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Sächsische Dorfzeitung : 10.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189901104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990110
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-01
- Tag1899-01-10
- Monat1899-01
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 10.01.1899
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Beilage zu Nr. 4 der „Sächsischen Dorszeitung" vom 10. Januar 1899. geordnete der Landgemeinden, Rentier Gysae in Serkowitz und Kaufmann Rothe in Radebeul als Vertreter der Höchstbrfteuerten, sowie AnstaltSdirektor Schnorr von Carol»« feld in Loschwitz und Graf von Brütt in SeilerSdvrf als freigewählte Abgeordnete. Die Abgeordneten Rempelt und von TarolSfeld gehören schon seil 18 Jahren (so lang; wie die Neustädter AmtShauptmannschaft besteht), Gysae seit 16 Jahren dem Kollegium an. Statutengemäß au«, zuscheiden haben Ende 1901: die Abgeordneten Paula-, Hendrich, Rothe und von Brühl, Ende 1904: die Ab geordneten Rumpelt, Haffe, Gysae und von TarolSfeld. Die erste Sitzung dieses Bezirksausschusses findet am Frei tag dieser Woche (13. Januar) Bormittag 11 Uhr statt. Bei den Berhaudlunge» diese» Kollegium» werden die jeweiligen juristischen Beamten der AmtShauptmannschaft al» Referenten und Berather ohne Stimmrecht zugezogen, so daß nur die Mitglieder de» Bezirksausschusses und der Vorsitzende AmtShauptmann oder dessen Stellvertreter über eine Borlage abstimmen. Bei Stimmengleichheit ist die ! dem Borfitzenden zustehende Doppelstimme für oder gegen entscheidend. — Der erste diesjährige Dresdner Roßmarkt wird am 25. und 26. d. M. in den Räumen deS hiesigen Schlachtviehhofes, Leipziger Straße 8, abgehalten werden. — So'ern die jetzt herrschende milde Witterung an- dauert, wird der Personen- und Frachtenverkehr der sächs.» böbm. Dampfschifffahrt Mittwoch, den 11. d. M, vor läufig auf der Strecke DreSden-Pirna wieder ausgenommen. — Die Fahrzeiten werden noch separat bekannt gegeben. — In der Angelegenheit der geplanten elektrischen Straßenbahn von Loschwitz über Pillnitz nach Copitz bezw. Pirna find in letzter Zeit verschiedene Nachrichten in die Orffentlichkeit gelangt, die mit den thatsächlichen Verhältnissen nicht überernstimmen. Hierzu ist, wie der „Pirn. Anz " schreibt, zu bemerken, daß die Petition um Genehmigung de» Baue- einer elektrischen Bahn aus dem rechten Etbufer von Pillnitz nach Copitz, welche unter dem 8. Januar 1898 an vaS königliche Ministerium deS Innern und die beiden Ständekammern des Königreich» Sachsen gerichtet war, bereit» die Linie Pillnitz Oberpoyr tz Copitz im Auge hatte. Diele Petition war unterzeichnet von den Vorständen der Gemeinden: Pratzschwitz. Großgraupr, Neugraupa, Borderjeffen, Bonne witz, Liebethal, Hinterjeffen, Doberzeit, Zatzschke, Posta, Mockethal, Birkwitz, und Söbrigen. Wenn man auch damals schon geneigt war, die Linie läng« der Elbe über Söbrigen, Birkwitz und Protzschwitz zu befürworten, so stimmten doch selbst auch diese Gemeinden ,m Interesse der 12 anderen genannten, nördlich gelegenen Gemeinden für die Linie Pillnitz-Oberpoyritz-Gcaupa Copitz Die Orte Söbrigen, Birkwitz und Pratzschwitz liegen überdies an der Elbe, find also durch den Dampfschiffsverkehr fast immer in bedeutend günstigerer Lage, als die landeinwärts gelegenen G'mernden. Zu bemerken ist immer, baß bei einer elektrischen Bahnverbindung auf dem rechten Elb- ufer in erster Reihe wirthschaftliche Interessen in Frage stehen, welcher Punkt auch in der neuer dings wieder dem königl. Finanzministerium von den obengenannten Gemeinden unterbreiteten Petition be sonders betont worden ist. Das Blühen des mit allen Mitteln de- Verkehrs verschwenderisch ausgestatteten linken ElbuferS mußte nothwenvig den werthschaftlichen Rückgang des gänzlich vernachlässigten rechten Eibusers im Gefolge haben, da letzteres gegen ersteres konkurrenzunfähig ge worden ist. Schließlich sei noch bemerkt, daß das Projekt der Erbauung einer Drahtseilbahn auf den Po»S- berg schon mehr als 30 Jahre alt ist und daß rS da mals, wie auch heute, der Hebung der wirthschaftlichen Verhältnisse der Bewohner de» Plateau» deS PorSberges dienen sollte, nicht etwa nur der Förderung de» Touristen verkehrs nach einem freilich mit Recht berühmten Aus sichtspunkt der Umgebung Dresdens. Die bevölkerten Dörfer deS Plateau» de» PorSberge», u A. Krieschen- dorf, Maltzschendorf, Schönfeld, Cunnersdorf, Schullwitz, Eschdorf, Reitzendorf, Zaschendorf rc. find bl» jetzt darauf angewiesen gewesen, ihre Kohlen z. B. auf schwierigen Gebirgswegen, vier Pferde vor dem Wagen, sich zuführen zu lasten. Eine Entw cklung der Industrie war deshalb bisher auf dem Plateau des PorSbergeS unmöglich. Sollte daS Projekt einer Drahtseilbahn Oberpoyritz-PorS- berg sich verwirklichen, so wäre diesem Uebelstande sofort abgeholfen; eine weitere elektrische Verbindung von Ober- poyritz nach der Elbe, ev. nach Söbrigen, würde es dann möglich machen, auch jenen hochgelegenen Ortschaften billig Kohlen direkt von der Elbe zuzuführen; damit wäre ihr Erblühen, ihr wirthschaftlicher Fortschritt gesichert. — Die Zahl der Ehescheidungen, welche in Sachsen zur Kenntniß der Pfarrämter gelangten, ist von 818 im Jahre 1896 auf 888 im Jahre 1897 gestiegen. — Die Falb'schen Wetterprognosen zeichneten sich auch im Monate December wiederum durch völlige Unrichtigkeit au». Am 10. December prophezeite Falb „für die nächsten Tage Zunahme der Trockenheit und Kälte bis zum 18-, worauf auSgebreitete und ziemlich ergiebige Regen- und Schneefälle bei verhältnißmäßig hoher Temperatur eintreten". In Wirklichkeit war da- Wetter feucht und ungewöhnlich warm bi- zum 18.; Regen fiel an den Tagen von 14. bi» 20-, dann aber wurde e- trocken und statt der verhältnißmäßig hohen Temperatur, die Falb in Aussicht stellte, trat Frost ein. Falb prophe zeite dann: „Bom 25. an ist wieder stärkerer Temperatur- fall und trockenes Wetter bi» zum 28. zu erwarten." Aber jetzt begann die Temperatur abermal» zu steigen und e» stellte sich Regen, sowie Schnee ein. Die von Falb angegebenen Wetterregeln, auf die er seine Prophe- zeihungen gründet, haben fich bi» jetzt nicht bewährt und werden fich auch fernerhin nicht bewähren, da fie, wie jeder meteorologrsche Fachmann weiß, nur Hirngespinnste find. Sie haben genau den Werth der Prophezeihungen de» „alten Schäfer» Thoma»" und werden auch lediglich au» denselben Gründen wie diese in Umlaus gebracht. — Au» dem Gerichtssaale. Berurtheilt wurden: 1) der Reifende Ernst Loui- Herrmann wegen Mißhand lung und Bedrohung einer wehrlosen Frau zu 4 Monaten 2 Wochen Gefängniß; 2) wegen ruhestvrenden Lärm-, groben Unfug», bezw versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstand» und Beamtevbeleidigung die Handarbeiter Johann Paul Hableck zu 9 Monaten und Heinrich Bocker zu 12 Tagen Geläagniß und 3 Tagen Hast; 3) wegen gefährlicher Körperverletzung der 19 jährige Brauer Weidner zu 2 Wochen Gefängniß; 4) die Wasch frau Friederike Auguste Pink geb. Löser in Loschwitz, welche fich au» dem Schuppen einer Nachbarin Kohlenstückcheu im Werthe von 10 Pf. aneignete, zu einem Tage Ge fängniß; 5) wegen Beamtenbeleidigung in zwei Fällen der Pferdehändler und Kutscher Robert Karl Hubold zu 100 M. Geldstrafe; 6) wegen Unterschlagung von cirka 200 M dec Lagerist Friedrich Wilhelm Franz Schulze zu 3 Monaten Gefängniß. — Aus dem Polizeiberichte. Am Donnerstag Vormittag sprang vom Terraflenufer au» ein 42 Jahre al,er Landmann, ler au cheinend geistig gestört war, in die Elbe. Man fuhr ihm in einem Kahne fosort nah und e» gelang, ihn zu retten. — In einem HauSgrundstücke der großen Brüdergaffe stürzte am Dienstag eine 50 Jahre alte Frau auf der Treppe. Sie trug einen Unterschenkel bruch davon. — Auf der Marschallstraße wollte am Donnerstag ein 29 Jahre alter Geschäftsreisender einen im Gange befindlichen Straßenbahnwagen besteigen. Dabei kam er zu Falle und verletzte fich im Gesichte. — Auf der Radeburger Straße verunglückte am Donnerstag Nach mittag ein 49 Jahre alter Kutscher. Er wurde von seinem eigenen Wagen überfahren. Der Tod trat als bald ein. — Loschwitz. In der am 4. d. M. abgehaltenen ersten diesjährigen Gemeinderath-sitzung kam nach den üblichen Begrüßung»- und LankeSworten de» Vor sitzenden der Jahresbericht über die Thäiigkeit deS Ge- weinderaths und der Gemeindeverwaltung im Jahre 1898 zum Vortrag, auS welchem wir u. A. entnehmen, daß fich am 31. December 1898 aus Grund ter amtlichen Emwohner- zählung in Loschwitz 1179 Familien mit 4535 Personen, sowie 1525 ledigen Personen, einschließlich 385 Dienst boten, mithin 6060 ständige Einwohner aufhielten. Gegen die Volkszählung vom 1. December 1895 ist die Ein wohnerzahl um 1196 Personen gestiegen, daS heißt 24V, Proc. in 3 Jahren. Der Gksammlverkehr auf der Elbbrücke stellt fich auf 1 834,196 gezählte Fußgänger, 846,000 Straßenbahn-Passagiere, 341,460 Abonnenten, zusammen 3,021,656 Personen, gegen 2,695,054 Per sonen im Jahre 1897, mithin 326,602 Personen mehr. Die Einnahmen betrugen zusammen 93,999 M 68 Pf., gegen 84,098 M. 20 Pf. im Vorjahre, mithin 9901 M. 48 Pf mehr gegen 1897. In dieser Sitzung wurde weiter ein Schreiben des Betriebsamtes de- Dresdner Raihes über den starken Gasverbrauch der GaSlateruen aus der Elbbrücke verlesen. Weiter gab noch ein Brief de» Civilingenieurs Hempel in Berlin, der daS hiesige Wasserwerk erbaut hat, Verarlassung zu einer lebhaften Debatte und wurde schließlich beschlossen, die Zurückzahlung deS 2000 M. betragenden KautionSresteS zu beanstanden. — Weißer Hirsch. Die erste diesjährige Ge mei nderathssitzung fand am 4 d. M. statt und wurde vom Gemeindevorstand Großer mit einer warm empfundenen Begrüßungsansprache eröffnet Nach ver schiedenen Mittheilungen wird n. A beschloßen, den Vor sitzenden zu beauftragen, wegen Schaffung eine» Nach trages zum Anlagenregulatio, auf Grund dessen Besitzer unbewohnter Hau»- und unbebauter Bauflellengrundstücke nach dem Zeitwerth der Grundstücke zu den Gemeinde anlagen herangezogen werden können, mit der kgl. Amts- havptmannschaft Fühlung zu nehmen. Nachdem der hiesige Gemeindekassirer Arnold zum Gemeindevorstand von Tolkewitz gewählt worden ist, macht fich die Neu besetzung der Stelle, mit welcher die Stellvertretung de- kgl. Etande-amt- verbunden ist, nöthig und wird be schlossen, diese Stelle für 15. April mit einem jährlichen Gehalte von 1200 M., welcher durch jährliche Zulagen von 100 M. bis auf 1500 M. steigen soll, neu auSzu- schreiben. Außerdem soll der neue Kasfirer für Ver waltung der Sparkasse jährlich 100 M., für das Proto- kollire» in den Gemeinderath-fitzungen 30 M. und an Zählgeld 20 M. erhalten. Der anzustellende Kasfirer soll nicht unter 25 Jahre alt sein und 2000 M. Kaution hinterlegen. Die hiesige Sparkaffe hat in den 5 Monaten ihre» Bestehens 15,140 M. an Einlagen in 187 Beträgen zu verzeichnen gehabt. Endlich ist der Gemeinde Weißer Hirsch von Frau Emma Schulhoff in Berlin zur Er innerung an ihren verstorbenen Ehemann, den bekannten Komponisten Professor Iuliu» Schulhoff, ein Geschenk von 1000 M. zugegangen, welche» unter dem Namen Schul hoff-Stiftung mit Dank angenommen wird. — Weißer Wirfch. Selbst in Australien hat man Kenntniß davon, daß hier noch ein Jugendfreund BiSmarck'S lebt, der ganz besonders bei der feiner Zeit von Roon durchgeführten Reorganisation der Armee die rechte Hand diese» Krieg»mivister» gewesen und dem daher ein nicht gering anzuschlagende» Verdienst an der Wiederaufrichtung de- Reiche- zusällt. E- ist die- der Geh. Krieg-rath a. D. Müller, der im kommenden Februar 90 Jahre alt wird und körperlich wie geistig noch von wunderbarer Frische ist. Ein australischer Journalist, W. Schaumburg, hat im Jahre 1889 den Geh. Krieg-rath in seiner Wohnung hier besucht und gedenkt in der zuletzt angekommenen Nummer der „Deutsch-australischen Post" dieser Bekannt schaft in höchst ehrender Weise. Auch wir wünschen und hoffen, daß wir diesem Mitarbeiter au- großer Zeit, de« Freunde und Genossen fast aller unserer schon Heim gegangenen großen Nationalhelden, noch den Tentenar- kranz reichen können. — Schönfeld b. Dresden, 6. Januar. Gestern Nachmittag hatten wir Gelegeuheit im benachbarten Weißig der Beerdigung einer jungen Mutter beizuwohnen. Machten schon die sonst üblichen Feierlichkeiten auf ein warm- empfindende- Herz einen ganz bedeutenden Eindruck, fo kam die- noch mehr zur Geltung, al- der hier in Krage stehende Todesfall sogar für Fernstehende ein erschütternder war. In welch' liebevoller Art und Weise e» der dortige Ort-geistliche verstand nicht nur dem greisen Bater, son dern auch dem schwer geprüften Gatten und den drei Kinderchen, von denen die älteste Tochter Oster» konfirmirt werden soll, sowie auch den übrigen zahlreich erschienenen Leidtragenden Trost zu spenden, braucht nicht näher be leuchtet zu werde», denn selbiger ist weit über die Grenzen seiner Parochie hinau- durch die ersprießlichste Thätigkeit bekannt. Dem Schreiber dieser Zeilen kommt e- in der Hauptsache darauf an, der Mitwirkung einer au» hiesiger Gegend zusammengestellten Kapelle bei der Trauerferer zu ! gedenken. Der hinterlassene Gatte, selbst Musiker, wurde ! durch die letzte Ehrerweisung seiner Kollegen der ihm so jäh entrissenen treuen Lebe, -gefährtin gegenüber auf dem schweren Gange theilnehmend begleitet, wobei die erwähnte Kapelle den Chopin'schen Trauerwarsch spielte. Obgleich nun Schreiber dieses über eiue derartige Leistung seinem Zweifel Ausdruck verliehen hatte, sieht er fich jetzt ge- zwuogen, diesen Wort für Wort zurückzunehmeu und kann , nur einem lobenden Erstaunen Platz gewähren, dem fich gewiß sogar jeder mehr Mufikverständige auschließen i wird. — Oberlößnitz. Im hiesigen Etablissement „Zum Russen" hielt die von Lehrer Schleinitz geleitete Gruppe „Lößnitzortschaften" de» evangelischen Arbeiterverein» am Hohenneujahr ihre Weihnachtsfeier, bestehend in Ansprachen, Gesang-vorträgen und theatralischen Darbietungen ab. § Die Festrede hatte Lehrer Freudenberg übernommen, während die Gesäuge von dem unter Dinktton des Lehrer- Flade ! stehenden Gesangverein „Eintracht" ausgeführt wurden. Auch eine von Frau Bahnasfistent Weißig geleitete Kinder, aufführung fand allgemeinen Beifall. Den Schluß der - Feier bildete eine gegenseitige Beschenkung. — Schandau, 7. Januar. Ein besonder- günstiger Fang gelang am Donnerstag in dem Kirnitzschbache. Lm Lachs Clrutts sulsr) von gegen 20 Pfund ging in die Netze. In früheren Jahren kam rS öfter- vor, daß man i diefen werthvollen Süßwasserfisch rn unseren heimischen Gewässern antraf und fing, jetzt gehört eine derarttge Beute schon zur größten Seltenheit. — Auch der Kirnitzsch. bach gehört zu den GebirgSwässern, in denen noch die ! Forelle in großer Menge anzutreffen ist Exemplare von 1^,-2 Pfund fängt man öfter-. Gegen 1000 Stück diese- schmackhaften SpeisefischeS liefert die Knnitzsch jährlich. — Lausigk, 6. Januar. Gestern wurde in der Hunger'schen Thongrube der 16 jährige Sohn der Wittwe Müller aus Buchheim von einer niedergehenden Erdwand verschüttet und auf der Stelle getödtet. — Beiersdorf bei Werdau, 6. Januar. Vor gestern früh wurde der 57 jährige Berginvalide Schmutzler unweit vou hier erstarrt aufgefunden, so daß der Tod bald darauf eintrat. Schmutzler ist Vater von neu» Kindern. — Wünschendorf, 6. Januar. In vergangener Nacht gegen '/,1 Uhr wurde zwischen Chursdorf und Teichwolframsdorf der Barbirgehilfe Kapp von hier todt aufgefunden. Ter Unglückliche ist wahrscheinlich durch den abends 11 Uhr 16 Min. vou hier nach Werdau ab gehenden Perfonenzug überfahren worden. Land- und Dolkswirthschaftliches. — Aus dem Berliner Schlachtviehhofe standen am 7. Januar zum Verkauf: 3919 Rinder, 1010 Kälber, 7989 Schafe, 7079 Schweine. Man zahlte für Rinder: Ochsen 1. Waare 61 — 65, 2. Waare 56—60, 3. Waare 54—55, 4. Waare 48—53 M., Bullen 1. Waare 57—62, ! 2. Waare 54—56, 3 Waare 48—52 M., Färsen und Kühe 1. Waare 54—55, 2. Waare 52—53, 3. Waare i 50-52, 4. Waare 46—48 M.; für Kälber: 1. Waare ! 72—75, 2. Waare 65—70, 3. Waare 58—64, 4. Waare (Fresser) 42—49 M.; für Schafe: 1. Waare 58—60, 2. Waare 52—56, 3. Waare (Merzschafe) 46—50 M.; Holsteiner und Niederung-schafe (Lebendgewicht) M.: für Schweine: 1. Waare 54 — 55, Käser —, 2. Waare 52—53, 3. Waare 50—51, Sauen 48—51 M. — DaS Rindergeschäst wickelte fich ruhig und fest ab; e» wurde ziemlich ausverkauft. Der Kälberhandel gestaltete fich ruhig. Bei den Schafen war der Geschäftsgang ruhig; e- blieb ein kleiner Ueberstand. Der Schweinemarkt ver lief ruhig und wurde geräumt. — Saatenstand und Getreidehandel in Rußland. AuS Nicolajew, den 30. December 1898, wird berichtet: Der Stand der Wintersaaten kann zur Zeit in hiesiger Gegend al» befriedigend bezeichnet werden. Die Borräthe in Weizen find jetzt ziemlich bedeutend; eS ist in diesem Artikel trotzdem wenig Geschäft zu verzeichnen, da die hiesige» Inhaber, ebenso wie die Laudwirthe über haupt. im Frühjahr auf höhere Preise rechnen »nd des halb nicht verkaufen wollen. — In Roggen ist da- An gebot klein bei ganz geringen Borräthen. — Gerste wird etwa» mehr angeboten, aber zu Preisen, welche in den Konsumländern noch nicht zu erzielen find. — Jauche gruben. In der Landwirthschaft find die Jauchegrubrn von derselben Wichtigkeit wie die Dünger gruben. Sie dienen zur Ausnahme te- flüssigen AuS- würfe» (Harn) der Tyiere. Nicht überall werden jedoch I diese flüssigen Stoffe in besonderen Gr»ben gesammelt,
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