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Sächsische Dorfzeitung : 09.10.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189710096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18971009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18971009
- Sammlungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-09
- Monat1897-10
- Jahr1897
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 09.10.1897
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lamentarischen Verhandlung gelangt. Man wird in weitesten, auch außerparlamentarischen Kreisen diese Absicht gewiß um so mehr billigen, als darin das wirksamste Mittel erblickt werden muß, dem müßigen Gerede von „Septennat" (einer Festsetzung der Marine» forderungen auf sieben Jahre) und dergleichen ein Ende zu machen. Zur Zeit befindet sich die Vorlage noch in einem Stadium, welche« es ausschließt, daß eingehende und maaßgebliche Msttheilungen aus ihr gemacht wer den können. Ueber die Auffassung des Fürsten Bis marck betreffs der Marine frage »oird „von einer Seite, die sich über Friedrichsruher Vorgänge und Auffassungen stets als gut unterrichtet erwiesen hat, der „Schles Ztg." geschrieben: Als seine Auffassung darf einstweilen gelten, daß wir allerdings mehr Kreuzer brauchen, als wir jetzt haben und daß die um j brauchbar gewordenen älteren Schlachtschiffe ersitzt werden müssen, um den Aufgaben zu genügen, die der deutschen Marine gestellt sind: „Wenn höheren Orts eine darüber hinausgehende Vermehrung der Flotte angestrebt wird, so wird man abzuwarten haben, wann und wie die betreffenden Forderungen gestellt werden. Man muß nicht das Uebermorgen vor dem Morgen behandeln, sondern zunächst einmal den dringenden Bedarf befriedigen, ohne die Darleiher oder Steuer- zahler mit der Androhung weiterer Forderungen zu ängstigen. Hui trop emdras86, mal Greint; eins nach dem andern. Wir müssen so viel Schiffe haben, daß wir jederzeit in der Lage sind, ohne in Verlegen- hett zu gerathen, welche davon irgendwo hinzuschicken, wo sie gerade gebraucht werden." Der nunmehr publicirten Neubewafsnung der Artillerie sind interessante Verhandlungen rn der Budgetkommtssion des Reich-tagS vorangegangen, wie man es folgender Rede des Abg. Richter, welche derselbe kürzlich in Remscheid gehalten, entnehmen kann: „Sie werden ja wissen" — so führte der ge nannte freisinnige Reichstagsabgeordnete unter Anderem aus —, „welche große Summen in diesem Jahre zuerst verwandt wurden für eine Neuerung, an die wir früher gar nicht gedacht haben und deren Noth wendigkeit vor zwei Jahren noch von der Militärver waltung verneint wurde. Ich meine die Umgestaltung d?r Feldartillerie. Ich kann, da die Sache ja jetzt kein Geheimniß mehr ist, einiges darüber mittheilen. Wir waren nicht wenig erstaunt, als der Kriegsminister im letzten December in der Budgetkommission vor uns erschien und unS eine Perspektive eröffnete über 150 Millionen Mark, ausersehen für eine Umgestaltung der Geschütze der Feldartillerie. Er hielt einen münd lichen Vortrag und bat um eine mündliche Ermäch tigung, ohne daß darüber nne Vorlage gemacht werde, ! schon jetzt, vor dem Beginn des Etatsjahres, Bestel- tungen in großem Umfange machen zu dürfen, um l einen Vorsprung zu gewinnen in der Beschaffung von i euen Geschützen. Wir besprachen uns und so haben ! alle Parteien, mit Ausnahme der Socialdemokraten, die aber erklärten, auch kein Wesens daraus zu machen, ! in der folgenden Sitzung mündlich, ohne eine Druck- ! sache, den Kriegsminister ermächtigt, schon im December für viele Millionen Bestellungen auf neue Geschütze zu machen. Als wir da glaubten, mit vollem Rechte diese Bewilligung aussprechen zu müssen, sagten wir uns: Wir wollen nicht am Eisen sparen, wenn es nachher um so mehr Blut kosten könnte. So sind denn die Bestellungen damals ausgeführt worden und al- dann die öffentliche Vorlage an den Reichstag kam, zunächst für diese- Jahr 44 Millionen lzu be willigen, wurde uns mitgetheilt, daß der Kriegsminister sämmtliche Militärattaches eingeladen habe, sich die neuen Geschütze einmal anzusehen; die Herren sollen große Augen gemacht haben, als sie das Geschütz sahen und man ihnen mittheilte, daß sämmtliche Armee korps an der Grenze damit ausgerüstet seien. Das war ein gewaltiger Vorsprung in der Armirung des Heeres, die eine Garantie des Friedens für Jahre wor.n seine beiden Töckter längst zu reizenden Damen erwachsen. Ein Fürst M., der ihn gelegentlich besucht, sprach von ihrer ungewöhnlichen Schönheit und machte es dem alten Herrn zum Borwurf, daß er solche be- -rudernde Wesen in der W'ldniß der Wälder und Steppen verkommen ließ. Nähere- konnte ich bei der weiten Entfernung nicht erfahren und so war die Kunde von dem glänzen den Glück Uichakoff'S bereits zur Legende geworden. Im bunten Lagerleben de- Feldzug- freilich und zur Zeit, als seine Töchter noch Kinder waren, hatte mich Uschakoff oft im Scherz seinen lieben Sohn genannt. Jene Anspielung war mir unvergeßlich geblieben und seit ich von der seltenen Schönheit der Damen gehört, kam mir oft die Lust, mein alte- Versprechen einzulösen und mein gutes Glück zu versuchen. Zwar gehörte ich r icht mehr zu den Jüngsten, aber ich hatte mit meinen sünfunddreißig Jahren bereit- den Oberstenrang und meine Sehnsucht, endlich meinen eigenen Herd zu gründen, war um so größer, al- das einsame Novo- wirgorod mir nicht- veisprach, al- die fragwürdige Gesellschaft meiner künftigen, mir noch unbekannten Kameraden. — Mein Vorhaben schien auch vom Glück begünstigt zu sein. Die Reise nach Süden ging über Moskau, wo ich mich in dienstlichen Angelegenheiten eine Woche oufhalteu muhte. Bon kort hoffte ich einen Abstecher nach Uschakoff'- Landgut in Stanitza Tarussa zu wachen. Aber gleich am ersten Tage, als ich einen J-woschtschk genommen, um die erste Gulania der Moskauer (festliche Korsofahrt inS Frei.) anzusehen, überholte ich auf der Twerskaja eine Telaga, in der hinaus in sich enthielt." Auch die socialdtmokratischen Mitglieder der Budgetkommission haben über die Sacke Stillschweigen gewahrt. Dieselbe wurde von dem Abg. Bebel auf dem gegenwärtig in Hamburg zusammen- getrelenen Parteitage übrigens gleichfalls erwähnt, wo bei die Aeußerung Schippels, daß man, selbst wenn man ein Gegner des Militarismus sei, doch gegen eine bessere Bewaffnung deS Heeres nichts haben könne, unter den „Genossen" heftige Anfeindung erfuhr. Für schärfere Bestrafung der Rohheits verbrechen und Anwendung der Prügelstrafe bei jugendlichen Verbrechern tritt neuerdings die „Kons. Korresp." mit folgenden Ausführungen bei: „Fast täglich macht sich die Nothwendigkeit, eine schärfere Bestrafung der Rohheitsverbrechen berbeizusühren, bemerkbar. Jn- sultirungen anständiger Damen auf offenen Straßen, rüde „Rempeleien" sind an der Tagesordnung und namentlich bet „Jugendlichen" „sitzt" das Messer immer -loser". Was haben roben Patronen gegenüber, die sich der artige Strafthaten zum „Privatvergnügen" machen, die leichten Strafen, die man über sie zu verhängen pflegt, zu bedeuten? Man kann nur mit größtem Schrecken wahrnehmen, daß die Rohheitsdelikte nament- lich unter den Jugendlichen immer größeren Umfang annehmen. Es wird darum nicht angehen, daß man noch länger zaudere, eine Verschärfung der Strafgesetze hinsichtlich dieser Verbrechen vorzunehmen. Es handelt sich besonders darum, daß gerade die erste Strafthat eines Individuums, namentlich eines noch zu den Jugendlichen gehörenden, auf das Schärfste bestraft werde, um ihm die Lust an weiteren solchen Thaten zu benehmen. Gefängntßstrase „mit guter Kost und milder Behandlung" dürfte in keinem Falle auSretcken. ES muß Prügel setzen! Jedermann wünscht die Ein führung der Prügelstrafe, eS fehlt nur leid« recht Vielen der Muth, dies offen auszusprechen Mehr und mehr aber drängen die sich häufenden Rohheitsverbrechen auch diejenigen, die aus falschem „liberalen" Bewußt sein sich scheuen, sür die Prügelstrafe einzutreten, zu diesem Schritte." Die ausständigen Former Berlin- waren am Sonntag zusammengekommen, um den Bericht ihrer Kommissionen über die am Sonnabend vor dem Berliner Gewerbegerichte al- Einigungsamt gepflogenen Ver handlungen zur Beilegung de- Ausstande- entgegcn- zunehmen. Der Vertrauensmann, Metallarbeiter Litfin, berichtete eingehend über d'.e Verhandlungen und em pfahl, den Vergleich anzunehmen, falls die Arbeitgeber sich verpflichten, keinerlei Maaßregelungen der Arbeit nehmer stattfinden zu lassen. In ähnlichem Sinne sprach sich auch der Vertrauensmann Uhrmacher Näther aus. Die Stimmung unter den Ausständigen ist im Allgemeinen versöhnlich, so daß aus eine Verständigung vor dem Gewerbegerichte zu hoffen ist. Die „Pol. Korr." veröffentlicht folgende War nung vor der Auswanderung nachSaoPaulo (Brasilien): „Aus Südamerika sind neuestens Nach richten angelangt, wonach die Regierung von Sao Paulo vor Kurzem mit dortigen Firmen, an deren Spitze das Haus A. Fiorita u. Komp, steht, einen Vertrag geschloffen hat, welcher die Einführung von 60,000 Einwanderern aus Europa nach dem Staate Sao Panlo bezweckt. Hiervon sollen 10,000 Einwan derer aus den ländlichen Bevölkerungskreisen Oester reichs beschafft werden und zwar aus Tirol, Steier mark, Görz, Kärnthen, Istrien und Galizien. Ange sichts der schweren Enttäuschungen, denen die Einwan derer in dem genannten Staate erfahrungsgemäß auSgesetzt sind, erscheint cs dringend geboten, die agrikole Bevölkerung vor den voraussichtlichen Wer. bungen und Verlockungen seitens der Agenten jener Firmen nachdrücklich zu warnen Insbesondere ver dienen die Versprechungen betreffs des selbstständigen Erwerbes von Liegenschaften keinerlei Glauben, denn die Regierung von Sao Paulo sucht vorwiegend nur Arbeiter für die Kaffeeplantagen — eine Arbeit, zu der ehedem Negersklaven verwendet wurden — und hat wiederholt erklärt, sie sei auf die Ansiedelung selbstständiger Kolonisten nicht vorbereitet." Da e- unzweifelhast ist, daß ein großer Theil der Einwan derer auch auS Deutschland beschafft werden soll, so muß die deutsche Presse gleichfalls diesen WarnungSruf wettergeben. Öesterr.-Ungar. Monarchie. Die deutsch katholische Volk.partei, welche gehorsam dem Winke ! des Papstes bisher stet- zu den Slaven hielt, sch int ! sich neuerlich einigermassen ihrer nationalen Pflichten 1 bewußt zu werden. Von derselben ist neml'ch ein Antrag auf Aufhebung der Sprachenverordnung und eine gesetzliche Regelung dieser wichtigen Angelegenheit im Parlamente eingebracht worden, trotz aller Gegen- bemühungen der Czechen und der übrigen slavischen Gruppen. Freilich scheint diese Schwankung sich unter dem Drucke der deutsch-katholischen Wähler vollzogen zu haben, denn der Obmann der Teutschkatholiken erklärte, daß sie sonst von ihren Wählern weggesegt werden würden. Bei den Tirolern, Steiermärkern, Kärthnrrn u. s. w., die da- GroS der katholischen VolkSpartei auSmachen, dürfte sich somit erfreu licherweise endlich da- Gefühl ihrer deutschen Nationalität geregt haben im Gegensätze zu dem Ein flüsse des KleruS. Die bisherige Badeni'sche Majorität ist durch diesen Antrag unzweifelhaft erschüttert. Italien. Ein Projekt zur Entwässerung der Pontinischen Sümpfe hat neuerdings bei der italienischen Regierung, sowie in deutschen und englischen Finanzkreisen großes Interesse gesunden. Demselben liegen folgende Gedanken zu Grunde: Die Sümpfe, südöstlich von Rom und am Abhange des Albaner Gebirges und der Monte Lep'ni ge legen, nehmen eine Fläche von rund 300 qkm ein und sind der Kultur fast ganz entzogen. Außerdem sind noch in der Umgebung der Sümpfe etwa 75,VA) 5a wegen der Fieberluft für den Menschen unbewohnbar. Man wird daraus ermessen, welch' eine gewaltige Be deutung die Entsumpfung dieses Gebietes für Italien haben würde. Zur Zeit der alten Völker war der ganze Boden dieser Gegend von Kanälen durchzogen und dadurch sür den Getreidebau gewonnen, der dort außerordentliche Erträge abwarf. Später verfielen die Kanäle und seit vielen Jahrhunderten ist dieses Land der Fieberherd Italiens. Begreiflicherweise sind schon , manche Projekte zur Wiedergewinnung des Gebietes gemacht worden, aber sie litten alle an dem Fehler, daß da- Wasser nicht an der Stelle seiner Herkunft, nemlich an den Gebirasabhängen, abgefangen, sondern nach seinem Eintritte in die Sümpfe von dort auS ab geleitet werden sollte. Das neue Projekt aber schlägt vor, daß zur Zeit des Anschwellens der Gebirgswasser diese am Abhange des Gebirges abgeleitet und in Kanäle um das Gebiet der Ponlinischen Sümpfe herum zum Meere . geführt werden sollen. Die Kosten einer derartigen Anlage werden verhältnißmäßig niedrig veranschlagt. Wenn auf die angegebene Weise das Gebirgswasser von der Pontinischen Ebene ferngebalten wird, so würden nur die Niederschläge übrig bleiben, welche über dieser selbst niederfallen. Zur Ableitung dieser Wasser dürften die schon vorhandenen Gräben genügen, welche Papst Pius VI. seinerzeit anlegen ließ. Diese sind heute freilich fast ganz nutzlos, weil sie nicht von Wasserpflanzen frei ge halten werden, die das Abströmen des Wassers hindern. DaS einzige, was gegen das Zuwachsen der Gräben gegenwärtig geschieht, besteht darin, daß man Vich- heerden durch die Gräben hindurch treibt und sie auf diese Weise die Wasserpflanzen niedertreten läßt. Einige ! besonders tiefgelegene Stellen müssen freilich noch be sondere Entwässerungsanlagen erhalten, welche durch > Dampfkraft, Elektricität oder durch Windmotor- das überschüssige Wasser beseitigen. Nach Ausführung dieses Projekts würde die Malaria aus diesem Gc. biete zwar nicht sogleich verschwinden, da dazu erst eine Urbarmachung d?S Bodens nothwendig ist. Diese müßte unter möglichster Schonung von Menschenkrast durch Maschinen vorgenommen werden und ist möglichst ich den alten Uichaloff erbuckte. Ich ruf ihn an, aber er erkannte mich »uerst nickt mehr, nabm mich dann aber sofort mit aller Herzlichkeit auf. Seitdem blieben wir mehrere Tage unzertrennlich beisammen. Der alte Herr befand sich d'eSmal allein in der Stadt, um aller hand Einkäufe zu machen, Bücher, Südfrüchte, Weine, Kleider und Andere-. So groß meine Freude anfäng lich über das unverhoffte Wiedersehen, so peinlich war bald meine Enttäuschung. Der alte Herr schien auf fallend verändert gegen früher. Er war schwerhörig geworden und sehr gealtert, dabei aufbrausend und jähzornig, dann wieder stundenlang verschlossen und tief in Gedanken versunken. Ein schweres Unglück schien auf ihm zu lasten. Daß er feine Frau schon vor Jahren verloren, erfuhr ich erst jetzt, aber das war überwunden. Von etwaigen Vermögen-Verlusten konnte bei seinen weitläufigen Besitzungen und der geordneten Verwaltung auch nicht die Rede sein. Als ich gelegentlich bei einem Glase Champagner meine Absicht andeutete, nach Stanitza Tarussa mit hinauszufahren, wurde er seltsam verlegen und ein mißtrauischer, argwöhnischer Blick blitzte au- seinen hellblauen Augen unter den weißen, buschigen Augen brauen herüber. Dann suchte er nach Au-flüchten, al- wenn er jetzt nicht auf Besuch eingerichtet sei. Und al- ich die- nicht gelten ließ, fuhr er auf: „Nitschewo, Oberst, lassen wir'S für diesmal. — Kannst glauben, e» Hot ein Jeder ein Gespenst oder Skelet im letzten Winkel seine- Hause- sitzen. DaS würde Dir nicht gefallen. Sei froh, daß Du keine Familie hast. Glück und Unglück kommen anfang- leise, aber wo da- Unglück einkehrt, da tritt e- hart auf und bleibt und ißt sich satt. Ich hab' rinmal einen Wolfshund erschossen, meinen Liebling, weil er mit Anderen lief. Seitdem weiß ich'-: man soll keine Kreatur lieben, sie lohnen alle mit Undank. Manch mal woür' ich, der Kaitätschensplitter auf dem Mont martre hätte mich besser getroffen. DaS Leben ist Lumperei, auch wenn'- leidlich war, der Bodensatz ist bitter. Wenn das Schicksal nach der Scheide schießt, trifft eS immer ins Schwarze; darin liegt auch eine Ausgleichung geaen die Anderen. Man muß eS eben tragen und die Zähne aufeinander beißen!" Ich war von diesem Ausbruch betroffen. Der alte Herr sah so drohend aus, daß ich da- Gespräch abbrack. Erst bei der letzten Flasche wagte ich eine Aeußerung über seine glückliche Situation als Groß grundbesitzer und zugleich eine Frage nach seinen Töchtern. „An der Telega de- Glücks traben die Rosse der Sorge", rief der Alte „und wa- gehen Dich meine Töchter an? Wie heißt eS von den Kindern? — Wenn sie klein sind, treten sie der Mutter auf den Rock und wenn sie groß geworden, auf das Herz, Nitschewo! Trinl', Bruder und zum Teufel olle- Hauskreuz!" Und er hob da- GlaS und halte Thränen ! in den Augen. Beim Abschied sagte er: „Ich mag Dir nicht- erzählen. Wenn man einen Berg abtrügt, wird wieder ein Berg daraus. Vielleicht schreibe ich Dir einmal, vielleicht auch erfährst Du'- von Anderen, Menschenzungen sind wie Sturmglocken und wa- Du heute her Wolga sagst, sagt die Wolga morgen dem Kaspischen vkerr. Ritsche, wo!" Und dann von diesem Thema abspringend, fuh
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