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Dresdner Journal : 25.02.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189302250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-02
- Tag1893-02-25
- Monat1893-02
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 25.02.1893
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wirtschaftlichen Lage werden. der «d K»»st,rtch<ch«r Littcnnungen, Vcrsttzungen rr. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Postverwaltung ist ernannt worden: Magnus Veit Lässig, zeither Poftanwärter, als PostaMent im Bezirke der Kaiser! Oberpostdirektion zu Leipzig. Departement deS Kultus u. öffentlichen Unterrichts. Zu besehen: eine ständige Lehrerstelle der IV. GehaltS- klasse in Planitz «ollator: die Bemeinderäte zu Ober- und Niederplanitz. Tie Grundgehrlte betragen in den vier GehaltS- klassen 1380, 1230, Ule, 1(120 M. und ILO M. Wohnung« seid sür unverheiratete, >80 M sür verheirat-te Lehrer. Nach dreijähriger in Planitz verbrachter Dienstzeit wird in der vierten LehallSklasse eine persönliche Zulage von 100 M bis zur Er reichung der ersten Alterszulage gewährt. Die Alterszulagen betragen einmal 210 M und viermal 150 M. Gesuche denen alle Zeugnisse beizuleaen sind, sind bis zum 15. März bn dem Gemeinde», rstand in Oberplanitz einzureichen; — die Kirchschul- ftelle zu Gablenz bei Crimmitschau. Kollator: die oberste Schulbehörde Einkommen außer sreier Wohnung 1G5 M 84 Ps. vom Schuldienst und 356 M 30 Pf vom Küchendienst. Gesuche sind bi- zum 15 März bei drm König!. BezirkSschul- inspektor Schulrat Lohse in Zwickau einzureichen * Wir verfehlen nicht, daraus hinzuweifen, laß am 28. d. MtS. die Frist «bläust, bis zu welcher die Aktionäre der Dresdner Malzsabrik vorm. Paul König unter brrer Zuzahlung von 30 Proz. ihre Aktien zur Umwandlung in Borzugsaktien einzureichen haben. Von dem I 250 ovo M betragenden Aktien kapital sind bis heute l 140 c 00 M. zur Umwandlung in Vorzugsaktien eingcreicht worden, man kann somit bereits von einem vollen Erfolge der geplanten Transaktion sprechen. — In der letzten Ausschußsitzung dcS Zentralvereiuft sür Hebung der deutschen Fluß» und Kanalfchissahrt wurde mitgeteilt, daß Prinz Ludwig von Bayern, die ihm an- getragene Ehrenmitgliekschast des Vereins angenommen hat. Der Verein wird eine Petition an den preußischen Finanz- Minister richteu, in welcher darum ersucht wird daß der LchiffS- zvll nicht nach Maßgabe der Ladrsähigkeit, sondern nach der wirklichen Ladung eines Fahrzeuge« erhoben werde Die Schiffer aus den märkischen Wasserstraßen hätten jetzt daS vier- und sünsfache de« früheren Zollsätze« zu entrichten, welche Belastung zur Lahmlegung der Schiffahrt führen kö.ri,te. Lingesandtes. Wer Dampfbetrieb einzurichten oder seine bestehende Anlage zu verändern wünscht, wende sich an R. Wolf, Magdeburg-Buckau. Diese Firma, die bedeutendste Loko- mobilfabrik Deutschlands, baut aus Grund 30jähriger Ersah - rungenLokomobilen mit auszieh baren Röhrenkesseln, fahrbar und feststehend, welche in der Landwirtschaft und jeg lichen Betrieben der Klein- und Großindustrie zu Tausenden Verwendung gefunden und sich als sparsamste und dauerhafteste Betriebsmaschinen vorzüglich bewährt baden Wolfsche Lokomo bilen gingen aus allen deutschen Lokomobilprüfungen wegen ihre« äußerst geringen Brennmaterialverbrauch« al« Sieger hervor. l.kmoIin«Mcmml.klnoün i»r der Hau». -- - »ur NcmdaHun- und v«< wuni« HauilKven und Aundm L. VON-Ügliek Lu k»ix>u tu Lluniudnn » 40 in M«ed<t»,«u t 20 uo<t lo ps Io a-n m«i,t»n Xpotliakeo ooit vrnLnrinn. v»pk» liieoor« Naii«», »«rllo di H — Aba Buhl beaatraat, hinter de« Antrag Richter ,nd « einzuschallen: Ersten«: die unter <1 vnd v angeführte» ein maligen Ausgaben de« ordentlichen Etat« werden voraussichtlich innerhalb der 5 ElatSjahre 18S4/S5 bi« I8S8/S» zu leisten sein, und zwar wird für da« LtatSjahr 1894/05 auf eine der artige Au-gabe in Höhe von etwa 25 »48 555 M, für die folgenden 4 Jahre der bezeichneten Periode zusammen aus gleichartige Au-gaben in Höhe von etwa 7S ll2l35 M zu rechnen fein. Zweiten«: Der Reich-hau-haNSelai sür da« Elal«- jahr 1893/94 sieht an einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats vor: «) sür die Manneverwaltung 21 587 250 M, S) sü- da» auswärtige Amt, da» Reich-amt des Innern, da« Reich-juftizaml und da« ReichSschatzamt zusammen 7 205I00M, v) sür die Berwaltung de« Reich-Heere- 43 103 014 M — Abg. v. Stumm stellt andere Zahlengruppierungen aus. Die Diskussion dreht sich hauptsächlich um die Frage der Deckung und der Teckungimethode, ohne daß e- heute zu einem Resultat kommt. — Abg. Buhl will für die nächste Sitzung feinen An trag ander« sormulicren Die Bera!urgen sollen morgen fort gesetzt werden. - Abg v. Bennigsen hat am Schlüsse der heutigen Sizung folgenden Antrag eingebracht: 1) In j 2 der Vkililäcvorlage zu sagen: „Vom 1. Oktober 1893 ab wird die Jnfanlerir in 538 Bataillone und 17» unvollständige (Ersatz-) Bataillone sormiert. (In der Vorlage heißt es in 711 Bataillone ) 2) Dem 8 2 folgenden zweiten Absatz anzusügen: „Die 173 unvollständigen (Ersatz ) Ba'aillone werden nur solange formiert, als der aktive Dienst bei der Fahne für die Mannschaften der Fußtruppen aus zwei Jahre festgesetzt ist." — Außerdem über reicht Abg. v Bennigsen eine Reihe von Anfragen an die Militärvcrwal'ung mit Rücksicht aus 8 2. — Eine zweite Reihe von Ansragen überreicht Abg. Hinze. — Die nächste Sitzung der Militärkommifston ist zwar aus Sonnabend vormittag an beraumt, jedoch nur zur Erledigung der finanziellen Anträge Richter, Buhl, v. Stumm. Die Beratung drS 8 2 der Militär- Vorlage wird wahrscheinlich, mit Rücksicht aus die Beantwortung der von den Abg v. Bennigsen und Hinze gestellten Ansragen, erst nach einer längeren Pause stattfinden * In der Reichstagskommission zur Beratung deS Gesetzes gegen den Verrat militärischer Geheimnisse wurde gestern 8 4 der Vorlage, welcher Gefängnis von einem Monat bis zu 3 Jahren oder Festungshaft von gleicher Dauer dem ondroht, der ohne landeSverräterische Absicht sich rechts widrig den Besitz oder die Kenntnis militärischer Geheimnisse verschafft, mit der Abänderung angenommen, daß auch der Vorsatz Vorhände» sein muß Außerdem wurden auch hier mildernde Umstände zugclassrn, aber auch der Versuch bereits sür strasbar erklärt. Die 8i b, 6 und 7 erlitten nur redak tionelle Abänderungen 8 8, der auch, abgesehen von den Fällen deS Verrats militärischer Geheimnisse, sür Bekannl- gebung von Verhältnissen der deutschen Kriegsmacht rc eine Gesängnisstrase bi» zu 3 Jahren androht, wurde einstimmig abgelehnt. Die §8 9 und 10 blieben unverändert. Die Be ratungen werten Sonnabend sortgesedt * In der ReichstagSkommission zur Beratung der „Ivr Heinze" wurde gestern nach langer Debatte der zum Strafgesetzbuch neu beantragte 8 16a in folgender Form an genommen: „Bei der Verurteilung zu Zuchthaus- oder Ge fängnisstrafe kann, wenn die That von besonderer Roheit, BoS- heil oder Ehrlosigkeit des ThäterS zeugt, aus Vrrschärsung der Strafe erkannt werden. Die Berschärfunq der Strafe besteht darin, daß der Verurteilte aus die ganze Dauer der Strafhaft oder einen Teil derselben eine harte Lagerstätte oder als Nahrung Wasser und Brot erhält Die Verschärfungen können einzeln oder vereinigt avgeordnet wcrd.n und kommen zweimal in der Woche zur Anwendung. Auch kann aus eine mildere Voll- preckungSweise erkannt werden. — Die Strasverschärsungen sind auszusetzen, wenn und so lange der körperliche Zustand des Verurteilten den Vollzug nicht zuläßt. Dieselbe kann aus An trag der StrasvollstreckungSbehörde wegen guter Führung oder fleißigen Arbeitens deS Verurteilten durch Beschluß deS Gericht zeitweise oder gänzlich gemildert oder aufgehoben werden". Der neu vorgcschlagene 8 362 (Beschäftigung de- Gejangenen u s. w) passierte in der Fassung der Regierungsvorlage. Schließlich wurde auch § 180a (Überweisung der Zuhälter an die Landes- Polizeibehörde) angenommen. * Rach dem mündlichen Bericht der ReichstagSkommission sür die Petitionen beantragt die Kommission: dir Petition deS Vorstandes des landwirtschaftlichen Vereins für die Kreise Pieschen und Jarotschin wegen Abänderung de« Gesetzes über de» Unterstützungswohnsitz vom 6 Juni 1870 dem Hrn Reichs kanzler als Material zu überweisen, und die eingegangenen Petitionen, betreffend die Aushebung deS Gesetzes über den Orden der Gesellschaft Jesu, bez die Beibehaltung diese- Ge setzes, durch die über den Antrag Gras v. Ballestrem und Ge nossen zu fassenden Beschlüsse für erledigt zu erklären. schränkte« Maße zur Verfügung gestellt hat. Da« was man so im Bvrlrnderkehr als .Geldübt,s!uh' bezeichnet, ist rin ganz rigrnr« Di»,; er besteht nur sür Leute, die d«S Gel des nicht dtdulfen Sobald sich bei einer Liquidation etwa» starker Stücküberfluß herau-stelle» und ein lebhafte» und starke« Inleresse an der Erhaltung günstiger Bürsenlendenz sür die Folge nicht mehr vorhanden sein sollte, so würde man »it Staunen bemerke», wie der Geldüberfluß sich plötzlich in sei» Gegenteil verwandelt Auch ist im Handel und Verkehr der kleinen Geschäftswelt von eine» Orlbuverfluß noch nicht da« mindeste zu spüren; wenn eia kleiner Geschäftsmann, mag er al« noch so solid und ehrerhast anerkannt sei», Geld bedarf, oder einen Wechsel zu diskontieren versucht, so wird «S ihm etwa» schwer werden, den Geldüberfluß aufzufindrn, von wel- chem die Geldmarktberichte alltäglich erzählen und der iu de» niedrigen Sätzen sür tägliches Geld und in den Ausweisen der Banken scheinbar nachgewiesen wird. Indessen wie auch diese Erscheinung zu Stande gekommen ist, sei sie ganz natür ich oder zu einem gewissen Teile Kunstprodukt, die Thatsach« steht fest, daß sie im Zusammendang mck dem bestellenden! In teresse an dem guten Verlaus der großen österreichischen Ge schäfte die Hauptoasis der gegenwärtigen steigenden Bewegung bildet, mit welchem gleichzeitig noch andere Uuternehmuugen durchgesührt werden sollen. Was daneben herläust, ist mehr oder minder wichtige» Beiwerk, an und sür sich nicht maßgebend sür die Tendenzent- wickelung, aber geeignet dieselbe in der vorgeschriebenen Richt- ung festhalten zu Helsen. Zu diesen Mom-nten ist die Bildung des rheintich-westsälischen Loh'ensyndilatS zu rechnen, welche» nunmehr zu stände gekommen ist. D e vollendete Thatsache üble sreilich, weil sie al» bestimmt voraussehbar in den Kursen der Montanpapiere berei!« vorher e-lomptiert war. keine j ärkere Wirkung mehr au», cS traten sogar gegen Schluß der Woche Realisationen ein, die das Kur-nweau wieder etwa» niedriger stellten. Welche wirtschaftlichen Wirkungen dieses Syndikat aus- üben wird, muß abgewartet werden. Von seilen der L-rteidiger desselben wird entschieden in Abrede gestellt, daß damit eine Erhöhung der kohlenpreise angestrebt werde und man erklärt sogar, daß daS Syndikat in dieser Richtung etwa an der Börse gehegte Erwartungen schwerlich ersüllen werde. Das ist aller dings möglich, daß man einer Lage der Industrie, wie die jetzige, gegenüber, von derartigen Bestrebungen „vorerst" ab sehen wird Aber wie wiid eS späterhin werdens Man müßte doch sehr naiv sein, wollte man annehmen, daß sich fast zwei hundert Kohlenzeche^, darunter die bedeutendsten unserer rhei- nisch-weststlischen Kohlengrbiete, allerlei Beschränkungen, na mentlich in der Richtung der Förderung auserlegen würden, lediglich im Interesse der Regelung der Produktion. Die Produktion aber fall derart geregelt werden, daß die dem Syndikat angehörenden Zechen sich verpflichten, während fünf Jahren nicht mehr Kohlen zu fördern, als in den letztverflossenen beiden recht ungünstigen Jahren Wenn nun aber der Bedarf sich weit über diesen Betrag steigern sollte, was würde die Folge sein? Doch wohl eine rapide Preiksteigerung und fernere fette Dividenden, letztere um so sicherer, als die Zechen sich verpflichten, unter einem bestimmten Preise nicht zu verlausen und den Berkans iu die Hände eines einzigen Bureaus legen. Wenn eine Absicht so klar zu Tage liegt wie hier, so ist es doch nur ein srivoleS Spiel mit Worten, wenn man einen Unterschied zwischen Syndikaten, Kartellen uod „Ringen" statuiert. Ander» ist hierbei nichts al» der Name und die Orga»isation, das Ziel ist bei allen dreien dasselbe; bei allen diesen Koalitionen handelt es sich darum, eine Art von Monopol zu schäften, ob dasselbe vrn internationaler Bedeutung oder räumlich beschränkt ist, thut nicht» zur Sache. Der sernere Einwand, jeder mißbräuchlichen Steigerung der Preise werde durch die Staatswerke und die nicht kartellierten Zechen entgegengewirkt werden können, ist ebensowenig ernst zu nehmen. Denn diese Werke verlausen ebensall» lieber zu lohnenderen al» zu unlohnenden Preisen und werden, wenn sie auch der Konkurrenz wegen etwas billiger verlausen, sich im großen und ganzen doch der von den Monopolzechen ein- geletteten Bewegung anschließen, die auch sür sie von Nutzen ift. Run die Vereinigung ist j> geschaffen, wir werden ja sehen, wem sie nützen wird, der allgemeinen Wohlfahrt oder den Börseninteressen. Von dem russischen Handelsverträge «ar in der ver flossenen Woche recht wenig die Rede Man bedurfte augen scheinlich Testen al» Anregungsmittel nicht, oder aber man ist in seinen Hoffnungen aus das Zustandekommen desselben durch den verblüffend energis ten Vorstoß der Landwirte herabgestimmt worden, obgleich man trotz desselben der Landwirtschaft wohl so viel Klugheit zutrau», daß auch sie einen mageren Vergleich einem fetten Prozeß schließlich vorzichen wird. Die Reuh»- regierung kann es so wenig wie da» Schicksal selbst allen recht machen, und kann ebensowenig in ihren Maßnahmen nur die Wünsche einer einzigen Wirtschaft! chen Klasse berücksichtigen, wenn dieselbe auch eine der zahlreichsten und wichtigsten ist. Ls ist ja auch schon von bewährten konservativen Führern der landwirtschaftlichen Kreise betont worden, daß ein ermäßigter, aber vertragsmäßig festgelegter Setreidezoll für die Landwirte vorteilhafter sei, al-ein höhercr au onomerZoll, der fortwährenden Angriffen ausgefetzt sei. Gewiß ist der Landwirtschaft aus reichender Schutz zu sichern, da die» von kein-r maßgebenden Seite aus bestrrtten wird, so dürfte die Hoffnung nicht un begründet fein, daß sich noch über d»S Maß desselben eine Einigung erreichen lassen wird. Kann bei einem HandrlSver trage mit Rußland den berechtigten Wünschen der Landwirte Rechnung getragen und unserer noch immer darniederliegenden Industrie daS russische Absatzgebiet wieder erschlossen werden, so kann dieser Vertrag wohl der Ausgangspunkt einer Besserung Statistik und Volkswirtschaft. * Die Effektenmärkte haben wieder eine Woche hinter sich, welche sie zu den günstigen Zeitabschnitten rechnen dürfen. Dieselbe war von einigen kleinen Schwenkungen, abgesehen von fester Tendenz charakterisiert und auf einigen Gebieten vermochte sich auch ein lebhastes Geschäft zu entwickeln. Die Ursachen, welche dieser Gestaltung der Tendenz zu Grunde lagen, sind keine neuen; die alten Triebfeder» wirken fort; sie brauchen nur ab und zu wieder ausgezogen zu werden, d. h. die vörfe und da» spekulierende Publikum muß von Zeit zu Zeit an diese entweder bestehenden Verhältnisse oder in der Zukunft zu erwartenden Ereignisse erinnert werden, wobei man denselben neue Gesichtspunkte abzugewinncn sucht und sich bemüht, sie in ein neuer Licht zu rücken, in ein helleres »der dunkleres, je nachdem es den Interessen der herrschenden Börscnmächte, zu welchen wir die lärmende TageSipekulation sür jetzt nicht rech nen, dient. Dieses Interesse ist, wie wir schon mehrsach hervorgehoben haben, gegenwärtig bedingt durch die großen österreichisch-unga rischen Finanzoperationen. Der größere und schwierigere Teil derselben steht noch bevor. Den» es handelt sich künftig nicht sowohl um eimn Umtausch, alt vielmehr um die Beschaffung von barem Golde und da» ist ein Unterschied ES kann ja keinem Zweifel unterliegen, daß dasAnlagebedürfniS ein ziemlich starkes ist; ebenso haben die heimischen festverzinslichen Werte einen Kursstand erreicht, der wenig Anreiz biete», Gelder in solchen Papieren an- zulegen. Man kann daher annehmen, daß daS werbende Kapital ganz gern nach einem neuen vierprozentigen österreichifchen Papier greisen wird Man hat auch jede» Hinderni» hinweg zuräumen gesucht, auch die StaatSbahnkontroverse, welche in dem deutschen Kapitalistenpublikum so viel böse- Blut gemacht hat, ist beseitigt worden. Inwieweit die Staatsbahnverwaltung Yurbei von maßgebenden Finanzkreisen beeinflußt gewesen ist, läßt sich nicht Nachweisen, nur vermuten. Ob auch dem an dauernd sehr flüssigen Geldftand im Interesse der bevorstehenden Emissionen etwa- nachgeholfen ist, ist ebenfalls eine noch nicht gelöste Frage; bekannt ist nur, daß die Rothschild- gruppe an der Börse Gelder zu 2^ß i» »nbe- K«e die Gefamtlritun, verantwortlich: H»bmt O«» MWe 3"/« Mentenanleihe GWIN Iskns 1832. Die Königlich Sächsische StaatSregierung ist durch Gesetz vom 29. April 1892 ermächtigt worden, zu« Zweck der bevorstehenden Ausführung weiterer Eisenbahnbauten, sowie zur Deckung anderer außerordrnt- ltcher Staatsbedürfnisse, eine auf den Inhaber lautende dreiprozentige Rentenanleihe im Gesamtbetrag von zu emittieren, die nach 8 10 deS angeführten Gesetzes vom 1. Januar 1894 ab bis auf weiteres alljährlich mit mindestens 1H deS Kapitalbetrages der ausgegedenen Rente, entweder durch Ankauf eine- entsprechenden Betrages von Schuldverschreibungen über dreiprozentige jährliche Rente oder durch Tilgung anderer Staats schulden, über die in den bezüglichen TilgungSplänen vorgesehene Höhe hinaus, amortisiert werden soll. Die Rentenanleihe ist mit ZinSscheinen für die Termine 3!. März und 30. September versehen und erfolgt die Einlösung der ZinSscheine bei der StaatSschuldenkasse zu Dresden, der Lotterie-DarlehnSkaffe zi Leipzig, der Sächsischen Bank zu Dresden in Dresden und deren sämtlichen Filialen, sowie bei den vn dem LandtagSauöschuß zur Verwaltung der Staatsschulden beauftragten Bankhäusern in Berlin, Frank furt a. M., Hamburg und anderen Orten. Die ZinSscheine verjähren mit dem Abläufe von 3 Jahren nach der Verfallzeit. Von dieser Zeigen Sächsischen Rentenanleihe hat die Sächsische StaatSregierung zunächst einen Betrag von Uowiiml 30000000 Mark, eingeteilt in: 3200 Stück lüt. ü 5000 Mark, 1000 - - vü 3000 8700 - - 6 ü 1000 3000 - - 0 ü 500 800 - - Lü 300 1550 - - ü 200 2500 - - 0 ü 100 fest begeben nnd werden diese Mml HWW DM 3'/, keil« mit ZinSleisten und ZinSscheinen auf den 30. September 1893 und folgende hiermit unter den nachstehenden Bedingungen zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt: 1) Die Zeichnung erfolgt auf Grund des zu diesem Prospekt gehörigen Anmeldeformulare« am Mittwoch, den 1. März «. e. und Donnerstag, den 2. März a. e. in in in Xsmkung in V81n in dri irr Dresdner Aank. dkl brr Jitiale der Leipziger Wank, dri dk» Herrn Hünther u. Äudospß, dri der Sächsischen Wank zu Dresden; bei der Assgemeinen Deutschen Kredit-Anstatt, bei Herren Mecker u. Ko., bei der Leipziger Mank, bei Herrn A. ß. Mtaut; bei Herrn S. Mteichröder, bei der Dresdner Wank: bei der Aitiate der Dresdner Wank; bei Herren Sat. Oppenheim jr. u. Ko.; bei Herren Wecker u. Ko., sowie bei den Filialen der Sächsischen Bank zu Dresden in Leipzig, Chemnitz, Zittau, Reer«», Reichenbach, Annaberg, Zwickau, Plauen i. V. während der bei jeder Stelle üblichen GeschäftSstund« 2) Der Zeichnungspreis beträgt 87,7b H mit Stückzinsen n 3 hh vom 31. März o. bis zum Tage der Abnahme. 3) Bei der Zeichnung sind 5°/^ deS gezeichneten Betrage- als Kaution zu hinterlegen 4) Der frühere Schluß der Zeichnung und die Zuteilung bleibt dem Ermessen der Anmeldestellen überlassen und erfolgt die Zuteilung möglichst bald nach Schluß der Subskription unter Benachrichtigung an die Zeichner 5) Die Abnahme der zugeteilten Beträge hat vom 31. März ». e. an gegen Zahlung des Betraget und Stückzinsen ä 3 H von da ab zu erfolgen und ist der Subskribent verpflichtet, die ihm zugeteilten Bekäge bis spätestens den 3tt. April ». e. abzunehmen 6z Auf Wunsch der Zeichner kann die Abnahme der zugeteilten Beträge auch schon vom 20. März ». e. an erfolgen, jedoch werden Zinsen, seitens der Zeichenstellen, für frühere Abnahme nicht vergütet. Dresden, Leipzig, Berlin, im Februar 1893. 616 Kani rii km«!«». kmM«k KM, Mm« V«MK« lMM KM. 8. KIMM?. ' ' " W, G. Dovner m T r «sd
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