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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.05.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-187405146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18740514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18740514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1874
- Monat1874-05
- Tag1874-05-14
- Monat1874-05
- Jahr1874
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.05.1874
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Der in der Regel wohl unterrichtete und vorsichtige Correfpon- d «t der Time- in Paris, der von einer Unterredung zwischen dem Herr» Reichskanzler und dem Könige von Italien erzählt, muß diesmal mit einer un lauteren Quelle in Berührung gekommen sein, über die mehr zu sagen sich künf tig vielleicht Veranlassung findet. Auch die Redaction der Times scheint gegen dir Details und die Färbung dieser Erzählung einige Bedenken gehabt zu ha ben, da fie dieselbe nur in blasseren Umrissen und der Tendenz der Friedens störung entkleidet in ihren Leitartel ausgenommen hat. Indessen ist es immer zu bedauern, daß ein Blatt von dem Gewicht der Times, einem Zwecke dienend, den fie vielleicht selbst nicht kennt, eine grundlose Beunruhigung der öffentliche» Meinung Europas nähren Hilst. Wir halten eS sür unmöglich, daß der König von Italien oder seine Agenten eine Müth-ilung über die persönlich- Begeg nung hierselbst in der Form und Tendenz gemacht haben sollten, wie die Sache von dem TmeS. Korrespondenten dargcstellt wird; ihnen das zulrauen, hieße fi- «iner wsl» Ldes fähig halte». Es wird in den hiesigen RegierungSkreism auf da- bestimmteste in Abrede gestellt, daß dergleichen Eröffnungen gemacht worden find Richtig und in der Natur der Dinge liegend ist, daß, wenn der Friede bedroht sein sollte, Deutschland und Frankreich ein Interesse haben wür den an dem Bündnisse mit Italien. Freilich wü.de Deutschland nach seinen bisherigen Erfahrungen wenig Aussicht auf Erfolg haben, denn 1870 neigte» die Sympathie-» Italien- sich überwiegend zu Frankreich; und Deutschland fühlt .sich auch so stark, daß eS da- italienische Bündniß nicht begehre» w ürde. Frankreich aber wird desselben vielleicht bedürfen, und vielleicht würde» Nizza und Savoyen der Preis desselben sein. Und dann würden Italien und Deutsch land allerdings zu erwäge» haben, welche Combtnationen dm Italienern di- meiste Aussicht eröffneten, ihre verlorenen Provinzen wieder zu erwerbe». Die Thorheit, einseitig Frankreich anzugreifen, wird der italienischen Regierung kein vernünftiger Mensch zumutheu. Berlin. Die Vorschrift des § 55 deö Strafgesetzbuches, nach welcher diejenigen, die bei Begehung einer strafbaren Handlung das zwölfte Lebensjahr nicht vollendet haben, wegen derselben nicht strafrechtlich verfolgt werden können, ist bekanntlich als einer der bei der Revision des Strafgesetzbuches für das Deutsche Reich vorzugsweise in- Auge zu fassenden Punkte bezeichnet worden. Namentlich hat sich innerhalb der landwirthschaftlichen Verwaltung das Bedürf- niß nach einer Abänderung deS 8 55 herausgestellt, und zwar mit besonderer Rück sicht auf die Landesgesetze über Forst», Feld- und Jagdpolizci sowie F scher ei. Dieses Bedürfniß ist bereits von dem Landes - Ökonomie - Collegium zum Gegenstand eingehender Berathungen und Beschlüsse gemacht worden. ES ist darauf hingewicsen worden, daß durch di- Bestimmung des 8 55 die gesetzlichen Vorschriften über den Diebstahl an Holz und anderen Waldproducten, sowie über die Haftbarkeit der Eltern, Pflegeeltern und Dienstherrschaften für die Geld bußen, Entschädigungen und Kosten in allen denjenigen Fällen illusorisch w rden, in denen die Frevel von Kindern unter 12 Jahren begangen würden, weil diese überhaupt nicht verurtheilt werden dürften. Die Erfahrung habe gelehrt, daß die unbedingte Straflosigkeit solcher Kinder, welche auch die Haftbarkeit dritter Per sonen ausschließ-, zu einer beklaMSwerthcn Vermehrung der Wald- und Feld frevel führte. In den seltensten Fällen gelingt es, bei solchen Freveln den Beweis d-S AnstiftenS zu führen und den Anstifter zu verfolgen. ES wurde daher vom Lande-- Oekonomiecollegium befürwortet, die Vorschrift im § 55 des Strafgesetz buches künftig dahin zu beschränken, daß die Frage über die Unzurechnungs fähigkeit auch bei den noch nicht zwölfjährigen Kindern in jedem einzelnen con- creten Falle durch den Richter festgestellt werde. Durch Verfügung deS Ministers des Innern sind die Provinzialregrerungen und Landdrosteien auf^efordert worden, über die Erfahrungen zu berichten, die in den einzelnen LandeSthcilcn bezüglich deS in vorstehender Weise gerügten UcbelstandeS und Mißbrauch- gemacht worden sind. Berlin, 10. Mat. I» de» zustehcnd« Ausschüsse» des BundeSraths hat man sich in den letzte» Tage» wieder mit der Münzfrage beschäftigt. ES ist in Anregung gebracht, auch mit der Prägung von Fünf-Markstücken vorzu gehen und nachdem hiefür et» praktisches Bedürfniß nachgewiesen, beschlossen worden, dem BundeSrath die Ausprägung solcher Münzen zu empfehle». Wie man von unterrichteter Seite mittheilt, nimmt die ReconvaleSeenz deS Fürste» Bismarck eine» so gü»stigen Fortgang, daß die Acrzte dem Patienten gestatten werd:», eine Pfingstreife »ach Varztu zu unternehmen. Oesterreich. Der Lemberger Dzienntk Polski erzählt: Dieser Tage brachte man uns »ur Anficht em Fläschchen „echten" Wasser- au- LourdeS, welches die hiesigen jesuitische» Sphären — Eivile wie Geistliche — an einfältige Tröpfe verkau fen. Da- uns überreichte Fläschchen enthielt ungefähr 1z Unzen einer trüb- wässrigen Flüssigkeit, welche vollständig wie bereit- einmal getrunkene- Wasser aussah. Die Besitzerin diese- ekelhaften jesuitische» ArcanumS erzählte un-, daß fie für dasselbe 50 Kreuzer bezahlt und die Instruction erhalten habe, die ses „Wunde,wafferS" sich bet allen mögliche» Krankheite» zu bediene», „bis es Hilst". Der Jesuitenpater gab ihr^ber-vieser Gelegenheit den Rath, dieses Was ser tropfenweise de« Taft, Thee- oder^der Fleischbrühe beizumisch«. Der er- tvähnte Handel scheint übrigens systemaiisch-betrieben zu werden, den» auf de« ! Fläschchen ist eine von Damenhand geschriebene Etikette „Wasser au- LourdeS". ! Dieser Handel, welcher eine schmutzige Betrügerei im Name» der Religio» ist, ist sowohl dem Erzbischof wie dem Kapitel bekannt, trotzdem gestattet die geist liche Behörde derartige Mißbräuche und übt einer Bande von Händler» gegen über Nachsicht, welche sich in unseren Kirchen eirquartiert hat und durch öffent lich- Betrügereien die Gotteshäuser entweiht. Arankrerch. Paris 9. Mai. Der osficiöse „Moniteur" spricht die Ansicht aus, daß cS schöne, als wollten die deutschen Blätter wieder gegen Frankreich zu K-lve ziehen, meint aber doch, daß eS ihnen unmöglich s-in werde, in Eu epa den Glauben zu verbreiten, daß Frankreich den Krieg wolle und Deutschland bedrohe. Diesem braucht man aber nur die heutige» Worte - der „DebatS" entgegenzu- halten, die ganz richtig sagen, laß „eS lächerlich wäre, wen» man behaupte» wolle, Frankreich sei friedlich gesinnt, da Jedermann wisse, daß eS die Rwanche woll-, wenn cS auch im Augenblick nicht im S'and« sei, dieselbe zu nehmen". Was das „nicht im Stande sein" anbrlangt, so braucht man eben nur die letzte» Anträge dcS General« Ehareto» nachzulesen, um die Ansicht zu gewinnen, daß man eS an nicht« fehle» lassen will, damit die Sach- mit der Zeit ander- werde. Nach diese» Anträge» soll der FriedenSstand der französischen Armee in Zukunft ohne die 29,000 Gendarmen 481,000 Mann betragen, vo r denen 441,107 zur stehenden Armee und 40,000 Mann zum zweite» Theil d-S Con- tingems gehören, von welchem jährlich 60,000 Mann einberufe» werden solle», von denen ein jeder acht Monate unter den Waffen bleibt. Die sür diese 481000, Mau» nochwendige Summe beläuft sich auf 520 Millionen, r« der aber nicht di- Ausgaben für die Territorial Armee, die CadreS der Reserve, die Unter haltung der vroj-ctiren riesigen Festungswerke und den Verwaltungsdienst mit einbegriffen sind, welche auf ungefähr 80 Millionen zu stehe» komme» werd«, so daß das KnegSbudget in Zukunft ungefähr 600 Millionen (die Marine nicht mit einbegriffen) betragen wird. Zu diesen Ausgaben kommen dann noch die 1400 bis 2000 Millionen, welche sür die neuen Festungswerke, di: neue Bewaffnung w. verwandt werden sollen. Diesen ungeheuren Kraftanstrenqungen Frankreichs gegenüber ist e- jedenfalls wunderlich, wmn mnn die friedlichen Gesinnungen fortwährend so sehr betont. Paris, 9. Mai. Der FrancaiS bringt heute eine Sammlung von Artikeln ultramoutaner und anderer anti-deutscher Blätter des Ausland--, in welche» behauptet wird, daß eS nicht Frankreich, sondern BiSmarck sei, der den Krieg suche Der FrarcaiS fügt hinzu, daß er diese Mittheilunge» nur mache, um von der öff.ntiichen Meinung in Europa Kenntniß zu geben. Er selbst ist überzeugt, daß augenblicklich nichts den Frieden b.droht, und daß es Frankreich vor Allem ist, welches den Friede» will. Der FrancaiS druckt schon s-it längerer Zeit alle deutschfeindlichen Artikel nach, die in d n ultramontanen Zeitungen u»V einigen andern Wikkelblättern deS Auslandes erscheinen. Da er selbst »ichr «»greifend auftrcten will, so nimmt er zu dies-m HülfSmittel sein Zuflucht. Dieses hat in so fern Wichtigkeit, als der FrancaiS nicht allein ei» hochofficiöseS Blatt ist, sondern ihn diese Artikel auch alle aus dem Ministerium deS Innern zugcsandt w-rden, und da in dem heute vom FrancaiS gebrachten Auszugs gesagt wird, daß die „Politik Bismarck'- und nicht di- Frankreich- de» Frieden be drohe", so muß man einfach annehme», daß die französische Regierung die Absicht bar, Alles aufzubietm, um den Glauben zu erregen, Deutschland bedrohe die Welt mit einem neue« Kriege. Paris, 9. Mai. Hurte stand vor dem Pariser Civilgericht in dem Processi deS Erminister Guizot gegen die Erkaiserin Eugenie Termin an. Herr Guizol hat in der Depositenkasse die Summ- von 50,000 Fr. niedergelegt und verlangt, daß die Kaiserin diese Summe sammt den fälligen Zinse» annehme und darüber d.m jungen Guizot qutttire. Für h-ute überreichte nur der Anwalt der Kaiserin di- Klagebeantwortung. In derselbe» wird da- Anerbieten des Herr« Guizot zucückgewieftn, da cS sich um eir-c Summe handle, welch- ge schenkt und nicht geliehen worden sei, und auf Abweisung des Kläger- ange tragen. Die Sache wird nächstens zur mündliche» Verhandlung gelangen. Paris, 10. Mai. Lie franMschen Bischöfe veranstalten jetzt Wallfahr ten für Don Cai los. In Marseille fand heute die erste Staat. Dis legitimistische „Union" meldet darüber: Ungeacht t deS schrecklichen Witter- begab sich h-ute eine ungeheure, aus Legitimisten aller Stände zusammengesetzte Menge nach Noire-Dame, um den göttlichen Segen für di- Waffe» Don Carlos' zu erflehen. — Laut GauloiS ließ die Regierung 120,000 für Don Carlo- bestimmte Pa trone» an der französisch-spanischen Gränze wegnehme». Paris, 11. Mai. Die Fraction deS linke» Centrums war heute zu einer Besprechung vor dem morgigen Wiederbeginn der parlamentarischen Session zusammengetrete». In der Versammlung machte sich eine dem Ministerium wenig günstige Stimmung bemerklich. Von mehrer» Rednern wurde insbesondere her vorgehoben, daß die unverkennbaren Fortschritte, welche der BonapartiSmu- mache, wesentlich der Haltung deS Ministeriums und der Ungewißheit der politi sche» Lage zugeschrieben «erden müßten. Die Rechte war ebenfalls versammelt, um über die Frage zu berathen, ob eS angemessen erscheine, in der Nationalversammlung das Wahlgesetz vor de« Municipalgksetze zur Didcusfion zu bringen. ES wurde beschloss«, der Vorstand der Fraction solle sich mit dem Vorstande'deS rechten Eentrums und mit d-r Re gierung t» Verbindung setze», nm eine Verständigung über dies« Frage herbeizuführe».
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