und wenigsten« der halbe Tag als Feiertag be trachtet werden müsse, und schließlich wurden alle Kachvereine zur Teilnahme an der politischen Bewegung aufgefordert. Christianis, 17. Januar. (D. V. Hd > Zu der in Schweden von ministeriellen Blättern er hobenen Forderung, daß Norwegen den § 25 seiner Verfassung aufhebcn müsse, nach welchem die Ver wendung der Landwehr außerhalb der Grenzen Norwegens verboten ist, bemerkt die hiesige kon servative „Aftenposten", daß die konfervative Partei nichts gegen die Aufhebung drS erwähnten Paragraphen einzuwenden habe, hält eS aber für sehr unklug, diese Forderung jetzt zu erheben, weil dadurch eine baldige und befriedigende Lösung drS nnionellen Streites auf- Spiel gesetzt werde. Stockholm, 17. Januar. (W. T. B.) Die Schwedische medizinische Gesellschaft bat von aus wärtigen Gelehrten die Deutschen v Virchow, v. Helmholtz, Dubois ° Reymond, Kölliker und Ludwig, die Franzosen Charcot und Pasteur und den Engländer Lister zu Ehrenmitgliedern er- nannt. St. Petersburg, 17. Januar. (W. T. B.) Die Schiffahrt im Hafen von Reval und von Baltischport ist durch EiS gesperrt. Sofia, 17. Januar. (W.T.B.) Infolge des anhaltend schlechten Wetters ick der Eisenbahn- verkehr mit Serb en eingest«llt worden. Der Eisenbahnverkehr mit Konstantinopel wird zur Zeit noch unter Schwierigkeiten aufrecht erhalten. Washington, 17. Januar. (W T. B) In der heutigen Sitzung des Senats überreichte Sherman im Namen der Finanzkommission einen Bericht zu Gunsten der Bill, betreffend die Suspendierung der Silberankäufe vom 1. Ja nuar 1894 ab und betreffend die den National- banken zu erteilende Ermächtigung, Billet- bis zum Betrage der bei denselben deponierten Obli gationen auszugeben. Die Bill wurde auf die Tagesordnung gesetzt. New-Aork, 18. Januar. (Tel. d. DreSdn. vöurn.) Der ehemalige Präsident der Bereinigten Staaten, Hayes, ist an den Folgen eines Herz- leidens gestorben. Dresden, 18. Januar. .Der Nikaraguakanal. ** Der Zusammenbruch deS Panamakanal unternehmens hat nicht allein das Vertrauen der Franzosen zu den leitenden Kreisen in der Republik tief erschüttert, sondern auch den Glauben an die Durch führbarkeit des Durchstiches der die beiden Hälften des amerikanischen Kontinents verbindenden Landenge stark herabgemindert. Der kühne Gedanke des Er bauers des Suezkanals, diese Landenge an ihrer schmälsten Stelle trotz der ungeheueren technischen Schwierigkeiten durchzuschneiden, hat sich — will man nicht ganz ungeheuere Mittel aufwenden — al- eine schöne Illusion erwiesen, und cs lag die Wahrschein lichkeit nahe, daß die Aufmerksamkeit und Unterstützung der an dem Ausbaue dieser Wasserstraße beteiligten Handelskreise sich fortan dem konkurrierenden nord- amerikanischen Unternehmen, dem von der Nikaragua- Schiffskanalgesellschaft zur Ausgabe gestellten Bau deS gleichnamigen Kanal« zuwenden werde. Aber in Wirklichkeit machte sich auch gegen dieses Unternehmen — offenbar unter dem ungünstigen Eindrücke des K. Hoftheater. — Neustadt — Zur Feier der Geburt eines Königl. Prinzen: Die Jubel ouverture von Weber. Prolog von Franz Koppel- Ellfeld. Hierauf „Rosenkranz und Güldenster»", Lust spiel von Klapp. Auch an dieser Bühne galt der erhebenden, freudig stimmenden Feier der zahlreiche Besuch dieses Abends. Nachdem die Jubelouverture verklungen war, bei deren Schluß sich sämtliche Anwesende erhoben, sprach Frl. Politz mit zwanglosem und warm,beseeltem Ausdruck den von Franz Kopp el-Ellfeld gedichteten, zu gleicher Zeit auch im Allstädter Hause vorgetraaenen Prolog. Wir geben die sinnigen Verse hier in Wort laut wieder. Im Donner der Geschütze scholl die Kunde — DeS Volkes Jubel übertönte ihn — Daß glücklich anbrach der Entscheidung Stunde, Daß Gottes Segen mit dem Hau» Mettin! Befreit aufatmen alle Sachsenherzen, Befreit vom Alp, der jede Brust gepreßt: Zu Mutterfreuden wurden Mutterschmerzen, Gan» Sachsen feiert ein Geburtstag-fest. Hier, wo da« Volk so ost in seiner Mitte DaS Herrscherhaus mit Huldigung umwebt Und hochbeglücket, wie im Bund ver Dritte Di« königlichen Feste miterledt, Hier greift die Muse freudig zu der Leyer, Begeistert stimmt sie an den höchsten Ton, Denn einen» hohen Glück gilt heut' die Feier, Gilt einem erstgebor'nen König«sohn. Wie anders war eS um di« Jahreswende Vor Jahresfrist, wie klopfte jede« Herz Eo bang, wie rangen Tausende di« Hände . Und sandtrn h«iße« Flehen himmelwärt« Pauamakanalkraches — ein immer deutlicheres Miß trauen weiterer Kreise geltend, ungeachtet es in Hin sicht auf Ausführbarkeit ungleich günstigere Aussichten b'etet und ungeachtet dem Nikaragnakanal als dem Probestücke des Leistungsvermögens der Nordamerika- nischen Nation die ausgiebigste Förderung in den Vereinigten Staaten zugesichert worden ist. Die im Jahre 1888 gegründete Nikaraguagesell- schäft beschloß, die mittelamerikanische Landenge nörd licher von Panama zu durchstechen. Die zu errichtende Wasserstraße sollte in dem an der Mündung des San Juanflusses gelegenen Hafenorte Greytown (an der Oslküste von Nikaragua) ihren Ausgangspunkt nehmen, und sodann in nordwestlicher Richtung diesen Staat in der Länge von 272 km durchqueren. Die Wahl des so gearteten Laufes des Nikaraguakanals war in sofern günstig, als auf dieser Landstrccke bereits schiff bare Wasserläufe vorhanden waren und außerdem auch das ausgedehnte Becken des Nikaraguasees benutzt werden konnte. Dieser See sollte vom Fort St. Car los angefangen, in der Kanallinie vertieft w rden, und sodann durch den Schlußteil des Kanals, der in westlicher Richtung die Wasserscheide von 46 m Höhe durchbrechen würde, abgelöst werden, worauf der Kanal, in einen kleinen Küstel fluß geleitet, einige Meilen nordwestlich vom Hasen Concordia in den stillen Ozean auszumünden hätte. Der Nikaraguakanal besäße allerdings eine ungleich beträchtlichere Länge als der Panamakanal, der nur auf ungefähr 70 km Länge projektiert mar, aber die Beschaffenheit des Bodens bietet um so größere Vor teile. Der schon jetzt schiffbare San Juanfluß kann bis auf einen kurzen Teil seines vielfach gewundenen Unterlaufes durch Vertiefung und Regulierung zum Kanal benutzt werden, sodaß nur eine geringe Strecke des letzteren durch Bodenaui Hebungen herzustellen wäre. Bodenerhebungen, mit denen die Panamakanalbauer zu kämpfen hatten, sind hier nicht vorhanden, auch sind hier keine felsigen Gebirgszüge zu durchsprengen, während die Höhe der Wasserscheide durch die Anlage von nur 6 Schleusen bewältigt werden könnte. Diese Schleusen, die sich nur im östlichen und westlichen Teile de« Kanals befinden sollen, können durch eine Ab dämmung von Flußiäufen und Ausstauung von Wasser becken die zur Schleusenspeisung nötigen Wassermengen erhalten VonGrcytown auserheblsichderKanalveimit- telst der Schleusen bis zur Höhe des 33 m über dem Wasserspiegel liegenden Nikaraguasets, und senkt sich von da wieder mit Schleusen bis nach Brito am Stillen Ozean. An diesem Kanal wurde seither ebenfalls mehrere Jahre hindurch gebaut, aber von seiner Fertig stellung ist er noch weit entfernt. Schuld daran trägt auch hier die mißliche Finanzierung der Unternehmens. Man spekulierte auch hier über Gebüh-. Die ursprüng lich auf 500 Millionen Frcs. veranschlagten Kosten wurden auf ungefähr 300 Millionen Frcs. herabgesetzt, um später wieder auf 800 Millionen erhöht zu werden. Um diese Operation durchzunihren, wurden Mcktel in Bewegung gesetzt, welche nach den inzwischen erfolgten Enthüllungen der Pananiafinanzpläne sich als wirkungs los erwiesen. Freilich trugen zu der Diskreditierung des Nikaraguakanals auch zum Teil verschiedene nach träglich als notwendig erkannte Arbeiten und Schwierigkeiten, welche der neuen Wasserstraße einen guten Teil ihrer ursprünglichen Vorteilhastigkeit be nahmen, bei. Die zweischneidige Reklame, deren auch der Nikaraguakanal bei seiner Durchführung nicht ent behren konnte, rettete auch dieses Unternehmen nicht von der Gefahr von Nachprüfungen, welche das Ver trauen in die Bauunternehmer beeinträchtigten und die Hilfsquellen versiegen machten, auf welche es zu seiner Vollendung noch angewiesen war Es ist nun die Frage, ob die Nordamerikaner, die an dem Autbaue ihres mittelamerikanischen Kanals weit mehr beteiligt Für das bedrohte, hohe teure Leben, Bis Gott, der aller Schicksal gnädig lenkt, Dem Könige den Bruder neu gegeben, Dem Volk den teuren Prinzen neu geschenkt! Und jetzt, als wollt Er doppelt Segen spenden Dem treuen Volk, das so gehofft auf ihn, Gießt seine Huld mit übervollen Händen Der Gnade Füllhorn auf das H ms Mettin! Gesegnet sei das Jahr, das an der Schwelle So glückverheißend schon ins Dffein tritt: Das ganze Volk vertritt heut' Patenstelle Und fühlt des Königshauses Freuden mit. Und wie der Anfang sei der Fortgang Blühen, Ein e vig Grünen, Wachsen und Gedeih'» — Es war von je der Sachsenkön'ge Mühen, In Lieo' und Treue sich dem Volk zu weih'», D'rum weiß dies Volk in Lieb' und Treu' vor allem In Königs Hut sich sicher jeder Zeit: „Ihm giit das Vorbild au« der Väter Hallen, Als Bürgschaft sür der Enkel Trefflichkeit." So klang das Mort — die Zeit hat es besiegelt — Ja diesem Naum bei gleichem Anlaß schon; — DaS neue Glück erhebt es heut geflügelt Zum Jubelrus de« Volk« an Sachsens Thron : Erhalt' uns Gott, was gnädig er gegeben! Wir aber rufen dankerfüllet aus: Da« HauS Wettin erbjüh' in neuem Leben, Dem König Hoch, hoch unser Königshau«! Ter Nachklang dieser Worte verbreitete eine teil- nahmvolle Stimmung durch das ganze HauS. DaS sich anschließende Stück, welcher der harm losen Erheiterung gewidmet ist, durfte man nach diesem, allen patriotischen Herzen wohlthueuden Vorgang al- eine paffende glückliche Wahl bezeichnen. E« fand
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