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Dresdner Journal : 03.05.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190205039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-05
- Tag1902-05-03
- Monat1902-05
- Jahr1902
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- Dresdner Journal : 03.05.1902
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rrich'fch« Regierung im Pande sei», auf die ungarisch« Lra»tportft«uer Einfluß zu nehmen und dei den A»S- «lrichSverhaudluagrn mit Ungarn di« österreichische» Zaterefsen «ner-isch zu vertreten. Die nächst« Sitzung »ud auf den 12. d Mt» anderaumt Buda-Pest Im Abgeordnetenhaus» erklärt« im Laufe der Debatte über da« Budget sein s Ministerium« Amanzm'niftrr vr. Lukac« auf «ine Bemerkung Koffuth« über di« R«nt«nftru»r, d«r ungarisch« Staat«- papierr »n Oesterreich unterworfen feie», man könne nicht behaupten, daß dief» Verfügung dem Gesetze zuwider« lause, obgleich st« unbillig sei. Da jedoch Oesterreich und die Wiener Börse nicht maßgebender Markt für m-arisch« Rente feien, komme diefe Steuer im Renten kurf» »ur in f»hr grringrm Maß» zum Au«druck. Fraulretch. Pari». D«r Ministerpräsident Wald«ck-Rouss«a» hat ei» Rundschreiben an die Präfekten gerichtet, worin er daraus hmwnft, daß sich in zahlreichen Departe ment« die Geistlichkeit in di« Wahl«» gemischt habe. Diese Kundgebungen, heißt e« in dem Rundschreiben weiter, bedeuteten einen offenkundigen Mißbrauch der kirchlichen Funktionen. Solche Mißbräuche könnten nicht -«duldet werden Der Minister fordert di» Präfekt»» auf, ihm über etwaig» derartig» Vorkommnisse Bericht zu erstatten, damit «r da« Nötige veranlassen könne. Diese Verfügung richtet sich sowohl gegen di« Ange- hörigen d«r autorisierten, wie gegen die der nicht- autorifierten Religionsgesellschaften. Jtalte». Rom König Viktor Emanuel III ist von den Folgen de» Unfall«, der ihm kürzlich widerfuhr, nunmehr vollständig wiederhergestellt. — Kardinal LedochowSki hat sich von seiner schweren Krankheit erholt und wird sich, sobald e« sein Zustand «»stattet, zu seiner völligen Wiederherstellung nach der Schweiz begeben. Spanien. Madrid. Der Sultan von Marokko hat be kanntlich dem diplomatischen Corp« in Tanger eine» Pla« der in seinem Reiche einzuführendrn finanziellen Reformen vorgelegt, wonach an Stelle der bither von den Kaiv« willkürlich eingehobenen Abgaben bestimmte Jahrerfteuern von den Bodenerzeugnissen und den Vieh herden treten sollen Wie man von hier berichtet, sollen di« Vertreter der Mächte, obwohl sie zweifeln, daß di« Einführung dies«» Reform in der Festsetzung und Ein- hebun- der Abgaben die Beseitigung der im Reiche de» Scherff« bestehenden Mißbräuche zur Folge haben werde, zur Gutheißung d«r erwähnten Pläne geneigt sein Grotzbritaunie». London. Der Korrespondent der „Birmingham Post" behauptet, di« japanisch« Regierung habe, um die Wirksamkeit de« englisch-japanischen Abkommen« zu er- leichtern, die Absicht kundgegeben, alle Staat«arsenale dem britischen Geschwader im fernen Osten that- sächlich zur Verfügung zu stellen Da» „Reuterschr Bureau" erfährt, daß diese Meldung unbegründet ist 8» habe stet« ein auf internationaler Courtoisie beruhende« Arrangement bestanden, nach dem e« den m-lischen Kriegsschiffen gestattet gewesen sei, für Repara- Wren di« japanischen Dock« zu benutzen Darüber hinau«. gehende Abmachungen seien nicht beabsichtigt. Pretoria. („Reuter'-Meldung.) Oberst Burker meldet, daß am 30 April Manie Botha mit zwei Adjutanten und elf andern Burrn 15 Meilen nord» M,ch von Frankfort gefangen wurde. Manie Botha ist ein Neff« de» Generals Botha und Dewet» tüchtig ster Offizier. Ruhland. St. Petersburg Dem „Regierungsboten" zu folge wurde der Direktor de» Departement« der Reich«- rent» Seh. Rat Dmitriew zum Gehilfen de» Finanz- Minister« ernannt Amerika. New-Dor! Nach einem Telegramm au» Port «u Printe ist ganz Domingo mit Ausnahme von Porto Plato in den Händen der Aufständischen. BuenoS-Aire« „Hava«"-Meldung Di« Re- -ierung erklärte die Konzession zur Errichtung de» Hafen« von Bahia Blanca für hinfällig und legte ihrem Inhaber eine Geldstrafe von 200 000 Piaster aus, weil er die Ausführung der Konzession Unter lasten hat Curacao. Dem „Reuterschen Bureau " zufolge hat die venezolanisch« Regierung den Aufständischen Cumana überlasten Jen« zählen 2750 Mann und dürften bereit» am 27. April in die Stadt ein- -»zogen sein. Anapoli«. Präsident Roosevelt wohnte gestern der Prei«verteilung in der Marine-Akademie bei und hielt dabei eine Ansprache, in der er die Schüler daraus hinwie», daß e« eine« schrecklichen Tage« von ihrem Mute und ihrer Tüchtigkeit abhängen könnte, ob die Nation ihren Namen in die Ehrentafel der Welt geschichte eintragen könne oder die Schande einer Nieder lage kennen lernen müsse. Der erste Faktor für di« Sicherung de« Siege« über irgend einen auswärtigen Segn«, müffe notwendigerweise die Flotte sein Wenn di« Flotte versage, sei da« Land dazu verurteilt, besiegt zu w«rden; delhalb müsse jeder amerikanische Patriot dam Mitwirken, daß ständig an der Flotte weiter gebaut und sie auf den höchsten Grad der Tüchtigkeit gebracht werde Washington. Im Repräsentantenhause hat, wie wir bereit« in unserer gestrigen zweiten Ausgabe meldeten, Burke, einer der Vertreter aus dem Staat« Primhlvanien, den Antrag eingebracht, den Präsidenten zu ersuchen, daß er Pferde und Maultiere, die »er» schifft wrrden, für Krieg«contrebande erkläre und ferner proklamiere, daß weder die kriegführenden Parteien in Südafrika, noch ihre Agenten die Häfen der Ver- »inigten Staaten zur Verschiffung von Tieren oder Kriegsmaterial benutzen dürfen Vom Landtage. Bei der Ersten Kammer der Ständeversamm lung ist folgender Antrag de» Oberbürgermeisters geh.Finanzrat a. D. Beutler, die Wiedereinsetz ung einer Zwischendeputation für den Stände- Hau»-Reubau betreffend, eingegangen: Di« Erst« Kammer wolle beschließen: ») daß von beiden Kammern eine gemeinschaftlich« Zwischen» deputation nach Maßgabe de» § 114 der Bersaßung«- »rknnde in Verbindung mit §§ 34 flg der Landtags- Ordnung zur Entscheidung über wichtige Fragen des Sttudehau« - Neubaues, insbesondere über di« Aut- gestaltung de» äußere» und inneren Lusbaue» zu wähle» ist: d) in dies« Zwischendevuiation nach ersolater Königlicher Genehmigung feiten» der di«»seitigrn Kammer 3 Mit glieder zu wählen und ihnen 3 Stellvertreter, und zwar einen ersten, zweiten und dritten, beizugeben, die für drn Fall der Veyinderung oder des Ausscheidens eines wirtlichen Mitgliedes m der Reihenfolge »hier Stelle zu den S tzuugen der Deputation mit Stimmrecht zu- zuzirhra fias; v) Lie Zweite Kammer zum Beitritt zu dirfen Befchlüffeu zu ersuchen Artliches. Dre-öe«, 3. Mai. * Ihr« Köaigl. Hoheit di« Frau Prinzessin Fried rich Leopold von Preußen besuchte den Kunftsalo» Emil Richter, Königl Hofkunfthäuvttr (Prager Straße), »nd besichtigte di« dort vrranftaltet« Sonder-AuSstrllung der belgischen Künstler * Ihre Königl. Hoheit di« Frau Prinzrssi» Friedrich Lropold von Pr«ußen besuchte gester« wiederholt daS Mod«» und KonfrktionSmagazin von De«rtz » Zillrr, Hoflieferant««, Prag«, Straße 42. - Für die Ausstellung erne« Modell» der La«d«»- Heil- und Pfleganstalt für Geisteskrank« zu Zschadraß auf d«r WrltauSftrllung in Pari» im Jahr« 1900 ist dem König! Ministerium de» Innern di« Goldn« Medaille zuerkannt worden. * Au» amtlichen Bekanntmachungen Der Bebauungsplan, der für da» zwischen Stiftsstraße, Freiberger Platz, Annen-, Zwinger-, Wettiner- und Palmstraße, sowie an der Nordseite de, letzteren gelegene Land aufgestellt worden ist, und da» dazu gehörig« Ort»g«s«tz über di« Bauvorschristen und di« V«r- teilung der bei Durchführung de« Plane» erwachsende» Kosten find teilweise abgeändert worden. Beid« werden, insoweit fie abgeändert worden sind, im Bau polizeiamte, Breitestraße 7, III. vier Wochen öffentlich ausgelegt Einwendungen dagegen sind innerhalb dieser Frist ebendaselbst anzudringen. * Am 1. Mai d. I» ist im Verkehre mit Ham burg.Altona über Leipzig eine Aenderung der durchgehenden Wagen insofern eingetreten, als die in den Nachtfchnellzüg«n von Wien über Tetfchen—Dresden (Ankunft 7 Uhr 10 Min. früh im Hauptbahnhof) und »ach Wien über Tetfchen (Abfahrt hier 9 Uhr 54 Min. abend«) laufenden Wagen 1 und 2 Klaffe Wien— Hamburg-Altona weggefallen sind Dagegen weiden in den anschließenden Zügen, die 7 Uhr 58 Min. vorm. vom Hauptbahnhof nach Leipzig abfahren und 8 Uhr 44 Min abend« von Leipzig hier eintreffen, neue Wagen mit 1,2 und 3 Klasse nach und von Hamburg- Altona durchlaufen. Ueberdie« wird vom 1. Juni an im Verkehr« mit Hamburg eine wichtige Neuerung da durch eintreten, daß in den Schnellzügen 10 Uhr 10 Min abends von Leipzig nach Hamburg und 11 Uhr 35 Min abend« von Hamburg, 8 Uhr 15 Min. früh in Leipzig (Magdeb. Bf) Schlafwagrnverkehr eingerichtet werden soll * Anläßlich der Donnerstag, den 8 Mai, Sonntag, den 18. Mai, und Sonntag, den 1. Juni d. I». statt» findenden Pferderennen bei Reick werden an diesen Tagen folgende Sonderzüge nach Bedarf verkehren: ab DreSden-Hauptbahnhof (Südhalle) nach Reick nach«. 1 Uhr 25 Min und 1 Uhr 35 Min, sowie ab Reick nach DreSden-Hauptbahnhof nachm. 5 Uhr 30 Min. und 5 Uhr 40 Min. Außerdem werden Zug Nr 526 (1 Uhr nachm von Schandau nach Dresden) zum AuS- steigen und die Züge Nr 537 a und 539 (5 Uhr 15 Min. und 6 Uhr nachm von Dresden - Hauptbahn- Hof nach Pirna) zum Einsteigen in Reick halte« Die auf den beteiligten Stationen auShängend«« Plükate geben Auskunft über die Fahrkartenlösuug. * Seiten» der preußischen Staatseisenbahnen werden Sonderzüge zu ermäßigten Fahrpreisen von Leipzig (Magdeburger Bahnhof) nach Hamburg am Pfingst- Sonnabend, den 17 Mai, ferner am Sonnabend, den 5 Juli, am Dienstag, den 15. Juli, am Sonnabend, den 19 Juli, und am Freitag, den 15. August d I». abgelaffen Zu den im Juli und August in Aussicht genommenen Sonderzügen kommen — wie im ver gangenen Jahre — in Dresden und anderen größeren Stationen Anschlußkarten nach Leipzig zur Veraus gabung Ueber die Fahrpreis« werden wir seinerzeit noch berichten * Mit Giltigkeit vom 15. Mai d. IS an treten im Deutsch-Englischen Personenverkthre über Ostende rc. neue Bestimmungen über die Kinderbeförderung in Kraft Danach werden Kinder bi» zum vollendeten 4. Lebensjahr«, für die ein besonderer Platz nicht bean sprucht wird, künftig frei befördert Kinder vom vollendeten 4. bis zum vollendeten 10 Lebensjahre, sowie jüngere Kinder, fall» für letztere Plätze bean sprucht werden, werden zu ermäßigten Preisen in der Weise befördert, daß für ein Kind ein Fahrscheinheft zum halben Preise verabfolgt wird. Jedes Kind, für dessen Beförderung bezahlt wird, bat Anspruch auf einen vollen Sitzplatz Finden Zweifel über da» Alter der Kinder statt, so entschüdet einstweilen der dienst habende anwesende höchste Beamte * Die Kosten de« neuen Ständehausr» werden nach der derzeitigen Planung, wie aus dem soeben er schienenen Berichte der letzten Zwischendeputation für den Ständebausneubau hervorgrht, unter Berücksichtigung einiger Rückeinnahmen 3 783 962 M betragen, während man bisher nur mit einem Gesamtbauaufwande von 3 637 800 M gerechnet hatte Zu den Kosten treten diejenigen für den Arealerwerb, die Nrbenanlagen und die Mobiliarausstattung. Die Kosten des Arealerwerbs find bereit» bestritten mit 1600 000 M. für da» Brühlsche Palai» und 586 916 M für neun an der Brühlschen und Terraffengaffe gelegene Häuser Die Kosten für die Nebenanlagrn sind auf 246 413 M , für da« Mobiliar auf 500000 M. veranschlagt, sodaß die Gesamtsumme für da« neue Gebäude nebst der inneren Einrichtung 4 530 375 M ergeben würde Laut Vertrag hat die Stadt Dresden 200 000 M als Bei trag zu leisten, 2 500000 M sind von den Ständen bereits bewilligt worden, sodaß später noch 1 830 375 M zu bewilligen sein würden. Nach Angaben de» Archi tekten de» neuen Ständehause« soll voraussichtlich die Beendigung der Gründung bi» Juni 1902 erfolge«, bi« Mitte de« Jahre« 1905 soll der Rohbau fertig- gestellt werden, bi« Ende de« Jahre« der Turm, und ,m Jahre 1907 soll die Uebergabe geschehen * Die vereinigten Frauen- und Männer-OrtSgruppen de» Allgemeinen Deutsche« Schulverein» beab sichtigen, nur für ihre Mitglieder und deren Angehörige nach dreijähriger Pause wiederum ein Sommerfest, ver bunden mit einer Gabenlotterir, Mittwoch, de« 18 Juni 1902 nachmittag» auf dem Linck«schen Bade zu veran stalten Der Reingewinn diese« Sommerfeste« ist aus schließlich für Weihnachttspenden an arme Kinder, be stehend in warme« Kleidern, Schuhwerk, guten deutschen Büchern rc, in drn armen Gemeind«« an der deutsche« Sprachgrenze Oesterreich« bestimmt * I« 68. Lebensjahre ist gestern »ach langem, schwerem Leiden Hr. Kreilobergendarm a. D. Johan» Eduard Enger gestorbe». Enger zeichnet» sich im deutsch-französischen Krtra» rühmlichst au» und erhielt für ferne Tapferkeit da» Eiserne Kreuz erster und -werter Klaffe, sowr« die silberne Hrinrichomedaiüe. * Am nächsten HrmmelfahrtStage, den 8. Mai, werde« di« eh.mal»g«n Unt«roffi,i«rr d«r Könrgl. Sächsisch«» Trainbataillon« Nr 12 und 19 hier von vormittag« H10 Uhr an im groß«» Saal« dr» Lrakeschen Bad«» sich versammeln Am Nachmittag« find«» «in ß«s«lligr» Zusamm«ns«in d«r Frftt«ilnrhm«r mit d«n Familienangehörigen im Go«th«gartrn zu Blas«witz statt. * Wer trachtet« nicht «ach langer Winterqual, wenn der Frühling ««kommen ist, draußen vor der Stadt wieder au^uaime» bei all den lieben Frühlingsboten in Wald »nd Flur! Und ga, «st die Stadtjugend, der da« winrerlrch« Studenhocken schwer genug gesallen ist — wir verlangt sie nach Land luft, nach Sonnenschein auf grünem Pla«, nach Vogel fang und Blumen! Wer wollte gerade der Stadt jugend nicht jeglich« FrühlingSfrrud« im Frei«n von Herz«« gönne«! Ader da» naturentwöhnt« Stadtkind kennt gar oft nicht den rechten Umgang mit Pflanze und Tier. E« weiß di» Schönheit da draußen nicht aufzunehmen in unbefangenem Genuss« Die Blüten pracht de» Weidenstrauch« am Murmelbach«, di« daS Äuge entzückt«, fi« verleitet die rasche Hand zu räube rischer Zerstörung. Aermlich« al» zur Winterzeit steht er dann da, der schmachvoll geplünderte graue Busch! Hier ist nun der Punkt, an dem die ästhetische Erzieh ung, die Geschmackspflege vor allem ernzusetzen hat. Rechte« Kunstverftändni» gründet sich auf reine«, zarte« Naturempfinden, und die Schönheit eine» Kunstwerke» wtrd man einem Kinde nur dann nahebringen können, wenn sein Auge für Naturschönheit empfänglich geworden ist Ein Kind aber, da« die habgierige Plünderung einer blumigen Wiese, da« Niedertreten zahlloser Korn halme der blauen Blumen halber, da» Abreißer, ganzer blüt«nbrsäter Aeste nicht al» veradscheuungSwürdige Roh- heit empfindet, wird auch nun und nimmer für wahre Kunstwerke Auge und Herz zu öffnen fähig fem Doch nicht nur der Pflege de» Kunstsinns zuliebe haben wir den Verkehr unserer Jugend mit der Natur zu regeln Die sittlich-religiöse Erziehung legt uns diese Pflicht noch viel ernster an« Herz Eltern und Erzieher mögen den Kindern Zartfinn gegenüber der Natur lehren! Man offenbar« ihnen durch da« eigene Verhalten in Wies« und Hain die uneigennützige Freude an ihrer Schönheit! Man bringe den kleinen Egoisten vor allem zum Be- wußtsein, daß die lieblichen Kinder de« Frühling» auch beseelte Wesen sind, die vollen Anspruch auf uns«« Schutz haben wie Tier und Mensch! Dan« wird daS Töchterlein nicht Blumen au«raufen, um fie bald wird« wegzuwerfen; dann wird der „natu,forschend«" Sohn nicht Mappen voll Pflanzen zusammenschleppen, nur um mit der Zahl seiner „Gepreßten"" zu prahlen Dan« werden die Menschenkinder sich scheuen, dem Käfer, dem Wurme ein Leid zu thun — nicht nur au« feinem Geschmack, sondern viel mehr noch au« herzlichem Mitgefühl mit allem Lebendigen Da« herzige Naturempfinden, da« in deutschen Kindermärchen noch enthalten ist al» Nieder schlag au« einer längstverklungenen Zeit, da unsere Vor eltern beim Frühlingsfeste mit Baum «nd Blume noch Zwiesprache hielten, das ist den heutigen nüchternen Menschen so ziemlich abhanden gekommen Wenn die Großen selbst «st zu der naturgemäßen L«b«nssührung und Weltbetrachtung zurückkehren, dann wrrden di« Kleinen auch wieder echte, natürliche und naturliebendr Kinder werben * Vom Ritte find auch für da» laufende Jahr die Adreßbücher all« deutschen Städte mit mehr al» 100000 Einwohnern, sowie die d« größeren sächsischen Städte angeschafft worden; fi« sind zu jedermann» freier Benutzung im Vorsaale der Stadtbibliothek aufgestellt. * Im Porträtsaale de» Etadtmuseum» find jetzt die Bildnisse der Ehrenbürger Dresden» ausgestellt, die der Rat für das Museum hat male» lassen Die Bildnisse der Herren StaatSminister a D. v Nostitz- Wallnutz und Bildhauer Geh Rat Prof vr Schilling wurden von Paul Kießling, das de» Hrn Geh Rat Prof vr. msä Fiedler von Karl Bantzer auSgrführt * Die Verwaltung de« Zoologischen Garten» bietet morgen, am 4 Mai, dem Publikum den bekannten billigen Sonntag bei einem allgemeinen Eintritts preise von 25 Pf. pro Person Al« Extragabe wird eine Luftschiffahrt de» Chemnitzer ASronaulen Paul Spiegel geleistet, an der sich «in Herr, der da» 21 Lebensjahr überschritten hat, beteiligen kann, voraus gesetzt, daß er glücklicher Gewinner des Freiloses ist Zur Bedingung ist jedoch ein Körpergewicht von höchstens 120 Pfund gemacht Die Füllung des Ballons beginnt um 2 Uhr, die Ausfahrt findet um 6 Uhr statt. Do« 4 Uhr ab konzertiert der Königl. Musikdirektor Hermann mit der Kapelle de« Lribgrenadierregiment» Nr. 100. Erwähnt sei noch, daß die Verwaltung de» Tiergarten« an Stelle der früheren hölzernen Trrbüne, die au« der Völkerwrese sich «hob, soeben eine ge- räumigere, eiserne errichten ließ Während di« frühere nur 450 Sitzplätze hatte, gewährt die neue Raum für 700 Personen; e» wurde diese auf eine fünffache Be lastung geprüft und eine solche garantiert. Späterhin wird sich auch noch ein Schutzdach üb« der massive« und eleganten Tribüne, zu der drei Aufgänge führen, er heben Da« Publikum wird diefe Neuerung ohne Zweifel mit Freuden begrüßen * Der Tierbestand de« Zoologischen Garten« hat von neuem mancherlei Bereicherungen erfahren. E« wurden ihm folgende Schenkungen zu teil: 1 echte Bulldogghündi« von Hrn Prokurist Caspar-Dresden, 2 braune Bären (vrsus arctos) von Hrn Rentier Rothermund-Blasewitz, 1 Cuba-Amazone von Hr«. R. Kühn-Blasewitz, 2 Ärolotl Äwdl^ntow» von Hrn. Adolf Grollmuß-Dre-den. Letztere unterscheide« sich von der gewöhnlichen grau-grünen Art durch ihre weiße Färbung An Geburten sind zu verzeichnen: 1 Spießhirsch und vom 24 April 1 Rhesusaffe, ei» höchst seltene» Ereignis in der Gefangenschaft Die sprichwörtliche Affenliebe tritt bi« offen zu Tage, indem die zärtliche Mutter do» sich an die Mutterbrust schmiegende Baby nicht eine Minute au« den Armen läßt Da« Bastardschwein warf 5 Junge, die behende wie Mäuse umherspringen Durch Ankauf wurde wiederum ein« reiche Anzahl Tiere erworben, nämlich: 2 weiße Lama» (Äuoboni» Vawa), 7 Biberratten k^opoiamns oo^vus) f Schweis- oder Sumpfbibers, 3 Caracara ob« Geierfalken au« Brasilien (kol^borus brasillvvsi«), Quäkerpapageien (>k^opmtt»cn« movadu»), Halitbandsittich (Valavorvis tor^natns), Goldstinisittich (Onuru« aureus), Bartsittiche (kalaoorvis kasoiat»), Gelbwangen- u Gelbhauben-Kakadv» (Oxwtua snlpkurv»), 11 Wellensittiche (blslopsittaeus unäulatus) Im Weiher hint« dem Antilopenhause tummeln sich »benfall« neue Kameraden, e« find die«: 8 schwarze Schwäne (t^xnu, atratns), 6 weiße Schwäne (Ovgnus olor), 4 Ringel- gäns« (Lornio!» torgunt»), 20 Pfeifenten (bkar povvlop«), 3 Pfuhlenten (Äna, »ent»). Ruf d« Sumpfvogelwief« haben 2 Magtllangänf« (X»««r wagsldanieu»), höchst selten« Exemplar«, Einzug gehalten Noch s« hierbei «wähnt, daß unt« den 11 Störche« daselbst rege» Treibe« herrscht, indem dies« rifrig bemüht find, au» dem ihnen überlaffenen Rnfig und Heu dr« Nest« herzuftellen In den Volidre« wurde «ne groß« Anzahl Mmorka- und Zw«gamazon«n rc und Fasanen unter gebracht De« Hunden gesellt« man «inrn echt«» schwarzen Neufundländer hinzu. * Die Firma Hahn Nachf., Hofphotograph, Ferdinandftraße 11, hat heute zum Besten de» Säug» ling»heim« 550 M abgeliefert Dieser Betrag pellt den vollen Erlös der FaschingSbild« vom Central-Theater, ohne jeden Abzug der eigenen Kosten, dar. * AuS dem Polizeiberichte. Infolge vorzeitige» Abspringen» von einem Straßenbahnwage» verunglückte gestern in der Schaierstraße ein« 25 Jahr« alt« Arbeiterin, die zu Falle kam und dabei eine leichtere Gehirnerschütterung erlitt — Die Feuerwehr rückte gestern nachmittag i» der 5 Stunde nach Schießgasse 3 und heute früh gegen 5 Uhr nach Schützengasfe 10 au» Am ersten Orte war im Keller «ine Kiste mit Abfällen in Brand geraten, ein Wertergreifen de» Feuer» durch rechtzeitige» Bemerken aber verhindert worden D« zweite Brand war gleichfall« nur unbedeutend und betraf «ine Wohn ung, deren Inhaber die Gefahr sofort zu unterdrücke» vermocht hatten. * Von morgen an stellt da« Panorama inter national, Marienstr 20,1 („Drei Raben"), die neuesten Aufnahmen vom Riesengebirge (Kynast, Kochelfall, Zackelfall, Kammwanderung, Elbfall, Schneekoppe) zur Ansicht au» LMM»;» des ßiiizl. Wnkn»1t»p;mchtr. Die Gemeinde Deuben hatte von dem Inhaber der Firma Braun u. Kreß, Hugo Schulz, in Deuben, der aus seine» an der fiskalischen Tharandter Straße gelegenen Fabrikgrund stücke an dessen Rückseite einen Anbau errichtet hatte, dir un entgeltliche Abtretung deS zu planmäßig« Verbretterung dieser Straße erforderlichen Lande» gemäß 8 10 der Orttbau- ordnung für Deuben gefordert. Schülz hatte jedoch seine Verpflichtung hierzu bestritten, war mit seinem Widerspruche von der Amtihaupimannschafi DitSden-A und feinem Rekurse von der Kreithauptmannschast abgewiesrn worden und erhob daraufhin die Anfechtungsklage, die heute vor dem Obrr- verwaltungkgerichtr, I. Senat, daS die Gemeinde Deuben bei geladen hatte, veihandelt wurde. Das Oberverwaltungs gericht hält die Klage insoweit für begründet, al« von der Gemeinde die unentgeltliche Abtretung de« fraglichen Grundstücksteil« gefordert wird, im übrigen verwirft r» die Klage Zur Begründung wurde auSgesührt: Der vorletzte Absatz von tz ll> der Ort-bauordnung unterscheidet zwischen Bauunternehmern, die unbebauten Boden an bereit« be stehenden Straßen bebauen, und drn übrigen Bauunter nehmern, bet denen die Voraussetzungen im 8 b unt« b der Ort«bauordnung vorliegen. Dieser Paragraph handelt von dem Falle, wo die festgestellten Fluchtlinien bereit« bebaute Grundstücke schneiden. Au« dieser Gegenüberstellung ergiebt sich, daß unter »unbebautem Boden" nicht die noch unbebaute» Terle bereit« bebauter Grundstücke, sondern nnr solche Grund stücke zu verstehen sind, die überhaupt roch nicht bebaut sind. Die Besitzer derartiger Grundstücke sind zur unentgelt lichen Abtretung, die Besitzer bereit« bebauter Grundstücke dagegen (zu denen auch der Kläger zu rechnen ist), wenn sie einen Anbau vornehmen, nur zur Abtretung gegen Ent schädigung verpflichtet Aus Handels- und Gewerbekreisen. * Bon dem Grundsätze ausgehend, daß nicht die Menge de« Fleische«, sondrrn die Güte, da« ist der Gehalt und der Nährwert de- Fleische« die maßgebenden Faktoren nicht nur für den Erzeuger, den Züchter, sondern auch für dr» Fleischer, der dem konsumierenden Publikum daS Fleisch ver kauft, sein und bleiben müßen, hat Hr. Hofschlächter Niedenführ, Gottlöber Nachf , Prager Straße 18 hier, sich neuerdings die Aufgabe gestellt, Schlachttitre mit vorzüglichem Fleische sür seine zahlreiche Kundschaft nicht mehr auf Mastviehausstellungen zu suchen, sondern diese» Zweck da durch bester zu erreichen, daß er in dem nahegelegene» futter- und viehreicheren Nähmen, woselbst noch LäUachlvirh auf rationellem Wege gefüttert und in längerer Standzeit gemästet wird, durch die Firma Schleich u Sohn hier iu der berühmten Musterwirtschaft der Zuckrrsabriken-Oekonomien von Dux und Eidlitz in Böhmen die Aufzucht von Jung- ochsrn überwachen läßt Ein Posten solcher Primaware, ü^jährigr Jungmaftochsen, die nach dem Urteile von Sach verständigen auf jeder Ausstellung nur erste Preise erziele» würden, ist jetzt hier eingetroffen, und eS stehen diese Tiere vom b. d Mir an aus dem hiesigen Schlachtviehhofe für jedermann zur Besichtigung in den BerkaufSstallungen für österreichisches Vieh aus DaS Fleisch dieser Jungochsen aber kommt während der Pfingstwoche im Geschäft deS Hrn. Niedenführ zur Berpfundung, woraus wir Liebhaber eines besonder« schönen und saftigen Stücke« Rindfleisch hindurch aufmerksam gemacht haben wollen. Lingesandtes. «ISE (8axlslinS!"'8 Sittsi-quslle) — Vlilä imä 8iodsr »bküdronä. — VorsüsUok Vst LLditnsHsr unä sslszsiit- Uodsr Vsrslopkimx, OoQ808tziovoii, Vsr- äauuLssstörunxsn, k'ottlsidißkoit, I-sbor- IsiclöQ, ru (Zickt, RkoumL- tiswus, ctc. I11L öänu dsaedte »uk äer ktiquetts äis kirma: „Hnör-sas Zaxlsliner'." Arrzte, dir Mucke'« Ale»r»»«t-Vr«t jahrelang grnostr» haben, bezeichnen e» al« „beste», wohlbrkömmlichfte« Fabrikat". Geh Medizinalrath Pros l)r. empfiehlt die« Gebäck allen KrSsttgung-bedürstigen, im Besonderen Zucker kranken aus» Wärmste. Erprobt bei jahrelanger Zuckerkrank heit am eigenen Körper Eingesührt in Krankenhäuser». Heil- anftolten und in Königl Militärlazarrthen 4144 «llri». aulorifirterFabrikant Mucke'« väckerrt »tätettsch«* Nährmittel, nur vlasewttzer Str. »6 Tel »svl. 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