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Dresdner Journal : 08.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190507087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-08
- Monat1905-07
- Jahr1905
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- Dresdner Journal : 08.07.1905
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1306— arundsatz nach allen Richtungen beobachtet werden, weiterer Arbeitsnachweise empfohlen. Die Versammlung Leider ist aber mit der Sparsamkeit allein eine Sa- soll jährlich wiederholt werden Im Monat Juni sind in den deutschen beabf H. A. Lier. kann. Staats- Urlaub im all und der s Viel, theate Urau der L für d mitta rein Dresden, 8. Juli Se. Exzellenz der Hr. Minister v. Seydewitz hat einen mehrwöchigen angetreten 2 Min teilm Deu bereck komn minis komn die b unter aber geschl Sign C bestre AuSb gewie Aktie, L an d die H laufe, mit ! der i sollte erwit von ich n nahm von gegen laufe, auSge vertri abges Fran müßt aeforl verC stellte berat, die 3 Dubi Hand! die Schu sitzun Präsi Regie Dubi besch! im Handel und sonst üblichen Bezeichnunaen aufführt In den statistischen Anmeldepapieren sollen für die Au«- der Hauptstelle hierzu aufgestellten Vorschläge fanden die Billigung der Versammlung übereinstimmend wurde die große Bedeutung der Arbeitsnachweise für das Unter nehmertum anerkannt und insbesondere auch nach einem Referate des Vorstehers der Hauptstelle die Gründung — - die L oder sollte vertr den hafte lung bei l de» , und de» , licher Haus richtv Rov Mals richte des > tung zeit Gra Natu Deutsches Reich. Berlin. Au» Glücksburg wird berichtet: melt, in Be zeitig läge ! * mit' als < des d lag r Dnek, Burkh öffmt! war Alexa, zieher bürg zum; verwa von I aenom Männ Frage, der P> ist d. Der g aus R seinem wo st, lichen nehmix aus d, nannte Sorel, liebevo bis zu gäbe d Majestät der Kaiserin und der Prinzessin Victoria Luise von Preußen an Bord, ferner die Jacht „Meteor", der „Slccpner" und zwei Torpedoboote hier eingetroffen. — In den verschiedenen Reichsrefforts ist man gegen wärtig damit beschäftigt, die Arbeiten an der Aufstellung der Forderungen für den Reichshaushaltsetat auf 1906 zum Ende zu führen. Die Anmeldungen der gültiger Blätter durch ihre Originalität hervor. Seine beste Arbeit aber hat man in dem Fünfecksaal, zu dessen Betrachtung wir uns das nächstemal wenden wollen, aufzusuchen. Sie ist hier mit der Bezeichnung: „Nach Sonnenuntergang" versehen, dürfte uns aber schon früher unter einem andern Titel vorgekommen sein. Der für dieses ausgezeichnete, ungemein warm wirkende Blatt geforderte Preis ist mit 45 M. angesetzt, eine Summe, die als durchaus mäßig gelten kann, wenn man erwägt, welchen wundervollen Zimmerschmuck man dafür erwerben Münzstätten für 2 862 540 M Doppelkronen und für 2 933 230 M Kronen, und zwar beide Münzsorten auf Privatrechnung, für 2100 635 M. Einmarkstücke, für 4111758 M Fünfzigpfennigstücke, für 169154,10 M. Zehnpfennigstücke, für 137 869,80 M. Fünfpfennig stücke' für 18166,96 M. Zweipfennigstücke und für 51399,79 M. Einpfennigstücke geprägt worden Auch bei dieser Monatsprägung werden die Beträge an Silbermünzen auffallen Man wird sich jedoch erinnern, daß in der Bundesratssitzung vom 3. Februar d I. ein Beschluß auf Ausprägung von Einmarkstücken im Be trage von 5 Mill M. gefaßt ist Auf ihn ist der ver hältnismäßig hohe Prägungsbetrag an Einmarkstücken im Juni zurückzusühren. Bei den über 4 Mill M in Fünfzigpfennigstückcn handelt es sich der Hauptsache nach um Umprägungen der alten in die neue Münzsorte Donaueschingen (Reichstags-Ersatzwahl.) Im zweiten badischen Reichstags-Wahlkreise erhielten nach bisheriger Feststellung: Gutsbesitzer Duffner (Z) 10 991, Oberschulrat Rebmann (nl.) 3438, Schuhmacher Grahl (soz) 866 Stimmen Duffner ist somit gewählt worden. Tagesgeschichte. Dresden, 8. Juli. Se. Majestät der König begab Sich heute früh 6 Uhr ab Neustädter Bahn hof nach Röderau und wohnte auf dem Truppen übungsplätze Zeithain der Besichtigung der 2. Kavallerie brigade Nr. 24 bei. Die Rückkehr von dort er folgte vormittags 11 Uhr 18 Min. an Neustädter Bahnhof. Se Majestät verweilte hierauf kurze Zeit im Residenzschlosse nierung der Reichsfinanzen nicht herbeizuführen. — Im Kaiser!. Statistischen Amt fand unter dem Vorsitz des Präsidenten vr. van der Borght am 5. Juli die letzte Sitzung des Beirats für Arbeiterstatistik vor der Sommerpause statt. Den Hauptgegenstand der Beratungen bildete der Bericht des Ausschusses über die Ergebnisse der Kontorerhebung und die Beschlußfassung über ihre weitere Behandlung. Es fanden im wesent lichen die Vorschläge des Ausschusses Annahme, wonach eine gesetzliche Regelung auf der Grundlage der Fest setzung einer Mindestruhezeit empfohlen werden soll. Der Beirat beschäftigte sich ferner mit der Festsetzung des Grundplans für eine Erhebung über die Arbeitszeit in Plätt- und Waschanstalten. Die Erhebung soll durch eine schriftliche Umfrage eingeleitet werden, auf Grund eines Fragebogens, in dem nach der Arbeitszeit in der zweiten Oktoberwoche 1905 gefragt wird Bezüglich der Erhebung über die Lohnbücher in der Kleider- und Wäschekonfektion wurde beschlossen, eine Vervollständigung der bisherigen Ergebnisse durch die mündliche Vernehmung weiterer Auskunftspersonen herbeizuführen. — DaS Kaiferl. Statistische Amt hat auf Grund des Zolltarifs !vom 25 Dezember 1902 den Entwurf eines statistischen Warenverzeichnisses für die Zeit vom 1. März 1906 ab ausgearbeitet, der soeben den Bundesregierungen zur Begutachtung zugegangen ist. Der Entwurf schließt sich der Nummernfolge des Zoll tarifs an. Die Zolltarifnummern werden zugleich die statistischen Nummern bilden Soweit Unterabteilungen erforderlich sind, ist für sie innerhalb der betreffenden Tarifstelle die Buchstabenfolge gewählt worden. Der Entwurf umfaßt mit diesen Unterabteilungen rund 1900 Nummern gegen 1200 Nummern des bisherigen statistischen Warenverzeichnisses. In seiner äußeren Ein richtung schließt er sich an das zurzeit gültige statistische Warenverzeichnis an. In einer besonderen Spalte wird auf die Nummer hingewiesen, unter der die Ware nach dem derzeitigen Warenverzeichnis in den statistischen Veröffentlichungen aufgeführt wird, um ein annäherndes Bild vom Inhalt und Umfang der neu gebildeten Warengruppen zu geben. Zur richtigen An wendung des Warenverzeichnisses ist seitens des Kaiser!. Statistischen Amtes ein alphabetische« Verzeichnis in Ver russisch-japanische Lrieg. St. Petersburg. Gegenüber der von japanischer Seite ausgesprochenen Behauptung, die Russen, ins besondere die Abteilung des Generals Mischtschenko, hätten Anfang Mai mongolisches Gebiet betreten und so die neutrale Grenze verletzt, wird der St. Peters burger Telegraphen-Agentur aus Godsiadan unter dem gestrigen Datum gemeldet, daß diese Behauptung auf Grund beim Stabe des russischen Oberstkommandierenden befindlicher und jeden Zweifel ausschließender Dokumente kategorisch zurückgewiesen werden könne. Reichshaushaltsetat zu rechnen haben, was für die Finanzverwaltung umso erfreulicher fein wird, als die an verschiedenen Stellen zu erwartenden Ausgabe vermehrungen neue Deckungsmittel verlangen. Daß den Reichsfinanzen mit der Zolleinnahmesteigerung allein nicht geholfen ist, ist bekannt Im übrigen wird auch bei der Aufstellung des Etats für 1906 der SparsamkeitS- Lfterreich - Ungar«. Wien Abgeordnetenhaus Im Laufe der Debatte über die Vorlage betreffend die Kreditüberschreitungen beim Bau der Alpenbahnen erklärte Ministerpräsident Frhr. v. Gautsch, die Regierung halte die Überführung der Bahnunternehmungen der Kaiser Ferdinand- Nordbahn, der Staatseisenbahngesellschaft, der österreichischen Nordwestbahn sowie der süd-nord deutschen Verbindungsbahn und eventuell der Eisen bahn Wien-Aspang m das Staatseigentum für ein mit allen Mitteln erstrebenswertes Ziel und werde zu dessen Erreichung ihre Bemühungen voll einsetzen. (Beifall ) Die Negierung werde daher auch unverweilt den Vereinbarungsweg mit den Bahngesellschaften be treten und wenn sich dieser einzelnen Unternehmungen gegenüber als aussichtslos erweisen sollte, mit aller Energie die Klarlegung der Verhältnisse auf dem Rechts wege anstreben. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen ) Die Regierung werde insbesondere in dem Falle, daß Tokio Das diplomatische Korps gab gestern ein Abschiedsfrühstück zu Ehren des japanischen Bevoll mächtigten für die Friedenskonferenz, des BaronS Komura, und seines Stabes Der belgische Gesandte, als Doyen de» diplomatischen Korps, führte den Vorsitz Der Dampfer „Minnesota", auf dem die japanischen Dele gierten reisen werden, wird heute, Sonnabend, früh in Meeting angeschlagen worden, wo ein französischer Sozialist da» Wort führte, wenn auch von dem internationalen Takte de- Hrn Jaure» von vorn herein anzunehmen war, daß seine Worte an sich nicht- Provokatorische- gehabt haben würden. Wenn verschiedene Zeitungen also glauben, da» vom Reichs kanzler bewirkte Unterbleiben de» Berliner Besuchs de» Hrn. Jaur«S würde von der Sozialdemokratie al» ein schwächliche» Sichbeugen vor dieser Partei und mithin al» ein indirekter Beweis ihrer Stärke aufgefaßt werden, so möchten wir gerade die um gekehrte Auffassung für die richtige halten, daß näm lich eine ruhig geduldete große Versammlung, in der man die schwebenden Fragen der auswärtigen Politik in die hetzerisch schiefe sozialdemokratische Beleuchtung gerückt hätte, ganz bedenklich dazu geholfen haben müßte, die Überhebung der Sozialdemokratie bi» zur frechsten Ruhmredigkeit zu steigern. Daher werden alle Kreise im Vaterlands, die der Anschauung von der Notwendigkeit einer ernstlichen Bekämpfung der Sozialdemokratie noch nicht aufgegeben haben, dem Fürsten Bülow für den Pariser Erlaß Dank wissen, namentlich auch deshalb, weil er das gemeingefähr liche Treiben der „Genossen" so scharf stigmatisiert. Inzwischen haben die deutschen Sozialdemokraten in ihrer wütenden Feindschaft gegen das russische Zarentum ihre lebhafte Freude an dem meuternden Verhalten des Panzerschiffs „Fürst Potemkin" gehabt, das erst die Behörden von Constanza in Schrecken setzte, dann aber vor der entschiedenen Haltung der rumänischen Admiralität das Weite suchte und hiernach im Schwarzen Meer, und zwar besonders vor der Stadt Feodosia ein seeräuberisches Unwesen trieb mit der Vorgabe, sich gegenüber Rußland „im Kriegszustände" zu befinden „Der Zar ohne Flotte!" — so konnte der revolutionäre „Vorwärts" triumphierend rufen. Freilich scheint die Freude der deutschen Widersacher der russischen Monarchie nicht vollständig werden zu sollen. DaS Beispiel des „Fürst Potemkin" hat, soweit bisher ersichtlich, in der russischen Flotte nicht weiter um sich gegriffen. Auf alle Fälle ist aber das Landheer dem Kaiser bisher treu geblieben, und alle Hoffnungen des westeuro päischen Radikalismus, daß jene letzte Stütze des Zarismus wanke, haben sich bisher nicht erfüllt. In Sachen der Friedensverhandlungen gilt als sicher, daß diese im August ihren Anfang nehmen sollen. An die japanischen Friedensbevoll mächtigten hat der Mikado dieser Tage in Tokio eine Ansprache gerichtet, die von dem aufrichtigen Wunsche des japanischen Monarchen zeugt, daß der Friede bald geschlossen werde. Der Kaiser von Japan will ihn auf einer „dauerhaften Grundlage" gesichert sehen. Diese Andeutung scheint auf solche Bedingungen vorbereiten zu sollen, die voraussichtlich dem russischen Reiche auf absehbare Zeit jede Neigung und Fähigkeit nehmen, das in Qstasien verlorene Ansehen wiederherzustellen. -j- Wie wir unter den gestrigen Drahtnachrichten be reits kurz meldeten, ist gestern früh in Wien Hosrat Prof. Hermann Nothnagel, einer der berühmtesten Kliniker unserer Zeit, plötzlich und ganz unerwartet an Herzschlag verstorben. Nothnagel wurde am 28. Sep tember 1841 in Alt-Lietzegöricke m der Neumark geboren. Er war in den Jahren 1859 bis 1863 Schüler des Friedrich Wilhelm-Instituts in Berlin Hier arbeitete er vor allem unter dem berühmten Kliniker Traube und dem Altmeister Virchow Im Jahre 1863 promovierte er und ging dann zwei Jahre später nach Königsberg als Assistent des damals daselbst lehrenden jetzigen Berliner Klinikers v. Leyden. Im Jahre 1866 habili tierte er sich als Privatdozent und war als solcher, zu gleich in seiner Eigenschaft als Militärarzt in Berlin bis zum Ausbruche des Krieges 1870 und während diese» in Breslau tätig. Im Jahre 1872 folgte er einem Rufe als ordentlicher Professor der inneren Klinik und der Arzneimittellehre nach Freiburg im Breisgau. Von dort ging er zwei Jahre später als Leiter der medizinischen Klinik nach Jena und 1882 in gleicher Eigenschaft nach Wien Die ungemein gründliche und das Gesamtgebiet der Medizin umfassende Ausbildung Nothnagels unter seinen hervorragenden Lehrern sicherte ihm einen ersten Platz unter den Klinikern; vielseitig vorgebildet, hat er auch in seiner Spezialtätigkeit als innerer Kliniker stets den anderen Disziplinen ihr Recht werden lassen und nie einseitig, sondern umfassend als Lehrer ge wirkt. Nothnagel wurde bald einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Hochschule und versammelte um sich eine große Zahl von Schülern, die seine Lehren und seine Arbeit in das Land hinaustrugen. Liebenswürdig und entgegenkommend, stets hilfsbereit und unermüdlich, wenn es aalt, Kranken zu helfen oder der Wissenschaft neue Wahrheiten zu erschließen, hat er wie wenige Schule zu machen verstanden. Eine ausgedehnte wissen schaftlich publizistische Tätigkeit sichert ihm ein unaus löschliches Gedenken in den Annalen der Medizin, und wie seine Bekannten ihn als Mensch und helfenden Arzt schätzen lernten, so blicken heute Hunderte von Schülern in dankbarer Erinnerung nach der Stätte, wo ein sanfter Tod ihn in voller Lebenskraft dahinraffte. Unter den bedeutendsten Werken Nothnagel» seien seine „Unter suchungen der Diagnostik der Gehirnkrankheiten", seine zahlreichen Forschungen über die Physiologie und Patho logie de« Nervensystems erwähnt, und unter seiner Ägide entstand vor Jahren ein» der umfangreichsten Werke, ein 24 Bände umfassende» Handbuch der Pathologie und Therapie, in dem er selbst die Krankheiten de» Darme« und de« Bauchfell« behandelte. Groß ist der Verlust für die Wiener Hochschule, gleich groß für die Medizin fuhr die ausgehenden Waren nach ihren handeltüblichen Benennungen angegeben werden Der Entwurf wird den Sachverständigen de« Kaiser!. Statistischen Amte« für die Ermittelung der Werte de« deutschen Außenhandels zu gehen und auf Wunsch den Handelskammern und sonstigen wirtschaftlichen Körperschaften feiten« de« Kaiser! Statisti schen Amte» unentgeltlich zuaesandt werden, um den am Außenhandel beteiligten Kreisen Gelegenheit zur Prüfung und zur Mitteilung ihrer Wünfche zu geben Dem statistischen Warenverzeichnis ist das Verzeichnis der Massengüter und das Verzeichnis der Länder der Her kunft und der Bestimmung beigefügt. über weitere handelsstatistische Fragen sind die Erörterungen noch nicht abgeschlossen. Hierher zählt insbesondere die Frage, ob das Verfahren der Wertermittelung durch Schätzung in der bisherigen Weise beibehalten oder ob und in welchem Umfang es dadurch verbessert werden soll, daß für Waren, deren Werte durch Schätzung nicht oder nur mit Schwierig keiten festzustellen sind, die obligatorische Wertangabe vorgeschrieben wird. Gegen die Einführung der all gemeinen Werldeklaration haben sich bekanntlich gewichtige Stimmen aus den Kreisen von Handel und Industrie vernehmen lassen. — Am 28. Juni hat in Berlin eine Konferenz von Vertretern der zur Hauptstelle deutscher Ar beitgeberverbände gehörigen Arbeitsnachweise statt- gesunden. Die gut besuchte Versammlung nahm zunächst Berichte aus der Praxis der Arbeitsnachweise, wie sie seitens der Herren Vollmer-Iserlohn und Kommerzienrat Stark - Ehemnitz erstattet wurden, entgegen und erörterte dann in eingehender Aussprache die Frage, wie die einzelnen Nachweise in eine engere Verbindung miteinander zu bringen und für sie eine Zentrale zu schaffen sei. Die von der Geschäftsführung Vie Meuterei auf Lem „Lnjäs potemkin". Der „Knjäs Potemkin" hat Feodosia verlassen und ist wieder in See gegangen; seinen Verfolgern ist es aber noch nicht gelungen, ihn anzutreffen AuS Feodosia kommt die Nachricht, daß der auf der Ver folgung des „Potemkin" befindliche Torpedoboot zerstörer „Smetliwy" gestern dort einlief, um Kohlen überzunehmen und dann die Verfolgung des „Potemkin" wieder fortzusetzen. Seine Besatzung besteht nur aus Offizieren; das Boot hat Befehl, den „Potemkin" ent weder zur Übergabe zu veranlassen oder ihn in die Lust zu sprengen. Weiter wird aus Odessa berichtet, daß der Befehls haber des Schwarze Meer-Geschwader« Admiral Tschuchnin dem Generalgouverneur von Odessa tele graphiert hat, das Geschwader habe Befehl erhalten, da« Panzerschiff „Potemkin" aufzusuchen und es gefangen zu nehmen oder zu vernichten. Eine gestern aus Se wastopol eingegangene Depesche meldet, daß das gesamte Geschwader von dort ausgelaufen ist. Ferner liegen folgende Meldungen vor' Bukarest Außer der bekannten Note an die euro päischen Regierungen richtete die Mannschaft des „Potemkin" eine Kundgebung an die ganze zivi lisierte Welt, in der gesagt wird: „Unsere Devise ist: „Tod oder Freiheit für das russische Volk!" Wir wollen Glück und Frieden für Rußland, Einstellung des Blut vergießens in der Mandschurei, sowie Einberufung einer Konstituante und allgemeines Stimmrecht Für die Er füllung dieser Forderungen beschlossen wir einstimmig, bis zum Sieg oder Untergang zu kämpfen." Dieses Manifest wird an allen vom „Potemkin" berührten Häfen verteilt. Manila Es heißt, daß die Matrosm der hier internierten^ russischen Kriegsschiffe „Awroa", „Oleg" und „Schemtschug" starke Mißstimmung und Sympathie mit den Meuterern vom Schwarzen Meer an den Tag legen. Auf das Gerücht, daß sie einen Mord anschlag auf die Offiziere planten, hat sich der Küsten panzer „Monadnock" in die unmittelbare Nähe der russischen Schiffe gelegt. allen möglichen technischen Verfahren heraestellten Blätter über die ganze lange, mittlere rechte Längswand des Hauptsaals verzettelt hat und sie durchgängig zu hoch hängen, um genauer studiert werden zu können, gelangt der Meister nicht zu dem Rechte, das er seines fabelhaften Könnens wegen, das in der Kunst des Weglassens am größten ist, verdient. Am meisten prägt sich dem Auge ein ganz licht gehaltenes Aquarell mit badenden Jungen am Meeresstrand ein, eine Vorstudie für sein großes, vor einiger Zeit bei Arnold ausgestellt gewesenes Llgemälde. Ebenso ge winnen mehrere andere Blätter, z. B. die Papageienallee im zoologischen Garten zu Amsterdam, hauptsächlich für denjenigen Interesse, der weiß, was Liebermann aus diesen ersten flüchtig festgehaltenen Impressionen ge macht hat. Der erst vor kurzem von Karlsruhe nach Berlin übergestedelte Friedrich Kallmorgen vermittelt den Übergang von der Berliner zu der Gruppe der Karls ruher und Stuttgarter. Seine Bleistiftzeichnungen aus Danzig, Rotterdam und Chioggia lassen erkennen, wie sehr ihn überall, wohin er auf seinen Studienfahrten kommt, die Verbindung der Architektur mit dem flüssigen Element des Wassers fesselt, während die Feldarbetter und „Der alte Bauer" mit der Pfeife (1887) darauf Hinweisen, daß der Künstler auch für die Figuren, mit denen er seine Gemälde ausstattet, gründliche Vorarbeiten gemacht hat. Für un« Dresdner ist eS bemerkenswert, daß auch er unsere Augustusbrücke gezeichnet hat, die, seit sich Kuehl für sie begeistert hat, wie ein viel- begehrteS Modell von allen möglichen Künstlern um lagert wird. Unter den Stuttgartern behauptet der Graf Kalck- reuth seinen auch auf dem Gebiet der Radierung schon längst gefeierten Namen Zu den älteren bekannten Radierungen, wie zu der „Wolke", treten eine Reihe jüngere in zum Teil veränderter Ausführung, z. B. das Dorf Küntzelau, in denen der Künstler offenbar auf die tonige Wirkung verzichtet und sich vielmehr nur auf eine kräftige Strichführung verlegt hat Die übrigen Stuttgarter und Karlsruher, die ja eng zusammen gehören, wie Karl Biese, Walther Conz, Carlo« Grethe, Albert Haueisen, Fritz Lang und Adolf Luntz bringen kaum etwas Neues oder zum mindesten keine Arbeiten, die sie als Graphiker von einer neuen, an ihnen noch unbekannten Seite erscheinen ließen Der durch die vorjährige große Ausstellung gut bei uns eingesührte Stuttgarter Felix Hollenberg scheint sich dagegen immer glücklicher weiter zu ent wickeln Seine Radierungen: „Abendwolken", „Wald im Sturm" und „Kiefern" heben sich aus der Menge gleich Berliner Graphik, Frau Käthe Kallwitz geb. Schmidt, durfte selbstverständlich in der Ausstellung nicht fehlen. Da jedoch das Meiste und jedenfalls das Bedeutendste, was sie bisher geschaffen hat, der Zyklus des Weber aufstands und die Folge aus dem Bauernkrieg hier schon durch die großen Ausstellungen bekannt geworden ist, war guter Nat teuer. Man mußte sich mit zwei kleinen Blättchen aus dem Arbeiterleben begnügen und fügte das als Algraphie behandelte Selbstbildnis der Künstlerin hinzu, das sie als schlichte Frau von beinahe Milletscher Einfachheit der Erscheinung darstellt und es uns be greiflich macht, daß sich die Künstlerin noch immer nicht aus der schwülen Welt des „Germinal" und der Weberstimmung herauszufinden mag. Von Cornelia Paczka-Wagner finden wir das in Steindruck hergestellte Bildnis ihres Vaters, des Geheimrats vr Adolf Wagner, dessen siebzigster Geburts tag von den Fachgenoffen erst in diesen Tagen festlich begangen worden ist, und der Entwurf zu einer Plakette mit fünf als Normalfiguren behandelten weiblichen Akten. Hermann Struck, den wir durch eine Sonder ausstellung bei Arnold kennen gelernt haben, bringt das Bild nis der Berliner Schriftsteller HanS Land und OttoHeinrich Engel, der bekannte Schilderer norddeutschen BaucrnlebenS, einen fleißig durchgeführten Studienkopf eines schwarz haarigen Mädchens Albert Krüger, der sich haupt sächlich durch seine Farbenholzschnitte nach Gemälden de» Quatrocento einen Namen gemacht hat, sandte eine bei nahe wie eine Federzeichnung anmutende Original radierung des „Strandes von Göhren" und eine Figuren studie nach einem „alten Harfenspieler". Ulrich Hübner, von dessen „Fischerbooten im Hamburger Hafen" bereit» bei der Besprechung der Eingangshalle die Rede war, unterbricht hier die Schwarz-weiß-Arbeiten durch eine stark farbige, nach unferem Empfinden zu blaue Gouache, die einen ausfahrenden „dänischen Postdampfer" darstellt. Eine ähnliche Abwechselung gewähren dem durch das Betrachten der vielen kleinen Arbeiten im Schwarz-Weiß leicht ermüdenden Auge zwei als kräftige Farbenflecke an der Wand angenehm auffallende Pastellgemälde von Martin Brandenburg Sie sollen einen „Sommer abend" am Meer und einen „Sommernachmittag" vor stellen, sind aber so formlos und gegenständlich leer, daß sie kaum die Bedeutung ahnen lassen, die der Künstler wenigsten« in einigen seiner Werke durch die Eigenartig keit seiner Auffassung für sich in Anspruch nehmen kann Der Zahl nach hat sich da« Haupt der Berliner Sezession, durch deren Ausstellungen ja auch Brandenburg bekannter geworden ist, Max Liebermann, auf da» Ausgiebigste an der Ausstellung beteiligt. Da man aber sein« in Yokohama erwartet und wird abend« nach Seattle in See gehen * O Saigon (Meldung der „Agence Hava»".) Der deutsche Dampfer „Lttsun", der in der letzten Woche auf dem Saigonfluß ankam, deklarierte eine Ladung Waren; doch al« ein Beamter der Marinebehörden ihn unterfuchte, entdeckte er Kriegsmunition, namentlich Geschosse, die unter Mehl und Konserven verborgen waren Der Gouverneur benachrichtigte den deutschen Konsul, daß der „Litsun" ebenso wie der englische Dampfer „Carlisle" behandelt und gemäß der ministeriellen Anordnungen unter Aufsicht der Marinebehörden zurück- gehalten werden würde sekretär des Rrichsschatzamt« von seinem Urlaube, den er kürzlich angetreten hat, im August zurückkehren wird, so darf man annehmen, daß die Verhandlungen betreff« end gültiger Feststellung de« zunächst an den Bundesrat zu bringenden EtatSentwurs« für 1906 sich so werden fördern lassen, daß dief« Feststellung mindestens nicht später er folgen wird, als in früheren Jahren Während der dem Bundesrat und Reichstag vorgelegte Etatsentwurf für 1905 auf die aus der Zolltarifrevision zu erwartende Mehreinnahme im Hinblick daraus, daß in das laufende EtatSjahr nur ein Monat der Erhebung der neuen Zölle fällt, keine Rücksicht nahm und nur der Reichstag eine Erhöhung der Zolleinnahme einsetzte, weil mit Rücksicht auf die zum 1. März 1906 bevorstehenden Verzollungs änderungen vor diesem Termin mit einer Erweiterung der Wareneinfuhr zu rechnen ist, wird der Etatsentwurf für 1906 eine Erhöhung des Zolleinnahmeansatze« auf weisen, wie sie der Neuordnung der Dinge für ein ganze« Jahr entspricht Allerdings wird diese Erhöhung sich lediglich schätzen lassen. Eine ganz sichere Unterlage für die Schätzung aber dürfte sich umso weniger dar bieten, al« bis zur Etatsaufstellung wohl noch nicht alle au« Handelsverträgen sich ergebenden Zolländerungen feststehen werden. Selbstverständlich wird bei diesen Schätzungen auch die Bestimmung des neuen Zolltarif gesetzes über die Verwendung emes Teiles der Zoll- einnahmesteigerung für die Witwen- und Waisen- versicheruna berücksichtigt werden Jedenfalls wird man mit einer Erhöhung de« Zolleinnahmeansatzes im nächsten Wissenschaft. Heilkunde. Es ist etwa zwei Jahre her, seit man den wunderbaren Einfluß der Röntgenstrahlen auf die Drüsen de« tierischen und menschlichen Körpers erkannt hat, die unter der Bestrahlung verkümmern. Es war das Verdienst von Albers-Schönberg, zuerst beobachtet zu haben, daß infolge anhaltender Bestrahlungen der Geschlechtsdrüsen Tiere ihre Fortpflanzungsfähigkeit verlieren, ohne daß ihre Gesundheit beeinträchtigt wird. Es kamen andere Forschungen hinzu, die endgültig zu dem Schlüsse geführt haben, daß auch der Kropf einec Behandlung mit Röntgenstrahlen zugänglich sein müßre, und die „Münchner Medizinische Wochenschrift" hat nacheinander zwei Veröffentlichungen über die ersten Versuche dieser Richtung gebracht Die erste stammt von vr Görl aus Nürnberg, der es an zwei Fällen sicher festgestellt haben will, daß die Röntgenstrahlen die Kropf bildung beeinflussen und zwar im Sinnn einer raschen und gleichmäßigen Verkleinerung der im Übermaß ent wickelten Drüsen Auch darin stimmte das Ergebnis mit der Vermutung überein, daß eine Schädigung des All gemeinbefindens der betreffenden Patienten nicht zu ver zeichnen war. Später hat Görl noch sechs weitere Fälle mit gleich günstigem Erfolg behandelt. Dann ist vr Stegmann aus Wien mtt einem Bericht über zwei Fälle von Kropfbehandlung mit Röntgenstrahlen hervor getreten. Bei ihm war einmal eine 52jährige Frau mit einem au» drei Lappen von etwa der Größe eine» Hühnereie» bestehendem Kropf. Nach sechs Bestrahlungen von je 15 Min war da» krankhafte Gebilde erheblich zurückgegangen Noch erfreulicher verlief der zweite Fall eine» 21jährigen Mädchen», da» durch einen starken Kropf auf» äußerste belästigt und sogar von Atem beschwerden geplagt wurde Auch hier ging der Kropf von der zweiten Woche an zurück, und nach etwa sieben Wochen war der HalSumfang um 4 em kleiner geworden. Ob überhaupt bei allen Fällen von Kropf ein wesent licher Erfolg zu erzielen sein wird, kann freilich erst eine sehr viel längere Erfahrung lehren. Etat»sorderungen der Einzelreffort» müssen bi» zum Autsicht genommen, da» die einzelnen Waren nach ihrem 1 August beim Reichsschatzamte erfolgt sein Nach "" - diesem Termine werden im Reich»schatzamte die Einzel- forderunaen rusammengestellt und darauf beginnen die Verhandlungen zwischen diesem Amte und den Kom missaren der verschiedenen Einzelressort» Da der Etaat«- Gestern nachmittag sind die Königsjacht" „Hohenzollern" mit Sr. Majestät dem Kaiser an Bord, die „Iduna" mit Ihrer
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