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Sächsische Dorfzeitung : 20.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189703200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18970320
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18970320
- Sammlungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-20
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 20.03.1897
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die dem -och »cta* im mg- vor. rcht Der !ium mg. wrb won Er »u von rtrd. blüt che» in Kin, Hast sich den gten rück- Yen- erlei der zur auf an- Nit. funa >t!ich nme, tthin lung :den. schen ich.n »dler > ein leren nsatz n. r der an- sern. rung and- ücht, ! mit Zung Eng. Be- ' jetzt ind- :geS tags täts- iraße und ladt, lt es, mlen trom mgs. unge und lende inken :auS- nmer dem avor» ' in ftigt. ner-, beim daß assen einen >e. ifia; )t zu ten", i be- ihre einer india immt einen ragte einen ließ, aßer- ogar ent- nter- ! auf ffent mehr anschwellende Menge hinterdrein. Den Kauf- leuten, Handwerkern ruft der Zug zu: Reihet euch ein! Alle! alle! Vorwärts! Sie schließen ihre Läden und folgen, Al- der singende, unaufhörlich hochrufende, wie im Sturmschritte sich bewegende Zug die LeoluS- straße erreicht, beginnt eS leise zu regnen. Einem Hut- Händler, der sich weigert, den Laden zu schließen, macht man ihn selbst zu und man würde ihm, hätte er nicht seinen Platz im Zuge genommen, die Schaufenster zertrümmert haben. In der Athenestraße stauen sich die Menschen- wogen, alle Fenster, alle Balkone find von zujubelnden Frauen besetzt und nach dem Einbiegen in die HermeS- straße erbliat man in einem Fenster eine italienische und eine griechische Fahne. Man geräth in Raserei. .Hoch Italien! Hoch Griechenland! ES lebe der Lrieg!" ruft man wild durcheinander und alles Schreien und Toben braust endlich in dem elegisch-ernsten Ge sang der .Hymne an die Freiheit- aus. Wo noch Einer am Wege steht und gafft, ruft man ihm zu: .Bist du ein Grieche? Vorwärts, heran! ES lebe der Krieg!" Inzwischen ist der Regen immer heftiger geworden und eilend- geht es die Dtadionstraße zurück zur Universität. Hier halten Studenten und Professoren noch ein paar Reden, immer unter Hochrufen auf den Krieg; darauf theilt sich die Menge wieder. — Aus Athen meldet der Korrespondent eitler Kopenhagener Zeitung: König Georg habe ihm bei der Abschied-- audienz erklärt, daß er, wenn er auch wieder die ganze Kreta-Frage durchwachen sollte, dasselbe thun würde, was er gethan hätte, um da- Ziel zu erreichen: durch eine definitive Lösung der Kreta-Frage England Friede und Ruhe zu verschaffen. — AuS griechischen Kreisen kommt inzwischen die Mittheilung, daß man in Athen geneigt wäre, den Großmächten eine neueProposition zu machen, die darin bestände: Griechenland ziehe seine Truppen aus Kreta zurück, wenn man ihm in be stimmter Form einen Termin für den Anschluß der Insel an das Königreich angeben würde. Da- würde ein Zeichen weiterer Nachgiebigkeit von Griechenland sein. Im Uebrigen richtet sich der griechische VolkS- unwille jetzt hauptsächlich gegen Rußland, dem man die größte Schuld an dem zwangsweisen Vorgehen der Mächte zuschreibt. Kreta. Ueber das feierliche Begräbniß der auf dem russischen Kriegsschiffe bei Kanea ver unglückten Mannschaften und Officiere berichtet der Berichterstatter eine- Berliner Blattes vom 17. März: „Ich habe eben einen unvergeßlichen, ich möchte sagen historischen Augenblick erlebt. Wohl nie sind im Dienste Gefallene mit solchen internationalen Ehren bestattet worden wie die Opfer des Unglücksfalles auf dem „Ssyssoi Weliki". Selbst der regenschwangere Himmel war in Uebereinstimmung mit dem ergreifen den Bild, als die Särge in Suda gelandet wurden. Alle Schiffe hatten Detachements gesandt. Die tür kische Garnison, Tewsik Pascha mit seinem Stabe, das Konsularkorps, Officiere von den Flotten und der Armee sowie Deputationen der Bevölkerung waren anwesend und hatten Kränze gespendet. Die Beerdi gung fand statt auf dem den Marinen von Lord Walter Kerr gestifteten Begräbnißplatze, direkt unter halb der von den Insurgenten besetzten Höhen, deren Borposten den Vorgang in Flintenschußnähe beobachteten, während in unserem Rücken die Geschütze der Kriegsschiffe bereit waren, jeden etwaigen Angriff durch einen Granaten hagel über unsere Köpfe weg zu vereiteln. Ein Massen grab vereinigt alle außer den zwei Officieren, die ihre besonderen Ruhestätten haben. Die vom griechischen Erzbischöfe geleitete Feier machte einen unauslöschlichen Eindruck Die Ursache der Explosion dürfte auf die Nachlässigkeit eines der beiden getödteten Officiere zurückzuführen sein." — Als Gouverneur von Kreta soll gegenwärtig ein hoher belgischer oder dänischer Staatsbeamter in Aussicht genommen worden sein. Marokko. Zwischen den Kabylen-Stämmen von Mehaja und Congad wüthet seit mehreren Wochen «in blutiger Krieg. Da diese Kabylen in den Grenzbezirken von Algier und Marokko wohnen, so befürchtet man spanischerseit» ein Einschreiten der französischen Truppen und eine Erweiterung des fran zösischen Gebietes auf Kosten Marokko». dkorda«rrtka. Daß man auch in den Ver einigten Staaten den Werth der Wälder mehr al- früher zu würdigen beginnt, zeigt die erfreuliche That- fache, daß Präsident Cleveland am 22. Februar dreizehn Aufrufe erließ, durch die ebcnsoviele Waldgebiete als sogenannte Forstreservationen dem amerikanischen Volke ervalten bleiben sollen. Diese Reservationen, die inS- gesammt über 8'/, Millionen Hektaren Waldland umschließen, find in den Staaten Kalifornien, Utah, Montana, Idaho, Dacota, Wyoming und Washington gelegen und sollen nicht nur dazu dienen, die dort ent springenden Stromläufe, besonder- de- Missouri und de- Kolumbia sowie ihrer Nebenflüsse, zu schützen, sondern auch dem noch vorhandenen Wildstande al- ZufluchtSort zu dienen. Die betreffenden Ländereien wurden von einem au- namhaften Mitgliedern der Nationalakademle der Wissenschaften gebildeten Aus schüsse ausgewählt. — Berlin, 19. März Der Kaiser soll nach einem hiesigen Blatte dem RetchStagSabgeordneten Freiherr« v. Stumm gegenüber geäußert haben, daß es i» Falle der Ablehnung der Marinevorlage einen großen „Kladderadatsch- geben würde und die Minister die Ablehnung mit ihren Portefeuille» zu bezahle« haben würden. Die Verantwortung für diese Rach» richt muß natürlich dem betr. Berliner Blatte über lasse« bleiben. — Der Kaiser und die Kaiserin wohnten gestern einem großen, von der Berliner Kaufmannschaft anläßlich der Centeaarfeier veran- stattete« Kesttoneertzum Besten des JnvalidenfondS bei. — Rom, 19. März. An Bord deS „Eridano" gingen gestern 6L0 Seeleute nach Kreta ab. — Toulon, 19. März. Der französische TraoS- portdampfer .Auvergne- lief mit den für Kreta be stimmten Seesoldaten auf ein Felsenriff der kltiuen Hafenausfahrt und blieb fitzen. Dieser Vorfall dürfte für die Socialiften und Radikalen, welche bekannt- lich der Marine seit Langem das Schlechteste nach sage«, Wasser aus die Mühle sein. Da» betreffende Truppevdetachement ist inzwischen vov dem Kreuzer „Salouche-TrSville" weiter befördert worden. — Petersburg, 19. März. Am 16. März kam cS hier wieder ei«mal zu Studentenunruhe«, a« welchen auch diele weibliche Studtrcnde theil- «ahmen. ES handelte sich um eine Seelenmesse für einen unter „geheimnitzvollen Umständen- verstorbenen Kommilitonen, der jedenfalls politisch verdächtig war. AIS die Polizei die Seelcumesse verhindern wollte, kam es in der betr. Kirche zu einem großen Tumulte, bei dem auch Heiligenbilder zertrümmert wurde». ES wurden an die 100V Studenten und Studen tinnen verhaftet. — Großfürst Wladimir Alexan- drowitsch ist zur Sentenarfeier nach Berlin abgeretst. — London, 19. März. Wie der „Daily Tele graph- erfährt, zögerten Frankreich und Italien, die Paclsikatton des Inner« vov Kreta zu unternehme«. Oesterreich und Deutschland hätten die Bethetliguug an diesem Werke rund abgeschlagen; unter diesen Umständen werde England und Rußland der Auf trag, das PaeifikattonSwerk auSzuführeu, übertragen werden. - Konstantinopel. 19. März. Seit gestern laufen hier friedliche Gerüchte um. Eine Persön- ltchkeit äußerte die Idee, daß ein direktes Eiuver- ftävdnitz zwischen der Türkei, Bulgarien, Grieche«- land, Serbien und Rumänien in einer Konferenz unter Vorsitz deS Sultans für die Interessen deS Friedens und der Integrität der Türkei nicht z« verachten wäre (?j. Die Gährung wächst im gaozen türkischen Reiche. — SS laufe« be»«r»ßtge«be Ge rüchte über die Mobiltstrung der serbische« Armee um. Athen, 19 März. Der Schwerpu.tt der Dtage scheint gegenwärtig sicht mehr in Kreta, sonder« in Makedonien z« liege«. Diese Auffassung spiegeln auch die hiesigen Blätter wieder, welche er kläre», daß Europa «»»»ehr zu wählen habe zwischen einem vü»doitz »tt der Türkei oder »er Zuschauer rolle bet eine» Kampfe, desse» Auggaug noch anr «tcht so sicher sei, Wie man glaubt. — zwischen Kreta und Griechenland ist eia optisches Telegraphetz- syftem eingerichtet worden. De» hier eiutressende« hu«derten von griechischen Freiwilligen wird ei» be geisterter Smpsang bereitet. Au die La»dbevölkerung Thessalien» wurden 800V Gewehre vertheilt. Die Stimmung »er Truppe« «acht den Friede« «umugttch — Kanea, 19. März. Die Proklamation der Autonomie für Kreta ist gestern erfolgt. St« günstiges Resultat für dte Beruhigung der Z«sel dürfte die selbe indessen wohl kaum haben, deu» die Insur genten senge« und breunen ruhig Wetter und et« Häuptling der Aufständische« hat erklärt: „Sollte fich das griechische Korps zurülkziehev. so würden wir dte Erste« sei«, sie al» verräther zu behandeln. Nnr ste find eS, die unS an dem sofortige» Angriffe auf alle Paukte hiuderu.- — Oberst Basso» schenk au eine« Rückzug aber überhaupt nicht zu denken ! Derselbe soll sogar de» Befehl erhalten haben, die Landung europäischer Truppen zu verhindern (l). — Siu griechischer Schooner mit Kriegsmaterial ! wurde von einem österreichischen Torpedoschiffe tu den Grund gebohrt — Die Blokade Kreta» wird »sorge« beginnen. Zum 22. März 18U7. Am 22. März 1797 wurde zu Berlin dem König Friedrich Wilhelm III. von Preußen und seiner un vergeßlichen Gemahlin, der Königin Luise, ein zweiter Prinz geboren, der in der Taufe die Namen Friedrich Wilhelm Ludwig empfing. Wer hätte damals wohl daran geglaubt, daß aus diesem jungen Prinzlein der einst ein gewaltiger Held, der Befreier DeutschlandS aus langer Schmach und Zerrissenheit, heranwachsen würde, dem die im neuen Glanze erstrahlende deutsche Kaiserkrone die siegreiche Herrscherstirne schmücken sollte! Trüb und traurig sah eS zu jener Zeit in den deutschen > Landen auS: um den Kyffhäuserberg, den jetzt da- stolze, von Deutschland- Kriegervereinen errichtete Kaiserdenkmal schmückt, flatterte» noch unheilverkündend die schwarzen Raben und drunten im Berge schlummerte tias^der alte Barbarossa, dte dichterische Personifikation der versunkenen Herrlichkeit de» alten Reichs. Kaum 11 Jahre waren im INhre 1897 nach dem Tode „Friedrich des Einzigen- verflossen, aber schon war der kriegerische Ruhm, welchen derselbe an die Fahnen Preußens geknüpft, im Verbleichen begriffen. In dem den Frieden Europas unaufhörlich bedrohenden Frank- > reich tobte die blutige große Revolution und als der General Buonaparte, der spätere Echlachtenkaiser Na poleon l., dieselbe niedergeworfen, da ergossen fich die kriegsgewohnten französischen Heere über daS durch seine innere Uneinigkeit machtlose Deutschland und Preußen erlitt im Jahre 1806 die schwere Niederlage in der Schlacht bei Jena. Am 19. Juli 1810 starb die edle Königin Luise, der die schweren EchicksalSschläge das Herz gebrochen und thränenden Auge- stand der junge Prinz vor dem Todtenbette der über Alle- ge liebten Mutter. Aber der korsische Emporkömmling hatte den deutschen Löwenzorn nicht umsonst gereizt. Nachdem seine zuletzt geradezu wahnwitzigen Eroberung-- gelüste in den EiS- und Schneefeldern Rußland- den ersten Schiffbruch gelitten, erließ am 17. März 1813 Friedrich Wilhelm III. in Bre-lau den berühmten „Auf ruf an mein Volk- und wie ein Mann erhoben fich alle gegen den französischen Dränger. Nach der ge waltigen Völkerschlacht bei Leipzig, wo derselbe endlich und bin die Tochter dtS Cchloßverwalters in >Wiesen- burg.- Ein leise- „Ach!" entschlüpfte Antonie. „Wiesen- bnrg!" wiederholte sie. „WiS fällt Ihnen denn dabei auf?" fragte Erika, setzte ab»r sogleich hinzu: „Ach ja, der Ort hat ja in jüngster Zeit eine recht traurige Berühmtheit erlangt!" „Da- hat er!' seufzte Antonie „und wir find noch ganz b-sonder- dabei betheiligt." „Sie auch!" rief Erika. „Ich dachte, da- wäre nur bei mir der Fall, da ich eine Freundin der Ge mordeten bin." „O wie traurig l- sagte Antonie mit aufrichtiger Theilnahme und rückte Erika etwa- näher, „aber auch für uns ist e- schrecklich Sie wissen vielleicht nicht, daß meine Freundin die Braut deS unter dem Ver dachte deS Morde- in Hast befindlichen Referendar- Ottler ist oder vielmehr war." „Nein!" schrie Erika, in gut gespieltem Schrecken auffahrend und schlug fich mit der Hand vor tue Stirn, „da- wußte ich nicht oder habe ich vielmehr nicht be» achtet. Ich erkundigte mich nach einer geschickten Musterzeichnerin in dem Tapisseriegeschäfte, wo ich kaufe und man hat mir Ihre Adresse genannt mit dem Bemerken, daß eine solche Dame bei Ihnen wohne." „DaS hat auch ganz seine Richtigkeit", versetzte Antonie „und braucht Sie nicht weiter zu beunruhigen." „Doch, doch!" entgegnete Enka, wie unschlüssig aus ihrem Stuhle hin- und herrückend. „Ob ich nicht besser thäte, fortzugehen und eine andere Muster zeichnerin aufzusuchen?" „Aber warum denn?" „Es kann Fräulein Berggold nickt angenehm fern, > mit Jemand zusammenzutreffen, der mit der Katastrophe in Wiesenburg in Verbindung steht, auch hat der Auf, I trag, den ich ihr geben wollte, sogar Bezug darauf." Sie machte eine Bewegung, al- ob sie sich erheben ! wollte; Antonie hielt sie davon zurück. „Ach nicht doch!" sagte sie. „Franziska ist jetzt wirklich in einer Lage, wo e- sehr wünschen-werth ist, daß sie interessante und lohnende Aufträge bekommt. Sie befindet sich in großer Aufregung und verliert viel Zeit." „Da- läßt sich denken", entgegnete Erika und fragte ! dann wie abspringend: „Sie kennen den Referendar i Ortler?" „Gewiß. Er ist ja öfttr hier bei unS gewesen", ! antwortete Antonie und über ihr Gesicht huschte eine ! verrätherische Röthe, die der scharf aufmerkenden Erika nicht entging. Gleichmüthig sagte sie: „Ich habe ihn ein paar Mal bei feinen Verwandten m Wiesenburz ! gesehen." „Und glauben Sie, daß dieser Mensch den Mord begangen haben kann?" rief Antonie mit großer Leb haftigkeit. Erika zuckte die Achseln. „Wer darf sich darüber ein Urtheil zutrauen? ! Immerhin ist Ortler derjenige, dem der Tod meiner armen Freundin Bortheil brachte. Ach, wäre doch diese Erbschaft im Meere versunken, bevor sie hier so namen- lo>eS Unheil anrichten konnte!" „DaS wünschte ich auch!" seufzte inbrünstig Antonie und in ihren sausten blauen Augen schimmerten Thränen. „Aber der Herr Referendar Ortler hat da» Verbrechen nicht verübt, dafür lege ich meine Hand in- Feuer." „Wie können Sie da- mit so großer Bestimmtheit behaupten?" fragte Erika anschemeod verwundert und zweifelnd. Sie veranlaßte dadurch Antonie, mit nur immer größerem Nachdrucke für Ortler einzutreten. „Ich begreife nicht, wie man dem Referendar, wenn man ihn nur einmal gesehen hat, eine solche schwarze That zutrauen kann", sagte sie endlich. „Wer Augen hat wie der, thut keinem Thiere etwa- zuleide, geschweige einem Menschen." „Ader seine Braut soll doch selbst gegen ihn auS- gesagt haben", wandte Erika ein und mit einem un willigen Achselzucken entgegnete Antonie: „Ach diel" — Sich besinnend, daß sie gegen eine Fremde nicht abfällig über die Freundin sprechen dürse, fügte sie hinzu: „Ich werde aus der Franzi-ka gar nicht mehr klug. Früher schien r- mir, al- habe ste den Referendar gern unv dann kamen Zeiten, wo sie that, als mache sie sich gar mcht- auS ihm und dulde ihn nur, weil sie ihn nicht lo» werden könnte. Stellte ich ihr dann vor, daß eS doch unrecht wäre, den guten Menschen hinzu- ziehen, mit ihm au-zugehen und sich von ihm frei halten zu lassen, daß eS ihre Schuldigkeit sei, ihm reine« Wein einzaschenken, dann lachte sie mich au- und sagte, so dumm sei sie nicht, sie warte ab, ob sich etwa» Besser,- für sie fände." Erika fühlte sich stark versucht, diesem Verhalten die gebührende Bezeichnung zu geben, unterließ dies jedoch, um die plaudernde Antonie nicht kopfscheu zu machen und bemerkte: „Sie hat ihm aber doch abgeschrieben."
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