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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193708253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19370825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19370825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZschopauer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-08
- Tag1937-08-25
- Monat1937-08
- Jahr1937
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1937
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Sroßfahrt ins Egerland Größe und Schönheit zeichnet die Egerländer Heimat aus, das Herzstück des Böhmerlandes. 756 666 Köpfe zählen die Egerländer; aus dem Nachbargau Bayern zogen ihre Ahnen vor fast tausend Jahren mit Pflug und Schwert ins Land, gerufen von den Königen Böhmens. Drei Bergesketten teilen das Egerland: im Süden der Böhmerwald, im Norden der Erzgebirgskamm und mit- tendrinn der tannendnnkle Kaiserwald; der Egerfluß glei tet durch die breiten Täler und die Klüfte des Gebirges. Am 26. August, 20.10 Uhr, sendet der Ncichssender Leipzig die Hörfolge „Großfahrt ins Egerland", die die Hörer zugleich die Landschaften mit ihren Menschen: den Felsrücken des Hohen Steins bei Schönbach, den Kam merbühl, Wellbad Franzensbad, die alte Stausenstadt Eger, den sagenreichcn Tillenbcrg, Bura Pfraumbcrg, das liebliche Amseltal, die alte Bergstadt Mies, den Bene- dikttnermünster zu Kladrau, die Nuinenreibe an der Schnella, Burg Nabenstein, den dräuenden Wladarsch- berg mit seinen Keltenwällen, das Buchaucr Hochland, das Duppauer Ländchen mit seinen Bergen, Engelbaus, das berühmte Karlsbad, das Waldtal der Eger bei Nodis fort, den Hans-Hciling Fels, Burg und Stadl Elbogeu, das egerländischc Nothcnburg, die Bergstädte und den Krudumberg, dann die Perle des Kaiserwaldes: Marien bad, den Nordkamm bei Kirchenbirk, die alte Egerländer Tanzstätte, die „Schwell" von Mostan" miterlebc» läßt. Neich ist das Bolkstnmsbild des alten Bauernlandes, dem die aufstrebende Industrie seine Urtümlichkeit nicht nehmen konnte. Volkstrachten, Volkstanz, das alte Lied und Väterbrauch, fanden und finden heute noch liebevolle Pfleger und Betreuer im Egerland; deswegen blieb diese große sudetendeutschc Landschaft immer arteigen und schön. * Gablonz an der Neiße in Nordostböhmcn, eine der jüngsten Städte im südostdcntschcn Sicdlnngs- raum, entstand als r e i n d c n t s ch e G r ü n d u n g neben einer zur Gründungszeit bereits verschwundenen slawi schen Siedlung und erlebte erst im l9. Jahrhundert den Aufschwung, der sie zum weltbekannten Jndnstrieort machte. Im l6. Jahrhundert wurden die ersten Glas hütten errichtet; heute bilden die Gablonzer Glaswarcn Welthandelserzeugnisse, von denen rund 206 Mb Men schen im Gablonzer Gebiet leben. Gleichwohl leben viele tausend arbeitslose Glasarbeiter in bitterster Not, weil sich die wirtschaftlichen Verhältnisse sehr zuungunsten der Stadt änderten. Ueber Gablonz, seine Entwicklung, Be deutung und Einwohner spricht Dr. Bruno Nowak am 24. August, 18 Uhr, im Ncichssender Leipzig. Verdoppelter Schafbestand in Sachsen Preisschafhüten in der Obcrlausitz Nm Sonntag wurde in Drehsa in der Obcrlansih das erste Mal ein Bezirkspreishüten des Landesverban des Sächsischer Schafzüchter, des Verbandes Deutscher Schäserhundezüchter und des Reichsnährstandes durchge führt. Das Preishttten diente nicht nur dazu, für das Landespreishiiten die besten Schafer und Htttchunde ieil- zustellen, sondern sollte zugleich zeigen, wie weit der Nachwuchs im Berufsstand der Schäfer herangcbildct worden ist. Bei strömendem Regen stellten sich nenn Schäfer mit ihren Hunden zum Wettbewerb. Eine Schaf herde aus Drehsa, die gegen 200 Köpfe zählte, war ans zupferchen, über eine Landstraße mit Hindernissen zu trei Zschopauer Tageblatt und Anzeiger ben, über eine schmale Brücke zu bringen und einzupfer chen. Die Schäferhunde halten hierbei gehorsames und selbständiges Arbeiten zu zeigen. Die Aufgaben wurden in drei Fällen sehr gut, in drei gut und in drei nur mangelhaft gelöst, wobei die letzten drei Schäfer mit > jungen, erst wenig vorgebildetcn Hunden arbeiteten. Den ersten Preis erhielt Schäfermcister Kurt Pötzschke, Plotitz über Oschatz, mit der Hündin Ebristcl von oer Selke, den zweiten Schäfermeister Weber, Bantzcn-Nalt- witz, mit dem Rüden Rolf, den dritten Preis Schäser- meister Erich Kube, Obersohland am Rothstein, mit der Hündin Asta. Die Hündinnen zeigten durchweg belfere Leistungen als die Rüden. Die Prüfung ergab, daß die Ausbildung der Schäfer und besonders auch des Nach wuchses recht gut ist. Als Prttfungskommissar hob Dr. Altenkirch von der Landcsbancrnschaft Sachsen hervor, daß die Schafzucht in Sachsen eine erfreuliche AnswärlS- bewcgung zeige. 1933 zählte mau in Sachsen rund 68 060 Schafe, heute 124 600 Schafe in 275 Herden. Musterschau für Schlachtweriklafsen und Fleisch Auf der L a n d c s t i c r s ch a u in Dresden- Reick am 28. und 29. August zeigt der Vichwirtschasts- vcrband Sachsen in Verbindung mit dcr Hauptvcreinigung der Deutschen Viehwirtschaft auch eine Musterschau für Schlachtwcrtklassen und Fleisch, auf der Rinder, Kälber, Schafe und Schweine zur Ausstellung kommen. Die Tiere werden in der für die jeweilige Schlachtwertklasse bestimm ten Art ausgestellt. Alle am Vichnmschlag beteiligten Wirk- schastsgruppen, der Bauer, der Vichverteiler wie der Fleischer, erhalten hier Gelegenheit, die für die Güte klassen festgclegten Begriffe kenncnznlcrncn. Eine wesentliche Ergänzung dieser Schlachtwcrttlas- scnschau wird durch die augcschlosscuc Fleischschau gegeben; diese wird neben den erwähnten Bernfsgruppeu auch vom Verbraucher, besonders aber von der Hausfrau, beachtet werden. Ein großer Teil der lebend ausgestellten Tier arten wird in geschlachtetem Zustande gezeigt, »ui durch einen Vergleich den Begriff für die Güteklassen und da mit die Begründung für die verschiedenen Preise zu er halten. Durch die Unterstützung einiger Kühlschränke- Vertretungen wird cs ermöglicht, die Hälften auch in ausgehaucuen Tcilstücken zu zeigen, wie sie die Hausfrau zu kaufe» gewöhnt ist. Die Flcischschau bildet eine nicht so schnell wicdcrlehrendc Gelegenheit für die Haussrnu, ihre Fleischkenmnissc durch eigenen Augenschein zn er weitern. Vogelbeeren als Hühnerfutter In Schwärmen kommen jetzt die Krgmmetsvögcl über die Ebereschen, um die roten Vogelbeeren zu ver zehren. Diese Frucht trägt ihren Namen zu gutem Recht, denn sie ist wirklich ein vorzügliches Vogelfutter. Aber nicht für die „Vögel des Himmels", für die Stare und Amseln und die vielen anderen wildlebenden Vögel, son dern auch für unser Hausgeflügel. Es ist schade, daß diese geschenkte Ernte meist noch verkommt! Die Men'Gen achten dieses freigebige Geschenk der Natnr zu wenig . och heute darf nichts verkommen, auch die Vogelbeere» mcht. Wir müssen die Früchte sammeln, um sie — srifch und getrocknet — unseren Hühnern alswohls ch mcckc n .. e s und nahrhaftes Futter zu reichen! Tausende Tonnen solcher Vogelbeeren könnten jährlich in T sch lank) gesammelt werden. Fast überall in unserem c i - ma 1 gau Sachsen findet man die Eberesche als ^ira- ßcn-, Wald- und Zierbaum. Die reifen Beere» B:zu Lop^rigkt 1936 ^ukcvLrts-Verlag, Herlin 8VV 68 (l. Fortsetzung.) „Er hatte einen Unglücksfall." „Schlimm?" „Nein. In einer Woche kann er wieder aus dcu 'kleinen sein. Er wurde von einem Auto überfahren und fiel aus den Kopf." „Er hat ja immer mehr Glück als Verstand", ent gegnete Davids lachend und ging zur Brücke. Der Kapitän trat in seine Kabine, hing den Tropcnhul in den Schrank und setzte die weiße Dienstmütze mst dem goldumrandeten Schirm auf. Dann stieg er zur Kom mandobrücke hinauf. Schon unten konnte er die scharfen Befehle von Davids hören, die Schritte nackter Füße, und die Klänge eines großen chinesischen Gongs, die die Be sucher an Bord aufforderten, an Lana zu gehe». Ter Kapitän lehnte sich an die Reling und beobachtete, wie die Leute über den Laufsteg zum Kai ginge». Rach einiger Zeit ertönte der Gong aufs neue, uud auf den Laufplankcn erstrahlte cs in ungewöhnlicher Farbenpracht. Es war, als ob ein Schwarm von Schmetterlingen sich darauf niedergelassen Halle. Vier- kleine Chinesinnen gingen zum Ufer, denen ein großer, starker Chinese in dunkelblauem Scidcngewand folgte. Allem Anschein nach war er ihr Vater. Sic trugen goldene, vorstehende Nadeln in den Haaren, große Silber-filigran- knöpfe an ihren bunten Seidcnjacken und seidene Sarongs, in die Vögel und Blumen cingewcbi waren. Silber geschmiedete Ringe, die bei jeder Bewegung leise tönten, schmückten ihre Fußgelenke. Als sie nuten auf dem Pier standen, wandten sie sich um rind winkten zum Dampfer hinauf; dann stiegen sic in euren großen Wagen, der von einem malaiischen Chauffeur gesteuert wurde. Es muß ein Chinese von hohem Rang an Bord sein!, dachte Gaskell und nickte Davids zu. „Machen Sie weiter!" Der Schlepper brachte sic mit dem Hinteren Teil zuerst in die Fahrrinne hinawS, dann dampfte er nach Pnlau Brani davon, während die Mannschaft das Schleppseil einzog. Die „Kin Lung" war schwarz gestrichen, und ihr Name glänzte in goldenen, erhabenen Buchstaben in der Milte und am Bug des Schiffet;. Langsam fuhr sic an Pagar Spit vorbei, machte einen Bogen um die Spitze dcr äußeren Sandbank und- mrhm dann östlichen Kurs nach Kap Romania. , Langsam verschwand an Backbord die Stadt Singapur: der Hafen mit den Küstcndampfern, die innerhalb der Mole festgemacht hatten, die weißen Geschäftshäuser längs der Uferstraße, die grünen Parkanlagen von Raffels Plain. dcr schlanke Turm dcr Kathedrale von St. Andrew und das bewaldete Hügelland hinter der Stadt. Der Dampfer war jetzt auf der Höhe vou Tanjong Nu, § wo viele chinesische Dschnnkc» und malaiische Segelschiffe vor Anker lagen. Dann ging die Fahrt an Tanjong Kan- loug vorbei. Die „Kin Lung" bog einem großen Viermaster aus, der von Batam in den Hafen fuhr, und nahm dann die alle Richtung wieder auf. Gaskell stellte den Maschincntclcgraphcn auf Voll dampf und fühlte die Bewegung des Schiffes, als die beiden Schrauben sich schneller drehten Einige Zeit stand er mit gesenktem Kopf und lauschte auf den Gang der Maschinen. Nach den Geräuschen zu urteilen, mußte alles ui Ordnung sein. Er trat an das Sprachrohr, nahm die Holzpfcife heraus und rief hinein. „Sehen Sie zu, daß dcr Dampfer in voller Fahrt bleibt, Mister Mackail. Es mag sein, daß uns später eine oder zwei Stunden Vorsprung guttun." „Jawohl." Dem Kapitän kam cs vor, als ob Mackails Antwort ! etwas gedehnt klang. „Ist unten im Maschincnraum alles in Ordnung?" I „Ja!" Gaskell steckte den Holzstöpsel befriedigt ins Sprach rohr. Nun hatte er keine Zweifel mehr, denn das zweite „Ja" verriet Mackails Erstaunen, daß man eine solche Frage überhaupt stellen konnte. Der Kapitän erzählte Davids, was die Kranken schwester über den ersten Ingenieur berichtet hatte. Davids zog fast unmerklich die Augenbrauen in die Höhe. Seine Mundwinkel zuckten, und er grinste ironisch. Dann ging er wieder mit seinem lahmen Bein von einem Ende der Brücke zum anderen. Gaskell war ärgerlich über dieses Benehmen. Man sollte sich mit dem Kerl wirklich nicht einlassen, und nur dienstlich mit ihm reden. Man mußte ihn kurz halten und ihm nur Befehle geben-dabei mußte cs bleiben. Jedes Wort, das aus Davids' Mund kam, war scharf wie Essig. Er konnte iumer nur hämische Bemerkungen machen. I» den zehn Monaten, in denen Davids an Bord der „Kin Lung" war § und unter Gaskell arbeitete, hatte dcr Mann niemals ! freundlich gelächelt und sich niemals anerkennend über ! Menschen oder Dinge geäußert. Auf alle Leute schien er mehr oder weniger ärgerlich zu sein, auf Vorgesetzte und auf Untergebene. Und stets ließ er seiner üblen Laune die Zügel. Gaskell wußte, daß Davids ihm nicht wohlgesinnt war, wenn er auch den Grund dafür nicht kannte. Davids war früher auf einem Segelschiff gefahren. Die lahme Hüfte stammte von einem Sturz aus .den Nahen eines Kap-Horn Mittwoch, den 2S. August 1987 sammeln ist Kinderarbeit; der Erfolg dieser leichte - rate lohnt die Mühe vielfach. Neue Diensträume der Landesstellc Sachsen deck Neichs- ministcriums für Bolksaufklänmg und Propaganda Die Landesstelle Sachsen des Reichsminislerinms für Volksaufklürnng und Propganda ist vom 25. August bis 3l. August 1937 für den öffentlichen Verkehr geschlossen. Ab I. September wird dcr Dienstbetricv in den neuen Räumen: Drcsden-A. 1, Ostra-Allee 27, für den öffent lichen Verkehr wieder ausgenommen. Neuer Fernsprech- auschluß 24 9 51. Sachsens Schulen in der Schullandheimbewegung führend Im » ergangenen Schuljahr haben sich die sächsische,, Schulen in stärkster Weise an der Schullandheimarbett beteiligt. 3l1 Volksschulen mit 615 Klassen, 109 höhere Schulen mit 905 Klassen und 23 Berufs- und Handels schulen mit 125 Klassen gingen in Schullandheime oder Jugendherbergen mit 322 256Üebernachtungen. Damit mar schiert Sachsen an der Spitze der Schullandheimbewegung in Deutschland. In Sachsen bestehen vierzig Eigenheime, die den Elternvereinen und Städten gehören. Sächsische Landeslotterie. Die 5. Klasse der laufen den 211. Sächsischen Landeslotterie wird vom 6. Septem ber bis 4. Oktober gezogen. Die Erneuerung der Lose muß bis zum 28. August erfolgen. »VNmWM Donnerstag, den 26. August 1937. DeutschlMbsender: 6.00 Glockenspiel, Morgenruf, Wet ter. 6.30 Frühkonzert. Dazwischen 7.00 Nachrichten. 10.00 Volksliedsingen. 11.40 Mit Bauern über den großen Deich. 12.00 Konzert. 13.00 Glückwünsche. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei M Drei! 15.00 Wetter, Börse, Programmhinweise. 15.15 Singende klin gende Welt. 16.00 Musik am Nachmittag. 17.00 Heiter und bunt zur Nachmittagsstund'. 18.00 Der Kammerchor des Deutschlandsenders singt Volkslieder. 18.20 Appel- schnut. 18.40 Blankenburg i. Thür. 19.00 Walzer und Märsche. 20.00 Wetterbericht und Kurznachrichten. 21.00 Deutschlanpecho. 21.15 Kammermusik. 22.00 Wetter, Presse, Sport. 22.20 Deutschlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmusik. 23.00 Und zum Schluß tanzen wir! Leipzig. 5.50 Nachrichten, Wetter. 6.00 Morgenruf, Wetter. 6.10 Ghmnastik. 6.30 Frühkonzert. Dazwischen 7.00 Nachrichten. 8.00 Gymnastik. 8.20 Kleine Musik. 8.30 Konzert. 9.30 Chronik des Alltags. 10.00 Volkslied- singen. 10.30 Wetter, Tagesprogramm. 11.50 Heute vor ... Sahren. 11.55 Zeit, Wetter. 12.00 Konzert. Da zwischen 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 14.00 Zeit, Nachrichten, Börse. 14.15 Opernstunde. 15.00 Wande rung im Lausitzer Grenzland. 15.20 Musikalisches Zwi schenspiel. 15.30 Aus der Enge in die Weite. 15.50 Brasilien spricht. 16.00 Konzert. Dazwischen 17.00 Zeit, Weiler, Wirtschastsnachrichten. 18.00 Hochhaus, Luft meer. 18.20 Von Quellen, Brunnen und Waldteichen. 18.50 Umschau am Abend. 19.00 Kammermusik. 20.00 Nachrichten. 20.10 Großsahrt ins Egerland. 22.00 Nach richten, Wetter, Sport. 22.20 Endlauf der 100-km-Steher- Weltmeisterschast in Kopenhagen. Akademische Welt meisterschaften in Paris. 22.40 Unterhaltungsmusik. Fahrers. Aber auch Gaskell hatte dieses harte Leben durch gemacht. Er hatte schneegefrorene Segel einholen und setzen müssen, er war ein ebenso tüchtiger Seeniann wie Davids und hatte die Meere auf Segelschiffe» und Dampfern durchkreuzt. Er war ein besserer Navigator und an Körperkräftcn dem anderen weit überlegen. Mit einem Arm hätte er ihn über Bord werfen können. Davids wußte, daß Gaskell von der Pike auf gedient und sich seinen Weg gebahnt hatte. Aber er glaubte, daß Gaskell den Posten als Kapitän nur seinen guten Verbindungen zu verdanken hatte. Gaskell war persönlich darüber erhaben. Aber es war ihm nicht gleichgültig, wenn das gute Einvernehmen nntcr seinen Offizieren und seiner Mannschaft gestört wurde. Sie waren sieben Weiße an Bord, sie verdienten sich ihr Brot in Sturm und Fahrt, sie kämpften um ihre Fracht trotz der mißgünstige» Mandarinen und der kriegführen den Generäle, die China in dcr Gewalt hatten. Sie mußten auf offenen Reeden ankern und durch Gewässer fahren, in denen es unzählige, nicht in die Karten ein getragene Sandbänke und Riffe gab. Mit Gegen strömungen hatten sie zu kämpfen, mit Fieber, mit Piraten und Taifunen. Deshalb waren sie aufeinander angewiesen, wenn sie hier existieren wollten. Es war durchaus nicht nötig, sich obendrein gegenseitig durch Ironie und Nieder- tracht das Leben schwer zu machen. Aber wenn Davids am Eßtisch erschien, verstummte die Unterhaltung. Die andern waren alles gute Kerle. Micklcswhaite litt an chronischen Magenbcschwerdcn, aber sein freundliches Wesen änderte sich deshalb nicht. Elam, der Zweite Offizier, war seit Jahren mit einem jungen Mädchen verlobt, aber er konnte nicht heiraten, da er seine Mutter unterstützen »rußte. Schon seit Jahren kränkelte sie, schien aber ewig leben zu wollen. Elam nahm an, daß sie eines Tages wohl sterben würde, aber dann würden seine Braut und er wahrscheinlich so alt sei», daß sich das Heiraicir nicht mehr lohnte. Trotzdem kämpfte er allein mi, seinen Sorgen und war in Gesell schaft ei» guter, fröhlicher Kamerad. Mackail sparte alles Geld, das er übrig hatte, für seine Frau i» Kaoluu. Aber kaum hatte dcr Dampfer den Hafen verlassen, so warf sie sich schon dem ersten besten Man» an den Hals. Alle Leute an Bord wußten es, auch Mackail selbst. Aber er liebte sie trotzdem. Welche Qualen er durch- machtc, wieviel Kummer und Sorgen sie ihm bereitete, wußte nur er. Aber die anderen ließ er es nicht fühlen. Alister Davids dagegen war verhältnismäßig gesund, brauchte für keine Verwandten zu sorgen und hatte keine bösen Angewohnheiten. Er Halle also wirklich keinen Grund, so finster dreinzuschauen — höchstens wegen der alten Geschichte, über die immer noch geklatscht wurde. «Fortsetzung folgt >
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