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01 Erzgebirgischer Volksfreund : 16.06.1878
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1878-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-18780616010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1878061601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1878061601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1878
- Monat1878-06
- Tag1878-06-16
- Monat1878-06
- Jahr1878
- Titel
- 01 Erzgebirgischer Volksfreund : 16.06.1878
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650 für die »«gestörte Sicherheit und Ruhe de« Hohm Patien ten garantirl werden könnte. Berlin. Da« „Tgbl." macht die Mitthetlung von Mem meuchlerischen Angriff, welcher am Dienstag Nach mittag« zwischen 5 und 6 Uhr auf einen berittenen Schutz mann unteruommeu worden sei. Der Schutzmann soll gegen Uhr zwischen der Tegeler- und Jungfernhaide «tlang geritten sein und nachdem er von einer in einer Lkchlüng lagernden Gesellschaft von Personen sich weiter btgebeu, au« einem Revolver eine Kug-l nachgeschickt be kommen haben. Diese Mittheilung beruht, wie offiziös gemeldet wird, in gewisser Beziehung auf Uebertreibung. Thatsächlich ist nur richtig, daß am Dienstag im „Neuen Hofjäger" ein große« sozialdemokratische« Fest gefeiert werden sollte; in Folge dessen begaben sich zahlreiche Personen nach dem Lokal und als sie die« geschloffen ge- fanden, nach der Jungfernhaide. Zur Beobachtung der AuSzügler war ein Schutzmann zu Fuß abgesendet worden. Auf diesen wurde, al» er hinter der Bade-Anstalt des 2. Garde-Regiment« au« der daselbst belegeneu Schonung berauStrat, ein Schuß abgefeuert, dessen Kugel in das Ruder de« dem Schiffer Schreiber au« Kommen gehörigen Kahue« einschlug. Der Schuß war unzweifelhaft auf den Schutzmann gerichtet, da der Flug de« Geschosses mit der Richtung seine« Weges ük ereinstimmte. Bei einer sofort vorgenommenen Untersuchung der Schonung wurde jedoch leider Niemand mehr vorgestinden. Bon der Entdeckung einer weitverzweigten Falsch- müazerbande durw die Dresdner Kriminalpolizei unter Mithülfe der Berliner Krimtnalbehörde schreibt das „Berl. Tagebl.*: In Berlin wurde ein Rentier Jzbicki verhaftet, der anscheinend der Leiter und das Haupt der Falschmüu- zerbande ist; in Dresden hat man vier Mitglieder der Baude verhaften können. Drei derselben find bereit« in Berlin eingetroffen und auf dem Molkenmarkte hinter Schloß und Riegel gebracht worden. E« find die« ein Kaufmann Rosengarten (geboren in Warschau), Handelsmann Litthauer (geboren in Rawicz) und Kaufmann Abramowicz (geboren in Neustadt bet Konitz). Rosengarten hat bereits ein umfassend-« GestLndniß abgelegt. Danach hat er be deutende Summen falscher Rubel für 331 2 de« Nenn- werthe« von Jzbick gekauft. Die Verausgabung pflegte vorzugsweise in Leipzig während der Messe zu erfolgen, wo die Mitglieder der Bande sich dadurch Vertrauen zu verschaffen wußten, daß sie zunächst kleine Posten Waaren für echtes Geld ankauften, um nach und rach größere Posten für falsche« Geld in ihren Besitz zu bringen. Die so erworbenen, ost sehr beträchtlichen Waarenposten wurden daun sofort an Ort und Stelle weiter verkauft. Infolge der Mittheilungen Rosengarten'« ist e» möglich gewesen, in Berlin voch drei Verhaftungen vorzunehmen, ferner steht auch noch die Einlieferung von 10 bis 12 weiteren Mitschuldigen au« anderen Städten zu erwarten, zu deren Verhaftungen die Requisitionen bereit« abgegangen find. Man vermuthet übrigen« nicht mit Unrecht, daß die Fab rikation de« falschen Gelbe« in Rußland selbst vor sich gegangen sei, während von Berlin au« lediglich der Vertrieb geleitet wurde. Ueber den Eintritt in den Sitzungssaal de« Kongres se- berichtet man: Zuletzt von den Bevollmächtigten, einig; Minuten nach 2 Uhr, fuhr Fürst Gortschakoff vor. Der greise kranke Staatsmann, dessen GefichtSzüge von den Stra pazen der weiten Reise sichtlich angegriffen schienen, wurde von zwei Kammerdienern au« der königlichen Equipage ge hoben und mittelst einer Tragbare nach dem Empfangssalon geführt. Hier trat dem Mastren Kollegen Fürst Bismarck feierlich entgegen, reichte ibm im Beisein sämmtlicher Kon greßmitglieder die beiden Hände, drückte herzlich die dar- grbotnen, und reichte schließlich dem Fürsten Gortschakoff den rechten Arm, an dessen Seite der russische Kanzler, unterstützt vom Botschaftssekretär Graf Winpoff, in den Kongreßsaal geleitet wurde. Wie der „VolkS-Ztg." mitgelheilt wird, wird in den Kreisen der ReichSregterung die Frage ernstlich erörtert, die Theaterfreiheit, welcher von einigen Seiten eine M.tschuld an drm verwitterten und rohen Geschmack der Massen bei gelegt wird, entspechend dem von den Deutsch-Conservati- ven in der letzten Session eingebrachten Anträge, entweder ganz aufzuheben oder zum Mindesten einzuschränken. Bielefeld, 8. Juni. Dem „Wächter" zufolge hat die Dlrectton der RavenSberger Spinnerei in ihrem Etab lissement folgmdeS Placat angeschlagen: „An unsere Arbei ter! E» bedarf wohl keiner weiteren Begründung und wird der allgemeinen Zustimmung unserer Arbeiter begegnen, daß die RavenSberger Spinnerei beschlossen hat, fortan Niemanden zu beschäftigen, welcher sich zu der soctalcemo- kratischen Partei bekennt. Wir werden in Ausführung die se» Beschlusse« vom 20. Juni an jeden Arbeiter sofort ent lassen, welcher dann noch einem socialdemokratischen Ver eine angehört, socialdemokcatiiche Zeitungen hält oder sich durch seine Aeußerungen als Anhänger dieser Partei kenn zeichnet. Bielefeld, 6. Juni 1878. Die Direction der Ra venSberger Spinnerei." Der Ueberfall de« Parkwächters Götze im Parke von Sanssouci ist noch nicht aufgeklärt. Seit der Z-it durch streifen größere und zahlreichere Patrouillen als bisher di; Wege und Gebüsche der Gärten von Sanssouci und Char lotteuhof. Bet dieser Gelegenheit würd'» vi r obdachs lose Strolche, aufgefunden. Die Patrouillen werden von Mannschaften de« Garde-Jäger und Füsilierbataillons 1. Garvc-Rezt. z. F. gegeben. Die Posten ziehen mit schar fe» Patronin aaf urd die sonst nur mit Nachtposten be- fetzten Orte erhalte- zur Zeit auch TageSposten Wie bereit» gemeldet, ist nur bi« 9 Uhr Ab-nt« dem Publikum der Aufenthalt im Park» von Sanssouci und Charlotten- "f gestattet. Der kört flicht Obergärtner im Pfingstberg, revier, welcher vor einigen Tagen drei Tagelöhner entließ, erhielt vorgestern früh durch die Post «tarn anonymen Brief mit Knittelversen, worin ihm Erschießen angedroht wird, well er jene Arbeiter entlasten hat. Er hat den Brief der Kriminalpolizei übergeben. Oestorrottd Wien, 13. Juni. Die „Neue Freie Presse" er fährt au» Bukarest, daß die russischen und rumänischen Vorposten Fühlung erhielten. Die Rusten verlangten dis Räumung eine« von Rumänien besetzten Orte«, die Ru mänen weigerten sich. Fürst Karl erklärte dem russischen General Drentelen, daß, wenn die russischen Truppen nicht den Vormarsch einstellen, er zur Armee abreisen werde, um Gewalt mit Gewalt zu vertreiben Drentelen telegraphirte um Instructionen nach Petersburg. Die Gerüchte über die Mobilifirung in Oesterreich wurden gestern von der Wiener „Presse" als übertrieben bezeichnet. Wenn man nun auch noch zweifeln mag da ran, ob sech« oder weniger Divisionen aufgestellt werden sollen, ob sie nach Norden, Osten oder Süden gehen, so ist da« Eine doch bereit« Tbatsache, daß ein größerer HeereStheil in Kriegsbereitschaft gesetzt wird. Die „N. Fr. Presse" schreibt unter« 11. Juni: „Wie wir verneh men, ist die schon am Sonntag von un« angeküudigte Mo- bililirung eine« Theile» der Armee durch kaiserlichen Be fehl bereit« angeordnet und derzeit in voller Ausführung begriffen. L» dürsten demnach zunächst die in Sieben bürgen, Kroatien, Slavonien und Dalmatien dislozirten Trupventheile auf Kriegsstärke gebracht werden." Ziel und Zweck der in Fluß geratbenen militärischen Action definirt das Wiener „Fremdenblatt" hahin: Oesterreich. Ungarn wolle „vor Europa den festen Entschluß dokumen- tirea, die AuSfübrung der Kongreßbeschlüffe, so weit da- durch die speziellen Interessen der Monarchie berührt werden, mit Energie in die Hand zu nehmen" Zyrankretch Der Tod de» König« Georg V. von Hannover er folgte unerwartet. TagS zuvor hatte er noch eine Spazier fahrt im Bois de Boulogne unternommen. Dann hatte er Abends nach dem Diner noch länger« Zelt im Salon verweilt, al» er plötzlich von einer Art Ohnmacht befallen wurde. Die herbeigerufenen Ferste erkannten sogleich, baß der König verloren wäre, indem allem Anschein nach ein inneres Geschwür aufgegangen war. Um Mitternacht begann der Todeskampf, der Tod trat aber erst um 71 Uhr Morgens ein. Der Prinz von Wal;« hat sich auf telegraphischem Wege nach Berlin gewendet, um di- Er» laubniß behufs Ueberführung der Leiche des König« Georg nach Hannover zu erlangen. Im Falle einer Weiz-runq soll die Leiche des König» von Hannover in Windsor bei gesetzt werden. Der Leichnam wurdr einbalsamirt und soll einen ganzen Tag hindurch auf einem Paradebette ausge stellt werden. Der Transport der L-iche nach dem Bahn hofe soll in Paris mit königlichen Ehren erfolgen. Greglaerd London, 14. Juni. Ueber die zwilchen England und Rußland erzielte Verständigung publizirt der „Globe" zwei Schriftstücke, für deren Inhalt ihm umsomehr die Verantwortlichkeit zu überlassen sei, al« die vom „Globe" am 30. Mai veröffentlichten entsprechenden Mittheilungen sich nicht al» aan, korrekt erweisen. Beide Schriftstücke sind vom 30. Mai datirt und ul» Memorandum bezeich net. Da« erstere enthält angeblich den Wortlaut einer zwischen England und Rußland erfolgten, am 30. Mai von Salisbury und Schuwaloff im Auswärtigen Amte unterzeichneten Verständigung und stimmt wesentlich mit den vom „Globe" am 30. Mai veröffentlichten bezügli chen Mittheilungen überein. Da« zweite Memorandum hat folgenden Inhalt: Unabhängig von den in dem vor hergehenden Memorandum getroffenen Bestimmungen be hält sich England vor, auf dem Kongresse folgend; Punkte zur Geltung zu bringen: Die britische Regierung be hält sich vor, bei dem Kongresse die Theilnahme Euro pa'« bei der administrativen Organisation beider bulami- scher Provinzen zu beantragen, v. Die britische Regie rung wird auf dem Kongresse die Dauer und Natur der Besatzung Bulgarien« durch die Russen und de« Durch marsches russischer Trupven durch Rumänien diSlutiren. 0. Ein weiterer Vorbehalt betrifft den der südlichen Pro vinz zu gebenden Namen, v Die britische Regierung bebäft sich vor, obne die Territorialfrage zu berühren, eine Diskussion der Fragen, betreffend die Donaulchiffa^rt, ebenso 12. di« Fragen, welche die Meerengen berührt. Der russisch« Botschafter in London nimmt aber Akt von der Verbalerklärnng, die gemacht worden ist und darin be steht, daß da« kaiserliche Kabiuet sich in dielsr Beziehung an die Deklaration hält, die Derby am 6. Mai 1878 machte und der russische Kongreßbevollmächtiqte wird auf dem Kongresse auf dem Status qua bestehen. bV Die britische Regierung wird an den Sultan das Vergangen richten, daß derselb; Europa zusichere, auf dem Berge Atbo« dir Mönche anderer Nationalitäten ganz ebenso wie die russischen zu beschützen. Rußland. Odessa, 9. Juni. Der „N. fc. Pr " schreibt man von hier: Ueber den Intendanten und Lieferanten >;S letzten Kriege« hat sich ein drohendes Gewitter zu- ämmengezogen. Der Chefintendant der actlven Armee, General Rozhcki, ist abgesetzt worven, und an dessen Stelle wurde General Skworzow mit diesem wichtigen Amte be traut. Letzterer ist bereit« nach San Stefano abgrqangen. Lin kaiserlicher Uka« hat die Einsetzung einer großen Un» tersuchungScommisstsn verfügt, welcke die während de« letzten Kriegk« in wahrhaft schauerlicher Wrise zu Tage getretene« Mißbräuche uud Unterschleift im BetpflegSwrsen vor ihr Forum ziehen soll. Diese Commission hat ihren Sitz tu Odessa. Gleichzeitig wurden 8 L.calcommisflon« « Re Hauptetappeoorte entsendet, um die uöthigea Dat« p» sammeln. Al« oorpor» äoiioti fungiren die kühnst« »uv merkwürvigsten Verfälschungen aller militärisch« Bedarfs artikel, darunter Zwieback, welcher zur voll« Hälft» au» Erde besteht, uud Mehl, da« ein Zehntel Sägespldl» ent hält. Die Zahl der in Untersuchung gezogenen Person« beläuft sich bereit« auf 300 und ist noch im Wachs«». Nicht weniger al« 40 Oberste, also die Comwaadaut« von 40 Regimentern, sind schwer compromittirt. Best« einen vorzugsweise compromittirten Armeelieferanten ist eine besondere UntersuchungScommiiston niedergesetzt Word«, al» deren Vorsitzender Staatsrath Olsufiew fungirt, während die Herren Jliiin und Engelhardt die Sache de« Ang^ klagten vor der Commission führen. Ein wahrer Augias stall an Corruption ist da aufgehäuft, und Sibiri« dürste zahlreiche neue Gäste erhalten. Sächsische «ns örtliche A«qe!rge«-xtte» Schneeberg, den 15 Juni. Sicherm Vernehmen nach werden am 18. Junk, zur Feier der silbernen Hochzeit Sr. Majestät de« König«, die Gymnasiasten und Rea schiller von Zwickau, circa 650 Mann, einen Ausflug nach Schneeberg, Aue uud Schwar zenberg rc. machen. Am 12. ds« wurde die 63 Jahr alte ButterhSeb- lerin, Johanne Sophie Schubert auS WerneSgrün vhn- weit de« letzten Orte« auf Herlagrüner Flur im Walde ermordet und ihrer Baarschast, welche in 24 bi« SO BL bestanden haben soll, al« wie ihrer Fußbekleidung, beraubt aufgefunden. Dieselbe war TagS zuvor Vormittag« gegen 8 Uhr von m Hause fortgegangen, um in dm OrtschcL- ten Crinitz, WolferSgrün rc. Einkäufe zu machen und ver muthet man, das die Unglückliche bald nach ihrem Fort sein ermordet worden sein muß. Der That dringend ver dächtig ist der Bagabondage ergebene arbeitscheue Zimmer» geselle Möckel aus W-rneSgrün, welcher bereit« am 13 «. Nacht« in einem Gasthause in Hundhübel von der Gen darmerie verhaftet worden ist. Dresden, 14. Juni. Die Mittheilung in der heu tigen Nummer der „Dresdner Nachrichten", daß ei»e Deputation hervorragender Bürger Dresden», au« de» Vertretern verschiedener politischer Parteien bestehend, fich zu dem ehemaligen Staat-minister v. Friesen beg-beu ha be, um ihn zu fragen, ob er eine Wahl zum Reichstag in Dresden annehmen wolle? ist in dieser Form nicht ganz genau. Eine solche Deputation ist nicht bei Herr» v. Friesen gewes«. Wohl aber ist jene Frage von einer Seite her an ihn gerichtet worden. Wie wir hör«, hat Herr v. Friesen sich hieraus zur Annahm: einer solch« Wahl unter der Voraussetzung bereit erklärt, daß er nicht al« Candidat einer einzelnen Partei mit bindendem Pro» pramm zur Bekämpfung anderer, politischer d. h. auf da« Boden unserer politischen und socialen Ordnung stehend« Parteien, sondern al« Vertreter aller derjenigen Einwohu« Dresdens gewählt werde, welche mit ihm der Uebm^w- gunq sind, daß e« jetzt vor Allem darauf ankommt, den von der Socialdemokratie tief unterwühlten Boden, auf dem sie, mögen ihre sonstig« Ansichten über da» Mehr oder Minder nach recht» oder links hin sein, welche fie wollen, doch alle gleichmäßig stehen, auf dem unsere StaatS- und Rechtsordnung nicht nur, sondern unsere gesammte wissenschaftliche, sittliche und religiöse Bildung, ja überhaupt eine jede Civilisation allein beruht uud be ruhen kaan, wieder zu befestigen, un» baß daher dies« groß;» und dringenden Aufgabe gegenüber Vie verschiede nen politischen Parteien, ohne ihre eigenen Grundsätze und Ansichten aufzugeben oder auf ihre Geltendmachung zu verzichten, doch die — bei den Wahlen oft so leidenschaft lich und gehässig gewordene — gegenseitige Bekämpf«»« eine Zeit lang ruhen lassen müssen, wenn fie ihren Zweck erreichen und der Socialdemokratie nicht geradezu kn die Hände arbeiten wollen. Dresden. Se. Mas. der König besuchte am 12. Juni da» Festschießen der Büchseuschütz-nqilde und that dabei den ersten Schuß auf die vom Architekten Möbius entworfene und Maler Schröter treffliche au«zeführte Jubiläumsscheibe. Da nach einer Verordnung jeder Prinz des Regentenhause» gleich nach der Geburt in die Gilde ausgenommen wird, so feierte Se. Maj diesmal da« goldene Jubelfest seiner Mitgliedschaft. Auf den könig lichen Schuß folgten sodann die Schüsse sämmtlicher Mitglieder, deren pünktliches Erscheinen bei Strafe ge boten war. Wurzen. Ja einer jüngst abgehalte!'« Versamm lung haben die hiesigen Fabrikanten darüber berochen, wie einer weiteren Ausbreitung sozialistischer Tendenzen in den Kreisen ihres Arbeiterpersonals entgegen zu treten lei Ja Folge eine« bei dieser Gelegenheit gefaßten gemeinsamen Beschlusse« ist nun von den einzelnen Prinzipalen vor versammeltem Personal die Erklärung abgegeben Worten, daß e« nicht in ihrem, der Arbeitgeber, Sinne liege, noch sich mit ihrem Interesse vereinbare, wenn fie, die Arbeiter, auch fernerhin sozialdemokratische Versammlungen besuchen und Beiträge zu sozial-agitatorischen Zwecken steuern würden. Wer diese wohlgemeinte Mahnung oder Warnung nicht beherzige und fernerhin die Bestrebungen dieser Part-r unterstütze, habe e« sich selbst zuzuschreiben, wenn er seine Entlassung erhalte. Von dem Abeirerpersonale ist dieser lediglich im Interesse eine« freundlichen Zcsammengehev« zwischen Prinzipal und Arbeitern verkündigte Beschluß »<» allen Fällen mit ruhigem, nerständnißvollem Benehmen angehört worden; in dem einen Falle sogar erklärte man fich bereit, au- der Mitte der Arbeiterschaft eine Petition aa den Stadtrath behuf« Verbots der Volksversamm lungen abgrhen zu lass«.
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