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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193705050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19370505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19370505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-05
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 05.05.1937
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Nr. GS Tuchfühlung mii -em Volke Dr. Goebbels verabschiedet seine in die Fabriken gehenden Mitarbeiter Die höheren Vcaniicn des Rcichsministcriums für Rolksausklärung und Propaganda, die in den nächsten Tagen aus ach! Wochen als Hilfsarbeiter in die Fabriken und landwirtschaftlichen Betriebe gehen, wurden von Reichsminister Dr. Goebbels verabschiedet. Der Minister legte ln einer längeren Ansprache den Sinn dieser Aktion dar, die nur ün nationalsozialistischen Staat möglich sei. Jin Propaganoaministcrium seien nicht nur VerwaUuugsbeamtc. sondern Männer aus dem Bolkc tätig, und cs sei notwendig, das; sic in ihrcr Arbeit stän digen Kontakt und enge Tuchs ü hlung mit dc m Volke behielten. Dr. Goebbels betonte, das; sich in den Lungen seiner Mitarbeiter niemals der Aktcnstaub der Vcrwaltungsarbeit scstsehen dürse. Darum solle der führende Propagandist immer wieder znm Polke znrnck- kebrcn und ebenso wie der Offizier des Gencralstabes stündige Fühlung mit der Front behalten. Wer fehl als Arbeiter hinansgchc, der solle auch als einfacher Arbeiter tätig sein und als solcher leben. Er solle das Vertrauen seiner Arbeiiskamcradcn gewinnen und als werktätiger Mensch das Volk wieder erleben. England hat ein Unrecht aulzumachen Rothermcre fordert Pakt mit Deutschland und Rückgabe der deutschen Kolonien in Afrika Viscount Rothermcre hat in dem Londoner Blatt „Daily Mail" einen bemerkenswerten Artikel veröffentlicht, in dem er tiucn englisch-deutschen Pakt unter Rückgabe von Kolonien an Deutschland fordert. Einleitend polemisiert Rothermcre gegen die deutsch- italienischen Verhandlungen, die augenblicklich im Gange seien. An ihnen sei England nicht beteiligt, treibe vielmehr auf einen Konflikt mit der deutsch-italienischen Zusammen arbeit hin. Dieser Znstand könne nur abgewandt werden, wenn die britische Regierung die Initiative ergriffe, um mit Deutschland einen Pakt zu schließen. In beiden Län dern gebe man zu, daß ein derartiger Pakt wünschenswert sei. Adolf Hitler habe ihm, Rothermcre, verschiedentlich seine Bereitschaft erklärt, England auf halbem Wege ent- gcgenzukommcn. Ein grosser und einflußreicher Teil der politischen Meinung Englands begünstige engere deutsch- englische Beziehungen. Die Schwierigkeiten auf diesem Wege seien auch nicht grundsätzlich. Die hervorragendste unter ihnen sei die der früheren deutschen Kolonien, die jetzt Mandate Englands oder der Dominien feien. Dcntsch-Südwestafrika würde man zwar aus jeder Uebcrcinkunft ausschließcn müssen, denn es sei praktisch bereits mit der Südafrikanischen Union verbunden (?», und England könne nicht darüber verfügen. Aber England, Frankreich und Belgien hätten alle an der Verteilung früherer deutscher Kolonien in Mandatsform tcilgenom- men, während Stücke des früheren Deutsch-Ostafrika an Portugal gegangen seien. Diese Länder seien sämtlich reich an Kolonien. Es würde sic wenig kosten, sich in einer neuen und zufriedenstellenden Zuteilung afrikanischen Ge- bietcs an Deutschland zu vereinigen, das nicht notwendi gerweise mit den früheren Grenzen deutscher Kolonien übcreinstimmen brauche. Mit diesem Schritt würden sie den Hanptwiderstand gegen bessere und sichere Beziehun gen zwischen den westeuropäischen Mächten beseitigen. Sie würden auch dlfrika eine Wohltat erweisen, § wenn sie das Land in den Bereich des wissenschaftlichen und organisierenden Geistes des deutschen Volkes brächten. Tic Deutschen empfänden die völlige Wegnahme der Kolonien als eine Erniedrigung. TaS erfüllte sic mit einem Unwillen, der in keinem Verhältnis zu den wirk lichen Werten der wcggcnvmmcncn Gebiete stünde. Eng land aber habe die Macht, diesen Klagcgrund zu beheben, und cs wärc Torheit, den Frieden Europas weiter dadurch in Gefahr zn bringen, das? man hartnäckig ein Opfer ab lehnc, das im Vergleich mit den Wohltaten, die cS bringen würde, doch so unbcdcntend sei. Die Lage lege der britischen Negierung zwei kate - g o rische Pflichten auf. Die erste sei, die Vcrtcidi- guttgsmöglichkeiteu bis zum Acußcrsten anszubaueu, die zweite aber, die möglichen Gründe eines Znknnftskrieges zn verringern. Wenn man aber eigensinnig an den deut schen Kolonien fcsthailc, die niemals britische Kolonien geworden seien nnd nur einen verhältnismäßig geringen Wert für England hätten, die aber die Deutschen für sich für sehr wertvoll hielten, daun halte England i n Deutschland ein Gefühl des Unrechts am Leben, das sich eines Tages sicher in aktive Feindschaft verwandeln würde. Für die Beseitigung eines solchen Risikos sei aber die Rückgabe einiger weniger 100 000 Quadratmeilen afrikanischen Gebietes nur ein geringer Preis. Mit Gewehrkolben gegen Gudetendeutsche Maikundgebungen widerrechtlich aufgelöst. Der I. Mai, der Festtag dei Arbeit, stand im sudcten- dentschcn Gebiet im Zeichen der Sudctendentschen Partei. Unter strahlender Frühlingssonne waren Hunderttausende deutscher Volksgenossen nmel den Fahnen der STP. auf- marschieri, um eiu überwältigendes Treuebekennt nis zu Konrad Henlein und zur sudclendcutschcn Volksbewegung abznlegen. Die Maifeier in P l a n bei Maricnbad wurde kurz nach Beginn der Rede des Scnawrs Psrogncr aufgelöst. Da die dichtgedrängten Massen nicht gleich auSeinandcr- gehcn konnten, schrill ein Gendarmerieansgcbm mit ge fälltem Bajonett ein. A1S Senator Psrogncr gegen das scharfe Vorgehen der Gcndacmeric Protest erhob, erhielt er Kolbenstößc nnd Knnppeljchlägc Bei der Kundgebung in Staab bei Pilsen kam cs während der Ansprache des Abgeordneten Dr. Köllner zn Störungen durch Schmährnje von kommunistischer und tschechischer Seite. Der anwesende Negierungsvenreter schritt in keiner Weisc gegen die Ruhestörer ein nnd er klärte, cs sci Sache der Versammlnngsordncr, für Ord nung zu sorgen Als daraufhin eine Gruppe von TDP.- Ordncrn die kommunistischen Störenfriede in eine Neben straße abzndrängen versuchte, erschien plötzlich ein Ober leutnant der tschechoslowakischen Armee, zog den Säbel und gab den bereitstebenden ungefähr siebzig Gendarmen den Befehl, den KnndgebnngSplatz zu räumen. Die Gen darmen gebrauchten sofort Gummiknüppel und Gewehrkolben und verdrängten die dreitausend Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Mittwoch, den 5. Mai GS7 MW Preße kömpst siir hie Wahrheit ReichsprsWes Dr. Dietrich vor den italienischen Journalisten Tic Dcnlschlandrcisc der italienischen Journalisten, die in Erwiderung des Besuches des Neichspressechess der NSDAP., Dr. Dietrich, mit 15 Hauptschrifticitern der nationalsozialistischen Presse im November 1936 in Italic« in diesen Tagen durchgeführt wurde, fand ihren Abschluß iu der Hauptstadt der Bewegung. Neichspressechef Dr. Dietrich begrüßte die Gäste bei einem Empfang im Hotel „Vier Jahreszeiten" und wies darauf hin, daß es eine besondere Bedeutung habe, wenn diese Reise in der Hauptstadt der Bewegung ende. Aus dieser Stadt sei der Geist gekommen, von dem die italienischen Journalisten in diesen Tagen einen Hauch verspürt hätten. Aus dieser Stadt sei die Kraft cn.-sge- gaugcn, die das geformt und gestaltet habe, was sic mit cigcncn Angcn hätten sehen können. Uni eiu Volk zn ver stehen, müsse man in dieses Volt hincingehcn nnd müsse es am Werk sehen. Die Presse sci wohl der geeignetste Dol metsch für die Gefühle der Völker. Man habe in den letzten Jahren so viel über die Presse nnd die Pressefreiheit gesprochen und habe im Zu sammenhang damit der deutschen und der italienischen Presse wegen ihrer idealistischen Haltung Vorwürfe ge macht. Aber man sei die Antwort nicht schuldig geblieben. Tic Prcssclügr sci ein schlechtes Mittel, um uns an- zugrcifcn. Das erlebten wir gerade in diesen Tagen, wo eine Prcsschet;c gegen das nationalsozialistische Deutsch land entfacht worden s«i, wie sie dergleichen in der Gc- schichte suche. Bolschewistische Mordbrenner hätten das spanische Städtchen Guernica niedcrgcbrannt, und sic hät- trn die Frechheit besessen, dem nationalsozialistischen Deutschland diese Schandtat vor der Weltöffentlichkeit »n die Schuhe zu schieben. Ein großer Teil der Weltpresse habe diese unerhörte, Tculschlaud des schwersten Ver brechens bezichtigende Lüge der Kriegshetzer ausgenommen und in einer unverantwortlichen Weisc ausgcschlachlet. Er stcllc in diesem Kreis internationaler Journalisten in aller Ocffcntlichkcu fest, daß man mit dieser infamen Lüge ver sucht hat, ctn Verbreche» am deutschen Volke zu begehen. Französische Blätter, die noch ein Gefühl für Anstand besitzen, hätten die Stadt Guernica durch ihrc Vcrlrctcr bcsuchcn lassen und fcstgestckU, daß die Stadt nicht durch deutsche Bomben zerstört wurde, sondern durch Brand stiftung der bolschewistischen Mordbrenner. Man dürke darauf gespannt sein, ob diejenigen, die sich in dcn Dienst der Lüge gestellt haben, nun den Mui aufbringen werden, ihre Infamie einzngesteben. Die Jonrnalistcn dcs nalioualsozialistischen Deutsch lands würden jedenfalls nicht anfhören, sürdieWahr - heil zu kämpfen, und cr glaube, daß in diesem Kampfe Schulter an Schulter mit ihnen die italienischen Jonrnalisten stehen werden. lLebhafler Beifall bei dcn ita lienischen Journalisten.» Der Neichspressechef ga? dann dem Gefühl dec Freundschaft Ausdruck, das sich aus den beiderseitigen Reisen entwickelt habe. Die Achse Berlin —Nom und Rom —Berlin, von der man Heuke soviel spreche, sei die solideste Konstruktion sär eine Neuordnung der Verhältnisse Europas. Diese Achse sei deswegen so stark nnd sicher, Kundgebungstcilnehmci, ohne das; die Versammlnng vom Negierungsverlrcter aufgelöst oder die Kundgebung ge schlossen worden wäre. Es entstand ein großer Tumult, in dessen Verlauf an achtzig Personen verletzt wurden. Der sudetendcutsche Abgeordnete Dr. Köllner richtete ein Protesttelcgramm mit der Schilderung der Vorfälle an den Prager Innenminister. OeMreichischer Offizier entfernt Hakenkreuzfahne Ein bedauerlicher Zwischenfall im Burgenland Leider ist der Zwischenfall in Wien am l. Mai, wo Juden versuchten, die Hakenkreuzfahne eines deutschen Neichsbürgcrs gewaltsam zu entferne«, nicht vereinzelt geblieben. Auch im südlichen Burgenland hat sich ein ähnlicher Fall ereignet. In dem Städtchen Pinkafeld wurde am 30. April durch das im Burgculaud noch landesübliche Austrommcln bekanntgcgcbcn, daß laut Staatsvertrag rcichsdeutsche Staatsangehörige zum 1. Mai die Hakcnkreuzfahne zeigen dürfen. Von diesem Recht machte auch der auf dem Hauptplatz dcs Städtchens wohnende reichsdeutsche Staatsangehörige Thiem Ge brauch. Am Vormittag des l. Mai marschierte nun eine Abteilung Soldaten der Garnison Pinkafeld unter Füh rung eines Oberleutnants über dcn Hauptplatz. Als der Offizier die Fahne bemerkte, gab er einem Korporal den Befehl, die Flagge zu entfernen. Die Soldaten drangen daraufhin in die Wohnung ein und entfernten die Flagge. Der Oberleutnant machte seinen Befehl auch nicht rück gängig. als er auf die Ungesetzlichkeit seines Handelns aufmerksam gemacht wurde. Während der militärischen Aktion batte sich ans dem Stadtvlatz eine größere Men schenmenge angcsammclt, die laut ihrer Entrüstung übet dcn Vorfall Ausdruck gab. Oppositlsnssieg bei der japanischen Leichstagswahl Aber V c a m t c n k a b i n c t t Havashi blcibt im Amt — E r n c n c r n n g s p r o g r a m m und natio nale Konzentration Das Ergebnis der japanischen Pnrla ut e n t s w a h l c n, die am Sonntag statlfandcn, lautet ivic folgt: Minfcito 170, Sciyukai 175, Soziale Massen- Partei 37, Showakai 19, Nationale Liga <Kvlumin Tomei» 1i, Tvhokai 11, verschiedene Splitterparteien 9, Unab hängige 25 Mandate. Das Ergebnis stellt eine» Sieg der regierungsfeindlichen Parteien dar, zu denen auch Minscitv und Sciyukai gehören. Tic Negicrung Hayashi wird aber im Amt blcibcn. Es ist beabsichtigt, das nationale Acht-Punktc-Prvgramm, das die Negierung vor der Auslösung dcs vorigen Reichstags ausgestellt hatte, un beschadet dnrchzuführcn. Der Ministerpräsident H avas h i, der sich zum großen Teil ans die Armee stützt, hat dem Kaiser über das Wahlergebnis Vortrag gehalten. Im Anschluß an eine Kabincttssitznng gab er dann bekannt, das; die Negierung die Absicht habe, an der Macht zu blcibcn. Er drückte L'>e weil sie ans zwei festen Lagern ruhe: auf der faschistischen nnd auf der nationalsozialistischen Partei, die das Unter pfand der gemeinsamen Ideale seien. lLebhafler Beifall bei dcn italienischcn Jonrnalistcn.) Ministerialdirektor Dr. E a s i n i. der Generaldirektor der italienischen Presse im Presse- und Propagandamini sterium, »vies in seiner Erwiderung darauf hin, daß die Reise der italienischen Journalisten nicht besser hätte ab geschlossen werden können als mit dem Besuch der Stadt, die das Herz des Nationalsozialismus sei. Sowohl für den Faschismus wie für dcn Nationalsozialismus bedeute die Partei das lebendige Herz und die Kraft, welche die Männer schöpfen, um neue Ziele und Errungenschaften znm Wohle des Volkes zn erringen Der Faschismus wie der Nationalsozialismus dienten dem Volk. Daher fühlten beide sich eng verbunden. sVcifall.) Wenn die National sozialisten alle Italien so kcnnenlcrnen würden, wie die italienischen Jonrnalistcn jetzt Deutschland kenncngclernt haben, dann würde cs in guten nnd schlechten Zeiten nie an der Einigkeit fehlen können. .lLebhafler Beifall.) Züdols.Heß empfing die Tie italienischen Journalisten ehrten am Dicnstagminag in einer eindrucksvollen Feierstunde auf dem Königlichen Platz in München die Toten der Be wegung. Der Fühler der iialicnischeu Delegation. Eom- mcndatore Easini. legte in den Ehrentempeln an der Ewigen Wache große Lorbcerkränzc mii Schleifen in den italienischen LandcSfarben nieder. Anschließend besichtig ten die italienischen Journalisten dcn VcrwaltnngSneu- bau der Partei. Anschließend wurden die italienischen Journalisten i m Brannen Hans vom Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, empfangen. Ter Stellver treter des Führers begrüßte die Gäste im Senawrcnsaal nnd ließ sie sich einzeln vorstellcn. Er gab dabei in einer kurzen Ansprache seiner Freude Ausdruck, die Journa listen eines befreundclen Landes und Volkes in diesen historischen Räumen ans historischem Boden begrüßen zu dürfen. Vom Braunen Haus sci die Bewegung ausge- gangcn, die später die deutsche Bewegung geworden sei. Der Stellvertreter des Führers sprach seine Freude darüber aus, das, die gemeinsame kulturelle und politische Mission beider Länder, die Europa vor dem Bolschewismus gerettet habe, immcr wieder durch gegen seitige Besuche der führenden Männer dcs öffentlichen Lebens z.um Ausdruck komme. Er erklärte schließlich, cr hoffe recht viele von den italienischen Gästen beim nächsten Ncichspartcitag Wiedersehen zu können. Der Führer der italienischen Jonrnalisten, Dr. Ca - sini, dankte für dcn Empfang im Braunen Haus, der sic alle in Erinnerung an viel ' Gemeinsames in der Ent wicklung der faschistischen nnd der nationalsozialistischen Bewegung mil besonderer Freude erfülle. Bei der Besichtigung des Arbeitszimmers des Führer s gab Reichsminister Hetz interessante Einzel- heilen aus der Geschichte des Braunen Hauses und der Bewegung wieder. Hoffnung ans, daß die PartcipoHtikcr ihre Haltung über- prüfen würden, da sich Japan in einer ernsten Lage be finde und der einzige Weg zur Ucbcrwindung der Schwie rigkeiten in der Durchführung der von der Regierung vor- geschlagenen Reformen bestehe. — Es ist das erstemal seit vielen Jahren, daß ein auf die Armee gestütztes Bcam«-.,- kabinctt im Parlamnt einer derartig übcrwällig<»?c;r Oppositionsmchrheit gegcnübcrsteht. Der Leitgedanke des Programms, ans Grund dessen sic Unterstützung des Kabinetts Hayashi durch die Wehr macht gesichert wurde, ist die Einordnung des gesamten Volkes in das nationale Ziel derLandeSver- t e i d i g n n g im weitesten Sinne. Die stärkste Zusammen fassung und Förderung aller im Volke vorhandenen Kräfte ist dabei vorgesehen. In einer Erklärung an die neugewühlten Vertreter des Volkes betont Ministerpräsi dent H a y a s h i. daß seine Negierung die Mitarbeit des Volkes an ihrem Ernenerungsprogramm erwarte, wobei die sinngemäße Entwicklung und Anwendung der Ver fassung entsprechend der Eigenart des japanischen Staats wesens ein erstes Erfordernis sci. Belagerungszustand in Barcelona? Die Nachrichten von dem beginnenden Chaos in Ca- talonien werden durch neue Meldungen bestätigt und ver vollständigt. Der „Präsident" der Generalidad soll bereits dcn Belagerungszustand über Barcelona verhängt haben, nachdem es zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen Anarchisten und dcn Streitkräften des catalanischcn Ge walthabers Companys gekommen war. Die Anarchisten hätten, wie eine französische Nachrichtenagentur meldet, das Gebäude der Generalidad zu stürmen versucht. Die Schutztruppc der sogenannten „Negierung" verteidigte cs unter rücksichtsloser Anwendung der Schußwaffe, so daß es eine größere Zahl von Toten gab. Die Anarcho-syndikalistische Revolte soll in ganz Katalonien Fuß gefaßt haben. In vielen Dörfern seien Anhänger der Barceloner Häuptlinge entwaffnet wor den. Teilweise ist der Aufstand auch schon aus Gebiete von Aragon übcrgesprungen. Die Ursache der Mißstim mung in Catalonien sci in dcn letzten schweren Nieder lagen der Bolschewisten an der Biskayasront zu suchen. Gireikterror m HollywooL- Gcwaltaltc der Streikenden Der Streik, der vor einigen Tagen in der amerikani schen Filmstadt Hollywood auSgebrochcn ist, droht die ganze Hollywooder Filmproduktion stillzulegen. Die Streikenden sind zu einem wüsten Terror übergcgangcn. Sic sind in cius dcr führenden Filmateliers eingedrungen und haben dorr erhebliche Verwüstungen angcrichtci. Tic Ttreikcndcu vcrsuchcn dic noch weitcrarbcitcndcn Arbcits- kameradcn znr Einstcllung der Arbeit zu zwingen. Drei mit Revolvern und Messern bewaffnete Männer drangen in den lururiösesten Schönheitssalon der Film stadt ein und zwangen dic anwesenden Filmschauspiele rinnen nnd Angestellten unter Todesdrohungen, sich ruhig zu verhalten, dann zerschlugen sie die kostbare Einrichtung und zerstörten die Wandbcklcidung durch Ucbergicßeu mit einer ätzenden Flüssigkeit.
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