Sächsische Dorfzeitung : 29.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189907298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990729
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-29
- Monat1899-07
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- Sächsische Dorfzeitung : 29.07.1899
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Zweite Beilage zu Nr. 88 der „Sächsischen Dorszeitung" vom 29. Juli 1899. Dona nodi8 paoora. Eine Künstlergeschichte von Ernst Verger. (Nachdruck verboten.) Die keine Stadt N. befand sich in großer Auf regung. Der berühmte Tenorist Sq. Leopardi hatte sich bereit finden lassen, auf feiner Wintertournöe auch in N. ein Koncert zu veranstalten. Der Sänger traf erst am Nachmittag de» Koncert- tage- ein. Gg. Leopardi war eine hohe, männlich schöne Erscheinung, mit einem charakteristischen Gesicht, in dem sich Liebenswürdigkeit aber auch Künstlerstolz offenbarten. Im Hotel bezog er ein vornehme- Logi», in daS ihn der Wirth unter vielen Ehrenbezeugungen geleitete, Eg. Leopardi wünschte bis zur Koncertstunde zu ruhen, ersuchte aber doch den Wirth, ihm bei einer Flasche Wein ein wenig Gesellschaft zu leisten, da er mit ihm .zur Orientirung" ein Weilchen über die gute Stadt N. plaudern möchte. Der Künstler warf sich in einen Fauteuil in der Nähe de« Fenster« und Uetz seine Augen über den Marktplatz schweifen, während der Wirth über die Ent- Wicklung de« Orte« in den letzten sechs Jahren — so lange besaß er erst das Hotel — berichtete. .Lebt der Hegens okori Witte noch?* fragte der Fremde plötzlich. Der Wirth trat vor Ueberraschung eiu paar Schritte zurück. .Den kennen der Herr Kammer sänger?" .Er ist mir als tüchtiger Musiker bekannt." .Ganz recht; ja freilich lebt er noch und ganz kürzlich ist er sogar von der Regierung ausgezeichnet worden: er hat den Titel Musikdirektor erhalten." .DaS freut mich", rief der Sänger lebhaft, .da» hat er verdient. Den muß ich sehen." .O, da« wird schon heut Abend der Fall sein. Der Herr Musikdirektor versäumt kein Künstterkoncert. Er sitzt immer mitten in der ersten Reihe vor dem Podium und wird dem Herrn Kammersänger sogleich auffallen: nicht sehr große Figur, aber langes, graues Haar, bis über den Nacken und trotz seines Alters noch feurige Augen." .DaS will ich glauben", erwiederte Leopardi und setzte ganz unvermittelt hinzu: .Und giebt eS hier noch einen Kausmann Bergheim? Man sprach mir von einem solchen Geschäft." .Dann muß eS wohl vor meiner Zeit hier be standen haben", sagte der Wirth; .ich fand eS bei der Ucbersiedelung nach N. nicht mehr vor und e« ist auch keine solche Firma inzwischen gegründet worden." Leopard» blickte einen Augenblick vor sich hin, dann dankte er dem Wirth und entließ ihn. Allerlei Erinnerungen gingen dem Sänger durch den Kopf — er wanderte in Gedanken eine weite Strecke in seinem Leben zurück.... Dreißig zählte er nun und acht zehn zählte er damals.... Der Saal war am Abend überfüllt und ganz be sonder« eifrig applaudirte ein alter Herr m der Mitte der ersten Sitzreihe — der mit dem langen grauen Haar und den feurigen Augen. Leopardi verneigte sich gegen diesen ganz besonders freundlich, was allgemein auf fiel. Plötzlich haftete sein Auge auf einer schwarz ge kleideten weiblichen Gestalt vorn aus der rechten Sette — bleiches, reizvolles Gesicht, üppiger brauner Haar, wuchs, glänzende Augen. Die Dame mochte etwa 28 Jahre alt sein. Sie zog den Künstler offenbar an, denn immer wieder irrte sein Blick zu ihr. Am andern Tage gegen Mittag sandte der Künstler an den Musikdirektor Witte eine Visitenkarte mit der Anfrage, ob dieser ihn wohl empfangen möchte. Der Bote kam ettendS mit dem Bescheide zurück, der Herr Musikdirektor fühle sich sehr geehrt und stehe dem Herrn Kammersänger jederzeit zu Diensten. In ersichtlicher Erregung trat Leopardi bei Witte ein und rief, noch ehe dieser ein Wort der Begrüßung hervorgebracht, ihm beide Hände entgegenstreckend: .Lieber Meister, erkennen Sie mich denn gar nicht?" Der alte Meister war ganz verblüfft. .Wie könnte ich ... wie sollte ich ... ein so berühmter Künstler.." stotterte er. .Ich bin ja Heinrich Werner, Ihr einstiger Ge- sangSschüler!" .Werner. . . nein ... wie wäre das. . . Herr Leopardi . . .Ein Künstlername. Aber wie ist eS Ihnen seit dem ergangen? Immer noch liegens eliori, immer noch das heilige Feuer für die Kunst?" .Immer noch! Ist daS eine Ueberraschung! Ich bin ganz auS dem Häuschen? Aber warten Sir! Ein kleines Frühstück . . . freilich ein so verwöhnter Künstler . . . aber schließlich . . ." Und bei dem Frühstück erschloß der Sänger dem Alten sein Herz. Damals als Gymnasiast hatte er Witte« Unterricht im Gesang empfangen. Mit siebzehn Jahren war der junge Werner in den freiwilligen Gk- sangSchor der Pfarrkirche eingetreten, den Witte leitete. Bald stand er al- Solist in vorderster Reihe — neben einem jungen Mädchen von 15 Jahren, der einzigen Tochter deS angesehenen Kaufmanns Bergheim ... Im nächsten Jahre starb Werner « Bater — seine Mutter lebte schon längst nicht mehr — und der 18 jährige Abiturient kam nun zu einem Oherm in der Haupt stadt. Heinrich sollte nach dem Willen de« Vater« die Rechte stubiren; er machte auch den Versuch, aber bald erkannte er, daß die Musik sein Lebensberuf sei und wandte sich nun der edlen SangeSkunst zu, die ihn zur Höhe führen sollte. Eine glänzende Laufbahn al« Koucertsänger lag schon hinter ihm. Nun hatte Hu sr-usageu die Sehnsucht in seine Vaterstadt geführt. Er wollte die Stätten seiner Jugendzeit Wiedersehen, wollte unerkannt mit seiner Kunst vor seine Mitbürger treten. Und dann erkundigte er sich, wie am Tage vorher, nach dem Kaufmann Bergheim. Der Musikdirektor wußte Bescheid. Bergheim war vor etwa acht Jahren gestorben. Die Frau zog nach Auflösung der Firma mit der Tochter Emma zu Ver wandten in die Provinzialhauptstadt und starb dort vor Jahre-frist. Die Tochter bestattete die Leiche im Famttienerbdegräbniß zu N. und nahm, um den tobten Aeltern nahe zu sein, hier dauernden Wohnsitz. .Wie, die Tochter wohnt hier?* rief der Sänger hastig au«. .Allerdings, in einer keinen Billa vor dem Süd- Ihor. Uedrigen« hat die Dame nach wie vor must, kalische Neigungen. Gleich nach ihrer Rückkehr hierher trat sie wieder in meinen Kirchenchor — al« Solistin natürlich. Sie hat auch Ihr Koncert besucht —" .Wo saß sie, wie war sie gekleidet?" „Ei, ei", sagte lächelnd der alte Musiker, .Sie scheinen sich ja lebhaft für sie zu interessiren! Platz recht«, vorn, Kleidung schwarz. Sie trauert noch." Der Sänger war aufgesprungen. .Sie ist e«, ich habe mich nicht getäuscht! O liebster Meister, wollen Sie mein Beichtvater — auch in diesem Falle sein?" Und Werner-Leopardi erzählte, wie damal« die jungen Herzen sich gefunden — eine alltägliche Ge schichte. Ungewöhnlich war nur allenfalls die Situation. In den UebungSstunden, die der Kogons okori zur E'nstudirung der Meßgesänge mit den jugendlichen Sängern abhtclt, hatten Heinrich und Emma einander kennen gelernt. In diesen Stunden tauschten sie zuerst zärtliche Blicke und dann — zärtliche Briefe au«. Miteinander zu sprechen, ging nicht an. Miteinander nach Hause zu gehen, auch nicht. Sich Briefe durch die Post zu senden, war gefährlich. So wurden die Liebenden ihre eigenen Briefträger und daS hatte einen eigenen Reiz. Zur mündlichen Aussprache kam eS erst zwischen den Liebenden, al- Heinrich nach der Haupt stadt übersiedelte. Da trafen sie sich draußen auf der schönen Promenade und an der krystallklaren Quelle, die dort in einem von Linden gebildeten Rondell sprudelte, schwuren sie sich ewige Liebe und Treue. Heinrich gelobte rastlos zu streben und wrnn er ein Mann geworden, die Geliebte heimzuholen als seine Gattin. Und dann folgte, waS in solchen Fällen so ost folgt: in der ersten Zeit überschwänglicher Brief wechsel, dann Lauheit und zuletzt Schwelgen. DaS brausende Leben der Weltstadt stürmte auf den jungen Mann ein, — feine Briefe an Emma wurden seltener und hörten endlich ganz auf. Als die weite Welt sich dem fertigen Künstler erschloß, war die Erinnerung an seine Knabenjahre erloschen. Er kostete die Freuden dieser Welt in vollen Zügen, bis ihn in verhältmß- mäßig jungen Jahren Ekel überkam. Und da waren unwillkürlich seine Heimath und seine Jugendjahre vor ihm aufgcstiegen »n hellsten Farben und hatten ihm gewinkt und gewinkt, bi- er endlich gekommen. Aber waS nun? Er hatte daS Wort, das er damals der Jugendgeliebten gegeben, nicht gehalten; nun drängte ihn sein Herz, sie wiederzusehen — aber durste er noch vor sie hintreten? So ohne Weiteres jeden falls nicht. .Nehmen Sie die damals unterbrochene Korre spondenz wieder auf", rieth schließlich der Musikdirektor, „beantworten Sie von hier auS den letzten Brief der Dame, den Sie damals unbeantwortet ließen, sagen Sie ihr schriftlich kurz, was sie zunächst wissen muß und bitten Sie im Anschluß daran um eine Unter, redung. Einen anderen Weg weiß ich nicht." „ES ist der für mich allein mögliche", erwiederte der Künstler. Sie nahmen herzlichen Abschied. Werner begab sich ins Hotel zurück und schrieb und schrieb . . . Dann ging ein Bote mtt dem Brief nach der Billa vor dem Südthor. Es dauerte eine geraume Weile, bis er zurückkam. DaS Fräulein habe den Brief selbst abgenommen und gleich gelesen; eS müsse wohl er schrocken sein, denn eS sei sehr bleich geworden. Dann habe eS gesagt: „Eine Empfehlung, ich werde Antwort senden." Die Antwort blieb zunächst auS. Werner ver brachte eine sehr unruhige Nacht. Endlich am andern Morgen erhielt er durch die Post folgende Zeilen: .Geehrter Herr! Der Besuch eines so berühmten Künstlers wäre für mich ohne Zweifel sehr schmeichel, hast und ehrenvoll. Leider fühle ich mich aber nicht wohl und muß daher auf die mit zugedachte Ehre zu meinem Bedauern verzichten. Mit ergebenstem Dank Emma Bergheim." Werner traute seinen Augen nicht. DaS war eine Ablehnung in bündigster Form. Sein Stolz bäumte sich auf. Auf eine glühende Bitte um Ver zeihung diese kalte Abjagt! Die Dame zürnte ihm, sie hatte Grund dazu. Bei ruhiger Ueberlegung begriff er ihr Verhalten mehr und mehr, aber eS schmerzte ihn tief. Da war auch der alte Musikdirektor rathloS. .Ja, sie ist gar eigen geworden", sagte er, .sie lebt beinahe so abgeschloffen, wie eine Nonne, will keinen Verkehr." Ziemlich verdüstert schied Werner von seiner Heimathstadt. Ohne Freude an seiner Kunst gab er noch ein paar Koncerte, dann war er diese- Leden- unheilbar überdrüssig. Mehr al- einmal glaubte er im Zuhörerraum die Geliebte feiner Jugend leibhaftig zu erblicken — sie beschäftigte fort und fort seine Gedanken. Einer plötzlichen Eingebung folgend, ließ er zuletzt alle für die Tournöe noch in Aussicht genommenen Koncerte fallen und -- kehrte »ach N. zurück. Witte war nicht wenig erstaunt, al- der Künstler wieder bei ihm erschien und ihm bündig eröffnete, er habe der Kunst Batet gesagt und wolle fich nun tu seiner Vaterstadt al- Privatmann niederlaffen. Alle Einwendungen blieben eindrnckSlo». Werner miethete eine geräumige Wohnung vor der Stadt tu den lau schigen Anlagen. Natürlich «achte e» gewaltige- Auf sehen in der Stadt, daß thr berühmter Sohn zu dauerndem Aufenthalte zurückgekehrt war. Man drängte fich an ihn heran. Der Künstler zeigte fich indeß unzugänglich. Er wünschte nur Umgang mtt einer einzigen Persönlichkeit und dieser ward ihm versagt. Emma lebte nur in ihrem Hause und ihrem Garten. Werner hatte diese- .verwunschene Schloß" schon oft umwandert — zu verschiedenen Tageszeiten, stet- in der Hoffnung, die Bewohnerin durch irgend einen Zufall zu sehen, doch stet- umsonst. Eine Ge legenheit aber gab e« doch, ihrer ansichtig zu werde«: de- Sonntag» in der Kirche. Da wirke Emma auf dem Musikchor während de» Hochamte» al» Säogeri» mtt. Und Werner stand auf einer Ncbenestrade hinter einem Pfeiler und blickte unverwandt zu ihr hinüber, ohne daß sie selbst seiner gewahr wurde. Da» ging so eine Weile hin; plötzlich schien die Situation sich zu Gunsten Werner'« ändern zu wollen. Eine« Tage» theilte ihm der Musikdirektor, mtt dem er in künstlerischem Berkehr geblieben, mtt, daß er in seinen alten Tagen noch eine große Messe kom- ponirt habe, die er an einem der nächsten Sonntage in der Kirche aufführen wolle. Sie weicht von der hergebrachten Form in einigen Punkten insofern ab, al» an Stelle der Ehöre wiederholt Soli» gesetzt seien. Lr unterhandele bereit» mit einem namhaften Ora- toriensänger in der Hauptstadt, der die Tenorsolt» übernehmen solle. Besonderen Werth lege er auf da» „^gnus ckei" mit der innigen Schlußbitte: „vona nodis puosrn" (gieb un- Frieden), die sottfttsch varurt werden. Wie eia Blitz schoß e» da durch Werner» Hirn. .Liebster Meister", rief er feurig au», .ich schulde Ihnen so viel Dank von meiner Lehrzeit her; lassen Sre mich an Ihrem Ehrentage einen kleinen Theil da von abtragen, lassen Sre mich die Tenorsolt» m Ihrer Messe singen!" . Theuerster Freund, da» wollten Sie? Die höchste Ehre für mem Werk! Mit innigem Dank sage ich ja! — Aber", fügte der glückliche Komponist nach einer Pause zögernd hinzu, .auch Fräulein Bergheim singt mit — tue Sopranist»» — wird Ihnen da» nicht un bequem sein?" .O ganz und gar nicht", replicirte Werner. .Die Kirche »st neutraler Boden. Wir vereinigen un» dort »n der Kunst zum Lode de» Allmächtigen." An jenem Sonntag war da- Gotte-Hau» überfüllt. ES war bi- in die Borstadt hinein bekannt geworden, daß ein neues Werk de» allgemein beliebten kegens ekori zur Aufführung gelange und daß Leopardi- Werner bei dieser Gelegenheit wieder öffentlich auf treten werde. Natürlich hatte man letztere» auch Emma mitgetheilt, die nun mtt sehr gemischten Empfindungen da- Musikchor betrat. Er war schon auweseod. Drüben, wo der Männerchor seinen Platz hatte, stand er, dicht vorn an der Brüstung. DaS Blut schoß ihr ins Gesicht, als er fich, ihrer ansichtig geworden, tief verneigte. Sre dankte mit leichtem Senken de» Haupte» und blickte fortan unverwandt in ihre Noten. Wie wunderbar! Es schien, als ob die beiden seltsamen Menschen hier mit einander wetteifern wollten. Emma sang so herrlich, daß dem greisen Komponisten vor Rührung die Augen feucht wurden und Werner'» glanzvolle Stimme erfüllte den wetten Raum mit alle Hörer bezwingender Gewalt — ein Gottesdienst ohne- gleichen. Nun kam das „^gnus ckei" — diefe innige Bitte um Erbarmen, um Frieden. Witte hatte recht, wenn er dlefe» Musikstück besonder» liebte — e» war die Perle in seiner Messe. Der Chor sang die beiden ersten Theile — dann begann Werner'« Solo: „Vonn nodis pL66m". ES waren nur drei Worte, aber wie waren sie musikalisch illustrirt, wie erkangen sie in künstlerischer Steigerung immer sehnsüchtiger, immer dringender, immer flehender von den Lippen de» Künstlers! Er hatte sich während de» Bortrage- un willkürlich der Seite zugewandt, auf der Emma stand, al» gelte sein Gesang, seine Bitte nur ihr. Und lang sam erhob die Geliebte seiner Jugend ihr Haupt und sah hinüber nach dem Sänger — durch strömende Th änen. Plötzlich aber wankte sie und noch ehe ihre Nachbarinnen sie stützen konnten, sank sie ohnmächtig zu Boden. * * * Von nun an weilte Werner drei- auch viermal am Tage in Emma'» Billa. Wer sollte für die schwer Erkranke sorgen, wenn nicht er? Eine alte Hau»- hälterin und ein Dienstmädchen waren außer der Herrin die einzigen Bewohner de» Hause». Ohne fich Wetter zu legitlmiren, übernahm hier Werner die Lei tung. Er berief Aerzte und sorgte dafür, baß ihre Verordnungen aus'» Genaueste au»geführt wurde». Emma war einem nervösen Fleber anheimgefallen. Die Krankheit mußte nach der Meinung der Aerzte schon lange in ihr geschlummert haben. Nun war sie zum Ausbruch gekommen. Stundenlang saß Werner am Krankenbett und au« den Delirien Emma'S tönte ihm eine unbeabsichtigte Anklage entgegen. Sie, die Ge nossin seiner Jugend, war »hm treu geblieben all die langen Jahre hindurch. Glänzende HeirathSanerbie- tungen hatte sie au-geschlagen um seinetwillen — aber er kam nicht, sein gegebene« Wort «ozulösen. Und al» er dann nach länger al» einem Jahrzehnt kam und fich thr wieder z« nähern suchte, da rafft« sie
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