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01 Erzgebirgischer Volksfreund : 03.10.1878
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-18781003018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1878100301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1878100301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-03
- Monat1878-10
- Jahr1878
- Titel
- 01 Erzgebirgischer Volksfreund : 03.10.1878
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Marktpreise in Chemnitz vom 28. Sept. 1878. Schlachtfest. Ottensen, Holstein. A. L MohV» sie ihn aus dem Gesichte. Einige Augenblicke blieb sie ste stehen, um zu überlegen, da gewahrte sie Plötzlich ei nen Herrn mit einer überreich gekleideten Dame aus ei nem Handschuhgewölbe treten. Sie glaubte überzeugt zn sein, daß der Herr ihr Gemahl sei, trat leise an ihn heran und gab ihm mit unglaublicher Schnelligkeit meh rere Ohrfeigen. Als sich der Herr umwandte, um seine * Paris. (Eine Pariserin in tausend Aengstcn.) Madame de V. war eifersüchtig und beschloß, ihren Ge mahl sorgsam zu bewachen. Eines Tages sagte er ihr, ich fahre nach Versailles, und kaum war er fort, so nahm sie Hut und Mantel und folgte ihm. Sie behielt ihn im Äuge bis zu einer Straßenecke, an welcher man den Weg nach der Eisenbahn abkürzcn konnte — dort verlor schwerde an die NeknrSinstanz offen, die in Berlin ge bildet wird und deren Zusammensetzung augenblicklich noch so lebhafte Erörterungen veranlaßt. Wie die „Leipz. Nachr." melden, soll der berühmte Geograph Dr. Petermann in Gotha nicht am Schlagfluß gestorben sein, sondern sich erhängt haben. Hier scheint «ine jener unglücklichen Vererbungen vorzuliegen, denn sowohl der Vater Dr. Petermann's, wie sein Bruder, sind -auf dieselbe Weise gestorben. Sein Leichnam ward am 28. v. M. früh 8 Uhr in aller Stille bestattet, von seinen vielen Freunden waren am Grabe nur anwesend Gerhard Rohlfs aus Berlin und Alexander Ziegler aus Rnhla; auch seine erste von ihm geschiedene Gattin war erschie nen, mit seiner jetzigen zweiten Gattin ist der Verstorbene erst vier Monate verheirathet gewesen. Um dem Publikum die Möglichkeit zu gewähren, Einschreib-Briefsendnngcn zu solchen Postbeförderung- gclegenheiten, welche außerhalb oder kurz nach Beginn der für den Verkehr am Schalter bestimmten Dienststunden sich darbieten, in Ausnahmefällen bis kurz vor Abgang der betreffenden Gelegenheiten einzuliefern, sollen von den Post- Anstalten vom 1. October ab versuchsweise derartige Sen dungen auf Verlangen auch außerhalb der Dienststunden insoweit angenommen werden, als einerseits die Einliefe rung spätestens eine halbe Stunde vor dem Abgänge der BeförderungSgclegenheit erfolgt, andererseits zur Zeit der Einlieferung ohnehin ein oder mehrere Beamte bei der Postanstalt in Wahrnehmung von Dienstgeschäften thätig sind. Für derartig außerhalb der Dienststunden eingelie- ferte Einschreib-Briefsendnngcn ist vom Aufgeber eine be sondere Gebühr von 20 Pfennigen für jede Sendung baar zu entrichten. Heute Mittwoch frische Wurst, Fleisch, Speck und Schinken bei Schneeberg. C- Engelbrecht Feuilleton. Gerettet durch Liebe. Roman von Karl Wartenburg. (Fortsetzung) „Noch immer zeitig genug, Filippo, um ausgebeutelt zu werden, wie ein Wcißbierphilister, der unter Eure Bri- gands gefallen ist, rief der Jnstizrath zurück und ver schwand in dem anderen Zimmer, dessen Thür er, wie Jeder der Eintrctenden, sorgfältig hinter sich schloß. Der Jnstizrath war in sehr heiterer Stimmung. Aus seinen Augen strahlte ein triumphirendes Feuer, um den starken Mund mit den vollen Lippen zuckte ein Lächeln, frivol und übcrmüthig. Zehn oder Zwölf elegante junge Männer saßen um einen großen runden Tisch, an welchem Roulette gespielt wurde. Der Eintritt des Justizrathes unterbrach das Spiel ans einen Augenblick. Er war ein guter Bekann ter der Herren, obwohl der Aelteste unter diesen wenig stens um zehn Jahre jünger war, als der Doktor Rho den. — „Es lebe Pharao!" riefen Einige. „O, nnt nnt Hiili!!" fügte Einer hinzu. „Endlich kommt Leben in die Sache. Jetzt weg mit der langweiligen Rou lette! Jean, Karten! ES lebe das Pharao!" „Ein famoser Einfall von Ihnen. Sie treffen den Stoffwechsel!" Er entkorkte die Flasche, prüfte mit der Zunge und sog dann in langsamen Zügen den vollen Römer aus. „Ach," fuhr er dann fort, „wenn Sie wüßten, wie ich heute mein arme» Hirn augestrengt —" und er lä chelte dabei dem Schauspieler zn, — „wie ich in Sen timentalität gearbeitet habe! Ich glaube, mancher Roman schreiber hätte von mir lernen können. ES war eine Mondscheinscene, wie sie unser großer Maschinengott Tro- Pius nicht besser arrangiren könnte." „Haben Sie Paul nnd Virginia gespielt?" frug Herr von Dewitz. Der Justizrath lachte und schnitt sich ein Stück Pastete ab. „Vielleicht," spöttelte er, aber nun fragen Sie nicht weiter. Bezähmen Sie Ihre Neugierde. Vielleicht be geistere ich Herrn Arthur von Büchen mit der Erzählung dieser Mondscheinscene zu einein empfindsamen Roman und Sie erfahren dann mehr, als ich Ihnen heute ver- rathen darf." „Arthur von Büchen?" frug einer der Herren. „Ist das nicht der Dichter des famosen Drama's: „Der Rit ter und die Schäferin oder die Wunder des edlen Blu tes", von welchem, Sie uns neulich erzählten, Amoroso ?" Die Frage galt dem Schauspieler. „Freilich, freilich," höhnte dieser, „das ist derselbe Arthur von Büchen. Ein verkanntes Genie, dem es noch immer nicht gelnngen ist, soviel Ruhm zu erwerben, um sich damit eine reiche und schöne Frau zu kaufen." „Ah, ah," lachten die jungen Männer, während der Justizrath den Rest der Wildpretpastete verzehrte und seinen Wein dazu trank, „zielt er da hinaus?" „Freilich," antwortete der Schauspieler und zuckte mitleidig die Achseln, „er hält sich für einen Geist, dessen Ruhm einst Europa erfüllen wird. Auf diese Aussicht hin sucht er eine Lebensgefährtin, die ihm eine jährliche Rente von wenigstens sechstausend Thalern mitbringt. Er versucht es auf alle Weise, ein berühmter Mann zu werden. Er dichtet Dramen, schreibt Novellen und lyri sche Gedichte, die er den hübschen Bäckerfrauen widmet, von denen er seine Frtthstückssemmcln borgt." Hell auf lachten die jungen Leute. „Lassen Sie cs jetzt gut sein, lieber Müller, mit Ihren Anekdoten über den genialen Baron; er soll sich nur hüten, der Sonne nicht zu nahe zn kommen und sich die Federn zu verbren nen. Ist eS gefällig, meine Herren?" Der Justizrath hatte ein Packet Karten ergriffen und blickte fragend im Kreise herum. „Versteht sich, Sie halten die Bank," rief man ihm zu. Der Justizrath zog seine Brieftasche, nahm ein Päck chen Kassenscheine heraus und lächelte: „Meine Herren, die Zeit ist edel — versuchen wir das Glück. Jean, Champagner!" Der Kellner stellte ein halbes Dutzend Flaschen Champagner in einem Eiskübel auf den Nebentisch. (Fortsetzung folgt.) am Maricnplatz. Frisches fettes Rind-, Schweine», Kalb- und Schöpsenfleisch empfiehlt von hente an H. Eisenreich in Schneeberg. Neues Magdeburger Sauerkraut in vorzüglicher Güte empfiehlt G. Brückner in Bockau. Eine geübte Fädlerin und ciu Aus- passer werden sofort gesucht im Maschinen hause des Herrn Spranger, Schneeberg, Rittcrgasse 2 Treppen. Das Betreten und Befahren des Köhl scher» Grundstückes, sowie das Betrei ben mit Vieh, wird hiermit Jedem unter sagt. Zuwiderhandelnde werde» dem Ge richtsamte zur Bestrafung angezeigt. Nagel immer auf den Kopf, mein lieber Herr von De witz," sagte Herr Müller, der Held und Liebhaber, und klimperte mit einigen Thalerstücken, die er vor sich liegen hatte. Der Justizrath verbeugte sich. „Danke, danke, meine Herren, aber ich bitte, unter brechen Sie Ihr Spiel nicht. Ich bin hungrig, wie ein Wolf und durstig, wie ein Hirsch. Jean, ein Stück Wild pretpastete, etwas Chesterkäse und eine Flasche Rüdes heimer! Sie wissen, unser Dasein ist ein Stoffwechsel, bis der Spiritus zum Teufel geht und uns das Phlegma zurückbleibt, das heißt die Erde, der Kalk, das Eisen, der Phosphor, auö dem wir bestehen. Ein kostspieliger Stoff- . . , wechsel!" seufzte er ironisch und setzte sich behaglich in > Angreiferin ins Auge zu fassen, entdeckte ssie ihren Jrr- einen der bequemen Voltairescssel mit grünem Sammet, thum und gewahrte zugleich ihren Gemahl, welcher aus die nm den großen Tisch standen, „ein sehr kostspieliger! einer Tabaktrafik trat, in welcher er sich offenbar Ci- , garren. gekauft, denn er Hielt diese noch in Händen. Irr den Annen des Fremden, welchen sie gcohrfeigt hatte, sank sie in Ohnmacht, während die andere Dame sich eilig aus dem Staube machte. Der Fremde, ein Schau spieler, war über den ganzen Vorfall höchst überrascht und während sein Antlitz noch von den unerwarteten Ohr feigen brannte, faßte ihn ein Herr am Kragen und frug ihn mit donnernder Stimme, was es denn bedeuten solle, daß er eine Dame auf öffentlicher Straße umarme. „Sie ohrfeigte mich und sank dann in Ohnmacht, ent gegnete er. „Es ist meine Gattin I" rief der wüthende Gemahl, „sie würde Sie nie ohne Ursache geohrfeigt haben!" Die wüthenden Männer standen sich kampfbe reit gegenüber, bis die Dame, welche man inzwischen in ein Haus getragen hatte, zu sich kam uud Alles er klärte. * Edler Streit. Einer Zeitung in La Plata wird ' folgendes Geschichtchen aus San Carlos mitgetheilt: „Vor ! Kurzem erhielt die hiesige Gemeindevertretung von unbe- - kannter Hand ein sehr nettes Geschenk in einem Kistchen verpackt. Das Geschenk bestand in einem Schafkops mir einer Brille aus der Nase und einer Thonpfeife im Munde. Nach langem Streit darum, welches Mitglied des Ge meinderatHS diesem Sinnbilde menschlicher GutMüthigkeit am ähnlichsten sehe und da mehrere Herren es besonders auf sich bezogen, wurde die Polizei mit dieser vertraulichen Angelegenheit beauftragt und soll nun entschieden werden, ob einer der Herren diesem Schafkopf mit Brille, oder dieser Schafkopf mit Brille einem der Herren ähnlich sieht." * Kanth, 26. September. Der „Schl.Z." schreibt man: ZurBeleuchtung derGefahren des VagabundenthumS dürfte folgende Mitthcilung unseres Lokalblattes dienen: »Zu der Frau des Stellenbesitzers K. in Weicherau kam am Mittwoch Abend ein Strolch, der Kartoffeln zu essen verlangte. Da ihm diese nicht gegeben werden konnten, drohte er beim Fortgehen, man werde seiner gedenken. Nicht lange darauf ging die Scheune in Flammen auf. Die von dem benachbarten Neuhof den Bedrängten zu Hülfe kommenden Leute begegneten unterwegs einem aus der Rich tung des Feuers kommenden Fremden, den sie fragten, wo es brenne: „Ah, laßt's brennen, wenigstens bekommen die Leute wieder Arbeit", entgegnete dieser. Diese Aeußerung und die Drohung, welche der Fremde gegen die Frau aus- gestoßen hatte, ließen vermuthen, daß derselbe mit der Person des Bettlers identisch sei. Diese Vermuthung be stätigte sich denn auch bei der Verfolgung des Fremden, der unterwegs eingeholt wurde, der That geständig war, und verhaftet wurde." * Der Londoner „Punch" erzählt: Im Stadt- Omnibus forderte der Conducteur die Billets ein. Eine Dame gab ein Billet ab für sich und ein Kinderbillet für einen ziemlich groß gewachsenen Knaben: Der Conduc- tcur betrachtete erst das Kinderbillet und dann den Kna ben: „Das ist ein ziemlich großes Kind!" Worauf die Dame erwiderte: „Gewiß, aber Sie sind so langsam ge fahren, daß mein Sohn Zeit genug hatte, seit dem Ein steigen so groß zu wachsen". Unter dem homerischen Ge lächter der Zuschauer drückte sich der Conducteur. s.L LSL Familien- 4vH kV behör ist zn vermiethen und vom 1. April 1879 an beziehbar. j Desgleichen steht eine möblirte Stube zu vermiethen; sofort beziehbar. ! Wo? zn erfaHrcn in der Expedition dss. Bl. in Schneeberg. Fettes Rtudflrtkch hat zu verkaufen" Richard Müller in Neustädtel. Neiheschank in Schneeberg Braunbier schänkt: geschied. Mildner in der Webergasse und Herr Schuh machermstr. M. Mühlmann m der Zwi ckauerstraße. Holstein. Stoppelbutter. Meinen geehrten Geschäftsfreunden zur gcfl. Nachricht, daß mit Anfang October der Versand der Stoppelbutter begonnen hat. Diese Qualität ist bekanntlich viel bes ser als die Sommerbutter und namentlich sehr fett, kernig und haltbar. Ich offerire nun: I. frische Tisch-Stoppelbutter pr. Pfd. 96 Pf. -- ", n » » „ I. fette Back- „ » » 78 „ in Fäßchen ä 8 Pfd. Netto zollfrei und franeo gegen Postnachnahme. Emballage gratis. (3 Faß 3 Pf. pr. Pfd., 6 Faß 5 Pf. pr. Pfd. billiger.) Prompte Lieferung. Ich garantire für reine, unverfälschte Qua lität und nehme Nichtconvenirendes gegen Nachnahme zurück. (B. 8406.) .^ZLSÖWnfleisch an Carl Dittrich in Schneeberg, Fleißige Handarbeiter finden Beschäftigung am Bau der Zschock- ner Dorfstraße. (1—3) Für eine alte gute cingeführte Lebensver sicherungs-Gesellschaft werden tüchtige Ae- guistteure gesucht, si (J.C.840). Gesuche erbeten 8»I». 5«. 840 im „Jnvalidendank in Chemnitz. verzinst;alle schon gemachten und künftigen Einlagen in die Bücheri bis mit Nr. 14 Die Sparcaffe zu Schneeberg E. Sommbend von 8—12 Uhr Vormittags und von 2—5 Uhr Nachmittags geöffnet und verzinst die ^^^tz^^^^^^S2^-^kreM^Nv^pärMr«l«»^«^chwärrrnVerg^än^dem^Werketäge^n^ör^M^^ von 2—6 Uhr geöffnet und verzinst die Einlagen mit 4z Achtung. Donnerstag, den 3. Oktober treffe ich mit einer Ladung guter Tpctsekarioflel auf Bahnhof Aue zum Einzel-Verkauf ein. j F. Krautze, Händler > aus Zwickau. weih.u.bunt.Waizen lü M 8) Pf. bis It M. 25 Pf. pr. 50 Kilo gelber >0 - SS 10 . 95 inländ. Roggen 7 20 7 - 35 fremder - Braugerste — » — B - — . — - 8 . — 8 - «0 Futtergerste e. so 6 . 7S - « Hafer 7 . 25 7 - 50 Kocherbscn — O —»> — , — O Mahl- u.Futtererbs. — , — — , — o B Heu 2- — 2 - 50 Stroh 2 . — » 2 . 50 Kartoffeln S . — - , — » — Butter 1 . 9S » - r . so I K.
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