Sächsische Dorfzeitung : 30.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-188412300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18841230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18841230
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-30
- Monat1884-12
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- Sächsische Dorfzeitung : 30.12.1884
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S»ser »»-hpplt Keile 1b Inserat» werden bi- Pion Mltwsch n. Wnb ächsislht Dochck Lttk «W ßw«^ ». R«d«Nio» Grciw«»'R<ui»a»t U «eigner »ass« Dtenfin«, , Am»»ertza».«w .,-Gvn«n»«n» Ein unterhaltende Vlatt für dm Bürger und Ao Amttbl«tt fir die tzl. Mmt»h«q>tm««schast«l Dt««dtn«Altst,dt >nd 4 für Ue Ortschaften d-ltgl. L«t»g«r>cht« Dresden, sowie für' die -gl. Horstr Tharandt mb Moritzburg. NjI .. HMj -MMMWW Dienstag, den LV. December 1884 daß Herr R 5 und ig«n einander find derart, daß auffallende undübelwollenden Dentongen au-gesetzte Schritte Befestigung nicht erforderlich Botschafter Erfreuen sich deS Wiederholt tauchte» m der letzten Zeit Gerüchte auf, wonach die Erwerbung der St. Lucia-Bai an der Südostküste Afrika- feiten-Deutschland- bevorstehen sollte. Diese Gerüchte wurden jedoch für unbegründet erklärt »wd «och kürzlich brachte die .Post" mit Bezug darauf folgende Mittheiluug: .Das in Kapstadt er scheinende Journal „Cape Arg«-" hatte kürzlich in einem .Die Deutschen aud dieSt. Lucia- Bai" überschriebenen Artikel die Nachricht verbreitet. Politische WelUchau. Deutsche- Reich. Wie von wohlunterrichteter Seite au- Berlin versichert wird, denkt Fürst BiSmarck gar nicht daran, sich nach Pari- zu begeben und dem dortigen Konseilpräsidenten sein« Aufwartung zu machen. Somit war, worauf wir unsere Leser übrigen- bereit- vorbereitet hatten, die betreffende Meldung de-„Figaro" nicht- weiter al- «ine fette Zeitungsente, welche diese- Parifer Journal der Welt gelegentlich de- WeihnachtS- feste- aufzutifchen für gut befunden hatte. Wa- unS betrifft, so müssen wir gestehen, eS gewährt unS eine gewisse Befriedigung, obige Nachricht dementiren zu können. Angenommen, eS wär« «ine persönlich« Aus sprache zwischen den leitenden Staatsmännern Deutsch land- und Frankreichs wirklich dringend nothwendig, we-halb kommt dann Jule- Ferry nicht nach Berlin, sinte mal er der Hilfe de- deutschen Reichskanzler» doch sicherlich bedürftiger ist, al- letzterer d»S Beistände- de- ftanzöfischen Konsetlpräsideutea? Doch ganz abgesehen davon, hätten wir der Reise de» Fürsten BiSmarck «ach Pari- nicht ohne Besorgniß «ntgegendlich«» können. Hat doch sogar ein Son- 46. Jahrgang. S-iSSWiW»»MMUWÜ»M»ES>aUaM« vorän, wir «einen König Alson- von Spanien, gelegentlich seine- letzten AuftüthalttS in der französische« Haupt stadt, daselbst ganz eigeuthümliche Erfahrungen Machen müssen «Ud unwillkürlich drängt sich un- Vie Frage auf, wie hätte sich di« Lage gestaltet, wenn der leitende Staat-mann Deutschland- in Pari- von einem VdkkS- haufen beleidigt oder gar verletzt worden wäre? Auf die Stimmung" de- französischen Pöbel- — augenblicklich scheint dieselbe für Deutschland etwa- günstiger, denn bisher, zu sei« — ist nicht- zu geben, sie ist unberechen bar und kau» von eine« Tage zum anderen umschlage». Weder Jule- Ferry, noch der Polizeipräfekt, noch der Kommandant von Pari- könnten die Verantwortlichkeit für die Ereignisse auch nur einer Viertelstunde im Vorau- übernehmen. Wie die „ Nation al-Ztg." meint, hat der .Figaro besagte Ente im Auftrage der ftanzö fischen Staatsmänner in die Welt gesetzt, die einmal sehe« wollte«, welch« Aufnahme eine derartige Nachricht in Pari- findet, um danach die Stimmung de- ftanzö fischen Volke- Deutschland gegenüber beurtheileu zu können. Da- genannte Blatt spricht zum Schlüsse die Ansicht a«S, daß, wen» auch Fürst BiSmarck keine Ur sache habe, «ach Pari- zu gehen, eS andererseits leicht der Fall sein könne, daß Jule- Kerry sich vera«laßt sehe, nach Berlin zu kommen. Somit sei die Nachricht vo» der Reift de- deutschen Reich-kanzlerS nach Pari- vielleicht nur erfunden, um die Franzosen auf einen bal digen Besuch ihre- fionftilpräfidente» bei de« Fürste» BiSmarck vorzuberette». So ganz »»glaublich klingt dies« Muthmaaßung nicht; noch harr«« viele internationale Kra gen ihrer Lösung und daß ohne Deutschland» Zustimmung heut' zu Lage kein wichtiger Schritt auf dem Gebiete der Politik mehr gethan werden kann, ist eine Thatsache, an der nachgerade Niemand mehr i« Europa zweifelt. — Die .Nordd Allg. Ztg " läßt sich Über da- oben erwähnte Gerücht folgendermaaßen auS: .Die irrthümliche Nach richt, daß ein Besuch de» deutschen Reichskanzler- in Pari- zu erwarten sei, ist ohne Zweifel auS der That sache entstanden, daß ätzrtlicher Rath der Fürstin Bis marck einen Winteraufenthalt im Süden und dem Fürsten ein längere- Verweile» ausserhalb de- Bereiche- der Ge schäfte, der laufenden Telegraphie und der Geselligkeit empfohlen hat. Jedoch ist für die Fürstin nicht Nizza, sondern Süditalien in Aussicht genommen, für den Reichskanzler ohne Rücksicht auf klimatische Lage irgend ein entlegener uudgeschäftliche Beziehungen au-schließen- der Ort, sei eS Madeira oder Aegypten, sei e- TifljS oder Droutheim. Beide ärztliche Vorschläge, wenn sie befolgt würden, impliciren keine Reise «ach Frankreich und ist daher eine solche io den maaßgebenden Kreisen Berlin- auch niemals besprochen worden. Die Be ziehungen beider Länder und beider Regierungen zu rungen, zwischen denen sie zu vermittel« habe« und wenn denaoch der Fall ein träte, daß di« Leiter der deutschen u«d der französische« Politik einer persönlichen Be» fprechung bedürften, so würde sich eine solche erreich«« lasse«, auch ohne da» Aufsehen u«d die Sensation zu erregen, welche et« Besuch de- Reich-kanzlerS in Pari» zur Folge haben müßte." einigen Jahren mit einem gewöhnlichen Reisepässe uod mit einer ihm auS dem afrikanische« Forschuog-fond be willigte« Unterstützung nach Südafrika begeben hat; die Fortgewähruvg dieser Unterstützung ist ihm wdeß vor einiger Zeit versagt worden. WaS Herrn vr. Haevernick anbelangt, so ist derselbe nur durch seine Mittheilunaea über reiche Kohlenlager i« Südafrika bekannt." Wie aun«ehr die Münchener „Alla Ztg." mitzntheilea weiß, sind die Gerüchte von der Erwerbung der St. Lucia- Bai doch nicht grundly- gewesen, vielmehr ist von dem Aftikareifenden Einwald die Meldung einge- gavgen, daß er di« genannte Bucht «ebst 100^ (X) Acre» Länd vom Könige Dinizulu für die Firma Lüderitz er worben habe. Weitere Erwerbungen i« Pmatoaga solle» folgen. Die Bedeutung dieser Besitzergreifungen liegt däri«, daß die deutschen und die Boer« - Besitzungen in Südafrika sich leicht zu einer vom atlantischen zum indische« Oceane reichenden Kette nicht-englischer Gebiete zusammenschließen könnten. HaS oben erwähnte Amatonga- Gebiet wird nördlich von der Delagoa- und südlich von der Lucia-Bai begrenzt und ist ein Flachland, welche- Abonnements-Einladung. Auf da» mit d«m 1. Januar beginnend« erste QuaHal »er „Sächsischen DopHettpng", ^Steven vier)iBer Jahrgang", nehmen alle Kaiserlichen Postämter, Postefpeditionen und Landpostdoten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 80 Pf. Bestellungen a»; auch kann da- Blatt, wenn es verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die bttreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnepstgg und Ton«' schenk pünktlich ins Haus gesandt wetden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welch« ihre Bestellungen direkt bei unS (Neustadt, kl. Meißner- gaffe 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Tonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, di« Abonnements - Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir »ei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereits erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfteitung" durch dieselbe sowohl in Dresden und dessen Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Die Verlags-Expedition. d«ß nach Einander zwei Deutsch«, ein vr. Haeveruick mid ein vr. MebuS, bei der Regierung der neuen Zuln- RepUblik wegen Erwerbung der St. Lucia-Bai vergeb liche Schritte gethan hätte». Zufolge de- Artikel- hätte vr. MebuS sich der Zulu-Regier«»; att eia von der kaiserlich deutschen Skgieruvg in aller Form autorrsirter Beamter »orgestellt, eck hsMe sich jeooch bei näherer Prüftmg der augeblichen Vollmachten MebuS keinerlei Auftrag ftiten- der t mit Bezug auf die St. Lucia-Bai erhalten hätte. Wie wir hören, ist vr. MebuS ein Afttkareiseader, der sich vor Feviiletou. Schmiede und Welt. Ein R«m«n von Wilh. Gepthe. (17, Fortsetzung.) Da- bleiche, bleierne Licht be- erwachenden Mor gen- lag auf de« Straßen.Diese Leit ist unheimlicher al- die Nacht, in ihr stellt sich da- Riage» der Engel de» Licht» und der Kiusterniß dar, ohne daß man weiß, wem der Sieg zu Theil werden könne. Karl fühlte einen Fieberschauer Über seinen Leib gleiten; er trat zu rück und schloß da» Fenster. Dana faßts er de« Re volver, um ihn wieder fortzulegen, da er vor Key» Schritte zurückbebte. „Noch ist sicht alle Hoffnung^, dahin!" Pieser Ge danke erhielt ihn am Leben. Nach einiger Zett ging die Sonne leuchtend auf, frischer Muth strömte in seine Brust, als hie Strahlen in sein Zimmer sielen. Er begab sich am Vormittage in die Wohnung de» Baukervttter»; er erfuhr dort, daß die Masse zehn Prv- cent ergeben würde, in Jahresfrist würden sie ihm auS- hlt werden. Von einigen hunderttausend«» Thalern lo-zuretßen ist kein« Kleinigkeit; aber man giebt sie doch leichter, ak» da- Lehen auf. Wie sollte Karl jedoch bi» zu dem Zeitpunkte leben, bi- er sein so herb geschmälerte» Vermögen auSgezahlt erhielt? Er mußt« Schulden machen — zum ersten Male in seinem L«ben. Eli ging zn seinen Freunden, um von ihnen Geld zu erhalten; doch fand er überall die Thüren geschloffen. Da- ist die Probe für echte und falsche Freundschaft. Karl Schwanitz hatte bi-her «och niemals die Er fahrung gemacht, wie entsetzlich e- ist, wenn ein Unglück licher de- Geldes bedarf und nur znckende Schultern sieht und kalte- Bedauern vernimmt. Jetzt «»achte er diese herbe Erfahrung und die ThränEu traten ihm in die Aygen. Al- er nach Hause kam, warf er sich auf da- Sopha und sann nach, dann nahm er einige Ueber- siüsfigkeiten und verkaufte sie, um da- nothwendige Geld zu erhalten. Am Abend ging er in den EirkuS, um Manuela zu sehen und z» fragen, ob sie seinen Brief empfangen und gelesen habe. Er fand sie vok einem Kreise seiner früheren Freunde umgeben. Die würdigen Herren theilten der Knnst- reiterin die Verluste Karl - und feine keine-weg- ange nehme Lage ausführlich mit. Man spöttelte übet vn» eitelen Thoren, der sich unwiderstehlich gemeint habt. Al- er näher trat, verstummten die höhnischen Bericht erstatter und Wichen ihm mit frostigen Verbeugungen an-. Mit TheUNähMe schaute die Kunstreiterin ihn an; sie bedauerte seine« Ruin „Sie haben meinen Brief empfange«, Signora?" begann er. ^Allerdings/ Herr Schwanitz- Sie haben sich von mir getrennt." „Sie »visse» da» entsetzliche Unglück, daS mich be ttoffen hat?" - „D«r Verlust ist ein Unglück, wenn man in den Jahren, in dene« man ihn nicht decken kann, sich be findet", sagte eine ernst« Stimme neben den Beiden. Sie wandten sich um und Manuela stieß eine« Freudenruf auS: „Gottlieb!" und warf sich an die Brust de- Maler-. „Sie haben sich schnell getröstet, Signora", meinte Karl Schwanitz. Frei machte sich von ihr sanft loS, indem er sagte: „Verletze nicht den Unglückliche« durch diese Umarmung " Dann trat er auf den frühere« reichen Erben zu: „Sie werde« nur erwiedern können, daß Sie Ihren Verlast niemals mehr gut zu machen im Stande sein werden. Wohl! Aber Sie werden auf die eigenen Füße sich stellen können, um mit dem. Schicksale al- Mann zn ringen. Solch ein Kampf ist ehrenrverth und kann ich Vie unterstützen, hier meine Hand." „Sie mein Gegner, mein Feind? Manuela s Ge liebter!" rief Karl Schwanitz finster. Ich bin weder Ihr Feind, noch meiner Jugend- freundin Gesiebter. Sie können dreist die Hand er- greifen, die ich Ihnen biete." ' Schwanitz sah Gottlieb, dann Manuela an, daua sagte er kleinlaut: „Ich bin um zu «weite« zu schwach." Er seufzte. „Sie täuschen sich", erwiederte der Maler, „Sie find nur der Arbeit ungewohnt. Mißtrauen Sir sich nicht länger und die eigene Kraft wird nicht auSbleiben. Nur web sich aufgiebt, ist verloren. Kommet» Sie und lassen Sie an- berathen." „Und Sie, Manuela?" - Di« Kunstreiterin wechfelte mit Gottlieb eine« Blick, dann sagte sie: „Nehmen Sie ihn zum Muster uod folgen Sw seinem Rath«. Er wird Sie überzeugen, daß wir für einander nicht paffen."
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