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Weißeritz-Zeitung : 18.10.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193010187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19301018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19301018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1930
- Monat1930-10
- Tag1930-10-18
- Monat1930-10
- Jahr1930
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.10.1930
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steige«, ist die Entlüftungsvorrichtung zu offnen, allenfalls auch die Miete abzudecken und der In halt zu verlesen. Zur Ausdünstung der Miete läßt man zunächst, wie oben schon erwähnt, den First offen und deckt ihn später mit Gerstenspreu zu, um ihn vor Eintritt strengerer Kälte gänzlich zu schließen. Vielfach verwendet man zur Ent lüftung die senkrecht in den First eingesetzten DunstschlHe. Sie sind unzweckmäßig. Weit vor teilhafter ist eine horizontal auf dem Boden der Miete lagernde Entlüftungsvorrichtung, die den Zweck hat, vor allem die auf dem Boden lagernde, an Kohlensäure reiche Atmungsluft der Rüben sortzuführen. Diese Entlüftungsvor richtung ist ein ganz wesentlicher und wichtiger Bestandteil der Miete, der ganz enorm viel zur guten Erhaltung der Rüben über Winter beiträgt. Sie läßt sich entweder mit einem dreieckigen Querschnitt aus Latten oder schmalen Brettern leicht zusammenstellen. Allen falls kann dazu auch eine Vorrichtung aus starken Drahtspiralen Verwendung finden, die neueren Datums ist. Das muß aber betont werden: den eingemieteten Rüben, besonders aber den saftreichen Massenrüben, schadet Fäulnis weit mehr als Kälte. Die Rübe kann Kälte mehr vertragen als die Kartoffel. Deshalb ist stets und unter allen Umständen für eine ausreichende Entlüftung der Miete zu sorgen. Aus dem gleichen Grunde ist auch dem zuweilen geübten Einsargen in 1*/, m tiefen Gräben zu widerraten, denn hier ist jede horizontale Entlüftung ausgeschloffen. Dann mag noch erwähnt sein, daß sich in Ostpreußen das Einmieten der Runkelrüben mit samt den Blättern bewährt hat. Die Rüben find dann im Frühjahr so frisch, als wenn sie aus dem Erdboden kommen. Bedingung für diese Aufbewahrungsart ist, daß die Rüben bei der Ernte schonend behandelt, also nicht beschädigt werden und vollständig trocken, am besten etwas abgewelkt, in die Miete kommen, damit schon von Anfang an jede stärkere Wärmesteigerung mög lichst vermieden wird. Falls in diesem Herbst bei der Runkelernte feuchte Witterung vorherrschen sollte, müßte beim Einmieten der Rüben doppelt vorsichtig verfahren und alles vermieden werden, was ein Verderben der Rüben herbeiführen kann. Die Entlüftungs vorrichtung darf nicht unterbleiben. Die Rüben leiden in der Miete weit eher durch Fäulnis und schlechte Atmungsluft als unter der Einwirkung von Kälte. Was nützt dem Landwirt schließlich eine große Rübenernte, wenn sie zum großen Teil über Winter in der Miete verdirbtl Sind die Rüben vorschriftsmäßig eingemietet, dann heißt es auch richtig haushalten, damit das Vieh in der ersten Zeit nicht zu große und später zu kleine Rübenrationen erhält, denn darunter leidet in beiden Fällen die Einnahme aus dem Kuhstall. Und werden auch an Schweine Runkelrüben verabfolgt, was sehr empfehlenswert ist, dann sollte man getrennte Mieten für Kuh- und Schweinestall anlegen und für die Schweine eine Rübcnsorte mit höherem Trockensubstanzgehalt als für die Kühe anbauen. Etwas über das Sauerkraut. Die Bereitung des Sauerkrautes oder Sauer kohls, das besonders in der ländlichen Küche eine so große Rolle spielt, verdient die größte Auf merksamkeit. So einfach die Sache an sich ist, so müssen doch, um ein haltbares und auch delikates Sauerkraut zu bekommen, verschiedene Punkte beobachtet werden. Damit es von appetitlicher, Heller Farbe wird, nimmt man zum Einhobeln nur feste, gesunde Köpfe, die durch und durch schön weißlich sind, während ein lockerer Kopf grünliche oder gar grüne Blätter hat, die dem Sauerkraut ein unschönes Aussehen geben. Feste Köpfe hobeln sich auch feiner als die losen, slatte- - rigen. Alle schlechten Blätter, selbstverständlich die äußeren, werden entfernt, der Strunk wird ausge- , stochen oder ausgebohrt, und Lei der ganzen Arbeit , geht man mit größter Reinlichkeit vor. Das Faß oder - der Bottich muß schon einige Tage vorher gründlich - gesäubert und ausgebrüht werden. Gut ist es, > wenn man ihn dann mit frischem Wasser gefüllt i stehen läßt, damit er absolut dicht ist. Vor Gebrauch ! leert man W dann ags und läßt ihn timgestürzt Die zum Einhobeln bestimmten Krauiküpse läßt man ein wenig lagern, aber an staubfreiem sauberen Platze, daß sie etwas ausdünsten, aber ja nicht zu lange, damit das Kraut noch Saft gentlg zur Gärtmg hat. Nach dem Hobeln muß es sofort eingefüllt, gesalzen und eingestampft werden. Bleibt es auch nur über Nacht liegen, dann ist die schöne Helle Farbe dahin, und das fertige Sauerkraut wird dunkel und unansehnlich. Bezüglich des Einsalzens muß vor dem .Zuviel" eindringlichst gewarnt werden. Schwach gesalzenes Sauerkraut schmeckt viel seiner und ist weit be kömmlicher rind wird im Frühjahr auch nicht so unangenehm scharf wie stark gesalzenes. Die Halt barkeit des Sauerkrautes wird auch nicht durch eine große Salzzugabe bedingt. Auf einen Zentner Weiß kraut genügen 500 A Salz vollkommen; es gibt Hausfrauen, welche noch etwas weniger nehmen. Um dem Sauerkraut einen würzigen Wohl geschmack zu geben, mischt man verschiedene Zutaten, je nach persönlichem Belieben, bei, so z B un geschälte, zerschnittene, fein säuerliche Apfrck, Wacholderbeeren, Weintrauben, gebrochene Erbsen, Kümmel usw. Das eingehobelte Kraut wird lagenweise gesalzen und so lange eingestampft, bis es Saft gezogen hat, der sich als schaumige Flüssigkeit obenauf zeigt. Dann legt man ein Weißes, reines Leinentuch darüber, ebenso ein rundes, gut eingepaßtes, vollkommen sauberes Brett und beschwert dies mit entsprechend schweren, in heißer Lauge abgebürsteten Steinen. Damit die Vergärung rechtzeitig einsetzt, darf im Anfänge das Gefäß nicht zu kalt stehen. Der beste Platz dafür ist wohl der Keller oder ein Gewölbe, wo in der dort herrschenden ziemlich gleichmäßigen Temperatur das Kraut bald zu gären und der Saft zu schäumen beginnt. Es bildet sich dann die Milchsäure. Meist ist schon nach ungefähr drei Wochen die Gärung vorbei. Sooft man in der Folge Sauerkraut aus dem Fasse nimmt, sollen sowohl Tuch, wie Brett und Stein abgewaschc» und die Oberfläche des Inhalts wieder glatt gestrichen werden. Wird das Kraut kahmig, so braucht man nicht zu erschrecken; denn dies ist kein schädlicher Vorgang, sondern eine natürliche Erscheinung, die sich namentlich zeigt, wenn der Herbst besonders mild ist. Es kann am ehesten verhütet werden, wenn man stets für ! -gend Flüssigkeit im Krautfasse sorgt und in rrgc: ...ißigen Zwischenräumen vom Inhalt herauSnimml. Der Krautsaft soll immer ungefähr fünf Zentimeter über dem beschwerten Deckel stehen. Ein Gläschen Kornbranntwein darauf gegossen, verhindert eben falls das Kahmigwerdcn des Sauerkrautes. Dieses ist wegen seines reichen GehalteS an Milchsäure sehr gesund und übt namentlich bei der schweren ländlichen Kost einen glücklichen Ausgleich in der Ernährung aus Von ärztlicher Seite wird deshalb Sauerkraut sehr empfohlen, weil die darin enthaltenen MilchsLurebakterten, ähnlich wie es bei der sauren Milch der Fall ist, einen bakterientötenden Einfluß auf anormale Darmtätigkeit ausüben. Drum soll rS häufig auf den Tisch kommen, sei es als beliebte Zuspeise oder in Form von besonderen Sanerkrautgerichten, wie Krautkrapfen, Krautschlangen. Krauinndeln, -spätzle usw. Nm wirksamsten ist de, Genuß des ungekochten Sauerkrautes, und wird es in der heute so beliebten Rohkost pikant als Salat ver speist At. Neues au; Stall und Hof. Kartofscikrautsütterung an Rindvieh. In einem Herbst, in dem das Kartoffelkraut besonders üppig sich entwickelt hat, wird die Frage nach dessen Verwertung durch das liebe Vieh immer wieder gestellt. Da mag es be achtenswert sein, daß man in der iandwirt- schäft ichen P aris kie Beobachtung gemacht hat, wonach abgcwetktcs Kartoffelkraut vom Rind vieh bedeutend lieber als frisches verzehrt wird und dieses auch besser füttert. Hierbei treten auch Verdauungsstörungen nicht ein, und bei einer geringen Kraftfutterzulage steigen Milchmenge und Fettgehalt an. Sie köimcn dabei sogar die Höhe wie bet der Rübenblatt- füttcrung erreichen. Das Kartoffelkraut wird am vorteilhaftesten kurz vor der Knollcnernte etwa handbreit über dem Boden abgcschnitten und vom Felde geschafft, dadurch wird auch die Knollenernte ganz wesentlich erleichtert. Üeber Einmieten ! von Runkelrüben (Futterrüben). ! . PonM.W. I Nit rflivcht-wird in letzter Zeit immer mehr ' und mehr dem verstärkten Anbau von Runkelrüben, diesem wertvollen .Grünfutter für den Winter", daH Work geredet. Wer nun einen stärkeren Sümkelbau eingesührt hat, der muß auch dafür sorgen, daß diese so leicht verderbende Frucht in bestmöglicher Weise für den Winter und darüber Waus aufbewohrt wird, Es gehen bei unsach gemäßer Überwinterung große Rübenmengen verloren, bis dann in verfaultem Zustande sich . auf der Miftäüe anhäufen und hier den Beweis liefern, daß es aus dem betreffenden Hofe mit der Rübeneinmietung nicht zum besten bestellt ist. ' Zunächst spttcht bei der Haltbarkeit in der ! Miete die Ruben so rte erheblich mü. Die so- . KnaWest Maflenrüben pflegen sich in normalen Jahren nur bis in den Februar hinein gut zu ballen, während andere Sorten mit höherem Trockensubstanzachalt, wie Friedrichswerther Zuckekwalze» LuK-wnUs, Veoi-vicki-vici und andere, ein- längere Haltbarkeit gewährleisten. ! Vielfach siehk der Landwirt immer noch das Heil iq den »diäten Rüben". Trotzdem aber bricht sich immer mehr die Erkenntnis Bahn, daß die Menge -er auf einem Hektar geernteten Nährstoffe aus- tchlaggebend ist. Auch will man ermittelt haben, Mb enger gedrillte Rüben zwar kleiner werden, aper trotzdem hohe Gesamterträge bringen und MW Winterlager besser halten als große, wasser- renhe Kxempläre. Wäg Lemdwirte werden, falls Platz vorhanden ist, einest Teil der Rüben im Keller unterbringen Hw MdaW awh am ersten verbrauchen. Die großer« Rübenmeitge "der wird wohl eingemietet uxrden, Kinzumieten sinh nur völlig ge- Gnd>, sorgfältig verlesene-, un- beschädigte Rüben. Angefaulte Exemplare Eignest sich"nicht.sür die Mete, ebensowenig solche, -ix angefroren waren, von denen aber der Frost inzwischen oUsgezogen ist. Sie alle würden sich in der Miet«, nicht gut halten, bald faulen und die benachbarten ' Rüben gleichfalls zersetzen. Für solche Rüben kWe baldige Verfütterung oder Ein- säuenmg in Frage. Runkelrüben müssen aus diesen Gründen schon bei der Ernte möglichst schonend^hehändelt werden. Sie dürsen weder ge- worsen 'noch,.sonst irgendwie verletzt werden, weil dadurch das Zellgewebe dieses lebenden Organis- mzch zerstört-und dann : dm Fäulniserregern Ein- gan^in dasftJnnere verschafft wird. Für die anzulegende Miete gilt Sandboden als geeignetster Untergrund, schon wegen feiner Durchlässigkeit. Bei einem undurchlässigen Boden muß für genügenden Wasserabzug gesorgt oder auch durch Torfmull oder Reisig eine trockene Bovenlage geschaffen werden. Bei Anlageder Miete wird dann der Boden höchstens flach ausgeschippt, worauf die Runkeln in einer Breite von 1,5 bis höchstens 2 m so ausgeschichtet werden, daß der Hausen im Querschnitt annähernd ein gleichmäßiges Dreieck bildet. Will man zur ersten Decke Stroh verwenden, obgleich es nicht unbedingt Notwendig ist, dann legt man gutes Roggen-Langstroh in dünner, etwa 15 cm starker Schicht auf und bewirft das Stroh sofort mit Erde, damit es feftliegt, wobei der First in seiner ganzen Länge zum Ausdünsten freibleibt. Man hat nun beim Einmieten von Runkeln beobachtet, daß es für deren Haltbarkeit vorteilhafter ist, sie unmitteloar — also ohne Stroh- oder Kartoffel- krautdecke — mit Erde zu bewerfen. In diesem Falle kommt zuerst Erde auf die Rüben, dann erst eine Stroh, oder Kartoffeltrautdecke und auf diese wieder eine stärkere Erdschicht. Dieses Verfahren hat den Vorzug, sich in den kurzen Herbsttagen leichter ausführen zu taffen. Auch erleichtert es später das Öffnen der Miete, da meistens nur die außer- Erddecke gefroren ist und nach deren Ent fernung das Mieteninnere.leicht zugänglich ist. Die SnnentHperätur der Miete, die 2 bis höchstens 8 Grdd Celsius betragen sollte, wird mindestens allmonatlich mittels eines Ther mometers festgeftellt. Man bohrt mit einem Brech- eisen ein Loch in die Mietenwynd'und führt das durch eine Blechröhre geschützte und an einem Stock befestigte Thermometer in. das Mieteninnere M- Home' di«. Temperatur über 8 Grad Eelsiu?
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