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Sächsische Dorfzeitung : 12.09.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189909124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990912
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-09
- Tag1899-09-12
- Monat1899-09
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 12.09.1899
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worden. Allem Anscheine nach stehen wir also am An- Kurz nach ihrem Erscheinen zeigte sich schon eine Unheil« volle Wirkung auf daS abergläubische Landvolk. Die fange einer neuen größeren Lohnbewegung. — Rattinghausen b. Esten. In einem Bauern hause hierselbst wohnten die Brüder Johann und Heinrich Eickschläger ganz allein. Zwischen dem älteren Bruder Johann, dem Anerben, und dem jüngeren Bruder Heinrich, dem eine Baarabfindung zustand, scheint seit längerer Zeit nicht die rechte brüderliche Liebe gewaltet zu haben und der beabsichtigte Berkaus de- Hofe- von Seiten de- älteren Bruder- scheint den jüngeren zu einem Gistmordoersuch veranlaßt zu haben. Bei dem Genüsse de- Abendbrote- schöpfte der ältere Verdacht und setzte die Speise den drei Hunden vor, die bald darauf krepirten. Sofort wurde zum Arzt und Gendarm nach Essen geschickt. Der jüngere Bruder wurde noch Wittlage abgeführt. Bauern vieler Dörfer im Distrikte Nowgorod verkauften, wie der „Schles. Ztg." berichtet wird, ihre Befitzthümer, hörten mit der Winterbestellung auf und ergaben sich dem Trünke. Da die Schrift in anderen Bezirken ähnliche Resultate zeitigte, sah die Regierung sich gezwungen, sie konfiSciren zu lasten Nichtsdestoweniger ist der Aberglaube schon tief eingedrungen. Die Arbeiter einer Fabrik bei Charkow verlangten, daß man sie ablohne, damit sie vor dem Untergänge der Welt noch einmal in ihre HeimathS- dörfer zurückkehren und die letzten Wochen mit ihren An gehörigen gemeinsam verbringen könnten. Die AuSsührung diese- Plane» ist nur durch da- Einschreiten der Polizei verhindert worden. Ebenso verlangten die Erdarbeiter, die beim Baue der Bahnstrecke Moskau—Window be schäftigt find, ihre Entlassung, die ihnen jedoch verweigert wurde. Trotzdem gelang es über 100 Arbeitern, ihren Lohn zu erlangen und damit in die Heimath zurückzukehre». In einigen Dörfern spekulirten Gauner darauf, daß die abergläubischen Leute im festen Glauben an den Welt, untergang ihr Grundeigenthum zu lächerlich billigen Preisen loSschlagen. — Newyork. Die größte Orgel der Welt befindet fich jetzt in der „Stadthalle" zu Sidney. Sie wurde mit einem Aufwande von 300,000 M. erbaut; die Konstruktion nahm drei Jahre in Anspruch. Die Orgel hat fünf Klaviaturen, 144 Register und gegen 8000 bis 9000 Pfeifen, deren längste 64 Fuß unßt. Die Orgel nimmt einen Raum von 85 mal 20 Fuß ,m Quadrat ein und wird durch einen Gasmotor von acht Pserdekrästen be trieben. Die „Stadthalle" faßt 6000 Personen. — Bodenbach, 9. September. Um ihrem ein gefleischten Hasse gegen alle- Deutsche Ausdruck zu geben, haben sich neuerdings die Herren „Post-Wenzel" auf die deutschen Ansichtskarten gestürzt, die nunmehr mit czechischen Schmierereien und Ungezogenheiten bedeckt werden. So werden die deutschen Worte au»radirt und durch czechische Unflätigkeiten ersetzt, die Stempel mit Vorliebe auf die Gesichter von Bismarck u. A. gedrückt die Augen der Abbildungen deutscher Abgeordneter durchlöchert u. s. w. > Auf eingegangene Beschwerden erfolgte fast stets die Ant wort, daß die betreffenden Karten durch zu viele Hände gegangen wären, fich deshalb der Thäter nicht ermitteln ließe. — Wien, 9. September. Die 28 Jahre alte Gattin de» Bezirk-Hauptmann» der Wiener-Neustadt Frau Irene v. Stahl, stürzte bei einer Radfahrt von Tarvi» nach Ponteba, die fie in Begleitung ihre» Gatten unternahm, so unglücklich, daß sie da» Genick brach und nach wenigen Augenblicken verschied. i — Marienbad. Während seine- letzten Aufenthalte- hierselbst hat der Prinz von Wale» nicht weniger al» 1300 Briefe erhalten, in welchem er um Unterstützung gebeten wurde. 320 Briefe forderten ein Autogramm von ihm, während 260 Damen ihn anonym um eine Haarlocke oder sonst ein Andenken baten. Endlich erhielt er nicht weniger al» 300 Geschenke mannigfachster Art. Darunter Spazier, stöcke, Etui», goldne Herzen u. s. w. Armer Prinz! — Glatz, 9. September. Die Polizeiverwaltung hat mit Zustimmung des Magistrat- und de- Regierungs präsidenten den Fahrradverkehr in der inneren Stadt ver boten. Au» den Bemerkungen, welche ein hiesige» Blatt an die Verordnung knüpft, scheint hervorzugehen, daß die Rücksichtslosigkeit der schlechteren Elemente unter den Rad fahrern allein die Veranlassung für diese polizeiliche Maaß- nahme gewesen ist. — Au» Krakau wird eine seltsame Entführung»- geschichte gemeldet: Die 1-jährige bildschöne Stieftochter des dortigen Schneider» Kopytkiewicz, Maria BugajSka, begab fich eine» Morgen» in die Kirche. Al» e» Mittag geworden und da- junge Mädchen noch nicht zurückgekehrt war, suchte e- die Mutter und erfuhr von einer Bettlerin, die vor der Kirche saß, daß ein junge- Mädchen, auf da- die von der Mutter gegebene Schilderung paßte, frühmorgen- vor der Kirche geraubt worden sei. Drei Männer hätten fich vor der Kirchthür aufgestellt und dcG Mädchen, al- e» herau-trat, mit Gewalt in einen Wagen geschleppt, der dann im schnellsten Trabe fortgefahren sei. Die Arltern setzten die Staat-anwaltschaft in Kenntniß; e- find aber seitdem füns Wochen vergangen, ohne daß da- Geringste in der Sache ermittelt worden wäre. Da gegen erhalten die Aeltern öfter- Briefe, „Maria Bugaj»ka" unterzeichnet, die aber gefälscht find, da fie nicht die Schriftzüge de» Mädchen» tragen. In einem dieser Briese theilte die Entführte angeblich mit, daß sie mit einem Maler »ach Rom fahren werde, in einem andern, daß fie in der Nähe von Krakau weile und die Aeltern bitte, fie nicht zu suchen, da fie nicht nach Hause znrückzukehren gedenke, e» ginge ihr sehr gut rc. Einige Tage vor dem Verschwinden der 15 jährigen Schönheit war ein Maler in die Wohnung de- Schneider- gekommen, um fich einen schäst-gang ruhig; e- blieb Ueberfiand. Der Schweine markl verlief ruhig; schwere Schweine waren vernachlässigt, e- wurde nicht ganz geräumt. — Ein viehkur-buch. Vom Reich-eisenbahnamte wird ein Kur-buch vorbereitet, da- vorau-sichtlich am 1. April n. I zur Ausgabe gelangen wird und dem man mit Recht den Namm „Viehkur-buch" geben kann. Diese- neue Reich-kur-buch verdankt feine Entstehung der An regung der Emtralstelle der preußischen Landwirthschaft-- kawmer. E- wird die Fahrpläne sämmtlicher Züge auf deutschen Bahnen und außerdeutschen Anschlußstrecken ent halten, die zur Beförderung von Vieh dienen Außerdem wird da- Buch die wichtigeren der Vorschriften für den Biehverkehr und eine Zusammenstellung der Normaltarife für die Beförderung von Bieh enthalten. — Begießen der Obstbäume. Man sieht e» jeder Pflanze an, wie fie unter der anhaltenden Dürre zu leiden hat. Auch für unsere Obstbäume ist diese Trocken heit von großem Schaden. Ihnen fehlt eben die noth wendige Feuchtigkeit. Wenn e- möglich ist, forge man daher für eine reichliche Bewässerung. Wenigsten- die kleinere« Bäume im HauSgarten (Formbäume rc.) gieße man tüchtig. Die Arbeit lohnt sich. — Wenn Hochstammrosen viel Au-läufer machen, so beweist die-, daß die Pflanze zu hoch gesetzt wurde; man entferne die Ausläufer sowie Seitentriebe und fetze eme solche Pflanze im Epätjahre tiefer. Wenn die Blü henknospen am Oleander fich auch nicht entwickeln, fo schneide man sie doch nicht weg, fie kommen dann sicher im nächsten Jahre. Doch brauchen Oleander und Granat viel Sonne, viel Wasser und viel Nahrung. Mangel hieran ist meist die Ursache de- Nichtblühens. Rosen, welche zum Treiben im Winter bestimmt find und schon in Töpfen fitzen müssen, werden jetzt weniger tezossea, bei Regenwetter umgelegt, damit fie ihren Trieb beenden, doch blerben fie vorerst noch im Freien stehen. — In keiner Familie, besonder- wo Kinder sind, sollte reiner Bienenhonig fehlen. Bei Halskrankheiten, wie Bräune, DiphtheritiS, Katarrh, Heiserkeit rc. leistet der selbe unschätzbare Dienste. Ein Liter Milch mit '/, Pfund Honig gekocht oder auch Lindenblüthen oder Hollunder- .dlüthenthee stark damit versüßt, wird stet» besten Erfolg haben. Die Hauptsache ist, daß bei diesen Krankheiten der Honig nicht roh genossen wird, da er gekocht oder in kochend heißem Aufgusse aufgelöst viel milder ist. Geistig angestrengten Personen ist zu empfehlen, abends vor dem Schlafengehen einen Löffel voll Honig zu nehmen. Auch Frauen, die ihrer Entbindung entgegengehen, wird morgen» beim Ausstehen und abend» vor dem Schlafengehen ein Löffel Honig sehr gut bekommen. — Ein gute» Desinfektionsmittel für Krankenzimmer ist folgende»: In ein Gefäß (Topf oder Krug) gieße man 1 Liter kochende- Wasser, träufele einen Theeloffel voll Terpentinöl hinein und der schönste Tannengeruch durchströmt da» Zimmer Jeder AnsttckungS- stoss wird durch diese» täglich zwei bi» drei Mal zu wieder holende Bersahren unschädlich gemacht. Bei Brustkranken ist die Wirkung überraschend günstig. Dabei ist da» Mittel sehr billig, da eine Quantität Terpentinöl für 10 Pf. die ganze Woche hindurch auSreicht. — Mit Gicht behafteten Personen ist der Genuß von Brpfeln sehr zu empfehlen. Die Aepfel ent halten ein reichliches Quantum von Zucker, Schleim und Stärkemehl, mit welchem jene Säuren und aromatischen Bestandtheile verbunden sind, welche bei Personen, die häufig animalische Nahrung zu genießen pflegen, dazu dienen, die Geneigtheit dieser Nahrungsmittel, in Fäulmß überzugehen, zu verhindern und al» kühlende StärkungS- und antiseptische Mittel wirken und die Verdauung be fördern. Solchen Personen, welche Geneigtheit zur Gicht besitzen, würde ein Spaziergang vor dem Frühstück und der Genuß eine» guten Prpinapfel» zu empfehlen sein, indem er wesentlich dazu beiträgt, die Anfälle dieser Krankheit zu verhindern. heiße Sommer mag nun wohl einzelne besonder- harte Krystalle, die vielleicht gar zum Theil in den Blattwiakeln de- Weizen- hängen geblieben und mit dem Erdboden nicht in Berührung gekommen waren, nicht zu« Auflösen gebracht haben, oder der feste Lehmboden hat die Lösung nicht eindrivgea lassen, e- haben fich vielmehr durch Verdunsten de- Wasser- Salpeterkrystalle zurück gebildet, die die salzhungrigen Schafe beleckt haben. Der Fall sollte zur Vorsicht mahnen. — Krefeld, 8. September. Der Au-stand in den beiden größten hiesigen Seidenfärbereien, den vereinigten Aktiengesellschaften Krefelder Seidenfärberei A.-G. und Seidensärberei G Lüschgen- u. Sohn, ist von langer Hand vorbereitet gewesen. Die Entlassung von 14 Arbeitern, von denen fich einige durch agitatorische Thätigkeit be sonder- hervorgethan hatten, bildete nur den Borwand für die beabfichtigte Arbeitseinstellung. Der Vertreter der Aktiengesellschaften hatte dem ArbeiterauSschuffe zugesagt, daß die entlaffenen Arbeiter, deren Kündigung lediglich wegen mangelnder Arbeit erfolgt sei, bei vermehrter Thätigkeit in erster Linie wieder eingestellt werde» sollten. Auch eine andere Forderung war bewilligt worden, woraus der Ausschuß fich vollauf befriedigt erklärte. In der nun folgenden Versammlung machten aber die außenstehenden Hetzer ihren Einfluß geltend, uud fo erschien deun vor gestern Vormittag der Arbeiterausschuß, der am Tage zu vor so befriedigt war, mit einer Reihe neuer Lohn forderungen und überbrachte zugleich, ohne eine Ent- ! scheidung der Verwaltung in diesem oder jenem Sinne abzuwarten, die Kündigung von 250 Arbeitern. Der AuSgang des Kampfe» ist ungewiß. Die Arbeiterführer haben fich bereit- mit den Färbern in Tomo, wo die ! beiden Gesellschaften jüngst eine große Färberei erworben haben, in Verbindung gesetzt, um auch dort auf eine Arbeitseinstellung hinzuwirken. In anderen hiesigen Färbereien find ebenfalls neue Lohnforderungen gestellt Erledigte Gehulftelle«. — Die ständige Lehrerstelle an der Schule zu Friesen bei Reichenbach i. V. Koll.: das Ministerium de» Kultus. Einkommen: 1200 M. vom Schuldienste, bi- auf Weitere» 360 M. für Ueberstunden in der 3. Klasse und event. 100 M. in die Alter»zulagen nicht einzurechnende persön liche Zulage, 250 M. Wohnung- Entschädigung, 72 M für den Unterricht in der Fortbildungsschule, sowie eventuell 60 M. für den Unterricht in weiblichen Handarbeiten. Gesuche bi- 23. September an den Bez.-Lchulinsp. Schul» rath Seltmann in Plauen i. B.; — die ständige Lehrer stelle in Pröda bei Leuben. Koll : da- Ministerium de- Kultu-. Einkommen neben freier Wohnung 1200 M, 72 M für den FortbildungSschulunterricht und 150 M. vorau-bezahlte Atter-zulage. Gesuche bis 25. September an den Bez.-Schulinsp. Schulrath vr. Gelbe iu Meißen. — Zu besetzen: eine ständige Lehrerstelle in Cains dorf. Koll.: der Gememderath daselbst. Einkommen 1500 M. einschließlich WohnungSgeld und steigt nach und nach bis 3000 M. Gesuche bis 25. September an de» Gememderath in Lain-dorf; — die neuerrichtete neunte ständige Lehrerstelle zu Löpitz Soll.: der Gemeinderath Anzug bügeln zu lassen, «l- er !die Tochter erblickte, bat er den Meister, zu gestatte», daß diese ihm zu eine« Madonnenbilde fitze. Der Stiefvater erlaubte dies uud Maria saß dem Maler einmal. Am Tage darauf ver schwand das Mädchen. — Bern. Einem idyllische« Kneipenlebe« an eine« bekannten schweizerischen Waffenplatze ist kürzlich eia plötz liches Ende bereitet worden. Ein Oberst hatte schon jahrelang die Pacht der Militärkantine inue uud in dieser Hotelier-Eigenschaft bediente er höchst eigenhändig i« Verein mit seiner wackeren Frau sowohl Osficiere al- auch Soldaten, die ihre leiblichen Bedürf-iffe in seinem renommirtea Lokale zu stille« kamen. Da konnte man jeweilen den hohen Herrn in ehrfarchtgebietender mili tärischer Haltung am Büffet hantiren oder von Lisch za Tisch eilen sehen, um Hunger und Durst ganz gewöhn- licher Rekruten zu stillen, die unablässig ko«mandirten: „Herr Oberst, ein GlaS Bier! Herr Oberst, zwei Li- garren! Herr Oberst, eine Suppe! Herr Oberst, eine Wurst! Herr Oberst, eine Portion Käse!" Sie schiw« eS sörmlich daraus abgesehen zu haben, die Dienste de» . Herrn Obersten" recht viel in Anspruch zu nehmen; die respektvolle Bezeichnung „Herr Oberst" bei ihren ve fiellungen ließen sie schon gar nicht weg. So ging e» Jahr für Jahr, bi- schließlich Jemand daran Aergerniß nahm. Plötzlich erhielt der „Herr Oberst" eine Verfügung der Militairdirektion, wonach e- ihm untersagt wurde, iu Zukunst die Gäste der Kantine selber zu bedienen. Damit hatte da- „Idyll" ein Ende und die armen Soldatm müssen fich seither zu ihrem größten Leidwesen ihre Be stellungen von ganz gewöhnlichen Sterblichen bringen lassen. — D'e Schrift des Prof. Falb, in der für den 13.November d. I. derZusammenstoß eine-Kometen mit der Erde prophezeiht wird, ist von unternehmende« Buchhändlern in- Russische übersetzt und in Hundert- tausenden von Exemplaren unter dem Volke vertheilt worden. Vermischtes. — Berlin, 8. September. Betreffend die Erwerbs- thätigkeit schulpflichtiger Kinder hat die städtische Schul deputation beschlossen, den Magistrat zu ersuchen, beim königl. Polizeipräsidium den Erlaß einer Polizeiverord- »ung zu bewirken, daß Kinder unter neun Jahren über haupt nicht erwerb-thätiz beschäftigt werden dürfen, Kinder vo« neun bi- vierzehn Jahren im Sommer nicht vor 5'/, Uhr, im Winter nicht vor 6'/, Uhr morgen» und abend- nicht nach 8 Uhr. Selbstverständlich find die Schulstunden überhaupt au»geschlvffea. Verantwortlich für diese Anordnungen sollen die Erzieh»ngSverpfilchtete« und die Unternehmer sein. — Berlin. Dem bekannten Schlangevjäger, Schuh- «achermeister H. Mattern, Thörmer Straße 72. hat der Minister de- Inner« zum fünften Male eine Prämie von 50 M. bewilligt und zwar für da- Fangen von Kreuz ottern. Herr M. hatte im Jahre 1898 nicht weniger al» 543 (!) Kreuzottern gefangen. — Braunschweig, 8. September. Die Angelegen heit de- Verschwinden- von ca. 25,000 M. ist jetzt auf geklärt. Der erhängt ausgefundene Bäckermeister Probst au- Bornum (fiehe Nr. 105) hatte die- Geld feinem in Greene wohnenden Bruder übergeben, anscheinend um e» seiner Frau zu entziehen. Die Annahme, daß Probst be raubt und ermordet worden sei, ist nun hinsällig geworden. — AuS Thüringen, 8. September. I« Hetzeborg bei Eisenach waren nachlS in eine« Schafstalle ohne jeden ersichtliche« Grund eine große Anzahl Schafe — von einem Besitzer allein 65 — verendet. Jetzt hat fich her- au-gestellt, daß die Schafe durch Salpetersäure gefallen find. Die Heerde war gleich nach dem Abernten auf einen Weizrnacker getrieben worden, der i» Mai Lhili- falpeter al- Kopsdüagung bekommen hatte. Der überau» Vom Büchertifche. — Ein Preisausschreiben sür ein gestickte» Theegedeck erläßt die im Verlage von Franz Lipperheide, Berlin, erscheinende „Modenwe.lt" (nicht zu verwechsel» mit „Große Modenwelt" und „Kleine Modenwelt") in ihrer neuesten Nummer und wird damit ihren nadelgeübten Leserinnen eine besondere Freude bereiten. Blättert man in der gleichen Nummer weiter, so überzeugt man fich rasch, daß die Modenwelt unentwegt bemüht ist, sür allen uud für jeden Geschmack Brauchbare- und Verlockende» zu schaffen. Den üblichen 2 Seiten mit Kinder-Garderobe und 2 weiteren Setten mit praktischen und künstlerischen Handarbeiten aller Art schließen fich diesmal noch 2 Seiten mit Damen-Leibwäsche an. Die nächste Nummer wird einen neuen Jahrgang einleiten, die Toiletten Herbst Sasson beschließen und tue Winter Saison eröffnen.
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