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Erzgebirgischer Volksfreund : 25.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188206254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18820625
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18820625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1882
- Monat1882-06
- Tag1882-06-25
- Monat1882-06
- Jahr1882
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 25.06.1882
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— 584 - schäft geleitet. Frankreich. Sache in Aegvpten mache, buhler sind. Und England klingt, ist dennoch sehr möglich. Für Frankreichs jetzige Jso- lirung trägt die Schuld allein Gambetta, der auf England zählen zu können glaubte, weil er eines Tages beim Prin zen von Wales gefrühstückt und weil Sir Charles Dilke, als er noch Minister war, den Tischreden Gambettas zu- lächelte, daß Frankreich und England mit Rußland zusam mengehen und dem übrigen Europa die Spitze bieten müß ten. Was damals zwischen Gambetta einerseits und Sir Charles Dilke und Consorten andererseits spielte, ist längst kein Geheimniß mehr, und es ist vollkommen begründet, daß die Engländer, namentlich Gladstone, sehr russisch, also » antitürkisch gesinnt und fröhlich auf die Pläne Gambettas eingegangen wären. Man hielt Gambetta in London — und dies beweist, wie weitblickend die heutigen Staatsmän ner Englands sind — für allmächtig und glaubte, mit ihm gehen zu können. Nachdem es den Jrrthum eingesehen, sucht sich England von der französischen Allianz auf anstän dige Weise loszumachen. Rustland. Petersburg, 23. Juni. Eine Cirkularverfügung des Ministers des Innern, Grafen Tolstoi, an die Gouver neure giebt denselben kund, daß die Verantwortung für fernere antisemitische Demonstrationen auf die Gouverneure falle und daß jede derartige Demonstration die sofortige Entlassung und gerichtliche Verfolgung derjenigen amtlichen Personen nach sich ziehen werde, deren erste Aufgabe die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung sei. England. London, 22. Juni. Lord Dufferin's Instructionen für die Conferenz lauten auf: Erhaltung der Rechte des Khe- dive und der Freiheiten des egyptischen Volkes und Beobach tung der internationalen Verpflichtungen Egyptens. Sächsische und örtliche Angelegenheiten. Schneeberg, den 24. Juni 1882. Schneeberg, den 21. Juni. Die im hiesigen Casino heute Vormittag abgehaltene, sehr zahlreich besuchte, auch von Herrn Amtshauptmann v. Wirsing, Bezirksschulinspek tor Müller, Bürgermeister Heinke, Seminardirektor Henne und andern Ehrengästen beehrte diesjährige Diöcesanver- sammlung ward nach einleitendem Gesänge des Liedes: Herr Jesu Christ u. s. w. und Gebet von Herrn S u p. Noth mit einer geistesmächtigen Ansprache eröffnet, in wel cher derselbe die gewaltige Bedeutung der Kirche, dieser Großmacht, für das Volksleben in markigen die Herzen pa ckenden und erhebenden Zügen schilderte, dabei die versam melten Diöcesanen zu ernster Treue und evangelischem Zeu- genmuthe ermahnend. Hieran reihte sich ein Referat des Herrn Kirchrechnungsführers Marpert-Lößnitz, . der von den alten guten Sitten und Ordnungen der Jnnungszeit ausgehend, die Wiedereinführung christlicher Zucht in unse rer vielfach gottentfremdeten Zeit als wünschenswerth be zeichnete und seinen von warmem Gefühle für die Heilung der Schäden der Zeit zeugenden Bortrag in dem Anträge zuspitzte: „in der Passionszeit die Tanzvergnügungen mög lichst zu beschränken." Bei der sich anschließenden, sehr leb haften Debatte, an der sich auch u. A. der Herr Amtshaupt mann betheiligle, gelangte der Antrag des Herrn k. Dr. Göcker-Grünhain zur Annahme, das hohe Kirchenregiment um Erlaß die Handhabung polizeilicher Zucht schärfender Verordnungen anzugehen, insbesondere die Beschränkung der Tanzvergnügungen, Privatgesellschaften, Tanzstunden, The. atervorstellungen während der heil. Passionszeit mehr und mehr zu fördern. Nicht minder fand der Antrag des Herrn Oberpf. Schelle-Schwarzenberg, an die Kreishaupt mannschaft bez. Amtshauptmannschaft das Gesuch zu richten, die Polizeibehörden zu strenger Handhabung der bereits vorhandenen Gesetze anzuhalten, allseitige Zustimmung. In kurzen aber klaren und scharf beleuchtenden Worten refe- rirte sodann Herr Stadtrath Wagner-Lößnitz unter viel fachem Nachweis der Schäden der gesonderten Bußtagsfeier über die Einführung eines allgemeinen Bußtags für Deutsch land und hatte auch hier die Versammlung Veranlassung sich beistimmend diesem Wunsche anzuschließen, über den die von den deutschen Kirchenregierungen beschickte Eisenacher Conferenz eben beräth, mit dem Zusatz, daß hierdurch durch aus nicht die Aufhebung de- in Sachsen eingeführten, als Bedürfniß und Wohlthat anerkannten zweiten Bußtags beantragt sein solle. Hierbei sei nicht verschwiegen, daß das Verfahren der Eisenbahnen, an Bußtagen Extrazüge zu ver anstalten, allgemeine Berurtheilung fand. Weitaus die meiste Zeit nahm der vom Herrn p. Landgraf-Wildbach mit un- ncincr Gründlichkeit und tiefstem heiligen Ernste, aber Feuilleton. * Eine Musterehe. Das X'sche Ehepaar ist ein Muster. Es theilt sich in alles, auch in das schöne fromme Gellert- sche Lied. Sie nimmt den ersten Theil auf sich: „Genieße, was Dir Gott beschicken." Er den zweiten Theil: „Ent behre gern, was Du nicht hast." So wallen sie friedlich durchs Leben. * Gut abgetrumpft. Als König Karl XV. von Schwe den sich im Jahre 1870 auf dem Schlöffe Bekaskog befand, wurde der Großbauer Sven Nilsson aus Österloeff, der be redte Reichstagsrepräsentant seines Standes, vom König ein geladen, um ihn für die beabsichtigte Vermehmng der Artil lerie und die Befestigung Karlskronas zu gewinnen. Ein anwesender hochgeborener Artilleristen-Offizier, dersin des Königs besonderer Gunst stand, schien nicht übel Lust zu haben sich an dem „Bäuerlein" zu reiben und deshalb fragte er ihn, ob es wahr wäre, daß er früher Dorfschuhmacher gewesen sei. „Gewiß ist das wahr" — antwortete Sven Nilsson — „aber Sie, Herr Graf, sind es wohl nicht ge wesen?" „Nein — aber wie meinen Sie das, fragte der Offizier. „Weil Sie, Herr Graf, es dann heute noch wär- ren!" lautete des „Bäuerleins" prompte Antwort. Der Graf biß sich in die Lippen. „Das hast Du ehrlich ver dient!" sagte der König zu ibm und lachte, daß es im Saale wiederhallte. den Siegelmarkenfabrikanten Rudolph Kunze, aus Sachsen gebürtig, im fünften Wiener Bezirke etablirt. Der Chef des Detektivinstituts überraschte heute Kunze in dessen Woh nung gerade, als er bet Erzeugung antisemitischer Vignetten begriffen war. Viele Schachteln mit vollendeten Vignetten wurden mit Beschlag belegt. Ferner gelang eS, zu konsta- tiren, daß vier Personen Abnehmer und Besteller dieser Vignetten sind. Aus der in den Wohnungen der Verdäch tigen vorgenommenen Durchsuchung ergab sich, daß Kunze an dieselben bisher 12,000 dieser Vignetten abgeliefert hat. Die Akten über diese Affaire wurden an die Staatsanwalt ¬ gehaltenen GastwirthStage so starker Besuch zu verzeichnen gewesen; namentlich kann Redner flicht unerwähnt lassen, daß selbst so ferne Städte, wie Königsberg, Duisburg rc. ihre Delegirten hierhet gesandt habest. Redner schließt, vor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung mit einem kräfti gen Hoch auf haS sächsische Herrscherhaus. Die Versamm lung stimmt stehend begeistert ist das Hoch ein. Aus den Verhandlungen verdient Erwähnung der Antrag auf Ver anstaltung einer Lotterie behufs Bildung eines zur Beloh nung von Treudienenden bestimmten Prämiirungsfonds. ES sprechen sich alle Redner dafür aus, und herrscht nur da rüber eine Meinungsverschiedenheit, ob die Lotterie in einer Höhe von 300,000 Loosen oder nur 200,000 Stück zu 1 Mark zur Ausführung kommen soll. Es spricht sich nach ausführlicher Debatte die Majorität für die letztere Höhe aus. Von dem Erlös sollen 100,000 Mark für den Prä mienfond, 50,000 Mark für Ankauf der Gewinne und 50,000 Mark für gemeinnützige Zwecke verwendet werden. Angenommen wird auch eine von Herrn Müller-Berlin ein gebrachte Resolution, welche besagt, der Gastwirthstag be trachte es geradezu als eine Ehrenpflicht eines jeden Mit gliedes und als Pflicht überhaupt der deutschen Gastwirthe, zum Gelingen dieses edlen Werkes mit allen zu Gebote ste henden Kräften beizutragen. Ferner wird noch dem Wunsche Ausdruck gegeben, alle deutsche Gastwirthsfrauen möchten durch Geschenke das Werk fördern. Da die Zeit vorgerückt ist, erfolgt auf Antrag des Herrn Müller die Vertagung auf Donnerstag Vormittag. Der Bereinssecretär theilt u. A. mit, daß dem deutschen Gastwirthsverbande 56 Vereine angehören und dieselben gegen 7000 Mitglieder repräsenti- ren. Der Centralvorstandssitzung wohnten 56 Vorstands mitglieder bei und zwar waren 29 Städte vertreten. — Am ^en 19. Juni, wurde in dem größe ¬ ren Teiche des Dorfes Großfriesen ein neugebornes Kind gefunden. Dasselbe war in ein Tuch und in einen Fetzen Tuch, welcher anscheinend von einem Unterrock hergerührt hat, eingebunden. Um den Lals des Kindes war eine Schnur befestigt, an deren anderem Ende ein großer Stein gebunden war. Möglicherweise hat sich die Leiche schon ei nige Tage in dem Teiche befunden. Die betreffende Stelle liegt nahe an dem sehr belebten Dorfwege. Man darf an nehmen, daß die Leicke aus Großfriesen selbst oder aus einer der benachbarten Ortschaften dorthin gebracht wor den ist. — Plauen. Wie sich die Lust zum Jagen in unserer Stadt innerhalb zehn Jahren vermehrt hat, geht aus Fol gendem hervor: Im Jahre 1871 sind vom hiesigen Stadt rath 64, im Jahre 1881 aber 146 Jagdkarten ausgestellt worden. Dresden, 23. Juni. Gestern Nachmittag 5 Uhr fand in Gegenwart des Hrn. Stadtraths Teucher und des Hrn. Branddirectors Ritz auf der alten Vogelwiese eine öffentliche Löschprobe mit dem patentirten Feuerannihilator von Siegfried Bäuerin Bonn (Vertreter für Dresden: Hr. Oskar Altmann hier, Seestraße 13) Statt, welche ein sehr befriedigendes Resultat ergab. Ein ca. 2 m hoher Holzstoß war mit 35 l Petroleum durchtränkt und dann angezündet worden. Binnen Kurzem stand der mächtige und dichte Holzstoß in Hellen Flammen, der leicht handliche Apparat wurde hierauf in Thätigkeit ge setzt und binnen 65 Secunden waren die Hellen Flammen erstickt. Die Wirkung der zum Löschen dienenden Massen, welche in dem Verhältniß von 1:5 mit Wasser vermischt ist, beruht darauf, daß die brennenden Stoffe mit derselben im- prägnirt werden und sich dann durch die Hitze einestheils Gase bilden, welche die Flammen ersticken, anderntheils Be- standtheile der Masse sich um die brennenden Gegenstände krystallisiren und sie unverbrennbar machen, selbst damit be gossene Baumwolle, Garn, Gewebe jeder Art. Ebensa hat dieselbe ihre Probe bei Petroleum-, Naphtha- und sogar bei Lack- und Terpentinölfeuer brillant bestanden, welche mit Wasser allein nicht zu löschen sind. Für Theater, öffentliche Bauten und Fabriken ist der leicht transportable, vor den Extincteuren jedenfalls den Vorzng verdienende Apparat, ge wiß sehr geeignet, und man wird gern zu gestehen, daß die bekannte feuerlöschende Wirkung der Salze in einer zweck entsprechenden Weise in Anwendung gebracht wurde. auch aus einem barmherzigen Christensinne heraus gehaltene Vortrag: „Welche Maßnahmen hat der Ktrchenvorstand ge genüber den Unzuchtssünden und den davon Befallenen zu ergreifen?" in Anspruch. Die LiebltngSsünde unsrer Zett ward darin in scharfen lebenswahren Zügen gezeichnet und als Mittel zur Abhülfe den Kirchenvorständen empfohlen Vermehrung der Selbstzucht, Beförderung der Hauszucht, Mitarbeit än der Gemeindezucht und Wiedereinführung der Kirchenzucht, Je lebhafter d« darauf folgende "Debatte war, um so vielseitiger wurden die Gesichtspüflkte über diese ernste Frage, bis endlich die Versammlung ihre principielle Zu- stimmung zu defl Gedanken aussprach, ein Eingehen auf die vorgelegten praktischen Vorschläge bis dahin verschob, bis die einzelnen Kirchenvorstände unter einander die einzelnen Punkte zur Discussion gebracht haben würden. Doch ward Herr Sup. Noth beauftragt, in einer von den Kanzeln und in den Tagesblättern bekannt zu gebenden oberhirtli- chen Ansprache auf diesen wunden Fleck am Körper unsers Volk in allem Ernste hinzuweisen und vor solchen Sünden zu warnen. Nachdem noch das bisherige Direktorium für innere Mission durch Akklamation wieder gewählt worden war, ward die Versammlung mit Gesang und Gebet ge schlossen. Ein fröhliches Mittagsmahl vereinigte noch viele der erschienenen Diöcesanen zu gemeinsamer Aussprache. Sicher dürfte dieser Diöcesanversammlung nachzusagen sein, daß man nicht nur geredet, sondern auch gehandelt hat; möge sie an ihrem Theile mit beigetragen haben zum Heil der Kirche und zur Ebre ihres Hauptes Jesu Christi! — Die so edle Zwecke verfolgende deutsche Gesell schaft zur Rettung Schiffbrüchiger hatte in dem Ver einsjahre 1881—82 (1. April 1881 bis 31. März 1882) die Rettung von 113 Personen durch ihre Rettungsgeräthe zu verzeichnen; die Gesammtzahl der bis zum 1. April d. I. von dem Tode in den Wellen bewahrten Menschenleben ist auf 1297 gestiegen. Von den Rettungen des letzten Jahres entfallen 19 mit 97 Menschenleben auf die Ret tungsböte und 4 mit 18 Menschenleben auf Raketenappa rate. Außerdem find in 4 Fällen Schiffe, welche sich in See- noth befanden, sammt ihren Besatzungen durch die Hilfe der Rettungsböte in Sicherheit gebracht worden. Am stärksten sind die Rettungsstationen im Oktober vor. Jahres ange spannt gewesen. Der fürchterl. N.-W.-Sturm, welcher Mitte Oktober besonders in der Nordsee wühlte, brachte fast sämmt- lichen Stationen der Nordsee schwere Arbeit. Der Erfolg war aber auch ein glänzender, da allein am 15. Oktober 31 Personen auf 8 Nettungsfahrten durch 8 verschiedene Rettungsböte und ferner 5 Personen mittelst des Raketen apparates gerettet wurden; leider konnte nicht allen Unglück lichen Hilfe gebracht werden; allein aufKiratz- undMedem- sand vor der Elbe wurden um dieselbe Zett 3 große See schiffe zertrümmert und die Besatzung in den Fluthen be graben Derartige gewaltige Stürme zeigen auf's neue, wie außerordentlich wichtig es ist, daß das Netz der Ret tungsstationen die deutschen Küsten immer enger einschließt. Bon dieser Erkenntniß ausgehend, hat daher auch die Jah resversammlung des Ausschusses der deutschen Gesellschaft, die am 29. Mai d. I. in Frankfurt a. M. stattfand, die Neuerrichtung und Vervollständigung von Rettungsstationen beschlossen; die Ausführung der bezüglichen Beschlüsse wird die Summe von 71,000 M. erfordern. Ebenso wurde ein Antrag des Vorstandes, nach welchem durch den neuqegrün- deten Samariterverein eine Anzahl Mitglieder der Rettungs mannschaften ausgebildet werden sollen, um Verunglückten, insbesondere auch scheinbar Ertrunkenen in Nothfällen die erste Hilfe bringen zu können, angenommen. Auch die Ver wirklichung dieser Idee wird erhebliche Geldopfer erfordern; das Ausgabe-Budget der Gesellschaft ist überhaupt pro 1882 bis 83 auf 168,392 M. veranschlagt worden. Die Gesammt- einnahmen beliefen sich im verflossenen Jahre auf Mark 214991,42, darunter M. 122578,88 Jahresbeiträge der or dentlichen Mitglieder, deren Zahl von 35935 in 1880—81 gestiegen ist auf 38230 in 1881—82. Die außerordent lichen Einnahmen bezifferten sich auf M. 72430,53. Unter den außerordentlichen Gaben des verflossenen Jahres befanden sich größere Legate und reiche Geschenke, da runter eine Summe von 7500 Mark und zwei Net- tungsböte mit voller Ausrüstung. Ein Menschenfreund im deutschen Binnenlands hat außerdem sein gesammtes Vermögen für den Todesfall der Gesellschaft vermacht. — In unserm Sachsenlande wird bekanntlich auch für die Deutsche Gesellschaft gewirkt. Bezirksvereine bestehen für Chemnitz und Umgebung (Frankenberg und Umgegend, Limbach und Umgegend, Thum und einige vereinzelte Orte,) Leipzig und Umgebung (Leisnig, Grimma, Wurzen, Burgstädt, Waldheim) und Vertreterschaften iu Aue, An to nsth al (Schwarzenberg), Annaberg, Dresden, Eibau, Freiberg, Markneukirchen, Meerane, Meißen, Plauen, Roch litz, Schneeberg und Stollberg. Hartenstein. Unserm Städtchen wurde am vergan genen Donnerstage die Ehre zu theil, einen hohen Gast zu beherbergen. Sr. Excl. Minister von Abecken weilte von Donnerstag Nachmittag bis Freitag Morgen in unsern Mau ern. Die Ursache dieses seltenen hohen Besuches ist jeden falls in der Frage um etwaige Einziehung von Gecichtsäm- tern zu suchen. Sr. Excl. reiste per Kutsche am Freitag früh weiter nach Lößnitz. Lößnitz, den 23. Juni. Heute morgen 8 Uhr beehrte Sr. Excellenz der Herr Justizminister Dr. von Abeken, un sere Stadt mit seinem Besuche; wohnte einigen Verhandlungen im hiesigen Amtsgerichte bei und fuhr dann denselben Nach mittag halb 5 Uhr, nachdem er sich vom Herrn Amtsrichter Uhlemann in herzlichster Weise verabschiedet, per Bahn nach Schwarzenberg. Chemnitz. Nachdem der hier tagende deutsche Gast- wirthsverband am Dienstag eine Centralvorstandsfitzung ab gehalten hatte, in welcher die meisten der zahlreich vorlie genden Anträge abgelehnt und Beschlüsse von erheblicher Wichtigkeit nicht gefaßt wurden, begann Mittwoch früh der eigentliche Gastwirthstag. Herr Oberbürgermeister Dr. Andre hielt eine kräftige warme Ansprache und hieß die Gäste Namens der Stadt Chemnitz auf da- Wärmste willkommen. Der Herr Vorsitzende machte sodann auf die Wichtigkeit der nächsten in Leipzig stattfindenden Kochkunstausstellung auf merksam und appellirte an alle sächsischen Gastwirthe, zum Gelingen und zur guten Durchführung allseitig beizutragen. Zugleich bestätigt Redner, dgß auf keinem der bis jetzt ab« Paris, 21. Juni. Das Gerücht, daß England sich durch einen besonder» Vertrag, der am letzten Freitag in London zwischen Lord Granville und dem türkischen Bot schafter MusureS Pascha abgeschlossen worden sei, für ge wisse Fälle die Besetzung des Suezcanals gesichert habe, er hält sich. Falls es begründet ist, so wird England in der Conferenz lieber die türkischen als die französischen „Inte ressen" unterstützen. Die Äepublique Francaise meint, daß, falls Palmerston auferstehen könnte, er sein „OU ki-itanni»" nach den Metzeleien von Alexandrien nicht wieder erkennen würde. Allerdings, wenn England noch einen Palmerston hätte, würde es sich erstens nicht mit der Türkei entzweit haben, wie es Gladstone that, und zweitens nicht geduldet haben, daß „Olä vOtanni^" mit Frankreich gemeinschaftliche Sache in Aegvpten mache, wo die beiden Mächte Neben buhler sind. Und England hat dadurch, daß es sich so weit mit Frankreich eingelassen, sich alle übrigen Mächte ent fremdet. Das Gerücht, daß Gladstone sich im Geheimen mit dem Sultan abfinden wolle, so unwahrscheinlich es Famllien«achrtchten. Getraut. Hr I. Meyer in Dresden mit Frl. E. Geyer in Bautzen. - Hr V. Becker mit Frl. L. Handwerk in Borna. — Hr. N. Haast mit Frl. L. Jentzsch in Pausa. — Hr. E. Leip nitz mit Frl. E. Kämpfe in Flöha- — Hr. A. Schade mit Hrl. B. Adler in Ze»lih. — Hr. G. Nestler in Veilsdorf i. Th. mit Frl. F. Selter in Leipzig. Geboren. Hrn. H. Leonhardt jm>. in Döbeln Zwill. — Hrn- C. v. Trützschler in Dorfstadt e. G. , Gestorben. Frau Sem. Oberl. I. Reuther geb. Fischer in Auerbach i. V. - Hr. Apotheker E- Gchivexfinger in Seifhenners dorf i. d. Obcrlausttz.
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