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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186911288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18691128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18691128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-28
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.11.1869
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Bcriraucn die Ministeriellen selber in daS Gelingen ihres LieblingSprojecteS setzen, geht schon daraus hervor, daß die Bewerbungen bei Lom Fernando in Portugal wieder lebhaft verfolgt werden, und nachdem dessen morganatische Gemahlin, die jur Gräfin Ebla erhobene ehemalige deutsche Bühnrnlünstlerin Hcißlcr, nunmehr ebensosehr für die Zustimmung ihres Gemahls sein soll, «IS sie früher gegen diesel'-e war, glaub, man m regierungsfreundlichen Krei sen, daß, falls die genuesische Candidatur scheitern sollte, nunmehr Lom Fer nando nachge^en wird. Der minuliöse Fleiß der Agenten dcS Herzogs von Montpensier in der Sammlung von Unterschriften dauert fort, ohne jedoch zu irgendwie namhaften Erfolgen zu führen; eine gefährliche Krankheit deS zehn jährigen SohueS deS Herzogs von Montpensier wird von der Mehrzahl der Un on sten in einer Art behandelt, als wäre derselbe bereits Kronprinz, Prinz von Asturien; die Correspondencia bringt täglich Depejchen über den Verlauf der Krankheil, und Latour, der Leerctär des Herzogs, befindet sich in Paris, um mit den dortigen Spitzen der Orleanit'ten zu conferiren. Italien. Florenz, 25. Nov. In der als Comite eonstitnirtcnDeputirtenkammer wurde ein Antrag SineoS, eines Mitgliedes dcr Vinken, angenommen, daß der richterlichen Behöide nicht die Befugnisse zugestandrn werbe, daS gegen ben Teputirnn Lobbia gefällte Uriheil zu vollftr.ckcn, bis die Kammer daS Verfahren geprüft habe. Ter Gerichtshof solle angewiesen werden, der Kam mer einen Bericht über den Proceß nebst allen Beweisstücken eiazuscnden, de ren Prüfung einem Special uSichuß übertragen werden soll. Die Mitglieder der Renten prolestirten g gen dielen Beschluß, indem sic erklärten, daß dcr Kammer nicht da- Recht zustehe, daS Verfahren dcr richterlichen Behörden ihre.,, Urthcile zu unterwerfen. Die Kammer ernannte darauf ein Comil«, welches beaufiragt wurde, die Verfassung genau zu prüfen und sich daun da rüber zu erklär«», ob gegen Vobbia ohne Gmehmigung der Kammer gericht lich cingcschrittcn werden durfte. Rußland. Warschau, 23. Nov. Dem ruisiscken CäsariSmuS genügt es nicht an dem an Polen vollzo„knentn Völkermorde. Auch die regungslose Leiche deS „Königreichs Polen" soll noch verstümmelt werden. Wie e,n Warschauer Korrespondent als zuverlässig miitheilt, soll eine Theilung deS Landes der Art vorgenommcn werden, daß dir östlichen Gouvernements (Lom-a, Lublin und SuwalkO zu Rußland geschlagen und der Rest unirr Aushebung deS bishe rigen StatthaltereipostcnS unter die Verwaltung eines russischen General- GouverneurS gestellt werden. Damit wäre auch der letzte Schatten der 1815 feierlich von den Mächten Europas gMantirttn Selbstständigkeit jenes küm merlichen RcsteS deS alten LarmatenreichS verschwunden, daS unter dem Na men „Congrcßpolen" wenigstens noch auf der Karte figurirte. Egypten. Kairo, 21. Nov. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich wurde bei dem gestrigen Theaterbesuche mit lebhaften Zeichen der Sympathien vomPubli- eum empfangen. Heute wird Se. Majestät Alt-Kairo, einige Moscheen, den alt-pharaonischcn Nilmesscr und das cgyplischc Museum besuchen und unter der Führung deS Orientalisten Brugsch eine Nielfahrt unternehmen. Morgen findet ein Ritt zu den Pyramiden von Sakarah und Gizeh, übermorgen die Abreise statt. Reichskanzler Graf Beust und SectwnS-Chef v. Hofmann wer den die Rückreise wahrscheinlich über Brindisi und Florenz antreten. Mönigrelcd Sachsen Dresden, 25. Nov. ES soll nun definitiv bestimmt sein, daß daS abgebrannte Hoftheatcr nicht auf dem alten Platze aufgedaut, sondern weiter zurück in die Zwinger-Anlagen g lückt wird. Ein Theil dcr Anlaacn sowie der Zwingertelch n ürde dadurch verloren gchcn, aber im Interesse des Mu seums hat man sich zu dieser Verlegung deS TheatergebäudcS cntchlosscn. AuS der Lausitz, 21. Nov. In unserer Provinz herrscht gegenwärtig eine politische Stagnation in politischer Beziehung. Selbst die Verhandlungen unsrer LandtagSadgeordncten finden bei dem besonnercn Theile unsrer Bevöl kerung keinen Beifall, da die Sonderintcresseu einer gewisscn Partei und daS gtundsätzliche Bestreben, der Regierung Verlegenheiten zu bereiten und die Souveränität Sachsens zu untergraben, nur zu dcutl ch erblick». Die Anträge auf Verkauf der Kammergüter, dieser theilweften Grundlagr deö LandeScreditS, auf Veräußerung der höchst rentablen Eisenbahnen, die Frage über den Auf bau deS HoftheaterS, die P.titiomn auf obligatorische Einführung der Civil- edc und der Religionsfreiheit geben Zeugniß davon, was man von unsern Dolksvertstlern zu erwarien hat, und was man von ihnen zu verlangen sich nicht entelödet. Die Kammerverhandlungen weiden nur von den „Bautzner Nachrichten" wenn auch rhapsodisch, doch aber unparteiisch mitgethcilt, wäh rend das „Oberl. VollSblatt" in »er Regel lediglich die zur Verherrlichung der Na io> al Liberalen dicnenden Anträge in die Oeffentlichkcit gelangen läßt und die Gegenpartei womöglich in den Schatten zu stellen, oder zu verdäch tigen sucht. gebracht zu habt». Der Gegenstand ihrer glühenden Eifersucht, en Mann von 30 Jahren, erzählt den Hergang der Sache in folgender Weise: Am 19. September ging ich in Gesellschaft cineS Freundes und einer Dame in eine meiner Wohnung gegenüberliegende Restauration. Als ich gegen zwei Uhr mit dcr Dame daS Local verließ, erhielt ich, an der Thür meiner Woh- nung angelangt, drei Mcsscrstichr. Ich bin vollkommen überzeugt, daß Cle mence, als sie in die Nähe meine- Hause- kam, durchaus nicht die Absicht hatte, ein Attentat auf mich zu begehen, und daß sie erst, als sie Fräulein Stephanie in der Restauration neben mir sitzen sah, den Kopf verlor und da- Messer kaufte, mit dem sic nach mir sticß. Clemencc ist cin Weib, daS ich schätze; ich bin ihr vielen Dank schuldig, denn sie bot mir die Mittel zur Vollendung meiner Erziehung. Ich bin betrübt über daS Geschehene. — DaS ganze Interesse concenlrirt sich nun auf die Aussage der Angeklagten. Eie erzählt mit vor Bewegung zitternder Summe: Vor zehn Jahren lernten wir uns in einer Modewaaren-Handlung kennen, wo wir beide bedienstet waren. Unsere Beziehungen zu einander waren schuld, daß ich meine An- stellung verlor. Ich fand nun in einem Modems mzin in der Rue de Pois« svnniere einen Platz, woselbst ich drei Jahre blieb; dann trat ich in einen anderen Laden ein und blieb daselbst fünf Jahre. Dieser Herr hat mir nicht versprochen, mich zu hcirathen, und ich habe dieö auch niemals angestrebt. Ich liebte ihn, er liebte mich; ich ver an te nicht mehr und war glücklich. Vor einem Jahre hat er mich jedoch verlassen; ich litt Fotterqualen bei dem Gedanken, daß er vielleicht eine andere Geliebte habe, una wollte mir darüber Gewißheit veischaffen, um jeden Preis. Ich folgte ihm nun bald zu Wagen, bald zu Fuß, oder ich verbarg mich in der Nähe seiner Wohnung, um ihn zu überwachen. In derselben Absicht ging ich am 19 September an seiner Wohnung vorüber, da sah ich ihn in Gesellschaft eines seiner Freunde und einer Dame bei einem Reyaurant eintreten. Nicht wiffcnd, ob die Lame seine Geliebte sei oder die seines Freundes, stand ich auf der Straße und wartete. Ich litt furchtbar und fühlte, daß ich jeden Halt verloren. Lebensmüde und gebrochenen Herzens sann ich auf ein Mittel, meinem elenden Dasein ein Ende zu machen. Ein schon früher gemachter Versuch, mich in meinem Zim mer zu ersticken, mißglückte. Da kam mir der Gedanke, mir ein Messer in» Herz zu stoßen; ich kaufte mir ein Messer, ich war nicht mehr Herrin mei ner Sinne, ich wußte nicht, waS ich that; ich dachte nur an das Eine: ob jene» Weib seine Geliebte sei, und während ich sie durch daS Fenster ansah, blickte sie verächtlich auf mich herab, und eS schien mir, als ob sie meiner spottete. So wartete ich halb wahnsinnig wenigstens zwei Stunden. End lich kam sein Freund heraus und ent,ernte sich. Bald nach diesem kam er und mit ihm jene Dame. Nun überzeugt, daß sie seine Geliebte sei, warf ich mich auf ihn. Ich hatte den Kops vollständig verloren und weiß nicht mehr, was geschah. Erst als ich auf die Wache gebracht wurde, hörte ich Jemanden die Worte sprechen: DaS Messer ist blutig. — Präs: Sie haben ihn mit dem Messer gestochen. — Angell.: Ich weiß eS nicht, mein Herr! — Präs.: Glücklicherweise war der Stoß nur schwach. — Sämmiliche Zeu gen äußern sich über die Angeklagte aufs günstigste. Ihre letzte Arbeitgeberin rühmt sie als eine vortreffliche und"flcißige Arbeiterin, deren Charakter jedoch ein wenig aufbrausend »ei. Der Staatsanwalt hielt die Anklage aufrecht und verlangte ihre Verurtheilung, daS Strafmaß dem Gerichtshöfe überlas send. Der Vertheidigcr empfahl die Unglückliche der Milde dcS Gerichts hofes, welcher d e Angeklagte zu 100 Francs G ldstrafe verurtheilte. Dieses milde Unheil wurde von den zahlreichen Zuhörern mit lauten Aeußerungen der Befriedigung auf'rnommen. Cl menet verließ bewegt den GerichtSlaal. O e r t » « cy e ». Lößnitz, am 27. November 1869. Heute Morgen gegen Uhr brach auf bisher noch unermittclte Weise im Hause deS SchlossermeisterS Ernst Seinige am niederen Thore Feuer aus, welches sich auf daS Srini.,'sche HauS beschränkte, und dasselbe total einäschertt, während die an dasselbe ang bauten Wohngebäude deS SchuhmachermeisterS Thierfelder und deS WeißgerbcrmcisterS Härtel nur partial beschädigt wurden. Ein wahre- Wunder ist eS zu nennen, daß da- Feuer bei der halb- massiven Bauart der in diesem Stadtthcile belegenen G-bäude mit theilweise hölzernen Seiten- und Hintergebäuden, nicht größere Dimensionen annahm, und nicht rühmend genug kann die Thätigkeit und der Muth der Löschmann schaften, insbesondere wer der freiwilligen Feuerwehr anerkannt werden, dcr eS hauptsächlich zu danken ist, daß größeres Un lück verhindert wurde. Möchte daS letzrgenannte Institut immcrmthr und kräftiger sich entwickeln, und ihm immer mehr di jrnigc «nrrkennung zu Theil werden, deren eS sich im hoben Grade verdient mach». X. Urtheile über den Ameisen-Kalender für 1870. „Er (dcr Ameiscn-Kalenber» bringt eine fesselnd geschriebene historische Erzählung: „Zwischen Nacht und Morgen, oder der Kaiser und der Spiel mann", die untern vollen Beifall gefunden. „Seine launigen Bilder, heitern Scherze und hübschen Couplet» geben viel Stoff zum Lachen und können wir denselben bei dem billigen Preis von 5 Ngr. nur empseklrn." Dauer durch den berühmten Indischen Ertraet beseitigt. Derselbe verhindert da» schmerzhafte Aus ziehen der Zähne und übertrifft seiner nie fehlenden Wirkung wegen alle derartigen Mittel. Zu haben in Flaschen 4 b und 10 Sgr. in dem alleinigen Depot« für (9001—6) Wien« Banknoten 1 Gutveu IS Stgr- 4 Vs. Ein Mädchen, zuweisen hat, wird bei gutem Lohne zu Neujahr durch die Expedition diese» Blatte» in Schneeberg zu wichen gesucht. (9638—39) Zahnschmerzen stÄten Zähne« augenblicklich und schmerzlos für die F - u i i l e t o » * Eine interessante Verhandlung sand am 19. d. M. vor dem Zncht- polizcigerichte zu Paris statt. Clemence Mansiaux, eine 33jähiige Modistin, ist an^cklagt, ihrem chcmaligtN Geliebten aus Eifersucht drei Messtrstiche bei- MP-ZwtttMMeftmglArM haltender Beschäftigung m Aeeord-Arbett treten in dcr (9753—54) Biirstenfabrik z» Klobenftein. Mühlen-Verkanf. Ein in bester Mahllage gelegene» städtisches Mühlengrundstück mit 2 amerikanischen Gängen, schwunghaft betriebener Bäckerei, stet» auShaltender Wasserkraft, neuen massiven Wohngebäuden mitWa- grnremise und Stallung zu 4 Pferden ist veränderuügshälbec zu verkaufen und ertheilt nähere Auskunft hierüber Moritz Gerber in Ane. M: Nicht zu übersehen. ^8 Unterzeichneter macht bekannt, daß er mit ei ner großen Auswahl schönerWeihnachtS-Spiel- waaren eingetrosfen ist und seldige im Ganzen, sowie im Einzelnen billigst verkauft. (61—64) Grünhain Fr. Auguft Mülle», genannt Baron. servier* wird im Ganzen und Einzel« neu verkauft. Nähere» in der Expedition diese» Blatte» in Schneeberg. Reiheschank zu Schneeberg. Bruunbier schänken: Hr. Schneidermstr. Piefkh am Kirchplatz u. Hr. BahnhofSgeh. Weiß a. Stolluhof. Weißbier: Hr. Schänkwirt-Eger am Stollnhof. Lagerbier Wittwe Gläßer beim Klempnermeister Albert in der Mariengaffe. 1 «out»» or ü Thlr. IS Stgr. S» Pf.
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