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Dresdner Journal : 31.07.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190207310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-31
- Monat1902-07
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 31.07.1902
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U.10— defichtigten der Monarch di« Hugh«».Apparate und b«- gaben Sich dann auf Sein« Rudergig zurück, die kurz nach Ul Uhr im Außenhafen anlangt«. Vom Außen« Hafen begaben v«. Ma;eflal Sich auf dem „Eleipner" nach de, auf der Reed« liegenden „Hoh<nzollern" zurück Beim Empfang Sr Majestät des Kaiser« war auch der hier eingetroffen» Staatssekretär de« Reich«postamt« Kraetk« zugegen Mittag« gab die Stadt Emden im Saal« de« Klub« lokal« ein Frühstück, an dem außer einer Reih« Ehrengäst« dir Spitzen der Zivil«, Militär- und Marine, brhörden, Minister Budde und Staat«sekretär Kraetke Zolltarif herau»g«grben worden Eine käuflich« Aus- gab« diesrr Drucksache erscheint in R. v. Dicker« Ver lag, König!. Hofbuchhändler G Schenck, Berlin 8IV., Jerusalemer Straße SS — Für den Abgeordneten Fischbeck (frf Vp ) ist Ab geordneter vr. Wiemer (frf. Vp.) in di« Zolltarif- komanssion eingetreten. Cadinen Ihre Majestät die Kaiserin ließen dem Vaterländischen Frauenverein in Hamburg einen Beitrag von KOO M zu der Sammlung für di« Hinterbliebenen de, bei de, Schi s k uaftroph« vom 20 d. Mt« Ver teilnahmen Oberbürgermeister ffürbrmger begrüßte dl« Gäste und teilte mit, daß Sich Se Majestät der Kaiser über den Empfang auch ihm 'gegenüber noch auf da« Befriedigendste und in einer Weise »»«gesprochen hätten, die zu den schönsten Hoffnungen für du Stadt Emden berechtige, und schloß mit einem Hoch auf Se Majestät den Kaiser. Minister Budde dankte im Namen der Gäste, die gleichsam Gevattersleute bei der heutigen Taufe gewesen seien; wenn die Taufe so schön aus gefallen wäre, dann werde der Junge gut werden. (Heiterkeit ) Al« die Wasserwege für Emden fertig ge wesen seien, sei auch der wirtschaftliche Niedergang da- gewesen. Bemängele jemand die geringe Tonnenzahl der auf dem Dortmund—Em«-Kanal verkehrenden Schiffe, so möge er nicht vergessen, daß in Hamburg und Bremen auch die Fracht fehle. „Was hier geschehen kann, wird geschehen, dafür bürgt di« Direktive Sr. Majestät " (Beifall) Wie die Flut der Ebb«, der Wellenberg dem Wellenthal, der heutige Sonnenschein dem gestrigen Regenhimmel folgte, so werde der wirt schaftliche Aufschwung dem Niedergang folgen. Die Schwankungen müsse der Kaufmann durch fern Geschick überwinden helfen Die Staat«regierung werde mit ihnen zusammenarbeiten Volldampf voraus! E» werde nicht ferne sein, daß auch die Emdener Schiffe die deutsche Flagge hinaustragen in alle Lande. Der Minister schloß mit einem Hoch auf den Oberbürger, meister und di« Emdener Bürgerschaft An da» Früh stück schloß sich eine Dampferfahrt auf der EmS an. Der Staatssekretär des ReichSmarineamteS Staat«- minister v Tirpitz und der Staatssekretär de» Reichs postamt» Kraetke sind gestern nachmittag wieder von Emden abgereift Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Budde, hat die Stadt gestern abend verlaffen. — Au« Brun«büttelkoog wird gemeldet: Se. Majestät der Kaiser sind an Bord der „Hohenzollern" gestern nacht um 12 Uhr hier eingetroffen und haben sofort di« Weiterreise nach Kiel durch den Kaiser Wil- Helm-Kanal angetreten — In dem im Fahrwasser der Sozialdemokratie segelnden „Korrespondenten für die Arbeiter und Arbeiterinnen der Hut- und Filzwarenindustrie", dem Publikation«organe de» Zentralverein» für alle in der Hut- und Filzwarenindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, da» in Altenburg erscheint, wird ein Urteil über die Wortführer der sozialdemokratischen Fraktion in der Zolltarifkommission gefällt, wie es schroffer kaum ein Gegner der Partei fällen könnte. Da» Gewerkschaftsorgan schreibt nämlich: „Die Zolltariskommission de« Reichstage« hat vorige Woche über die Eingangszölle von Tierhaaren, Filzwaren und Hüten verhandelt. Unsere Vertreter beantragten Zoll- sreiheit; angenommeu wurden die Positionen nach der Vor lage de« RegierungSentwurfe«. Abg. ReibhauS (Soz.) be merkte, der PetitionStrubel für hohe Zölle gehe von einer Ulmer Aktiengesellschaft au«. Reibhaus und Baudert erklärten die handelspolitischen Verhältnisse, die der Hutindustrie durch aus nicht ungünstig lägen, wie beide Redner auch die sach technische Lage der Branchen schilderten, die den Zoll nicht erheische. Dagegen sprächen die Interessen der Konsumenten laut gegen den Zoll. Die AuSsührungen der beiden Ab geordneten werden von den Arbeitern der Haarhutbranche mit ksp^chutteln ausgenommen." Der „Korrespondent" führt sodann des näheren au«, wie ungünstig das bisher geltende System des Gewicht«- »olles auf die Entwickelung der deutschen Haarhut fabrikation gewirkt habe. Dieses System der Gewichts zölle bringe e» mit sich, daß für den leichten teuren Haarhut nur 18 Pf zu zahlen sind, während auf den schweren billigen Wollhut ein Zollsatz von 31 bis 36 Pf. entfällt. Das sozialdemokratische Gewerkschaftsorgan legt im einzelnen dar, wie nachteilig die geltenden Zollsätze auf die Entwickelung der heimischen Hutwarenindustrie eingewirkt hätten, und fährt dann fort: „Die ausländischen Haarhutsabrikanten haben diese sür sie günstigen Umstände mit Erfolg auSgenutzt; die deutsche Haarhutmacherei ist säst konkurrenzunfähig geworden —, und nun soll ihr nach Doktor Eisenbarischem Rezept vollend- der GarauS gemacht werden durch die Zollsreiheitl" — Im Reichs-Schatzamt ist ein fünfter Nach trag zu dem amtlichen Warenverzeichnis zum unglückten zugehen — Zur Tafel waren gestern ge laden: der Bischof von Ecmland, der geh Kommerzien rat Ziese und der Bürgermeister von Elbing. — Ihr« Majestät die Kaiserin treffen Freitag abend zur Be grüßung Sr Majestät de« Kaiser« in Kiel ei» Danzig Wie in einem Teil« der gestrigen Auf- läge unter Drahtnachrichten bereit« gemeldet wurde, ist Se König! Hoheit der Kronprinz von Sachsen vor gestern abend mit Seinem persönlichen Adjutanten, Hauptmann v Zeschau, hier eingetroffen und im Hüte! du Nord abgestiegen Der Kronprinz besichtigte vor gestern und gestern früh di« hervorragendst«» Sehens würdigkeiten der Stadt und machte persönlich zahlreiche photographisch« Aufnahmen Gestern vormittag wurde ein Dampferausflug nach Neufahrwaffer und Zoppot unternommen; die Abreise nach Königsberg sollte nach mittag» erfolgen Hamburg Wie der „Hamburgische Korrespondent" meldet, legte au» Anlaß de« gestrigen Tode«tage« de« Fürsten Bismarck Fürst Herbert v Bismarck, der vorgestern in FriedrichSruh eingetroffen ist, einen Kranz am Sarge seines Vater« im Mausoleum zu Friedrich«- ruh nieder Auch von anderen Seiten trafen Kränze ein, u a von der Gräfin Rantzau und vom Verband Deutscher Industrieller. St Goarshausen Bei der vorgestrigen Reichs tagsersatzwahl im Wahlkreise 3 Wiesbaden wurden für vr. Dahlem (Z) 10631, für Kra winkel (nl) 3755, für Brand (B d L) 3454, für Vetters (Soz) 652 Stimmen abgegeben 17 Stim men waren zersplittert vr. Dahlem ist somit ge wählt worden LsterreichsUvgarn. Wien. Zu dem Feldarbeiterausstand« in Galizien entnimmt die „Neue Freie Presse" aus pol nischen Blättern, daß ruthenische und Ukrainische Universität» - und Gymnasialstudenten da» Hauptkontin gent der Agitatoren für den Ausstand bilden, indem sie auf Zweirädern da» Ausstandsgebiet durchfahren, den Ausständigen Verhaltungsmaßregeln überbringen und die Verbindung unter ihnen aufrechterhalten Au» dem Bezirke Czortkow wurden dem „Courier" zufolge 150 ausständige Bauern unter M'litäreSkorte b« dem Kriegsgericht in Tarnopol eingeliefert Prag. Der Landtag nahm die Wasserstraßen vorlag« in dritter Lesung an Lemberg. Der Feldarbeiterausstand dauert unverändert fort Au« einzelnen Gemeinden werden Gewaltthätigkeiten der Ausständigen gemeldet, weshalb da« Militär verstärkt wurde. Frankreich. Pari«. Die Dekret», durch die di« amtliche Schließung weiterer kongreganistischer Nieder lassungen angeordnet wird, werden wahrscheinlich am Freitag in einem in Rambouillet stattfindenden Ministerrate unterzeichnet werd«» — Ministerpräsident Combe« empfing gestern vor mittag den Vorsitzenden de« Stadtrate« von Pari« E«cudier, der die in Pari« durch die Schließung der Kongreganistenschulen geschaffene Lage besprach. CombeS antwortete, daß alle Maßnahmen getroffen seien, um alle Schüler der Kongreganistenanstalten in die öffentlichen Schulen aufzunehmen — In Brest werden in bretonischer Sprache ab gefaßte Flugschriften verteilt, in ^enen die Landbewohner zum Widerstand aufgereizt werden. Die Wachen vor den Schulen der Schwestern sind überall verdoppelt worden. — In Saint Möen wurde auf zwei Per sonen geschaffen, die riefen: „Nieder mit den Priestern!" Die Personen wurden nicht verletzt. Mehrere religiös« Anstalten in Saint Etienne beschlossen Widerstand zu leisten; die Sozialisten wollen zu Gunsten der An wendung de« Gesetze» Kundgebungen veranstalten. — Der Deputierte Firmin Faure hat dem Minister des Aeußern Delcassö mitgeteilt, daß er ihn nach dem Wiederzusammentreten der Kammern darüber interpellieren werde, daß die portugiesische Regier ung ihre finanziell«» Verpflichtungen gegenüber den er in Wien die Broschüre „Konrad Ethos» Leben und Wirken" herau« Sein organisatorische« Talent trieb ihn jedoch bald zu anderen Arbeiten 1875 erschien «ine „Theatralische Nekrologie", 1876 und 1877 zwei Bände einer „Chronologie de« Theater»", 1878 und 1879 zwei Jahrgänge eine« „Jahrbuch« für da« deutsche Theater" Da« Werk, mit dem Kürschner« Name für un« unlöslich verbunden ist, ist der „Deutsche Litteratur- kalender". Zwanzig Jahre lang hat Kürschner den Kalender herausgegeben, ihn mit Mühe und Sorgfalt immer mehr vervollkommnet und auSgestaltet Auch d«r redaktionellen Thätigkeit Kürschners an der Monats schrift „Lom Fel« zum Meer", an der „Neuen Zeit", an der „Deutschen Schriftsteller-Zeitung" und seiner Thätigkeit al» Herausgeber der „Deutschen National» litteratur" und al« Herausgeber de« „Richard Wagner- Jahrbuch«" sei ehrenvolle Erwähnung gethan Kürschner wurde in Gotha geboren, studierte m Leipzig und ließ sich dann in Berlin nieder. Anfang der achtziger Jahre fiedelte er nach Stuttgart und später nach Eisenach über. Bilbeud« Kauft. * Der Name de« Schöpfe,« der Bildwerk« von Bi«marck und Moltke, die im Reich«tag«gebäude zur Aufstellung gekommen sind, ist W v Rümann in München, nicht, wie gestern angegeben war, Riemann. * Kürzlich wurd« von Kairo gemeldet, Vie Sphinx sei in Gefahr, zusammenzubrechen. Dem gegen über hat Hr Emile Chassinet, der Leiter der französischen Schule in Kairo, der gegenwärtig in Pari« weilt, einem Mitarbeiter de« „Journal" über die Sphinx folgende beruhigende Mitteilungen gemacht: „Die (richtiger: der) Sphinx ist da« älteste ägyptische Monument, da« wir kennen Wir wissen nicht, in welcher Epoche sie gebaut worden ist Alle«, wa« wir wissen, ist, daß die ersten Aegypter, die an di« Existenz «in«« ähnlichen Fabeltiere« glaubten und e« dem Sonnengotte geweiht hatten, dies« Steine zu Ehren der Gottheit «»richteten Wir wissen ferner, daß di« Könige Cheop« (3500 Jahre v Chr) und Thume« IV. (1700 Jahre v Chr) di« Sphinx r«staurieren ließen Später wurde die Sphinx durch die Einwirkungen der Zeit, bei den Raubzügen der Araber und infolge der Neugier reis«nder Engländer zum Teil verstümmelt Erft im Jabre 1882 wurde, auf Vrr- anlaffung MaSparo«, die Sandschicht entfernt, di« sie bedeckte Man kann also jetzt sich von dem Zustande der Sphinx eine genaue Vorstellung machen. Nun wohl: man muß heute sagen, daß sie von keiner Katastrophe bedroht wird, denn die Sphinx ist nicht ein Monument, da« mit herbeigeschafften Materialien errichtet worden ist; sie ist vielmehr au« dem Felsen selbst „herauSgemeihelt" oder — wenn man will — in den F'lsen hineingemeißelt worden. Sie bildet also einen Teil de« Boden«, auf dem sie steht, und könnte nur bei einem Erdbeben ver schwinden Nur zwei Teile sind „herbeigeschafft" und bestehen au« kalkartigem Bruchstein: die Tatzen und da« Kreuz; aber diese Restauration datiert wahrscheinlich au« der Zeit de« König« Thume«, und da sie seit Jahr hunderten Widerstand geleistet hat, liegt kein Grund zu der Annahme vor, daß sie jetzt plötzlich einstürzen könnte. Die Sphinx hat Jahrhunderte gelebt und wird noch Jahrhunderte leben. Wie viel«, da« wissen wir nicht. Die Sphinx plaudert ihre Geheimnisse nicht au« " * Da« „Berl Tagbl" berichtet: In Boston wurde, einer Laffan-Meldung zusolg«, bei der Reinigung von Gemälden der Künstlergesellschaft ein Bild mit der Unterschrift „Rembrandt" und der Jahre«,ahl 1692 entdeckt Das Bild trägt den Titel „Goldregen". Die Sachverständigen sind davon überzeugt, daß die Unterschrift echt ist. So weit die Meldung Wir geben sie wieder, trotzdem Rembrandt im Jahre 1669 gestorben ist, da wir annehmen, daß die Jahreszahl bei der tele graphischen Uebermittelung verändert worden ist. Kunstlitteratur. Salzburg, Stadt und Land Herausgegeben und verlegt vom Landesverband für Fremdenverkehr in Salzburg Bezugsstelle für den Buchhandel: Hermann Kerber, Kaiser! und König!. Hof buchhändler, Salzburg (1902) Quer 4° Preis 1,80 M Gerade noch rechtzeitig zur Reisezeit hat der Landes verband für Fremdenverkehr in Salzburg ein Reklame album vornehmsten Stil« versandt, da« nach jeder Richtung hin al« mustergiltig bezeichnet und namentlich auch dem Dresdner Fremdenverein für s in »«plante« Unternehmen zur Nachahmung empfohlen werden kann In erster Linie kommen hierbei die reichlichen Bilderbeilagen in Betracht, die von Künstlern wie E. T Compton, Tony Grubhover, Fritz Hegenbart, F Mühl bach«», Fran, v Pausing«», Paul Ri«th, M Ruppe und Han« Wilt herrühren Man hat «« also in diesem Album nicht bloß mit Autotypien nach französische« Inhabern portugiesische, Papiere v«rl»tzt hab« Land«rnra«. D«r Polizeikommtffar in Con- carneau b«gab sich nach der Niederlassung der Schul schwester», um dies«n zu raten, sich zu unterwerfen, konnte aber nicht bi« zu der Schule Vordringen, da der dorthin führend« Wrg von Schiffer», Fischern und Frauen bewacht wurde. Jtalie». Rom. Der „Tribuna" zufolge wi»d der G«sandte in Athen Herzog Averna nach Bern versetzt werden Der bisherige Gesandt« in B«rn Eilvestrell, wird al« Gesandter nach Athen gehen — Ein Ausichutz unter dem Vorsitze de« Fürsten Borghese überreichte dem Minister Bacc«lli einen herr lichen kunstvoll au«geführten Schild, um ihn zu den glänzenden Resultaten der von ihm entdeckten Behandlung der Maul- und Klauenseuche zu beglückwünsche» — Der „Lgenzia Stefani" wird au« Tripoli« gemeldet: Die Ortsbehörden haben infolge einer An regung de« italienische« Konsul« gestern au« Anlaß der Wiederkehr de« Todestage« König Humbert« die ottomanische Flagge gehißt. Die» geschi«ht in der Türkei nur au»nahm«weise. v r » tz b r t t a u «i e«. London. I» der gestern stattgehabten Sitzung der Kolonialkonferenz führte Chamberlain den Vor sitz Gegenstand de» Beratung bildeten hauptsächlich di« politischen Beziehungen der einzelnen Teil« de« R«ichr> untereinander — Unterhau« Gibson Bowle« fragt an, ob die Regierung über Landankäuse durch den russischen Konsul auf der Bahrein-Insel im Persischen Golf in Kennt- ni« gesetzt worden sei und ob die Regierung zu dem Zwecke, Verwickelungen in Persien vorzubeugen, die bevorstehend« Ankunft de» Schahs benutzen werde, um sich mit ihm und der russischen Regierung in« Einvernehmen zu setzen über Maßregel» zur Sicherung der Unabhängigkeit und Unantastbarkeit Persien» durch einen formellen Vertrag. Cranborne beantwortet die erste Anfrage verneinend. Hinsichtlich der zweiten erklärt er, er vertraue darauf, daß da» HauS von ihm keine Erklärung über Gegen stände verlangen werde, die möglicherweise mit dem Schah bei Gelegenheit seine» Besuch«» besprach«« würden Balfour verkündet, daß Lord Elgin wahrscheinlich zum Vorsitzenden der Untersuchungskommission über den Krieg ernannt werden würde, die sich mit der Prüfung der Aufwendungen für Beschaffung von Sol daten, Munition, AuSrüstungSgegenständen und Trans portmitteln während des Kriege« beschäftigen werde und mit der Untersuchung über die kriegerischen Operationen vor der Besetzung Pretoria«. Rußland. St. Petersburg. Der Kaiser «mpfina gestern im Großen Palai» von Peterhof den Prinzen Komatsu von Japan Schweiz. Bern. Die italienische Regierung ernannte zu ihrem Vertreter in dem Komitee der Internationalen Vereinigung für Arbeiterschutz den frühere» Finanzminister Luigi Luzzati und gewährte dem Arbeitsamt« in Basel ein« Subvention Portugal. Lissabon. Der Rest der in Calda» da Rainha internierten Buren ist an Bord de« Dampser« „Kron prinz" nach Holland abgegangen vulgartea. Sofia. Die Sobranje hat gestrrn den Etat dc« Ministerium» de« Aeußern, darunter den Titel „Exarchat", in der vorjährigen Höh« genehmigt. R u m ä u t e u. Bukarest. Nach einer Wiener Meldung wird König Carol nächsten Sonnabend nachmittag in Wien eintreffen, um von dort am nächsten Tage die Reise nach Ischl zum Besuche de« Kaiser« von Oesterreich fortzusetzen Entgegen den früheren Bestimmungen wird die Königin den König begleiten und sich von Wien direkt nach Ragatz begeben, um dort die Ankunft de« König« zu erwarten. Türket. Konstantinopel. Von hier wird dem „Pester Lloyd" gemeldet, daß die Kommissio», die infolge ge meinsamer Beschwerden Ostungarnv und Rußlands zu» Abfassung von Reformvorschlägen eingesetzt wurde, «i»«u Bericht auSgrarbeitet und d«m Sultan vorg«!«gt hat Di« von ihr gemacht«» Borschltg« betr«ff«» u»t«r a»d«r«m di« R«organisatio» der Gendarmerie — (M«ldu»a d«« Wien«, K K Trlegr Korresp.« Burrau«-) Infolge »«utrlichrr Beschwrrd«» dr« ser- bische» Erzbischof« von Prizrend, d«« russischen Ge- schäftSträgerS Schtscherbatschrw und de« ökumenische» Polnarchalk in Angelegenheit der Befreiung d«« ser bischen Kloster« in Detschani», da» noch immer von Albanese» belagert wird, sind Truppen an Ort und Stelle eingetroffe«, di« jtdoch nicht im stand« waren, die Albanesen zum Abzug« zu bewegen. Amerika. Washington Da» kubanische Parlament er teilte die Ermächtigung, da» Arsenalterrain bei Habana a» einen anderen Pächter al» an Amerika zu verpachten. Damit verlor Amerika wahrscheinlich die letzte Chance, sich eine Kohlen- und Schiffsstation in Habana zu sichern New-Aork Telegramme au« Willemstad melden, Präsident Castro habe all« östlichen Häfen von Venezuela aufgegeben und konzentriere seine gesamten Streitkräfte in der Nähe von La Victoria, wohin er sich am Donnerstag begiebt. Die Aufständischen er scheinen wieder in der nächsten Nähe von Caracas. Carupano. Der Dampfer „St. Germain", eskortiert von dem französischen Kreuzer „Suchet", ist hier eingetroffen und berichtet, man traf ein venezo lanisches Kriegsschiff Man sieht hierin einen neuen Bewei», daß die Blockade der Häfen wirkungs los war Cap Haktien. Die hauptstädtischen Truppe» find geschlagen worden DaS Kanonenboot „Cröte L Pierrot" bedroht Port au Prince — (Meldung der „Agence HavaS") General Salnave hat die Truppen de« General« Nord ge schlagen, die fich in di« Stadt zurückgezogen haben. Die Panik hält an Der Kreuzer „Machia«" hat den Schutz der fremden Kolonie übernommen Afrika. Tripoli». Da« italienische Geschwader ist gestern morgen zum Besuche de» anderen tnpolitanischen Häfen abgegangen Vor Tripoli« blieben nur der Panzerkreuzer „Garibaldi", der gestern abend in 8«« gehen sollte, und drei Torpedobootzerstörer, di« später abgehen werden Kapstadt. Botha, Dewet und Delarey wurden gestern in drei Wagen von Knaben der holländischen Schule nach den Dock» gezogen, wo sie fich auf dem Dampfer „Sachsen" einschifften De» Generalen schloffen fich in feierlichem Zuge ihre Anhänger an, die Hochrufe auf die Burenführer auSbrachten Mombasa (Britisch-Ostafrika) Major Radcliffe und Major Bright, die britischen Kommissare sür die Festsetzung der Grenze zwischen Deutsch-Ostafrika und Uganda, find hier eingetroffen. Aste». Schanghai. Den „Time«" wird von hier gemeldet, der hiesige BankierauSschuß hab« die Mitteilung erhalten, daß Großbritannien und die Vereinigten Staaten den Versuch aufgegeben hätten, die übrigen Mächte zur zeitweiligen oder dauernden Entgegennahme der Krieg»« Entschädigungszahlungen auf der Silberbasi» anstatt der Goldbasi« zu veranlassen. Vom Reichstage. * In der gestrigen Sitzung der Zolllarifkommissio» des Deutschen Reichstags wurde die Beratung der Eisenzölle fortgesetzt. Die Positionen 778 bis 781 werde» zusammen beraten, sie besagen 778: Röhren einschließlich der Röhrenformpücke, au« nicht schmiedbarem Guß: von mehr als 7 mm Wandstärke: roh 3 M., brarbeitet 4 M. SO Pf., 77S: von 7 mm Wandstärke und darunter: roh 6 M, br- arbeitet S M, 780: Walzen aus nicht schmiedbarem Buß: roh 3 M. SV Pf., bearbeitet 10 M, 781: Kunstguß und anderer feiner Buß, nicht fchmiedbar 24 M LS werden Ab änderungen beantragt von: 1. Abg. Golhein; 2. Abg. Speck: folgende Sätze bei Position 77S: 3M und KM.; 3. Sozial demokraten: durchweg Zollfreiheit. Geh Rat van der Borght bittet all« Anträge abzulehnen. Abg Speck meint, die ge ringe Herabsetzung seines Anträge- sei nicht so erheblich, daß sie Schwierigkeiten bereiten könne. Verschiedene ländliche Betriebe würden unter dem hohen Zoll von Gußrohren leiden Auch aus kleine Gemeinden die Wasserleitung und Kanalisation einsühren wollen, müße man Rücksicht nehmen und ihnen den Kulturfortschritt nicht erschweren Abg. Graf Kanitz will mit schwerem Herzen für dir Sätze der Vorlage rintreten, um der Regierung KompensationSobjekte zu geben. Abg. vr. Hahn erklärt, für den Antrag Speck zu stimmen. m«hr oder mmder geglückten photographischen Aufnahmen zu thun, sondern die persönliche Handschrist der Künstler, von denen sich die meisten schon früher als Illustratoren der österreichischen Alpenwelt »inen Namen gemacht haben, spricht au« den meisten der eingestreuten Abbildungen zu un« Nur die kleinen Abbildungen der Gast- und Einkehrhäuser scheinen rock photopropbiscken AnsrolmkN umgezeichnet worden zu sein Der Text, der sowohl die geschichtliche Entwickelung de« Salzburger Lande«, als die Touristik eingehend berücksichtigt, rührt gleich falls von berufenen Kennern her und liefert namentlich in letzterer Hinsicht manchen schätzbaren Wink über die in den gangbaren Reisehandbüchern geboten« B«lehrung hinaus. Wir denken dabei unter anderem namrntlich an die Schilderung de« Flachgau«, d h de« Gebiete« nördlich vom Paß Lueg bi« an die Grenze von Bayern und Oberösterreich mit seinen vielen kleinen Seen und seinem reichen Waldbestand, da« nur wenigen Reisenden au« dem Norden au« eigener Anschauung bekannt sein dürfte, da« aber wegen seiner ganz besonderen land schaftlichen Reize und der Gelegenheit zur Au«übung de« Segel-, Ruder-, Angel« und Radfahrsport« nicht länger mehr übersehen werden sollte. Die zahlreichen Angaben über di« Preise der Zimmer und der Ver pflegung empfehlen fich ihrer Nützlichkeit wegen von selbst Sie sind offenbar nach einem vom LandeS- verbande auSgegrbenen Schema ausgezeichnet worden; ost aber sind dre Mitteilungen unvollständig, oder sie fehlen ganz. Letztere« ist namentlich bei den kleineren Wirtshäusern in entlegeneren und vom Fremdenverkehr noch wenig«» besucht«» Orten der Fall Der Kundige kann hier viel zwischen de» Zeilen lesen und darf sicher sein, daß, wenn er z B angegeben findet: „Pension nach Uebereinkunst billigst", di« Anforderungen an seinen Geldbeutel nicht hoch sein werde» Er kann fich also schon zu Hause mit Hilf« diese« Album« gut orientier«», da« seinen Zweck, die Reiselust für da« Salzburger Land zu vermehren, sicher nicht verfehlen und den Heim- gekthrlen di« Gel«genheit zu manche» schönen Erinnerungen in reichem Maße gewähren wird HAL Musik. Mufiklitteratur. Eine bereit« vor einigen Jahr zehnte» in d«n „Signalen für di« musikalische Welt" (Barthols Senff) veröffentlichte Artikelserie „Da« Sängeralphabet oder di« Sprachelrment« al« Stimmdildungtmittel" von Prof. Iuliu« Stock hausen in Frankfurt a M. liegt jetzt als Broschüre, im gleichen Verlage erfchiemn, vor. Die Arbeit wandte sich dem Vorworte zufolge seinerzeit in erster Linie an Konzert- und Opernsänger, die ja „ost in die Lage kommen, Fremdwörter zu singen und zu sprechen", zielte also, entsprechend der bescnderen pädagogischen Bedeut ung dr« B««saffe»s al« „VortragSmeisier', in der Hauptsache auf die rhetorische Seite. Zugleich aber sollte auch Schülern klargemacht werden, „daß man in der TonbildungSlehre alle kprach«lemente, di« Konso nanten wie die Vokale, lehren müsse, nicht die letzteren allein". Heute erscheint daS Schrifichen noch besonder« bestimmt, da« eigentliche Urheberrecht seine« Verfasser« an der Theorie geltend zu machen, „die Hr Müller- Brunow in seinem Werke „Gesangunterricht oder Ton bildung" — als Lehrer vom primären Ton — weit und breit ausführte". Man wird de» eingehenden Ausführungen de« namhafte» Lehrer« de» Sange-kunst, di« davon zeugen, wie emsig dieser sich mit der Materie befaßt« und wie er hier sozusagen alle die Wahrnehm ungen buchte, die fich ihm in einer vieljährigen Praxi« aufdrängten, mit Jntereffe folge« Man wird aber doch auch den Gedanken nicht abweisen können, daß hier in der „Systematik' zu weit gegangen wird und daß nur in seltensten Fällen ein Gesang«b«flissener sich Rat au« dem Schristchen wird hole« können Dann meinen wir, und da» ist da» grundsätzliche Bedenke», da» wir gegen alle derartige »»«schließlich auf die Spracbelemente fich stützeude EtimmbildungSmethoden hegen, daß nämlich bei diesen theoretisierenden Ver fahren der Wortaccent zu Ungunsten und wohl gar auf Kosten de« Tone« kultiviert wird Wa« aber heute der Opern-Bühne fehlt, da« find bekanntlich nicht di« rrcitierenden Sänger, sonder» die Vertreter dr« b«l oanto. Man sehnt fich danach, au« dem Sprechgrsang herau« und zur Cantileu« zu kommen, die einst dre Instrumen talisten (Geiger) von den Sängern lernten und die nunmehr diese von jenen lernen möchten! — Da« in Rede stehende Büchlein, dessen Wert und Bedeutung, wie oben angedeuttt, keineswegs schlechthin in Abred« gestellt werden soll, wird jedensall« am ehesten Künstler« empfohlen wrrden können, di«, in d«r Praxi« st«he«d, Mängel ihrer Au«sprache erkannten und auf deren Ab stellung bedacht find —ck
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