01 Erzgebirgischer Volksfreund : 19.10.1878
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-18781019015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1878101901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1878101901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-19
- Monat1878-10
- Jahr1878
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977
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- 01 Erzgebirgischer Volksfreund : 19.10.1878
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- "'^7 .HL 245. Sonnabend, dm 19. October. — GrWb."DoLssreimd 1878. ' cue- die St. gen, circa (1-3) M» ten 13. ailie 18. en ern men. 1 1 >eu und troh. ger röl- zlichster cäbnisse en, des en wir am- eln, hte, Ige, 11,000 Stück weiche Brettklötzer und 6,000 Stück Schlcifhölzer k nur e gute geb. ahren, t hier- abend rten in leeberg- kaufen. 2) unserer »Toch-, uns so idschaft fühlen ringen. Pfarrer rte am en und schmuck leitung mfrich- ,'chmerz than. Bekanntmachung. Im Monat September 1878 betrugen im Hauptmarktorte Schtvar-euberg Durchschnittspreise für Fourageartikel 7 M. 98 Pf. für 1 Centner Hafer, - ? E» " » „I I - Reichskanzler erklärt, daß das Gesetz mit dieser Klausel völlig unwirksam gemacht und daher der Zusatz abzuleh- ncn sei. Für die dritte Lesung werden die konservativen Fraktionen des Alinea 1 des abgelehnten 8 6, der das nackte Verbot von Druckschriften enthält, als besonder« Antrag einbringen, ebenso die Nationalliberalen den gan zen abgelehnten 8 6 inkl. des Alinea 2, wonach bei perio dischen Druckschriften das Verbot sich auch auf das fer nere Erscheinen erstrecken kann, sobald auf Grund dieses Gesetzes da- Verbot einer einzelnen Nummer erfolgt. Die Nationalliberalen erklären, daß die Mehrheit der Fraktion auf diesem Kommissionsbeschlusse auch in dritter Lesung verharren wird. Der zweite Differenzpunkt ist der ab gelehnte 8 16, der von der Zulässigkeit der Ausweisung handelt. Hier besteht die Regierung darauf, daß, wie beim 8 20 die Worte „außerhalb ihres Wohnorts" ge strichen werden, so daß also auch die Ausweisung von so zialdemokratischen Agitatoren aus ihrem Wohnorte zulässig ist. Nach dieser Richtung werden die Konservativen einen Der Stadtrath. Heinke. Montag, den 21. October d. Ü?Uhr^Bonn sollen im Gehöfte der Kaiserlichen Posthalterei in Schwarzenberg zwei überzählige Postpferde meistbietend verkauft werden. Schwarzenberg, den 11. October 1878. (1—2) Kaiserliche Posthalterei Heinsius. Licitanto verkauft. Großherzogliches Forstrentamt Schlackenwerth am 14. Oktober 1878. Anordnungögemäß wird Solches zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Königliche Amtshauplmannschaft Schwarzenberg, am 16. October 1878. Frhr. v. Wirsing. ... Fürstlich Schönburg'sches Gerichtsamt. Herrmann. 2-80 2 - 81 Klotzholz-Auction Auf der Großherzoglich ToSkana'schen Herrschaft Schlackenwerth (Böhmen) werden am 28. October l I., früh 10 Uhr im „Städtischen Gasthause" zu Bärrin- ! Bekanntmachung Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte soll den SS. «etobee 1878 Vorm. 10 Uhr, ein im Gasthofe zum Anker in Lößnitz eingestellter eiserner Leiterwagen gegen sofortige > Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Lößnitz, den 12. October 1878. Fürstlich Schönburg'sches Gerichtsamt. Herrmann. Der von der hiesigen Braugenossenschaft in Pacht gehabte Keller de- früher Straube'schen Hauses soll Mittwoch, den 23. Oktober «. o., Nachmittag« 4 j Uhr j vom 1. Januar 1879 an, anderweit unter den ^vorher bekannt zu machenden Bedin gungen au Ort und Stelle verpachtet werden. ! Schneeberg, am 12. Oktober 1878. TaaeSgeschtchte. Deutschland Berlin, 15. Oktober. Die zweite Lesung des So zialistengesetzes ifi heute ohne weitere Zwischenfälle von Bedeutung nach einer siebentägigen Diskussion beendet worden. Morgen werden die Fraktionen sich über ihre Stellung zu den Beschlüssen schlüssig machen. Inzwischen haben die Verhandlungen der Mehrheitsparteien mit der Regierung begonnen. So haben der Präsident v. Forcken- beck und der Abg. von Bennigsen mit dem Minister des Innern, Grafen zu Eulenburg Konferenzen gehabt. Man wollte heute auch wissen, daß der Reichskanzler Fürst Bismarck mit Herrn von Bennigsen vor der entscheiden den Abstimmung in dritter Lesung eine Besprechung haben wird. Läßt man die Beschlüsse zweiter Lesung Revue passiren, so sind folgende wesentliche Aenderungen vom Reichstage angenommen worden. Im 8 1 und dement sprechend in den konkurrirenden Paragraphen sind die Worte „oder die Eintracht der Bevölkerungsklassen" ein geschaltet; im 8 1" «st die Bestimmung getroffen, daß auf eingetragene Genossenschaften und Hilfskassen die Bestim mungen des Gesetzes keine Anwendung finden. Der 8 6 (Verbot von Druckschriften) ist durch die bekannte Koali tion der Fraktionen ganz abgelchnt worden, fo daß hier eine Lücke gelassen ist. dementsprechend sind die Paragra phen 7—10 inkl. fortgefallen und haben die dazu ge stellten Amendements bei der zweite» Lesung nicht zur Diskussion gelangen können; eben so in Wegfall ist 8 14 gekommen. Auch 8 16, der sagenante AusweisungS- raragraph, ist vom Reichstage ganz abgelehnt worden, o daß auch hier die dritte Lesung bie nöthige Ergänzung eitenS der Mehrhcitparteien bringen wird. Der 8 19 Kontroll-Instanz) ist nach den Beschlüssen der Kommis sion angenommen unter Hinzufügung eines Antrages, wo nach das kontradiktorische Verfahren gestattet ist. Im 8 20 (Belagerungsparagraph) sind die Worte „außerhalb ihres Wohnortes" und „unmittelbare" (Gefahr) den kon servativen Anträgen gemäß gestrichen worden. Im 8 22 , ist die von der Kommission vorgeschlagenc Terminbestim- ! mung bis zum 31. März 1881 vom Plenum angenommen ! worhen. Es fragt sich nnn, welche Stellung die verbiiu- ! deten Regierungen den Beschlüssen zweiter Lesung gegen- . über einnehmen, und welche Anträge aus dem Schoße des Hauses für die dritte Losung zu erwarten stehen. Ue- ! ber die Intentionen der Negierung bringen, wir Folgende- in Erfahrung: Die Regierung besteht darauf, daß der von - de^ Kommission beliebte Zusatz, wonach das Verbot keine rück- ' wirkende Kraft haben und sich auf diepor dem Inkrafttreten - des Sozialistengesetzes erschienenen Druckschriften nicht er- , strecken soll, in da« Gesetz wicht ausgenommen wird, speziell > weigert sich der Reichskanzler unter diesen Umständen das Kompromiß für die dritte Lesung zu acceptiren. Der! des Bezirksausschusses im Bezirke der Amtshaupt- mannschast Zwickau Montag, -en 21 Oetober 1878, Vormittag- j9 Uhr, im Saale des amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäudes — Nicolaistraße Nr. 36, 1 Treppe, Zwickau, am 17. October 1878. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Vodel. D. entsprechenden Antrag in dritter Lesung einbringen, der auch von der Mehrheit der Nationalliberalen im äußer sten Falle wohl angenommen werden dürfte. Was die weitere Differenz hinsichtlich der Terminbestimmung an langt, so ist cs signifikant, daß bei der heutigen Debatte darüber kein Vcrtretcr der verbündeten Regierungen das Wort ergriffen hat. Man will in parlamentarischen Kreisen daraus schließen und wissen, daß die Regie rungen bei der dritten Lesung wohl einen Drücker auf das HauS behufs Annahme eines fünfjährigen Termins auszuüben versuchen, jedoch aus der Terminbestim mung von 2; Jahren, sollte dieselbe schließlich definitiv angenommen werden, keine Kabinettsfrage machen werden. Der 8 19 (Kontrollinstanz) bildet keinen Differenzpunkt mehr, indem er mit der preußischen Regierung die Ma jorität des Bundesraths den Kommissionsbeschlüssen zwei ter Lesung sich fügt; ebenso ist über den 8 20 (Civilbe- lagerungszustand), nachdem der Reichstag heute die oben aufgesührten Worte daraus entfernt, eine völlige Einigung mit der Regierung erzielt. Was die Abänderung zum 8 1» bezüglich der Genossenschaften und Hilfskassen betrifft, so wird die Regierung, wiewohl sie gegen den bezüglichen Reichstagsbeschluß die ernstlichsten Bedenken hat, demsel ben doch keinen entschiedenen Widerstand gegenübersetzen. So wird uns die Situation von wohlunterrichteter Seite geschildert. Auch in Regierungskreisen hegt man die feste Zuversicht, daß das Zustandekommen des Gesetzes gesichert ist und auch über die offen, gebliebenen Punkte eine Ber- ständigung erzielt werden wird. Es geht dies ans folgen dem Satz hervor, mit dem die halbamtliche „Provinzial korrespondenz" eine längere Besprechung über die zweite Berathung der Sozialistenvorlage schließt: Trotz aller augenblicklichen Schwierigkeiten aber darf die Annahme als wohlbegründet gelten, daß in der Mehrheit des Bekanntmachung. Für das zum Nachlasse des BanquierS Herrn Wilhelm Ernst Marit« in Lößnitz gehörige, in Dreihansen gelegene, die „Vogelspitze" genannte Fcldgrundstück — Nr. 1313 des Flurbuchs Abth. 8, Fol. 1039 des Grund- und HhpothekenbuchS für Lößnitz — ist ein Kaufpreis von 900 M. — Pf. geboten worden, was mit dem Be merken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß Diejenigen, welche ein höheres KausSgebot zu thun gesonnen sein sollten, sich spätestens bis zum 2«. Oktober 1878 anher zu erklären haben würden. Lößnitz, 14. October 1878. rThejl- »erne« ank »mer. »s Eduard Vogl Forstcontrolor. Reichstages das Bewußtsein über die Nothwendigkeit ei nes festen und wirksamen Einschreitens gegen die sozialen Gefahren durch den Verlauf der jüngsten Verhandlungen nur bestärkt worden ist, und daß nicht minder daS Be- dürfniß erkannt wird, auch über den nächsten Zweck hin aus eine feste, sich gegenseitig vertrauende Mehrheit au- konservativen und liberalen Elementen zur Wahrung ei ner stetigen und segensreichen; Entwickelung des Reiche- zu sichern." Berlin, 17. Okt. Did Verständigung beider kon servativen und der nationalliberalen Fraktionen über noch streitige Punkte des Sozialistengesetzes soll ldahin erfolgt sein, daß zu 8 6 die Kommissionsfassung bcibehalten, zu 8 16 hinzugefügt wird: „ein Agitator muß mindestens sechs Monate seinen Wohnort in der Ortschaft gehabt ha ben, falls er seiner Ausweisung ohne Weiteres entgehen soll." 8 19 erhält den Zusatz: „Dem Kaiser steht die Ernennung des zehnten Mitgliedes der Rekurskommission zu." Diese Amendements sollen von den gedachteil drei Fraktionen gemeinsam eingebracht werden. Noch einmal hoch auf flackert die Kerze vor dem völligen Erlöschen; dem Kranken wird freier, Wohler, be vor das Leben dem Körper entschwindet. ES ist eine Art von humanitärem Zug, daß dem zum Tode Verur- theilten in der letzten Stunde die Ketten gelöst, die mög lichsten Bequemlichkeiten geschafft und die opulentesten Mahlzeiten gewährt werden. Ein solcher Zug von Hu manität ist jetzt deutlich in dem Verhalten der Berliner Polizeibehörden den Sozialdemokraten gegenüber zu erken nen. Im Reichstage wird jetzt eben der Prozeß gegen den Sozialismus verhandelt. Verurtheilt ist er heute schon — die Todesstrafe wird gegen ihn verhängt wer den. Nur noch ganz kurze Zeit hat die Sozialdemokratie zu leben. Das weiß die Polizei, und darum läßt sie ihr vorläufig freien Spielraum, gönnt ihr die opulente Hen kersmahlzeit, die letzten Volksversammlungen. Für dieseS Ausathmen des Sozialismus interessirt sich aber die Be völkerung mindestens ebenso lebhaft, wie für die Henkers mahlzeiten Hödel's. Die jüngste dieser Versammlungen in Berlin hatte die Tagesordnung: „Der Fürst Reichs kanzler für die Produktivgenoffenschaften durch StaatS- hilfe", Referent ReichstagSabg. Hasselmann. Lange vor der angesetzten Zeit war in zwei neben einander liegenden Sälen, aus denen sämmtliche Tische und Stühle entfernt waren, die Menge „eingekeilt in drangvoll fürchterliche Enge". Die Oefen, die Fensterbreter, Alles war besetzt. Punkt 8 Uhr wurden die Thüren des SaaleS geschloffen und Niemandem mehr Einlaß gewährt. Herr Hasselmann, durch einen minutenlangen, donnernden Beifallssturm be grüßt, sprach mit großer Mäßigung und schien überhaupt sich in diesem Kreise weitaus heimischer zu fühlen, al- im Reichstage, denn seine Rede stach merklich ab gegen die Monotonie, die er dort offenbarte. Er sprach hier
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