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Sächsische Dorfzeitung : 16.07.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185807165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18580716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18580716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1858
- Monat1858-07
- Tag1858-07-16
- Monat1858-07
- Jahr1858
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 16.07.1858
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dte bedeutende Summe von 186,437 Lhlrn. zur Errichtung eines Denkmals für den letztverstorbenen Hönig gezeichnet worden. Die Zeichnungen sind aber damit noch nicht ge schloffen. DaS Denkmal soll in Köln errichtet werden. Oesterreich. Der französische Gesandte in Wien hat sich über die Haltung, welche die österreichische Presse in letzterer Zeit gegen Frankreich beobachtet, bei dem Minister deS Auswärtigen beschwert und um Alhülfe gebeten. Der Traf v. Buol soll jedoch dieses Ansinnen unter Verweisung auf das bestehende Preßgesetz höflich abgelehnt und zugleich auf die heftige Sprache aufmerksam gemacht haben, welche in letzterer Zeit französische Regierungsblätter gegen Oesterreich führten. — Die evangelisch-reformirte Geistlichkeit in Sie benbürgen ist durch Entziehung deS Zehnten in augenblick liche finanzielle Verlegenheiten gekommen. Der Kaiser hat unter diesen Umständen der Geistlichkeit eine vorschußweise Unterstützung von 80,000 Fl. anweisen lassen, welche später M- dem Ablösungsfonds zurückgezahlt werden soll. Frankreick. Der besuch der Königin von England del den im nächsten Monate in Cherbourg stattfindenden Festlichkeiten ist nun gewiß. Die Königin wird am 4. Au gust vor der genannten Hafenstadt mit dem Kaiser der Fran zosen zusammentreffen. Doch dürfte der Besuch nur kurz und die Annäherung in gewissen Grenzen gehalten sein; die Königin wird nicht an das Land steigen und die Monar chen werden nur auf dem Schiffe zusammenkommen. Man möchte in England doch nicht ganz einverstanden damit sein, wenn die Königin einen zu unmittelbaren Antheil an der Weihe eines französischen Kriegshafens nehmen wollte, des sen Herstellung vielfach als eine gegen England gerichtete Maßregel bezeichnet worden ist. Die französischen Regie rungsblätter beschränken sich denn auch darauf, den Besuch der Königin Victoria als einen Beweis der nicht erkalteten Freundschaft der beiden Höfe hinzustellen, ohne in die frü heren begeisterten Declamationen von einer unzertrennlichen Allianz zu verfallen. — Der Streit der Journale über die Frage, ob mit dem Eintritt des neuen Ministers des In nern mildere Regierungsgrundsätze zur Geltung kommen sollen oder nicht, ist auf höhere Anordnung eingestellt wor den. Im Ganzen ist an der Sache soviel, daß das kaiser liche System den abnormen Weg, den es in den letzten sechs Monaten eingeschlagen, verlassen und wieder zu der früheren regelmäßigen Praxis zurückkehren wird. An Zugeständnisse darüber hinaus, an neue Grundlagen der ganzen kaiserlichen Politik ist natürlich nicht zu denken. Es werden sonach einige Ausnahmemaßregeln verschwinden; namentlich hofft man dies in Betreff des Paßwesens, dessen unnatürliche Strenge nicht allein den Reisenden überaus beschwerlich fällt, sondern auch auf den Fremdenbesuch einen sehr fühl baren Einfluß auszuüben beginnt. Die Forderung der Journale, daß die Zeitungspresse nicht mehr von dem allge meinen Rechte ausgeschlossen und ihr Schicksal nicht ledig lich in das Ermessen der Regierung gelegt werde, wird schwer lich erfüllt werden, denn das Kaiserthum kann eine durch das Gesetz geregelte Preßfreiheit nun einmal nicht vertragen. Deshalb wurde das Decret vom 17. Febr. 1852 erlassen, welches der Regierung durch das Recht der Verwarnung und Suspendirung die vollste Gewalt über die Zeitungs presse verleiht. Nachdem in den Pariser Conferenzen die Cardinalftage über die künftige Organisation der Donaufürstenthümer ihre Lösung-gefunden, lauten die Nachrichten über den ferneren Verlauf der Berathungen befriedigender, und es wird versi chert, daß die Arbeiten der Conferenz nunmehr mit raschen Schritten ihrem Ende entgegengehen. Eine der letzten Sitz ungen fand auf dem Landgute des Grafen Malewski statt und wurde mit einem splendiden Dejeuner eröffnet, während den Berathungen am Abende ein glänzendes Fest folgte. Auch hieraus schließt man auf die gute Stimmung der Herren Diplomaten. Spante«. Da- vom Marschall O'Donnell neugebtl. dete Ministerium hat zwar noch kein bestimmte- Programm erlassen, aber seine bisherigen Handlungen sprechen dafür, daß eS einen liberaleren Weg einzuschlagen gedenkt, al- seine letzten Vorgänger. Bon den 49 Civilgouverneuren wurden bereits 13 von ihren Aemtern entfernt und durch Männer von konstitutioneller Gesinnung ersetzt; auch ein großer Theil der noch im Amte verbliebenen Gouverneure soll in nächster Zeit entfernt werden. Der Cardinal Erzbischof von Toledo, eine der eifrigsten Stützen der Camarilla, hat die Weisung erhalten, in Zukunft nicht in Madrid zu wohnen, sondern sich nach seinem Bischofssitze zu begeben. Auch dem reak tionären General Ortega ist bedeutet worden, er möge sich nach Coruna zurückziehen. Auf diese Weise hofft man den Palast-Jntriguen, welche bisher die Pläne der Minister durch kreuzten, ein Ende zu machen. Die Königin, welche neuer dings wiederholte Reisen in die Provinzen gemacht, soll durch die ihr dort gewordene herzliche Aufnahme zu der Ueberzeu- gung gelangt sein, daß die von ihrer Umgebung gemachten Schilderungen über die Lage deS Landes auf Uebertreibun- gen beruhen und die hier und da herrschende Unzufriedenheit lediglich durch die in letzterer Zeit hervorgetretene rücksichts lose Reaktion hervorgerufen worden ist. Die Königin wurde überall mit dem begeisterten Rufe: „Es lebe die konstitutio nelle Königin!" empfangen, während e- bekannt ist, daß das Bestreben der bisher so einflußreichen Camarilla auf voll ständige Beseitigung des konstitutionellen Systems hinauSaina. Großbritannien. Die Diskussion über die indi sche Bill ist im Unterhause im Sinne der Regierung erle digt und unterliegt nur noch der Genehmigung des Ober hauses. Das Aufhören der ostindischen Compagnie wird durch das Votum der Peers besiegelt werden, denn sowie die Bill Gesetzeskraft erhält, wird jene wichtige und geschicht lich denkwürdige Corporation, welche im Laufe der letzten hundert Jahre dem Mutterlande ein großes Reich eroberte, erlöschen. — Der bevorstehende Besuch der Königin Victo ria in Cherbourg soll auf mehrfachen Widerstand gestoßen sein und nur infolge der Bemühungen des Ministerpräsi denten Lord Derby zur Ausführung kommen. Die „Time-" sucht zu beweisen, daß England alle seine VertheidigungS- mittel vervollständigen müsse, weil es durch die Bauten, welche Frankreich in Cherbourg vorgenommen, unverkennbar und ausschließlich bedroht sei. — Die Legung des Telegra phentaues, welches England mit Amerika verbinden soll, ist leider auch in diesem Jahre mißglückt. Dennoch will man einen nochmaligen Versuch machen, daS große Unternehmen zur Ausführung zu bringen. Rußland. Die bereits gemeldeten Bauernunruhen in Esthland werden von mehreren Seiten unter dem Bei fügen bestätigt, daß die Ruhe vollständig wieder hergestellt ist. Die ungerechten Forderungen einzelner Gutsherren sol len den Anlaß zu den gewaltsamen Austritten gegeben haben. — Im Königreiche Polen hat eine der jüngsten Regierungs maßregeln freudige Sensation hervorgerufen. Bisher stand nämlich das Land nicht nur unter Aufsicht der bürgerlichen Polizei, sondern außerdem noch unter der Aufsicht der Kriegs oder Militärpolizei. Diese militärischen Polizeistellen sind nun infolge einer kaiserlichen Verfügung aufgehoben und ihre politischen Befugnisse den Civilbehörden übertragen worden. Montenegro. Unter den Czernaaorzen herrscht große Freude. Nachdem erst neulich dem Fürsten Danilo der Be such eines französischen Admirals zu Theil geworden und so die Sympathie, welche der Kaiser der Franzosen für das Berg volk hegt, einen entsprechenden Ausdruck gesunden, ist nun auch von Seiten Rußlands ein ähnlicher Schutt geschehen. Am 27. Juni langte nämlich der russische Consul in Begleitung von zwei russischen und drei französischen Marineoffizieren in Cet- tinje an, um dem Fürsten eme Visite abzustatten. Der Ver treter Rußlands kam aber nicht mit leeren Händen, sondern überbrachte die dem montenegrinischen Senate seit drei Jahren
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