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01 Erzgebirgischer Volksfreund : 02.08.1878
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1878-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-18780802019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1878080201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1878080201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1878
- Monat1878-08
- Tag1878-08-02
- Monat1878-08
- Jahr1878
- Titel
- 01 Erzgebirgischer Volksfreund : 02.08.1878
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Löwer 16. Liebknecht: 38. 88. SO. «Lch-sche «wd örtliche Ungelegerrheite» Srbueeberg, dm 1. August Im 19 Wahlkreise stad noch folgende Wahlresul tate eingetreffen: Langenbach: ÄahnSdorf: erwarte. von den Türken in der Gegend von Mostar heißt e-, daß sie sich der Occupatio« widersetzen voll»««. ößeemstnien, Bnkarest, SO. Sill. Lin Telegramm der ft. Pr.- berichtet: Au- Rustschuk wird gemeldet, daß sie Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der russischen Ver waltung täglich zuvtwmt. Die Bestimmung daß in her Miliz nur Ruff« Ofstzier-stelleu bekleioea sollen, htt dir Bulgaren besonder- erbittert. Verfolgung der beiden Verbrecher ist angeorduet worden. Oesterreich. Wien, 31. Juli. Bon der kroatisch-bosnischen Greme, 31. Juki. Nach amtlichen Meldungen herrscht in Serajewo die vollständigste Anarchie infolge der Auf wiegelungen. Bei dem beabsichtigten Kommen Hadschi Lo ja'- flüchtete sich der Gouverneur Serajewo'S, Maphar Pascha, mit seiner Militärabtheilung, begleitet vom dorti gen Oberlommandanten. Beide wurden von Loja einge holt und zurückgebracht. Maphar Pascha wurde entsetzt und statt seiner von den Trupven der Oberkommandant, offenbar gegen seine« freien Willen, zum Gouverneur ein gesetzt. Nachdem Mavbar Pascha- Hau- geplündert war, chritt die aufgewiegelte Volksmenge zur Plünderung de» Zeughauses, wobei es zwischen dem Pöbel und den Sicher- »eitSorganen zum blutigen Kampfe kam, schließlich wurde da» Zeughaus vom Pöb-l erstürmt. Hadschi Loja soll hierauf seinen Bruder nach «anjaluka zur Organislrung eine- gleichen Aufstande» gegen die türkischen Behörden entsendet haben; derselbe soll jedoch von den Behörde« verhaftet und in Gewahrsam genommm worden sein. Türkei. Zara, 30. Juli. Line Deputation der boSaischen Katholiken erschien beim Bezirk-Hauptmann von Metkovich, um dem Kaiser von Oesterreich ihre Huldigung darznbrinzen und zugleich anzuzeigen, daß die katholisch« Bevölkerung Bosniens sHnsüchtiz den Einmarsch d« Oesterretchep keit der Teuchert'scheu Analyse zn zweifeln. Die Abwei sung der Klag« müsse außerdem schon erfolgen, weil Be klagter bet Ausaaha« der fraglichen Notiz in gute» Glau ben und oha« die Absicht, den Kläger zu beletdtgen uad zu schädigen gehandelt habe; die Richtigkeit der von »ine« vereidigten Haadel-chemiker vorgenonuueuea Analyse habe für den Beklagten gar nicht in Frage kommen könnm. Der Vertreter de- öffentlichen Ministerin«» trat de« Au»- sühruagea der Berthetdignng la allen Punkten bei. — Da ta gestriger Sitzung de- Poliieigericht« publizirte Urtheil lautete auf Abweisung der Klage und verurtheilung de» Kläger- in die Kosten. Ein« jung« Dame au» Dresden hat während de» deutschen Dunde-schießen» ia Düsseldorf große» Aussehen durch ihre Gchießkuaft erregt und mancher '.leer anSgeaange- ne Schütze dürste dieselbe wegen ihrer «rrvngenen Preise beneiven. Die Festzeitung de- 6. deutschen BundeSschießen» thetlt in Nr 9, Sonntag dea 28. Juli, da» Folgende mit: »Auf den Schießständra für Feldscheiben (300 Meter) er regte gestern Nachmittag eine junge Dame als Schützin lebhafte Bewunderung. Dieselbe, Fräulein Mantel au« Dresden, Schwägerin des Herrn F. N. v. Berthold da selbst, der insbesondere allen sächsischen Schützen wohlbe kannt ist, schoß in etwa 2 Ständen mit 100 Schüssen die 180 Punkte, die zur Erlangung «ine» Becher» erforderlich find. Die Gchützengewandtheit der jungen Dame hat sich übrigen» bereit- auf dem letzten Bundäschießen in Stutt gart bewährt uad dieselbe ist Mitglied de- deutschen Schü tzenbundes. Fränk. Maot. setzte gestern Nachmittag ihre Tag» zuvor mit so gutem Erfolge begonnene Schießthätig. keit fort und zwar unter nicht minder glänzenden Ergeb nissen. Die Dam« schoß hintereinander und ohne Probe schuß aus der Felvseßscheibe »Deutschland« 20 und 16-- 36 Punkte, auf der Keldscheibe „Stuttgart" 20 und 19— 39 Punkte, auf «der Keldfeftfcheibe „Düffeldorf" ebenfalls 20 und 19--39 Punkte. (40 Punkte ist da- Höchste, wa mst 2 Schuß erlangt werden kann.) Auf jeder der drei Scheiben ist dem Fräulein dechaach einer der besten Preise sicher.« — Nr. 10 der Fistztg. f. d. 6. deutsche BundeS- schießen" meldet nuo, baß Frl. Maat, aus Dresden den S. Prei« auf F-ldfestscheib« „Stuttgart«, bestehend in einer Suppenterrine in getriebener Arbeit, Werth 300 Mk, erhielt. Herr L»-. Bausch richtete bei der Ueber- reichung diese- Presse» folgende Ansprache an die Dame: „Meia geehrte« Fräulein! Fall kommt e» mir wie eine Jro- nie de» Schicksal» vor, daß Ihnen, der trefflichen Schützin, nunmehr beschirden ist, eia häusliche» Instrument zu erhalten, vielleicht find Sie an dem Wendepunkt angrkommen, wo sie der Büchs« Valet sagen uad dem Schießen, und sich Denjenigen au«suchm wollen, der an Ihrer Seite, die so hold in unserer Mitte gestrahlt hat, sich fortan de« Leben» erfreuen möge. Alle Ihre Freunde wünschen Ihnen, daß Ihuen im hohen Maüe zufließe« möge, wa» Ihne» und allen Denen, die Sie lieb haben, zur Freude gereicht." Au ßerdem erhielt Frl. Want, auch auf Keld-Aestscheibe »Düffeldorf« de« Z. Preis, 3M Mk. in baar uad auf Scheibe ,Deutschland« dea 14. Prei-, 1 Dtzd. silberne Eßlöffel in ASdea mit Wappen in Etui, Werth ISO Mk. Endlich sei noch bemerkt, daß Herr Rob. Eidner au» Dresden dm 6. Preis auf Feld-Festschelb« »Deutschland«, bestehend in einem filb. vergold. Pokal mit Deckel in Etui (Werth 280 Mk.) und den 9. Preis auf Stand Fest scheibe „Wim« bestehend in einer gvldeum Remontoir- Ancreuhr (Werth 125 Mk.) erhielt. Die bestohlene Kaffe de» Feld-Artillerie-Regiments ia Karlsruhe war unter dem Bette de- Stabsoffiziers aufbewahrt, wurde mittelst Hammer» uud Stemmeisen er brochen und die darin befindlichen Gelvrollen und Papier geld (50,OM Mark) entwmdet, während da- Silbergeld unberührt blieb. Da der eine Dieb der Bursche de» Of fizier», der andere eine Ordonnanz desselben war, so wurde der Diebstahl erst entdeckt, nachdem sich Beide nicht mehr zum bezüglichen Dienst einfanden. Die Uniformen der selbe« find in einem Abort de- Karlsruher Bahnhöfe« aufgefunden wordm. Bei der leeren Kassette fand sich noch ein Revolver vor, welchen die Diebe zurückgelaffen. Da der betreffende Offizier event. für den Verlust aufzu- kommm hat, ist die Theilnahme allgemein. Die strengste laut: „Die Liebe zu ihrem Kaiser hat den Reich-treuen de» 16. sächsische» Wahlkreises einen glänzenden Sieg erringe» Hel» fen. Die Hochburg der Sozialdemokratie ist gefalle». Gott schütze Ew. Majestät. Die Bereinigung reich-treuer Männer in Chemnitz". An den Fürsten Bismarck wurde telegraphirt: „Her Verächter de» Reichs, Most, ist geschlagen, die Reich-treue hat qestegt. Hoch Kaiser und Reich. Die Vereinigung reichstrener Männer in Chemnitz''. Der Wahlkampf ist geschlagen und der Sieg, wie oestern scbcn mitgetheilt, dea Reich-treue» zugesallen. Un sere Stadt, welche man al» eine Hochburg der Sozial demokratie und eine Domäne Most's bezeichnete, Chemnitz, welche- seit 12 Jahren, seit dem Bestehen de» Norddeutschen Bundes und de- Deutschen Reiche» nur durch sozialistisch; Abgeordnete im deutschen BündeSlaz wie im Deutschen Reichstag vertreten war, hat sich aufgsrafft und unter ' dankensoeerther Beihülfe der Landgemeinden den sozialisti schen Kandidaten gestürzt. Es ist dies ein Beispiel für anders Wahlkreise, zeigt k» bock, daß allein Eintracht stark macht und zum glücklichen Ende führt, daß auch die Arbeiter mit daran bauen Helsen, die früheren guten Zei ten d-s Vertrauens zwischen Arbeitgebern und Arbeitneh mern, Frieden und Ruhe berbeizuführen. Wünsch« wir, daß durch taktvolle» Verhalten der siegreichen Partei den Sozialisten, welche ja noch eine erkleckliche Anzahl Stim men zählen, immer mehr und mehr Anhänger entfremdet werden, so daß da» nächste Wahlresultat ein noch glänzen dere» ist. Schließlich möchten wir noch dazu ermahne«, nicht nachzulassen im Eiser für die gute Sache, damit wir da» Erreichte festhalten und un» dasselbe nicht wieder von den Sozialisten entringen lassen, denn es ist schwerer, Er worbenes zu erhalten al» zu erwerben. Möge der 16. Wahlkreis von jetzt ab im Reichstage nur durch einen Freund deS Reiche« vertreten sein. Dresden, 31. Juli. Der königl. Knishauptmmm von Beust veröffentlicht in Bezug auf die jüngste Anwesenheit Sr. Majestät de» König» in der Lausitz in dea »B. N.« nachstehende Danksagung: »Bon Sr. Majestät ist mir de? aage/iehme Auftrag geworden, freudigen Dank und warme Anerkennung öffentlich auSzusprechea für die Allerhöchst Demselben uud Ihre Majestät der Königin bei deren jüngstem Besuche de» hiefigen Regierungsbezirks au» allen Klaffen des Volke», von Gemeinden, Eorporationm wie von Einzelnen zu Theil Gesammtresuliot: 6730. 7217. 22. Wahlkreis Auerbach. Stichwahl zwischen Acer und Sckmiedel. 23. Wahlkreis Planen: In Plauen, Pausa, OelS- «itz, Adorf, Markneukirchen, Mühltroff, Reuth, Schönberg. Klingenthal, Brambach u. Erlbach: Meusel ikoos.) 289, Landmann (nat. lib.) 2958, Werner ^unbestimmt) 418 Burkhadt (so-.-dem.) 2418 Noch fehlt die ganze Landbe völkerung, die vermulhlich für Meusel stimmt; sonst Stich wahl zwischen Landmann u. Burkharst In Bad Elfter erhielt Meusel 121, Landmann 47. 1 Wahlkreis Zittau: siegtet. Rentzsch (nat-lib.) mit 3075 gegen Dr Freitag (soz.-dem.) 1418 St. 9. Wahlkreis Freiberg: Senzig (nat.) 4262, Rst- tergut-besttzer v. Oehlschlägel 3392. Redakteur Kaiser 5841. Noch ouSstehende» Resultat von 16 Dörfern ändert nicht» von Belang. Demnach Stichwahl. 13. Wahlkreis Leipzig Land: Dietze (kons.) 15,500, als« LOM Stimmen mehr al» Soz.-ken. Ramm. 17. Wahlfrei« Glauchau: Gewählt Bracke (soz.- dem.) mit 10946 gegm Birnbaum (nat.-lib.) mit 8168 St. Ehemnitz, 31. Juli. Die Reich-treuen versam melten sich gestern im Elysium, wo di« Wahlergebnisse au- den einzelnen Bezirken des 16. Wahlkreis'- kundge- geben werden sollten. Tausende von Menschen kamen und gingen und bewiesen da- große Interesse an der Sache, für die sie eingetreten waren. Bei der Verkündung der einzelnen Zahlen, die zumeist günstig waren, erhob sich lauter Jubel, der bi« zur ungeahnter Höhe stieg, al- eine vorläufige Zusammenstellung den gewissen Sieg über die Sozialisten in Aussicht stellte, denn da« Mehr von 4000 Stimmen konnte durch die wenigen noch au-stehendeu Be zirke nicht alterirt werden. Reichstreue Ansprachen der Herren Prof. Kellerbauer, Straumer, Rühl nann uad der Herren Roth uns Böhme fanden begeistert« Aufnahme. Einige Hundert Mitglieder der Vereinigung reich-treuer Männer verfügten sich in den Saal drS SchüyenhauseS, wo sie ibrer Begeisterung ia Ansprachen und Gesängen Luft machten und besonder- der Arbeiter gedachten, die wuthig sich von ihrem bisherigen Kandidaten lo-gemacht hatten. SS wurde vorgeschlagen, an Se. Maj. den Kai ser und den Fürsten Bismarck Telegramme abzusenden. Da» Telegramm au de« Kaiser hatte nachstehende« Wort- M»belkidizuna«prozeffe erhalte« wir folgende« Beitrag: Ha einer größeren Stadt wurde ein der gmütuirten Minderheit ««gehörender, zu Zorne-au-brüchen sehr gr- «elgter Familienvater durch Ungezogenheit seine» 19jährige« Sohne» derart gereizt, daß er denselben schlage« wollte vkelleicht auch geschlagen hat. Der Soh« eilt ia unbe greiflicher Verblendung zur Behörde, um seinen Later «ege« angeblicher Majestät»beleidigung zu denunziren. Der Beamte war Huma« genug, den Denunzianten abzu- «eisen, indem er ihm die geeignrten Vorstellungen wachte. Schließlich, glaubte er aber doch, dem wiederholten Ler- lauge» entsprechen zu müffeu und nahm ein Protokoll auf. Die Untersuchung wurde eiugeleitet. Angeblich, aber un glaublich, hätte man die Frau de» ««geschuldigten und Angern Kinder desselben zu« Zeugnisse aufgefortert, wa« -ch«r verweigert worden sei. Eine im Zimmer anwesend gewesen« Nähterin erklärte, Richt» gehört zu habe« und schließlich sagte der unglückliche Sohn selbst, daß er sich verpflichtet fühle, die Denunziation zurückzunehmen. Damit war da« Verfahren gegen den Later zu Ende. Jetzt wurde aber von AmtSwegeu gegen de« Sohn die Anklage Wissentlich falscher Denunziation erhoben (strafbar »st Gefängniß von einem Monat bi« zu fünf Jahren uud Lerlust der bürgerlichen Ehrenrechte.) Der Later ist trostlo», da die Verurtheilung unausbleiblich ist. Die Sache ist buchstäblich wahr. Coblenz, 27. Juli. Bekanntlich erbot sich im »origen Jahre der Weingroßhändler 8. Bamberger in Berlin de« deutschen Gastwirthen gegenüber zur unrntaelt- ltchen Untersuchung von Wei« und Spirituosen. Dem genannten Herrn wurde auch alsbald eine Mevge Probea «gesandt und konnte derselbe bereit« i» Oktober vorig« Sahre« ein« Bericht über die ResstÜM vieler stattge habter chemischer Analysen veröffentlichen. Ein Au«zug au« diesem Bericht erschien in ca. 30 deutschen Zeitungen rmd wurde auch ia der „Eoblenzer Zeitung" und zwar in Nr. 295 vom 28. October 1877 abgedruckt. In diesem Auszug warm nur zwei Wetue al- künstliche Produkte «wähnt. Der eine von dies« „Weinen" (Rothwein) war Lezvgen von dem großherzoglich hessische« Hoflieferanten I. N. Karst aus Frankfurt a. M. und zeigte nach der Analyse de- vereidigten HandelSchemikerS Herrn vr. Teu chert in Halle folgende Beftandtheile: Alkohol 9,34 pCt, Sesammt-Extrakt 2,34 pCt., Säure 0,36 pEt., Salze H39 pEt. Herr Karst fühlte sich durch diese Veröffent lichung veranlaßt, gegen dm verantwortlichen Redakteur der „Eobl. Ztg.", wie gegm die Redakteure aller anderen Leitungen, welche die Notiz gebracht hatten, eine Injurien- Aage eiuzureichen und verlangte außerdem vou jedem dieser H«rm die Kleinigkeit vou 6000 M. als Eivilmtschädi- gung. Vor dem hiefigen Zuchtpolizeigericht sollte die Sache am 3. April d. I. zur Verhandlung kommen, sie wurde jedoch bi» zum 16. Juli vertagt, well da» Gericht dm AuSgang de» ia Berlin gegm Herrn Bamberger wegen der Veröffentlichung anhängig gemachten Prozesse» abwar. Im wollte. Obwohl nun dies« Prozeß am 16. Juli noch Nicht entschieden war, kam die Klage hier doch zur Ver handlung, well der Beklagte dm Beweis der Wahrheit wetz in dm betreffenden Notiz Gesagten autretea wollte. Veber die Verhandlung berichtet die „Cobl. Ztg.": Im Termin behauptete von dm Zeugm Herr Restaurateur Hoffmann au» Halle, er habe im Sommer vorig« Jahre« «ou Herrn Karst 50 halbe Flasch« Bordeaux zum Preise »ou M. 1 und ebenso viel halbe Flaschen Deidesheimer zum Preise von M. 1. 20 bezogen. Bo« seinen Gästen sei über die Weine gleich Klage geführt Word«, welche Och bald als ganz ungenießbar gezeigt hätten, was ihn veranlaßte, dem schon genannten Herrn vr. Teuchert zwei halbe Flaschen zur Analyfiruug zu übergeben. Mittlerweile Lei der Reisende des Klägers zu ihm gekommen und habe « diesem von der Sachlage Mitiheilung gemacht. Dm Reisende habe sofort dringend gebeten, „keine Geschichten zu machen" und den Wein zusammenzugießen, er (Zeuge) werde al- Ersatz den besten Wein bekommen, den Karst km Keller habe und außerdem noch eine Summe Geld. Diese letzteren, auf die Auslassungen de- Reisenden be züglichen Aeußerongen de« Zeugen wurden von seinem gleichfalls geladenen Bruder al- richtig bestätigt. Der ÄS Sachverständiger geladene und vereidigte vr. Teuchert «läuterte die von ihm vorgenommene Analyse der betref fenden Weine und bestätigte die Richtigkeit der veröffent- lichte» Resultate derselben, welche« er Herrn Bamberger zUgestellt habe. — Der Kläger war persönlich nicht er- fchtenen; sein Anwalt versuchte, die Beweisführung de« Beklagten zu enikräftsn durch ein vorgelegte-Gutachten de« Herrn 0r. Neubauer, dm die betr. Wetue ebenfalls Untersucht hat und in wesentlichen Punkten zu anderen Resultaten gekommen ist, als Herr Teuchert, demge- mäß auch den untersuchten Wein für echt hält. Zur Begründung der beanspruchten horrenden Entschädigung», summe vermochte der klägerische Anwalt nicht-anzuführen, ols die angebliche Aeußerung eine» früheren Reisenden d^ Kläger«, er sei unter Hinwei- auf die inkriminirte Zei- tungsnotiz bei mehrere« Kunde« abgewiesen worden.— Der Berlheidiger de» Beklagten führte au», daß der Be weis der Wahrheit durch die Deposttionen der Zeugen und de» Sachverständigen al« vollständig erbracht angesehen werden müsse. Dle inkriminirte Notiz enthalte nicht» al» «in Referat über da» Resultat der Teuchrrt'schen Analyse ruck die Korrektheit diese« Referate« sei von Herr« Fr. Teuchert selbst konstattrt worden. Da» abweichende Er- «ebniß der Neubauer'schen Analyse könne durchs«» uad schon deshalb nicht ia Betracht kommen, weil wohl Wein »on einer und derselben Sendung, aber doch nicht au« denselben Flaschen den Gegenstand der Untersuchung ge- bildet habe, so daß kein Grund vorltege, an der Richng-
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