— 3^> — Kuckuck hinüber, worüber er ganz / froh war und verlegen zu- gleich. Dann lief Anneliese zur Tür hinaus. Am M ."»/ Liebsten hätte der «/x. Kuckuck „Auf Wiedersehen" K gerufenund auch einKußhändchen . geworfen, aber er tonnte ja nicht, weil er nur immer alle Stunden das Türchen öffnen durfte; dann aber saß Anneliese längst schon in Ler Schule und lernte. Gut, daß wenigstens im Tür chen ein kleiner Riß war, aus dem man hemuslugen konnte, denn sonst wäre sich der Kuckuck doch gar sehr gefangen oorgekommen. Werner, Annelieses kleines Brüder chen, schlief dann noch lange im kleinen, veißen Gitterbettchen. Werner brauchte noch nicht pünktlich zu sein, er war erst ein Jahr und konnte noch so viel schlafen, wie er wollte. Aber wenn er lvach wurde, dann rief er zum Kuckuck herüber: „Tutut, du, du!" Das hieß, raß der Vogel rufen sollte, denn Werner lernte erst sprechen. War's denn wirklich einmal an der Zeit, und )er Kuckuck konnte heraus, dann klatschte 'Werner seine kleinen, rundlichen Händ chen zusammen. Klappte dann das Türlein wieder zu, daun sagte er ganz oetrübt: „Oh — ohl", sodaß der Kuckuck auch gang betrübt wurde, weil er nicht gleich wieder heraus konnte. Kam Anneliese von der Schule heim und waren die Schularbeiten gemacht, dann durften die Kinder spielen. Das hatte Ler Kuckuck gern. Dann lachte er mit, wenn es einmal gor zu lustig her ging, wenn Anneliese auf allen Vieren durchs Zimmer lief und Brüderlein auf ihrem Rücken saß und vor Vergnügen krähte. Oder die Kinder spielten mit den leuchtenden, bunten Bällen, die in einem Netz an der Wand hingen. Wer- nerlein war noch recht ungeschickt, der warf die Vasen um und traf die Bil der an der Wand. Manchmal gab's Scherben, — aber das machte dann dem kleinen Mann erst recht Vergnügen. Und der Kuckuck dachte immer: „Wenn, ich doch das Türchen nicht immer zu- klappen müßte, ich sähe so viel mehr!" Wirklich — manchmal erfüllen sich Wünsche! DerkleineWernerwarfmitdem großen, bunten Ball auf die Uhr, gerade auf den Kuckuck, der duckt« sich ein wenig, und so traf der Ball nur bä- Türchen . . . Und als der Kuckuck nun wieder sein Türchen zumachen wollte, ging's nicht mehr; — er mußte drau ßen sitzen bleiben. „Ö fein," rief er, „o, wie fein!" Und Wernerlein sagte: „Tutut." Als die Mutter kam und den Scha den untersuchte, da meinte sie, nun müßten sie die Uhr zum Uhrmacher bringen. Aber Anneliese meinte: „Laß sie doch, es ist viel schöner, wenn der Kuckuck herausschaut." Und Brüderlein rief: „Ja —, tutut, ja —, tutut!" Und der Kuckuck sah aufs Zifferblatt. Und da wieder seine Zeit war, rief er: „Kuckuck — Kuckuck!" fünfmal hinter einander, denn er wollte doch zeigen, daß er keinen Schaden genommen hatte „Wenn er wirklich noch ruft, unk die Uhr richtig geht, dann können wir's ja lassen," sagte die Mutter. Dei Kuckuck hätte am liebsten „Hurra!" ge- schrien, aber er lachte nur. So hängt im Kinderzimmer noch immer die Kuckucksuhr mit offenem Türchen, und der Kuckuck ist sehr glück lich darüber, denn nun kann er ja aller viel besser sehen.