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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186904255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18690425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18690425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-25
- Monat1869-04
- Jahr1869
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.04.1869
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S8S Steckbrief. Der unter polizeilicher Aufsicht stehende, nachstehend signalisirte Schneidergeselle Carl Friedrich Wild a«S Elterlein hat sich der über ihn verhangenen Special-Aufsicht entzogen und treibt sich jedenfalls vagabondirend herum. Alle kriminal- und Polizeibehörden werden daher ersucht, rc. Wild im BetretungSfalle festzunehmen und mittels Schubes anher abzuliefern. Elterlein, den 21. April 1869. Der Ttadtrath das. Oertel, Bürgermeister. Sehr. AgMlemevt. Aller: 35 Jahre, Größe: 67^ Zoll, Statur: mittel, Gesichtöform: oval, Gesichtsfarbe: gesund, Haare: braun, Augen: grau, Augenbrauen: braun, Nase: prop., Stirn: frei, Kinn: oval, Zäbne: vollständig. Besondere Kennzeichen: Auf dem rechten Arm C F. W. roth eingeäzt. "" Holz- Auktion. Auf Mittwoch, den S. Mai, von Vormittags 9 Uhr an, sollen auf Streitwalder Revier nachstehende Hölzer, als: 410 Stück Nadelholz-Klötzer von 6—18 Zoll Mittenstärke, 6954 „ dergl. Stangen von 1- bi» 51 Zoll Mittenstärle, 27^ Klaftern dergl. Scheite und Klöppel und 66 Schock dergl. Stamm- und Astreißig, unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Versammlung: genannten Tage» früh halb 9 Uhr in der Schankwirthichaft zu Streitwald. Nach der Auktion werden Holzkaufgelder in der Schankwirthschaft zu Streitwald angenommen. Wer die Hölzer vorher besichtigen will, wende sich an Herrn Revierförster May oder begebe sich direkt in daS vorbezeichnete Forstrevier. —Die Fürstlich Schönburgs1)e Forst-Jnspection. TageSgefchichte. Deutschland. Viersen, 17. April. In voriger Woche revidirte die Polizeibehörde die Baumgarten, Baumpflanzungen und Büsche, um sich zu überzeugen, ob die Eigenthümer hinsichtlich des AbraupenS überall den gesetzlichen Bestim mungen nachgekommen. Die Säumigen — und deren gab e» eine ziemlich große Anzahl — haben nicht nur die Kosten des AbraupenS, das sofort vor genommen wurde, zu tragen, sondern sehen auch noch ihrer Bestrafung durch daS Gericht entgegen. Wie sehr eS Noth thut, daß mit der größten Sorg falt den gesetzlichen Bestimmungen nachgekommen wird, werden schon die näch sten Tage zeigen, wenn die gefräßigen Thiere ihre Nester verlassen. WaS jetzt noch mit geringer Mühe zu erzielen ist, wird aller Anstrengung trotzen, wenn daS verderbliche Geschmeiß die Bäume bedeckt und Blätter und Blüthen und damit die Aerntehoffnung vernichtet. Württemberg. Stuttgart, 19. April. In der vor einigen Tagen bei der königl. Centralhalle versammelt gewesenen Commission Sachverständi ger, bestehend aus Beamten, wurde von der Mehrheit gegen eine Minderheit von zwei Stimmen beantragt: völlige Freigebung t»S ArzneiverkaufS an Je dermann und demgemäß Aufhebung aller Strafbestimmungen wegen Arznei- psuscherei u. s. w.; Beseitigung der Taxe, der Visita,tonen, sowie der phar- maceutischen Prüfungen. Letztere sollen nur für Solche beibehalten werden, die sie freiwillig erstehen wollen, aber keinerlei Vorrechte vor den nicht erami- nirten „Arzneihändlern" gewähren. Desterreicb. Wien, 20. April. Für daS Mühlfeld-Denkmal sind bis jetzt über 4000 Fl. eingegangen. Nachdem die GrabeSstätte sich als ungeeignet zur Aufstellung eines Denkmals herauSgcstellt hat, beschloß daS Comite, eine Portrairbüste des vr. Mühlfeld anferügen zu lassen, welche seinerzeit im neuen ParlamentSgebäude aufgestellt werden und so den Anfang zur Errichtung ei nes Pantheons österreichischer StaatS- und VolkSmänner bilden soll. Frankreich. Paris, 20. April. Die Veteranen-Pension, welche ganz allein auö dem persönlichen Willen des Kaisers hervorgegangen ist und die ausschließlich von Rouher vertheidigt werden wird, ist fortwährend der Gegenstand, mit dem sich hier das Publikum nach den Wahlen am meisten beschäftigt. Es stellt sich darin von neuem heraus, daß eine Napoleonische Regierung auf ihren kriegerischen Charakter nie verzichten kann und selbst vann, wenn sie keinen Krieg führt, wenigstens dafür sorgt, die kriegerischen Erinnerungen nicht vergessen zu lassen. Jetzt versichert man, der Kaiser werde sich gleich nach dem Schluß der Sitzungen des gesetzgebenden Körpers ins Lager von ChalonS begeben, daS er in den früheren Jahren stets erst im August besuchte, um den großen Manövern beizuwohnen. Wie viel dem Kaiser daran liegt, die Truppen im Lager kriegStüchtig auszubilden, erkennt man auch darin, daß der Kommandant der Provinz Oran, der General Deligny, der zu den er probtesten Generalen gehört, das Kommando einer einfachen Tivision im La ger von ChalonS übernommen hat. Die ganze der Militairerziehung gegebene Entwickelung, die Sorgfalt, die öffentliche Meinung so zu sagen auf dem Kriegsfüße zu erhalten, macht den Krieg nicht unwahrscheinlicher, wohl aber wird dem Frieden ein unfruchtbarer und peinlicher Charakter gegeben. Man hat die Haltung der Regierungen, welche unaufhörlich mit der einen Hand die friedlichsten Protokolle, die beruhigendsten Depeschen austauschcn, während ihre andere Hand sich auf den Degengriff stützt, mit dem Namen die „be drohliche Versöhnung" bezeichnet. Paris, 21. April. Die „Presse Libre" äußert über die belgische Fra ge: „Die Patrie scheint nicht daran zu zweifeln, daß die zwei Regierungen zu einer Verständigung gelangen werden. Auch hat sie ritt tnfflicheS Mittel gesunden, um Alles auSzugleichen, und sie empfiehlt es dem Könige Leopold in aller Freundschaft. ES handelt sich nämlich für den König der Belgier einfach darum, Hrn. Frere-Orbon und seine Kollegen zu entlassen und ihre Portefeuilles anderen Ministern anzuvertrauen, welche sich verpflichten würden, den Forderungen der sramösischen Regierung Genüge zu leisten. Die Patrie hofft, die Differenz auf diesem Wege deigelegt zu sehen. Alles daS ist nicht stichhaltig. Der König Leopold kann den von den beiden belgischen Kammern gefaßten Beschluß nicht bekämpfen. Dieselben haben entschieden, daß die bel gischen Eisenbahnen auswärtigen Compagnieen nicht überlassen werden dürfen. Dies war ihr Recht; der König kann hierbei nichts thun. Wenn von den zwei sich gegenüberstehenden Kabinetten eines nachgeben muß, so ist eS sicher nicht dasjenige, welches daö Recht auf seiner Seite hat." Spanien. > Madrid, 20. April. Die Berathung über den VerfassungSentwurf mach: ziemlich rafche Fortschritte, waS freilich erklärlich ist, indem die meisten der bis jetzt angenommenen Artikel eng unter einander zusammenhangen und die Genehmigung des einen die Genehmigung deS anderen aiS natürliche Folgt nach sich zieht. Außer dem 1ö. Artikel, über welchen noch verhandelt wird, sind sämmtliche Artikel des Entwurfes bis zum 17. einschließlich mit gerin gen Aenderungen angenommen worden; sie beziehen sich auf die HabeaS-Cor- puS-Bestimmungen, das gerichtliche Verfahren nach geschehener Verhaftung, die Ausschließung der Konfiskation und auf daS Recht, Steuern zu verwei gern, die nicht von den CorteS oder den zuständigen Prvvincial- und Ge meindebehörden bewilligt worden seien. Der noch nicht erledigte 16. Artikel ist ein sehr reichhaltiger, er umfaßt daS Wahlrecht, die Rede- und Preßfrei heit, daS Vereins- und VersammlungSrecht, daS PetitionSrecht. Der von de mokratischer Seite einqereichte Entwurf einer neuen HcereScinrichtung ist dem AuShebungS-Ausschusse überwiesen worden. Madrid, 2l. April. In der CorteSsitzung äußerte Zorilla bei der Debatte zu Art. 16 der Constitution in einer Erwiderung gegen FigueraS, daß der Monarch Spaniens früher bekannt gemacht werden dürfte, als die Republikaner eS denken. — Der republikanische Club von Anton Martin, an dessen Spitze die Deputaten Pierrad und Joaritzi stehen, hat den Cortes an gezeigt, daß seiner Ansicht nach die beschlossene Constitution zuerst dem Volke zur Sanktion vorgelegt werden müsse, bevor dieselbe rechtskräftig und obliga torisch werden könne. Zugleich hat der Club sämmtliche Zweigvereine und Gemeinderäche Spaniens aufgefordert, seinem Anträge beizutreten und zur Durchsetzung desselben mitzuwirken. — Man versichert, daß Don Juan, der Vater des Prätendenten Don Carlos, gegenwärtig in AelvcS, an der portu giesischen Grenze, sich befinde, um dort die Anwerbung von Parteigängern seines SohneS zu leiten. Madrid, 21. April. Der Jmparcial meldet: Gestern wurde» in einer Versammlung der Mitglieder der Majorität die Anträge diSculirt, welche die Bourbonen aller Linien vom spanischen Throne ausschließen. Da sich viele Deputiere der Abstimmung enthielten, wurde letztere vertagt. England. London, 20. April. Der Kampf der Mannschaft des britischen Kriegs schiffes Cockchafer mit den Dorfbewohnern in der Nähe von Schateu (Swa- tow) an der chinesischen Küste zwischen Futt'cheu und Hongkong, über welchen telegraphische Nachrichten kurz berichtet haben, entspann sich, ausführlichen Mittheilun.,en zufolge, auS einem Mißverständnisse. Lieutenant Kerr, ein Officier jenes Kanonenbootes, machte eine UebungSfahrt mit Booten den Fluß hinauf. Nicht weit von Swatow wurde er mit allen möglichen Wurfgeschossen von den Dorfbewohnern angegriffen, weil diese, wie sich später herausstellte, der Meinung waren, die Engländer wollten sich in einen zwischen den dorti gen Dörfern wüthenden Streit einmischcn. Lieutenant Kerr ging ans Land und wandle sich an einen wohlgekleideten Chinesen mit der Frage nach dem Orlövorsteher, bei dem er sich beschweren wollte. Dieser Mann aber, der sich später als der gesuchte OrtSvorsteher selbst auswieS, wich auS, wollte keine Auskunft geben und weigerte sich auch, als Zeuge für den Vorfall mit nach Swatow zu gehen. Inzwischen näherten sich die Eingeborenen wieder und begannen mit den auS den Häusern geholten Flinten zu feuern, so daß Lieu tenant Kerr wieder an Bord und mit seine» Leuten eilig den Fluß hinabging. Allein bei einer Krümmung schnitten ihnen die Eingeborenen den Weg ab und die Boote sahen sich von etwa 1000 Mann umgeben und einem Kugelregen ausgesetzt. Glücklicher Weise waren die Sniderbüchscn nicht vergessen woiden, und so wurde der Weg doch ohne Schwierigkeit frei gemacht. Ta die Man darinen nicht gesonnen oder in der Lage waren, gegen die wilden Stämme und die muthmaßlichen Rädelsführer etwas zu unternehmen, so nahm Admi ral Keppel die Sache in die Hand und an, 29. Januar gingen 450 Mann Matrosen und Seesoldalen nebst 2 Feldgeschützen in 5 Schiff n den Fluß hinauf. Die Eingeborenen hatten sich inzwischen mit Erdwerken möglichst verschanzt und trotzten auf ihre Stärke. Bald war jedoch ihr Widerstand ge brochen. Die Sniderbüchse that ihre Schuldigkeit, und während cnglischerseit» nur 10 Mann und 3 Officiere verwundet wurden, war der Verlust des Fein des nicht unbeträchtlich. Der Berichterstatter versichert, daß die Dörfer der Schuldigen verbrannt worden seien. Ueber das jüngst inS Werk gesetzte Attentat auf daS Leben deS Vicekö- nigS von Egypten wird dem Reulcr'schen Bureau in Landen auS Alexandria vom 10. April Folgendes gemeldet: Eine auS den Konsuln Englands, Frank reichs, Italiens und Griechenlands zu Cairo zusammengesetzte Commission, welche mit Untersuchung der Angelegenheit betraut und anfänglich der Mei, nung war, daß da» ganze Attentat eine Fiktion sei, ist nun zu dem Schluffe gelangt, daß eö wirklich 4>eadsichtigt gewesen, nicht allein den Vicekönig, son dern auch seine ersten Minister und anderen Räche, die ihn aller Wahrschein-
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