Suche löschen...
Deutsche Uhrmacher-Zeitung
- Bandzählung
- 3.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- I.171.a
- Vorlage
- Staatl. Kunstsammlungen Dresden, Mathematisch-Physikalischer Salon
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20454459Z7
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20454459Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20454459Z
- Sammlungen
- Technikgeschichte
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Bemerkung
- Original unvollständig: S. 3, 4, 11, 12 fehlen
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Nr. 23 (1. Dezember 1879)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Der Verbandstag in Dresden (Schluss)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDeutsche Uhrmacher-Zeitung
- BandBand 3.1879 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- AusgabeNr. 1 (1. Januar 1879) 1
- AusgabeNr. 2 13
- AusgabeNr. 3 (1. Februar 1879) 19
- AusgabeNr. 4 (15. Februar 1879) 27
- AusgabeNr. 5 (1. März 1879) 37
- AusgabeNr. 6 (15. März 1879) 47
- AusgabeNr. 7 (1. April 1879) 57
- AusgabeNr. 8 (15. April 1879) 67
- AusgabeNr. 9 (1. Mai 1879) 77
- AusgabeNr. 10 (15. Mai 1879) 87
- AusgabeNr. 11 (1. Juni 1879) 97
- AusgabeNr. 12 (15. Juni 1879) 107
- AusgabeNr. 13 (1. Juli 1879) 117
- AusgabeNr. 14 (15. Juli 1879) 127
- AusgabeNr. 15 (1. August 1879) 137
- AusgabeNr. 16 (15. August 1879) 147
- AusgabeNr. 17 (1. September 1879) 157
- AusgabeNr. 18 (16. September 1879) 167
- AusgabeNr. 19 (1. Oktober 1879) 177
- AusgabeNr. 20 (15. Oktober 1879) 187
- AusgabeNr. 21 (1. November 1879) 195
- AusgabeNr. 22 (15. November 1879) 203
- AusgabeNr. 23 (1. Dezember 1879) 211
- AusgabeNr. 24 (15. Dezember 1879) 219
- BandBand 3.1879 -
- Titel
- Deutsche Uhrmacher-Zeitung
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ist dies aber "viel zu wenig berücksichtigt worden, denn nur ein einziger von allen bei uns durchreisenden Gehülfen besass ein Verbandszeugniss. Unter diesen Umständen hielten wir es für nothwendig, dass etwas geschieht, um unserem früher gefassten Beschluss Nachdruck zu ver schaffen. Wir haben den Termin deshalb so weit hinausgeschoben, da mit es den jungen Leuten möglich wird, sich ein Verbandszeugniss zu verschaffen. Ich bin der Meinung, dass ihnen die Gelegenheit, ein solches zu bekommen, so leicht wie möglich zu machen sei.“ Krauss-Hettenbach: „Wenn der Antrag angenommen würde, können wir gar keine Ausländer mehr engagiren.“ Faller: „Es ist vollständig unmöglich, diesen Beschluss auszuführen. Vergegenwärtigen Sie sich die grosse Anzahl, die noch kein Verbands- Zeugniss aufzuweisen hat.“ Schröder: „Man müsste doch zunächst versuchen, ob man nicht Ge hülfen bokommen könnte, die ein Zeugniss besitzen, und diese Leute müssen auch vorgezogen werden.“ Schweppenhäuser: „Ich kann den Antrag Schröder nur unter stützen. Es existiren bei uns wie überall eine Menge Leute, die Uhr macherei betreiben, aber hierzu gar keine Berechtigung haben. W ir haben abgedankte Officiere, Lotterie-Collecteure, u. s. w., die Alle die Uhrmacherei betreiben. Wenn wir diesen Herren das Ge schäft etwas erschweren könnten, so wäre dies einzig möglich durch den Antrag des Coll. Schröder. Ich empfehle Ihnen deshalb denselben.“ Vors.: „Vom Coll. Baumgarten ist folgender Antrag eingegangen, den ich Ihnen zur Annahme empfehlen möchte: „Der Verbandstag spricht den dringenden Wunsch aus, mög lichst nur solche Gehilfen zu beschäftigen, welche ein Verbands zeugniss aufweisen können.“ Nach kurzer Motivirung des Antragstellers wird dieser Antrag ange nommen. Vors.: „Hiermit gehen wir zum letzten Punkt unserer Tagesordnung über, dem Antrag des Neumärkischen Gauverbandes: „Besprechung des in Wiesbaden gefassten Beschlusses, bezüglich Preis- notirungen in Schaufenstern.“ Engelien: Meine Herren! Wie Sie bereits am Beginn unserer Ver handlung durch den Herrn Vorsitzenden gehört haben, hat der bezügl. Wiesbadener Beschluss viel Staub aufgewirbelt und zu vielen Streitig keiten Veranlassung gegeben, da er an manchen Orten geradezu undurch führbar war. (Allseitige Zustimmung.) Ich bitte Sie daher ohne lange Debatte folgendem Antrag Ihre Zustimmung zu geben: „Der Verbandstag hebt den in Wiesbaden gefassten Be schluss bezügl. der Preisnotirungen im Schaufenster auf und überlässt den einzelnen Vereinen, auch hierin den örtlichen Ver hältnissen Rechnung zu tragen.“ Da sich kein Redner zum Wort meldet, wird zur Abstimmung ge schritten und der Antrag mit grösser Majorität angenommen. Riedel, Dresden: Meine Herren! Gestatten Sie mir noch das Wort, ehe wir auseinander gehen. Das Wort, was ich an Sie richte, betrifft das Gehülfen-Vereinswesen. Ich bitte Sie, da, wo noch keine Gehülfen- Vereine sind, die Gehülfen zur Gründung von Vereinen anspornen zu wollen. Die junge Kraft, die uns nachfolgt, wird das begreifen, was wir beschliessen und unsere Beschlüsse ehren, die wir zu ihrem Besten fassen. Ich bitte Sie, die Gehülfen-Vereine zu hegen und zu pflegen.“ Vors. „Unser Tagewerk ist vollbracht, und ich spreche Ihnen nun meinen herzlichen Dank aus für die eifrige Mitwirkung und für die Auf merksamkeit, mit welcher Sie von Anfang bis Ende den Berathungen ge folgt sind. Aus Ihren Verhandlungen sind Beschlüsse hervorgegangen, deren Ausführung sicherlich zum Segen des Verbandes gereichen wird. Soviel an dem Central-Vorstand liegen kann, werden sie nach Möglichkeit ausgeführt werden, und ich kann Sie versichern, dass der Berliner Verein Alles aufbieten wird um dem Vertrauen, welches Sie in ihn gesetzt haben, auf eine würdige Weise zu entsprechen. — Ohne Ihre thätige Mithülfe, würde er jedoch seine Aufgaben nicht lösen können, es ist daher dringend geboten, dass alle deutschen Collegen, aber insbesondere die Leiter unserer Vereine das Möglichste thun, um die gefassten Beschlüsse zur Ausführung zu bringen. Für einen Vorstand kann es nichts Erhebenderes geben, als wenn er an der Spitze einer Vereinigung steht, in der Alles, was ihr angehört, an der gemeinsamen Arbeit nach besten Kräften sich betheiligt, aber auch nichts Niederschlagenderes, als wenn er sieht, wie die gefassten Beschlüsse nicht ausgeführt werden. Wir rechnen- daher mit freudiger Zuversicht auf Ihre thätkräftige Unterstützung und werden unsererseits mit Lust und Liebe an dem weiteren Ausbau des Verbandes arbeiten. Geben wir uns jetzt zum Schluss der Verhandlungen das Wort darauf, den Bund der deutschen Uhrmacher hoch und hehr zu halten, damit er immer mehr erstarke, so dass unserVerband, jetzt noch ein jungesBäumchen, zu einer mächtigen deutschen Eiche heranwachse, die weit hin Schutz und Schirm gewährt. Mit herz lichem Dank für die Nachsicht, welche Sie dem Vorstand bei Leitung der Verhandlungen in so freundlicher Weise gewährt haben, schliesse ich nunmehr den ersten ordentlichen Verbandstag des Central-Verbandes der deutschen Uhrmacher.“ Quasig: „Trotzdem nun der Verbandstag schon geschlossen ist, so wird doch hoffentlich ein Antrag noch durchgehen und von Ihnen ein stimmig angenommen werden, auf die Gefahr hin, das Gesetz zu ver letzen. Ich habe ihn in folgende Form gebracht: „Einen Antrag möcht’ ich bringen, Und ich bring’ ihn freudig dar. Möge er mir so gelingen, Wie er in der Seele war. Wenn er, glaub’ ich, erst vernommen, Ist er doch so warm und wahr, Wird er sicher angenommen: „Dank!“ so heisst das schlichte Wort; Und ich will es motiviren: Dank den braven Männern dort, Die uns trefflich konnten führen. Dank den Männern, die da streben,, Unsre Kunst emporzuheben!“ (Bravo!!!) Dem Central-Vorstande wird ein dreimaliges Hoch gebracht. Schluss 3 Uhr 15 Min. Wie gestern, so fand auch heut nach gethaner Arbeit ein einfaches, emeinsames Mahl statt, wonach die von den Dresdener Collegen geplante artie nach Löschwitz und Blasewitz unternommen wurde. Einen loh nenderen Ausflug hätten dieselben nicht wählen können. Vom prächtig sten Wetter begünstigt bot die per Dampfschiff ausgeführte Partie den Theilnehmern einen herrlichen Naturgenuss, und werden besonders die Abendstunden im Garten von Blasewitz allen Collegen unvergesslich sein. — Auf nach Glashütte! war die Parole des folgenden Tages. Schon am frühen Morgen, Mittwoch den 3. September, fanden sich die Collegen wieder zusammen, um nun den vielbesprochenen Besuch unserer Schule zur Ausführung zu bringen. Sechs stattliche Omnibusse brachten die Theilnehmer an der Partie, weit über 100, unter Führung des Coll. Scharffenberg nach dem festlich geschmückten Glashütte, wo dieselben auf das freundlichste empfangen wurden. Es würde die für unsern Bericht gezogenen Grenzen übersteigen, wenn wir hier auf alle Einzelheiten eingehen wollten; wir erwähnen daher nur, dass durch treffliche Fürsorge es allen Theilnehmern ermöglicht wurde, die berühm ten Werkstätten, sowie die eigenartige Arbeits- und Fabrikationsmethode der Glashütter Werkzeug- und Uhrenfabrikation kennen zu lernen. Der Hauptzielpunkt der Besucher war natürlich die junge Schöpfung des Cent.-Verb., unsere Schule; hier bot sich denselben ein lebensvolles, anregendes Bild. In den mit frischem Grün geschmückten Schulräumen waren alle Zöglinge an ihren Arbeitsplätzen eifrig beschäftigt, und mit nicht ermüdender, liebenswürdiger Bereitwilligkeit gaben Herr Director Lindemann und Herr Lehrer Maucksch jedem Besucher die gewünschte Auskunft. Lebhaftes Staunen erregte die grosse Anzahl der zur Be sichtigung ausgestellten Schülerarbeiten, bestehend in den verschiedensten Gangmodellen vom grössten bis kleinsten Kaliber, recht brav aus geführten Zeichnungen u. dergl. m. Sicherlich hat kein College die Schule unbe friedigt verlassen; es wird sich aber auch Jedem der Gedanke aufge drängt haben, dass in Betreff der Räumlichkeiten Abhülfe geschaffen wer den muss. Wir wollen hoffen, dass der Besuch der Schule dazu beige tragen hat, zur thätigen Mithülfe an der Errichtung eines eigenen Schul gebäudes anzuspornen. Gegen 4 Uhr Nachmittags fanden sich die Theilnehmer der Partie zu einem gemeinsamen Festmahle in Kaiser’s Hotel ein, um nun noch die letzten Stunden mit ihren liebenswürdigen Wirthen in Glashütte zu ver bringen. Obgleich es fast zu weit führt, können wir uns nicht versagen, noch einige bei der Tafel gehaltene Reden wiederzugeben. Die Reihe der Toaste wurde vom Bürgermeister der Stadt Glashütte etwa mit folgenden Worten eröffnet: „Geehrte Herren! Da es mir bei Ihrer Ankunft nicht möglich war, Sie seitens unserer Stadt in geeigneter Weise zu begrüssen, so gestatten Sie mir, dies jetzt nachzuholen und Ihnen einen herzlichen Willkommen- gruss der Stadt Glashütte zuzurufen, indem ich gleichzeitig meine Mit bürger auffordere, zur Bekräftigung desselben Ihnen ein lebhaftes Hoch entgegenzubringen. — Die Mitglieder des deutschen Centralverbandes, sie leben hoch!“ Im weiteren Verlauf ergreift Herr Becker (Freiburg in Schles.) das Wort zu folgender Ansprache: „Festgenossen und Collegen! Es war ein eigenthümliches Gefühl, das mich beschlich, als ich heute in Ihrer Mitte — in der Mitte von Uhr machern Deutschlands in ihrer besten Art — einzog in das kleine Glas hütte. Unwillkürlich blickte ich einige dreissig Jahre zurück, und es stellte sich mir das Bild eines Mannes dar, dessen Namen ich Ihnen ja nicht erst zu nennen und Ihnen nicht zu sagen brauche, welche Ge fühle mich beschlichen, als ich ihn mir vorstellte, wie er an der müh samen Arbeit war, das Samenkorn zu pflegen, welches einst ein Baum werden sollte, unter dessen Schatten Sie Ihre Wohnung aufschlagen sollten. Es war kein guter Boden, dem er es anvertraute, sondern ein steiniger, auf dem nur wenig Humus vorhanden war. Ein solcher Boden bedarf des Gärtners, des Landmannes unausgesetzte Arbeit und Mühe früh uud spät, es konnte also nicht anders sein, als dass es ihm gewiss nur unter vielen Sorgen und schlaflosen Nächten möglich war, das Bäumchen dahin zu bringen, dass es gedieh. Aber nachdem er sah, dass es zum Baum heran gewachsen war, liess er es seine Sorge sein, dass, wenn seine Kraft nicht mehr ausreichte, sein Werk nicht zerfalle. Ich brauche Ihnen nicht erst zu sagen, mit welchem Erfolge er hierfür gesorgt hat. Hier am Tische sehen wir zwei würdige Söhne des Vaters, sehen wir den Schwiegersohn, sehen wir Grossmann, welche die schwere erste Zeit mit durchgekämpft und miteinander gearbeitet haben. Nur durch diese gemeinsame Arbeit war es möglich, dass Sie heut hier einziehen konnten, um die Uhrmacher - Schule in Augenschein zu nehmen. Was war Glashütte vor 30 Jahren? Es war kaum bekannt im eignen, dem sächsischen Vaterlande. Wie ganz anders steht es heute da? Nicht nur in Deutschland, in Europa, sondern in der ganzen Welt, überall wo Cultur ist, ist auch der Name Glashütte und Lange bekannt. Es werden die wenigen Herren, die damals Glashütte gekannt haben, wohl wissen, dass es früher nicht möglich gewesen wäre, eine solche bedeutende Anzahl von Gästen, wie heute hier festlich versammelt ist, zu beherbergen und in solcher Art und Weise, wie wir hier erleben, zu speisen. Ich bin fest überzeugt, dass Sie Alle einverstanden sind, wenn ich Sie ersuche, mit mir ein stilles Glas dem Andenken des Schöpfers von Glashütte zu weihen! (Bravo!) Hierauf dankte Herr R. Lange in etwa folgenden Worten: „Ich danke Ihnen, meine Herren, vor Allen Herrn Becker, von ganzem Herzen für das Andenken, das Sie meinem mir unvergesslichen Vater bewahren.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder