01 Erzgebirgischer Volksfreund : 31.01.1878
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1878-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-18780131010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1878013101
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1878013101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1878
- Monat1878-01
- Tag1878-01-31
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ErWb.HMsfmmd. n n sehr «. 8: am 18. Februar 1878 's «kler. !klN Apo» ml erzinst di» MM» MWM md tel. ähereS ia eberg. v 14S-0 o»s ans b ernh. schu- l, in ahr Rach 776Z"wf, f? str die königlichen und Müschen Behördm in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädter Schneeberg, Schwakenberg und Wlldmfels. Erscheint tSglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfermig« — Jusertiou«gebührenr die gespaltene Zelle 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — JnsertionSanuahme für di« a« Abende erscheinende Nummer bi« Vormittag« IO Uhr. die wiederholt ausgetauchten Steuer- und Monopol-Projekte von Zeit zu Zeit erzeugt werde, für den Tabakbau und Bekanntmachung. Nachdem Herr Revierförster Gubner auf Forsthaus Poppenwald für den einen selbstständigen GutSdezirk bildenden sog. Poppenwald al- Gottvorsteher eittich in Pflicht genommen worden, wird Solches vorschrift-gemäß hierdurch zur öffent lichen Ktnntniß gebracht. Schwarzenberg, am 28. Januar 1878. . Die Königliche Amtshauptmannschaft. Krhr. von Wirsing. von Vormittags 10 Uhr au, tm Nachlaßhause der verstorbenen Ehefrau ChristiMe Henriette Wewdl«» in Grünhain, da« zu deren Nachlaß gehörige Hau-grunvstück Nr. 72 de« hiesigen BrandverstcherungskatasterS, sowie die Mobilien, al«: 1 Komode, 1 Tisch, 8 Schränke, weibliche Kleidungsstücken, Porzellan und Blechgeschirre, an den Meistbietenden gegen vaarzahlung öffentlich versteigert werden. Die zu stellenden Bedingungen für da- Hausgrundstück find in den Anschläge« de« hiesigen Nachhause« und Kickerschen Gasthose zu ersehen. Grünhain, am 28. Januar 1878 (1—2) Goldhahn, Amtsrichter Dettkschltttth» Berlin. Die Agitation gezen die dem Bundes« ratye zugegongrne Tabak-stmervorlage hat sich iu den letz ten Tagen zu einer seht lebhaft»« gestaltet. Auf eine Be sprechung der Interessenten, welche am 24. Januar in Dresden stattfand, folgte gestern eine solche ta Frmkfnrt und eine große, von über 2000 Person« besuchte Maffen- dersammlung in Mannheim, zu Mlchxr der Stadlrath die HaudclLkammer, den landwirthschgstlicheu Bezirk-verUn und dos Konnte der TabatttntereffmtM ««geladen hatten. Auf jämmut^en Versammlung« ward- die Lorlage tu Bekanntmachung Mit Genehmigung der Obervormundschaftsbehörde soll empfiehlt rd s hneeherg»- eSburger rebera. i7^ o«s Erledigt hab« sich die öffentlich« Vorladungen de« Handarbeiter- Gustav Hermann Voigt au» Neustädtel vom 22. August 1877 vez. S. Januar 1878. Schneeberg, am 22. Januar 1878. Das König!. Gerichtsamt. Berhardi. mit de» ' nächst» Aickerti- rch Sta- irtrl ck. e träfe» -tzt. rin. hnen be- r 2 Ta rn voll- nen mei- Kratt- ist und von noch er- !, Füße» »llstäadig iertroffe- ir dessen Tagesgeschichte. Sie kn Ansftcht stehende hohe Tabaköstener ! beschäftigt alle Kreise im deutschen Reiche, die Tabak-bau, i Tabak-Verarbeitung und Tabakshandel treiben, in einem! hohen Grad, und zwar mit Recht, denn würde die Ge- . fetzesvorlage in ihrer jetzigen Fassung unverändert vom Reichstag angenommen, so würde dadurch ohne Zweifel der Ruin ihre« Gewerbe- für viele, viele Tausende deutscher ! Familien herbeigeführtworden. Nuraüein die Cigarren- Jndustrie soll nach einer Berechnung von Tabaksfabrikonten 120,750 Personen im deutschen Rciche Arbeit und Nahrung geb«. Deshalb finden auch in den letztem Wochen alleut- halbeu iw Reiche, namentlich in Süddeutschland, wo viel Tabaksbau getrieben wird, Versammlungen von Tabaks dauern und Tabaksfabrikanten- statt, um zu der in Aussicht stehend,:« Erhöhung der Tabattsteuer, beziehungsweise zu Ler geplanten Einführung Le- Tabaksmoncpol» Stellung zu nehwiu. Luch für die in Sachsen hoch entwickelte Tabattin- > dustrie ist die in Auesicht stehende hohe Tabak-besteuerung ' vmi großer Bedmtung. Deshalb fand auch am 26. Jan. eine Versammlung von Tabattfabrikanten de« Dresdner Handettkammerbezirks in Dresden statt, in welcher die in Aussicht stehende sehr bedeutende Erhöhung der Tabaks- strner auf der Tagesvldnung stand, Wir theilen in fol- xrnden Zeilen da« Wtchtiaste au« dieser Versammlung mit, weil sich daraus genau ersehen läßt, welche nähern Beftim- Mungen da- in Aussicht stehende Gesetz enthält. Dem Vernehmen nach soll in dem Tabakssteuer-Ge- - setzentwurf »ä. 1. für den im Inlands erbauten Tabak an Stille Ler seitherigen ca. 2 Mark pro 50 Kilo betragenden Bodt «steuer — eine GcwichtSsteuer von 24 M. pro 50 Silo für da« unfermentirte (zu deutsch: ungegohreue) Pro- butt erhoben werden, »ä. 2. soll der Zoll auf ausländischen - Nohtabak von 12 M. pro 50 Kilo auf 42 M., »ä. 3. j für Cigarren, Cigaretten, von 60 M. auf 90 M., »ä 4. für anderweit bearbeitete Tabake von 33 auf 60 M., «höht werden. Tabellarisch neben einander gestellt, nehmen sich die alleu, v. h. zeitherigen und dje neuen d. h. in Aussicht gepellten Steuersätze also au«: ES zahlen jetzt in Zukunft Inländischer Tabak »ach der Bo- deupeuer . .ca. 2 M.pro5O«ilogegen24M. pro50Kilo ' lllvt ländischer Labak . - 12 - - - - - 42 . - - « Kek deffm Einfuhr: j REigarrer. ca. 60 ----- 90- Daraus ergiebt sich eine Erhöhung de« Zolle« und der - Siener auf inländischen Tabakum 1100pCt., ausländischen! Labak um 250 pCt., Cigarren und Cigarette« um 50pEt. re« derzettigen Steuersätze«. .... Es ist nicht zu hoch I «griffen, wenn man die Zahl der Personen, welche in ' Lmtfchland Lurch die TabÄS-Fabrikation mittel- und nn- «ittelbar ihr Brod finden, auf eine Million berechnet.! Die Tabatt-InduKrie, welche «tt ziemlicher Stabilität' lüe dabei BischLstrgten bislang nährt, hat sich Deutschland ?mv besonder- auch in Sachs« unter der Wohlthat eine» durchaus nicht empfindlich« Schutzzölle» zu hoher BOhe entwickel». He iniändssiKe Fabrikation har, wie e« die Kerirgsüzig- Einfuhr von ca.13,000 Ccnivern pro Jahr Mllänbijw^ TabakfadrikateS beweist, bislang den An ¬ hervorgehoben, von welch großem Esüsiuß auf die Steuer- ! fähigkeil der deutschen Natton di« große und weitverbreitete ' Tabaksindustrie und der Export von Tabak-fabrtkäten sei. - Durch eine hohe Beftmerung oder gar dmch da- TabakS- Monopol werde «in prter Theil he» . Erträge« in Folge der ' Abnahme der Steuerkraft wieder vÄttrey geh«. Ar l Maunheim^wenhete sich ein Redner auch Men diej«igm i politischen Parteien, welche die Tabattsteuer gewtssermaß« al- Kompensatiou-objett zur Erreichung ihrer politisch« Zwecke in Bereitschaft halt«. Die Illusion, welcher sich mancher Tahattbamr uvd Jodustrüüe anfänglich Angege ben hatte, daß nämlich dte Steuer aus auSlLndischeaTibak ia größerem Mäßstabä erhöht werden solle al- aus lnliin- die König!, säch- dischen, ist durch denGesetzen '^^ , ! Word«. Die schütz jöllnerischen Erwartungen, welche man " ' lschlaud lh-llweifsi an dit Erhöhung der TabakSsteuer knüpfte, und vielleicht heute upch knüpft, wer den sich in keinem Falle erfüllen. Denn « liegt auf der Hand, daß eine allzustarke Betastung deS autzläydischm Tabaks tm Vergleich zum inländisch« in Norddeutschland I auf eben so heftigen Widerstand stoß« würde, al- die Bevorzugung de« ausländischen Tichak- -t» Süd« findet. Unter diesen Verhältnissen hatten Diejenigm vollständig recht, welche in den gestrigen Versammlung« davon ab- riethen, dem Gesetzeutwmfe irgendwelche positive Vorschläge gegenüber zu stellen. Da« hieße nm Wasser auf dieMüh- leu der Anhänger einer hoben Tabaksteuer tragen. Gelingt es denselbm, die TabakSpflanzer, Fabrikant« und Händler zu trennen, und der« verschiedenartige «ch zum Theil ent gegengesetzte Interessen aufeinander zu hetz«, daun würde ihr Spiel sehr bald gewonnen seia. Ja dieser Beziehung ist die größte Borficht gebot«, zumal eh au Versuche« der verfchiedenfim Art nicht fehlen Spaltung und freiwillige Concesstoneu, müthiae« Zufammmstehm aller Intel neue Attentat auf unserm Tabakbau sth. Nicht durch sondern durch eb»- , —.Wnsm kann da» nme Attentat auf unserm Tabakbau und die ganze bei demselben betheillgte Industrie ab gewendet werd«. Berlin. Der dem BonveSrath zugegangcre Ge setzentwurf, betreff«- die Et :g de« Rei^sla. z- ler«, beruht auf «oer Denkschrift, welch« Fürst wmige Tage nach Neujahr an dm Kaffer «infanr!. r »- kanutlich hatte der Reichskanzler im vorHeu Frühjahr r - behalt«, dem Kaiser diejenigen Modalität« Ut bez-jä! unter welchen er bereit sein werde, sein schwierig mr wieder zu übernehmen. Jene Denkschrift de» :en Bismarck war seine erste Aeußeruug über diese » n«, gmheit. Der EMwurf selbst «wer hat dw StagY ---ar 0r. Friedberg zum Amor, welcher sich mit dem P crd-> ueten La-ker über die Hauptbesttwwungm vorher, d - M. men hab« soll. Natürlich bildet der 'Gesetzmtwmi r'n Hauptpost der Diskussson In pm^mmtaysch« Krene S-wohjl recht« al« link« ist «an der Ansicht,' Poß di.s«», Gesetz, fall» e- nickt ^we A-uderuug erführt, - vie Dtftatur de« «eichskauzler« saukttonin. Wan r« Ansicht daß «ach der Ratifikation de« Goetze- dur«? ym sprüchen der deutschen Lonsumenten völlig e» scheint kein Grund vorzulegen, um durch eine unver- vorgehoben, daß die fortwährende Unruhe, welche durch hältuißwäßig niedrige Steuer dem An-lande, welche- sich die wiederholt ausgetauchten Steuer- und Monopol-Projekte zumeist durch Monopole oder dem Monopole nahe kom- von Zett zu Zett erzeugt werde, sür den Tabakbau und mende Zölle, der deutschen S«-fuhr fest völlig verschließt, all« einschlägigen Industrien von höchst schädlicher Wirkung die Wege zu öffnen, uw zu billigem Zollsatz sein Fabrikat sei. Wie im Jahre 18'3, so sucht auch jetzt wieder hie hier adzusetzen! . . . Zur Herstellung von 1000 Stück Spekulation die durch dm Gesetzeutwurf geschaffene Lage Cigarren sind 17 Pfund — 8j Silo Rohtabak durch- > au«zubeutm; wie tamal- so können auch jetzt wieder große schnittlich nothwendig, welche nach dem um« Steuersätze Verluste die Folge Kieler Erregung sein. Ferner wurde vou 42 Mark pro 50Kilo. M. 7.14. Siener kosten. Ein- ------ - - " —- -- — tausend Stück fertiger Cigarren wieg« aber nur (nach Abfall der iw Rohtabak enthaltenen Rippen uud uuverar- beitbaren Bestaudtheile) 11H Pfund — 5; Kilo, welche nach dem Steuersatz von M. 90. — für 50 Kilo fabri- cirteu Tabak M. 10. 35. zu zahl« hätten. Da- Aus land ist mithin ia der glücklichen Lage, da« Mille Cigarren mit einer nur um circa 3 M. pro Mille Höheren Steuer belastet einführen zu können, während der Schutzzoll für Cigarren jetzt bet dem wesentlich günstigeren Gesawmt- verhältniß der Tabaksteuer allein beinahe da« Doppelte beträgt. Zum Schluß einigte sich die gegen 80 Köpfe zählende . ... Versäu mt, dahin, folgende Petition an die König!, säch- > dischen, ist durch Leu Gesetzentwürs selbst gründlich zerstört fische Regierung abgchen zu lassen: ! worden. Die schätz- „DaS hohe königl. Finanz-Ministerium wolle bei Be- daher in Südbeülschlaud rathung deS Taboksttuergesetze« im Kreise de« hohen Bun- "" ' deSratheS eine anderweite Bertheilung der Steuersätze in BerÜckfichligung ziehen und dem Wunsche der hiesigen Tabak-Äntereffentrn hochgeneigte Besürnortung angedeihen lassen, wonach sck 1) sür inländisch« Labak (abgetrocknet uud uufermentirt) eine Steuer von 10 Mark pro 50 Kilo, sä 2) für ausländischen Tabak ein Einfuhrzoll von 42 M. pro 50 Kilo, »ä 3) für TabakSfabrikate, al«: Eigarten und Cigaretteu ein Einfuhrzoll von 200 M. pro SO Kilo, zur Erhebung gelangen würden.- Die Versammlung schloß sich mit allen gegen 4 Stimmen dieser Petition an und erklärte sich überdies mit Entschiedenheit gegen dä« Tabaksmonvpol. Wir ersehen also au- Lem hier Mltgetheiltev, daß die Tabaksfabrikanten rührig find, um die hohe Tabak steuer abzuwenden. Wie steht « aber mit dm Millionen, denen ihre Pfeife oder ihre Cigarre wahre« Bedürfniß geworden ist? Woll« sich diese nicht rühren? Woll« sie die Steuerschraube fort und fort arbeiten lassen ohne Un terlaß? Denn daß Tabak und Cigarren ganz bedeutend im Preise steigen werd«, wenn da- Gesetz tm Reichstag angenommen wird, da- steht fest. Köstliche Au-fichtm für alle Tabak- und Cigarrenraucher! Nur der schwache Trost bleckt noch: Der Reichstag wird vielleicht za dem Gesetz nicht Ja! und Amen! sagen.
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