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Dresdner Journal : 30.05.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190605303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1906
- Monat1906-05
- Tag1906-05-30
- Monat1906-05
- Jahr1906
- Titel
- Dresdner Journal : 30.05.1906
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Im einzelnen liegen heute folgende Meldungen vor: Amtlicher Teil. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil zu Budapest, 29. Mai. Die Kossuthpartei, die bisher an der WM .. — Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Gr. Zwingerstr. 20, innerhalb Dresdens 2,SO M., durch die Post im Deutschen Reiche S M. (vom 1. Juli ab 2,50 M) vierteljährlich. Einzelne Stummem 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. 129b. . folge dürste die Verlängerung des bis zum 31. d M. mit Serbien vereinbarten Handelsprovisoriums seitens Österreich- Ungarns wegen der Haltung Serbiens nicht bewilligt werden und vom 1. Juni ab der autonome Zolltarif zur Anwendung gelangen. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der Smal gespaltenen Ankündigungsseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der Smal gespaltenen Textseite oder deren Raum KO Pf. Gebührenermäßigung aus GeschäftSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags 11 Uhr. möglich in den Besitz der Witterungsaussichten für den nächsten Tag zu gelangen, hierdurch besonders aufmerksam gemacht. Ausland. (Drahtnachrichten.) Zur Ministerkrifis in Österreich. übertragen; dieser werde sie aber sicher jetzt nicht annehmen. Zu den österreichisch-serbischen Handelsvertrags- Verhandlungen. (W. T. B.) Wien, 30. Mai. Dem „Fremdenblatt" zu * Die am 28. Mai in Berlin ausgegebene Nr. 26 des ReichS-GesetzblattS enthält das Gesetz vom 17. Mai 1906, betreffend den Servistarif und die Klaffeneinteilung der Orte, sowie die Verordnung vom 17. Mai 1906 zur Ausführung des Gesetzes zum Schutze der Warenbezeichnungen vom 12. Mai 1894. Am 1. Juni d. I. tritt für den Verkehr auf zusammen stellbare Fahrscheinhefte ein neues Fahrschein-Verzeichnis in Kraft Hierdurch wird da« im Vorjahr ausgegebene Verzeichnis nebst Nachträgen I und II ungültig. Das neue Verzeichnis nebst Übersichtskarte ist zum Preise von 90 Pf. bei den sächsi schen Ausgabestellen für zusammenstellbare Fahrscheinhefte, sowie bei den Fahrkartenausgaben käuflich. 4421 Kgl.Generaldirektion der Sachs. StaatSeisenbahnen. Lachsen. * Am 21. Mai d. I. hat in Würzburg zwischen Ver tretern der preußischen Regierung, der süddeutschen Bundesstaaten und Sachsens eine Besprechung wegen Einführung eines für das ganze Reich einheitlich gestalteten Wetter-Nachrichten dienst eS mit dem Ergebnisse stattgefunden, daß bereits vom 15. Juni d. I. ab und künftig alljährlich während des Sommer- halbjahrS im Königreich Sachsen von etwa 1200 Poststellen täglich spätestens mittag« 12 Uhr eine Wettervorhersage von Amts wegen öffentlich zum Anschläge gelangen soll Diese Wettervorhersage, die für die nächsten 36 Stunden Gültigkeit bat, wird an jedem Vormittage gegen 10 Ubr von dem Meteorologischen Institut zu Dresden aus Grund de« ihm von der Seewarte zu Hamburg und sonst zugehenden Depeschenmaterials sowie eigener Beobachtungen aufgestellt und auf Reichskosten telegraphisch nach den Anschlagorten befördert. Bestellungen auf Lieferung der Wettervorhersage in« Haus nimmt zu noch bekannt zu gebenden Sätzen die nächstgelegene Postanstalt entgegen. Außerdem wird täglich zwischen 10 und 11 Uhr vom Meteorologischen Institut zu Dresden noch eine vermutlich für landwirtschaftliche Zwecke berechnete Wetter karte, die von jedermann für 50 Pf. monatlich zuzüglich der üblichen Bestellgebühr bezogen werden kann, durch die Post zur Versendung gelangen. Es ist zulässig, auch diese Wetterkarte neben der Wettervorhersage an den Postanstaltcn öffentlich an zuschlagen. Die beteiligten landwirtschaftlichen Kreise werden auf diese Neueinrichtung und die Fähigkeit, so frühzeitig wie Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im «eschLftSveretche de« Ministerium« der Finanzer». Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Weinhold und Schemmel, seither gegen Tagegeld besch. Postassistenten, als elatm. Postassistenten; Uschner, seither Posthilfstelleninhaber, als Postagent in Grüngräbchen (Amtsh. Kamenz). Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die nachgenannten Beamten des Ministerium« der auswärtigen Angelegenheiten die von Sr. Majestät dem Kaiser von Österreich, Apostolischem Könige von Ungarn ihnen ver liehenen Ordensauszeichnungen, und zwar der Geh. Leaations- rat »Stieglitz den Kaiser!. Österreichischen Orden der Eisernen Krone 2. Klaffe und der Kanzleirat Friedrich August Schubert das Ritterkreuz de« Kaiser!. Österreichischen Franz Joseph- Ordens, annehmen und tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, zu genehmigen, daß der Sächsische Staatsangehörige Kaufmann Alfred Johannes Pippig in Schkölen in Thüringen die ihm von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen verliehene Lebensrettungsmedaille annehme und trage. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 30. Mai. Se. Majestät der König wohnte heute vormittag den Schießübungen der Regimenter der 4. Artillerie- Brigade Nr. 40 in Zeithain bei und nahm nach den Übungen das Frühstück bei Allerhöchstseinem 3. Feldartillerieregiment Nr. 32 ein. 12 Uhr 27 Min. mittags kehrte Se. Majestät nach Dresden zurück, nahm im Residenzschloffe Vorträge ent gegen und begab Sich dann mit den Prinzen-Söhnen nach Villa Wachwitz, wo um 2 Uhr die Königliche Mittagstafel stattfand. Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing gestern nach mittag den neuernannten Königl. Kammerherrn v. Schönberg- Oberreinsberg in Audienz Zur heutigen Tafel bei Ihrer Majestät ist Se. Exzellenz der Hr. StaatSminister und Minister des Königl. Hauses v. Metzsch-Reichenbach mit Gemahlin mit Einladung ausgezeichnet worden. Dresden, 30. Mai. Als Vertreter Sr. Majestät de« Königs wird der Generaldirektor der Musikalischen Kapelle und der Hoftheater Graf v. Seebach an den Hochzeits feierlichkeiten in Madrid teilnehmen und hierbei ein Aller höchste« Glückwunschschreiben überreichen. Wien, 29. Mai. Da« Abgeordnetenhaus hält morgen eine Sitzung ab. Wien, 29. Mai. Die heutige Obmännerkonferenz, bei der sämtliche Parteien mit Ausnahme der Alldeutschen vertreten waren, setzte einen aus acht Mitgliedern bestehenden Unter ausschuß em, der beauftragt wurde, einen scharf abgefaßten Dringlichkeitsantrag, der zur politischen Lage Stellung nimmt, vorzubereiten. Der Antrag soll heute abend einer neuen Ob männerkonferenz vorgelegt und in der für morgen anberaumten Sitzung des Abgeordnetenhauses eingebracht werden. Die Ob männer sollen für einmütige Annahme de« Anttags in dieser Sitzung Sorge tragen Falls durch Vertagung des Hause« die morgige Sitzung unmöglich würde, sollen die Obmänner auf die Klubmitglieder in dem Sinne einwirken, daß sämtliche Mit glieder, die in die Delegation gewählt sind, ihre Mandate niederlegen. Wien, 29. Mai. In der zweiten heutigen Obmänner konferenz wurde festgestellt, daß die Vertagung der Sitzung im Abgeordnetenhause seitens des Präsidenten der Geschäfts ordnung widerspreche. Gegenüber der Befürchtung einer even tuellen Vertagung de« Reichsrat« wurde von mehreren Seiten mit Schärfe ausgesprochen, daß dann die Mitglieder der Dele gation ihre Atandate niederzulegen hätten. Die Obmänner konferenz beschloß einstimmig, einen Dringlichkeitsantrag morgen einzubringen, wonach das Abgeordnetenhaus die bestimmte Er wartung ausspricht, daß dem Reichsrat durch Vertagung in dieser kritischen Zeit es nicht unmöglich gemacht werde, die Rechte und Interessen der im Reichsrat vertretenen Länder zu wahren. Wien, 29. Mai Die „Wiener Zig." wird morgen ein Kaiserliches Handschreiben an den Prinzen Hohenlohe ver öffentlichen, in dem die Demission des gesamten Kabinetts an genommen und es beauftragt wird, bis zur Bildung eines neuen Kabinetts die Geschäfte wetterzuführen. Wien, 30. Mai. Die „Neue Freie Presse" meldet: Frhr. v. Chlumetzky wurde zum zweitenmal zum Kaiser berufen. Er empfahl diesem, vr. v. Körber die Bildung de« Kabinett« Zur Lage in Ungarn. (W. T. B ) Budapest, 29. Mai. Im Abgeordnetenhause wurde heute em Gesetzentwurf, betreffend den Zolltarif, ein gereicht, ferner ein Gesetz, das die Regierung ermächtigt, die mit Deutschland, Italien, Belgien, Rußland und der Schweiz geschlossenen Handelsverträge bis zur weiteren Verfügung in Kraft zu setzen, ebenso die mit Serbien und Bulgarien ge troffenen provisorischen Vereinbarungen. Unter großer Spannung ergriff in der heutigen Sitzung Ministerpräsident vr. Wekerle da« Wort und entwickelte ein reichhaltige« Reformprogramm. Die großen nationalen Gedanken, welche die Öffentlichkeit be herrschen, so führte der Minister aus, können wir in der Über gangszeit nicht verwirklichen. In erster Reihe wird die M- gierung die Wahlreform auf Grundlage de« allgemeinen Stimmrechts durchführen. Sie wird ferner darauf bedacht sein, die Selbstverwaltung in den Komitaten und Gemeinden zu stärken. In volkswirtschaftlicher Beziehung wird u. a. eine Er gänzung des Gesetzes zur Förderung der Industrie sowie die Hebung der Ausfuhr und eine Reorganisation der Staatübahnen geplant. Die Auswanderung soll durch Verschaffung von Arbeitsgelegenheit eingedämmt werden. In finanzieller Hinsicht kündigte Wekerle die Einführung einer progressiven Personal einkommensteuer an. Ferner soll der Umlauf der Noten zu 10 und 20 Kronen verringert werden Was das Verhältnis mit Österreich betrifft, so sollen Verhandlungen eingeleitet werden, um das Zollbündnis durch einen Zollvertrag zu ersetzen. (Leb hafter Beifall.) Der Ministerpräsident ersuchte schließlich die koalierten Parteien, ihn in der Durchführung des Regierungs programms vertrauensvoll zu unterstützen (Langanhaltender lebhafter Beifall) Nach der Rede Wekerle« sprach der früher« Ministerpräsident Szell namens der Verfassungspartei der Regierung sein Vertrauen au». Namens der Kossuthpartei erklärte Abg. Thaly, daß diese unter Wahrung ihrer Prinzipien dem Kabinett, in dem sie durch drei Mitglieder vertreten sei, volle Unterstützung gewähre Eine ähnliche Erklärung gab auch der Aba Rakovsky ab im Namen der Volkspartei. (Meldung des Wiener K K. Korresp-Bureau«) In der österreichischen Kabinettskrisi« ist vorläufig noch keine Entscheidung getroffen worden. Mit Rücksicht auf die völlige Unklarbett der Verhältnisse hatte der Präsident de« österreichischen Abgeordnetenhauses die für gestern anberaumte Sitzung abgesagt, wogegen zahlreiche Abgeordnete in einer pri vaten Zusammenkunft energisch Protest einlegten In der Ver sammlung wurde das Bedauern über die Demission Hohen lohe« und die Entrüstung darüber ausgesprochen, daß der Reichsrat nicht davon unterrichtet worden sei. Die deutschen Parteiklubs beschlossen, sich an den Delegationsverhandlungen Delegation nicht teilgenommen hat, beschloß in ihrer heutigen nicht zu beteiligen. I Konferenz, diesen starren Standpunkt aufzugeben und den Partei- Deutsches Reich. Der Kaiser. (W. T. B ) Berlin, 30. Mai. Gestern abend um 7 Uhr fand in Charlottenburg im Schloßgarten mit einer kurzen militärischen Feier in Gegenwart des Kaisers die Enthüllung des Gedenksteins statt, der als ein Erinnerungszeichen von der 2. Gardeinfanteriebrigade an der Stelle errichtet worden ist, an der am 29. Mai 1888 weiland Kaiser Friedrich den Vorbei marsch dieser Brigade unter dem Kaiser, damaligen Kronprinzen Wilhelm, abnahm. Versammelt warm das ganze Offizierkorps der Brigade sowie zahlreiche ehemalige Offiziere von ihr. An die Feier schloß sich ein Fest für die genannten Offiziere beim Kaiser im Schloß und Park Bellevue Für den Aufenthalt Sr. Majestät des Kaisers in Wien ist der „N. Fr. Pr." zufolge nachstehendes Programm ausgestellt worden: Am 6. Juni morgen« trifft der Kaiser in Wien ein und fährt direkt nach Schönbrunn. Der Empfang wird auf dem Bahnhofe Penzing stattfinden. Mittag« wird der Kaiser an dem Familiendiner bei der Erzherzogin Marie Valerie in Lainz teilnehmen. Was am Abend desselben Tages geschehen wird, steht noch nicht fest. Es liegen mehrere Projekte vor, unter anderm eine Galavorstellung in einem der Wiener Hoftheater oder eine Soirse beim Fürsten Fürstenberg, der anläßlich des Besuches de« Kaisers sich nach Wien begeben wird. Am Morgen des 7. Juni fährt der Kaiser nach Kreuzenstein, am Nachmittag findet ein Galadiner in Schönbrunn statt, an das sich wahr scheinlich eine Theatervorstellung anschließen wird. Noch am selben Abend tritt der Kaiser die Rückreise an. Eine militärische Feier steht nicht auf dem Programm. Der österreichisch-ungarische Botschafter in Berlin wird sich au« Anlaß der Reise des Deutschen Kaisers nach Wien dorthin begeben. Hr. v Szöayeny- Marich wird in Wien bereits am Tage vor der Ankunft des Kaisers eintreffen. Versicherung gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit. Die „Berl Korrespondenz" teilt mit: Im Verfolg des ReichStagsbeschlusse« vom 31. Januar 1902 arbeitete im Auf trage des Bundesrats das Kaiser!. Statistische Amt eine soeben veröffentlichte Denkschrift über die bestehenden Einrichtungen zur Versicherung gegen die Folgen der Arbeitslosigkeit aus. Die Ergebnisse der Untersuchung faßt die Denkschrift dahin zusammen, daß eine Bekämpfung der Arbeitslosigkeit selbst nicht auf dem Wege der Versicherung zu erfolgen habe, sondern teils durch vorbeugende Maßnahmen allgemeinen Charakters, teil« durch Vermehrung vorhandener Arbeit und Arbeitsbeschaffung (Notstandsarbeiten). Der gegenwärtige Zustand im Deutschen Reiche sei nicht geeignet, einer Lösung de« Problems der Arbeitslosenversicherung als Grundlage zu dienen. Das Reich und die Einzelstaaten. In der gestrigen Sitzung des preußischen Abgeordneten hauses begründete der konservative Abgeordnete v. der Heyde brand und der Lasa einen Antrag, die preußische Regierung aufzufordern, im BundeSrate dahin zu wirken, daß Eingriffe in die Verfassung der Einzelstaaten, namentlich Preußens, im Wege der Reichsgesetzgebung vermieden, jedenfalls nicht ohne Einvernehmen mtt den Einzellandtagen vorgenommen werden Er führte unter lebhafter Zustimmung der Konservativen aus, daß die Instruktion der Bundesratsbevollmächtigten kein Kron recht bilde, und daß ein vorherige« Befragen in besonderen Fällen wünschenswert, ja sogar notwendig sein könne. Eine formelle Bindung der Regierung beabsichtige der Landtag nicht. In Fragen, die daS Verfassungswesen m Preußen betreffe, solle die Regierung standhaft sein. Die Freisinnigen und Nationalliberalen erklärten sich gegen den Antrag, doch wurde dieser, da die Rechte sehr stark vertreten war, angenommen. Dresdner Journal. königlich Sächsischer Staatsanzerger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 123 1906 r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat DoengeS in Dresden. <r Mittwoch, den 30. Mai
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