Dresdner Journal : 20.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190611203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19061120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19061120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-20
- Monat1906-11
- Jahr1906
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- Dresdner Journal : 20.11.1906
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Dresdner W Ämmml. königlich Sächfisehev Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Nr. 270. -v Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hoftat DoengeL in Dresdens < Dienstag, den 20. November 190«. Bezugspreis: »Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20,^sowte durch die Post im Deutschen Reiche 2 M. 50 Pf. vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittags. — Fernsprecher Nr. irS5. Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der «mal gespaltenen AukündigungSseite oder deren Raum 20 Pf., die Zeile größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite oder deren Raum SO Pf. Gebührenermäßigung auf GeschästSauzeigeu. — Schluß der Annahme vormittag- 11 Uhr. Des Bußtags wegen erscheint die nächste Nummer des Dresdner Journals Donnerstag, de« 22. November, nachmittags. Amtlicher Teil. Dresden, 20. November. Ihre Majestät die Königin- Witwe sind gestern nachmittag 6 Uhr 50 Min. von Wien nach Dresden-Strehlen zurückgekehrt. Dresden, 20. November. Ihre Königl. Hoheit die Frau Gräfin von Flandern und Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Karl Anton von Hohenzollern sind gestern nachmittag 6 Uhr 50 Min. in Dresden ein getroffen und haben in der Königl. Villa Strehlen Wohnung genommen. Dresden, 20. November. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde, Herzogin zu Sachsen, ist heute vormittag 6 Uhr 33 Min. nach Dresden zurückgekehrt und hat im Königl. Palais am Taschenberg Wohnung bezogen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Hosmufikalienhändler Klemm in Leipzig den Titel und Rang als Kommerzienrat zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Prof. Rudolf Pollatz, Inhaber einer Militärvorbereitungsanstalt in Dresden, das ihm von Ihrer Majestät der Königin der Niederlande verliehene Offizierskreuz des Hausordens von Oranien annehme und anlege. Mit Allerhöchster Genehmigung wird dem Staatsfiskus im Königreiche Sachsen zu der im Interesse der Sicherheit und Ordnung des Eisenbahnbetriebes erforderlichen Beseiti gung des Schienenüberganges der Dresden — Tharandter Staatsstraße bei Stat. 63 4- 13 der Staatseisenbahnlinie Dresden —Werdau unter Hoch legung dieser Linie von Stat. 54 -l- 78 bis 66 -t- 25 nach dem von den Ministerien der Finanzen und des Innern unterm 3. und 15. November 1906 genehmigten Plane auf Grund des Gesetzes, die Expropriation von Grundeigentum für Erweiterung bestehender Eisenbahnen betreffend, vom 21. Juli 1855 (G.- u. V.-Bl. S. 120) in Verbindung mit § 94 des Enteignungsgesetzes vom 24. Juni 1902 (G.- u. B.-Bl. S. 153) das Enteignungsrecht verliehen. iso l V Dresden, am 15. November 1906. 9788 Ministerium des Innern. Aus der Maler Friedrich Robert Simon-Stiftung kann vom 1. Januar 1907 ab eine Rente von 96 M. jährlich verliehen werden. Genußbercchtigt sind Personen männlichen oder weiblichen Geschlechts, die einen künstlerischen Beruf er griffen haben oder Personen weiblichen Geschlechts, die auf den Ertrag feiner weiblicher Handarbeiten angewiesen sind, vorausgesetzt, daß sie das 45. Lebensjahr vollendet und kein Einkommen haben, das die Summe von 600 M. jährlich erheblich übersteigt. Bewerbungsgesuche sind bis zum 20. Dezember 1906 bei dem unterzeichneten Ministerium einzureichen unter Bei fügung eines Zeugnisses der Obrigkeit oder eines Geistlichen über Bedürftigkeit und Würdigkeit und eines Nachweises über das Alter und die im vorigen Jahre gezahlte StaatS- einkommensteuer bez. die Freilassung von solcher. S7S» Dresden, den 15. November 1906. Nr. «17 Stift. Ministerium des Kultus «ud öffeutlicheu Unterrichts. Eruenuunken,Bersetzunflenre.im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministerium» be» -krieg». Im SanitätSkorpS 16. November. Or. Schoenburg, einj. freiw. Arzt im 1. (Leib-) Gren - Regt. Nr. 100, unter Beauftragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regt, offenen Assistenzarztstelle mit Wirkung vom 1. November zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt. Beamte der Militärverwaltung. 6. November Paul, Oberzahlmstr. der II. Abt. 1. Feldart.-RegtS. Nr. 12, auf seinen An trag unterm 1. März 1007 mit Pension in den Ruhestand ver setzt. — 15. November Giesewetter, Richtstein, Militär- Jntendantursekretäre von der Intendantur der 4. Div. Nr. 40 bezw. von der Intendantur XIX. (2. K S.) Armeekorps, unterm 1. Januar 1907 gegenseitig versetzt. — 1b. November. Die Unterapotheker der Res.: Or. May im Landw -Bez. II Dresden, Gabsch imLandw.- Bez. Plauen, Troitzsch, Schmidt im Landw.-Bez Wurzen — zu Oberapothekern des Beurlaubtenstandes befördert. Roch, Ober apotheker der Landw. 1. Aufgebots im Landw.-Bez. II Dresden, be hufs Überführung zum Landsturm 2. Aufgebots der Abschied be willigt (Behördliche vekanatmachnngen erscheine» auch i« Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hofe. Dresden, 20. November. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde ist heute vormittag 6 Uhr 33 Min. in Begleitung der Hofdame Freiin v. Gaertner, von Sigmaringen kommend, in Dresden eingetroffen. Der diensttuende Kammer herr Graf Wilding v. Königsbrück ist bereits am Sonnabend nach Dresden zurückgekehrt. Mitteilungen aus der öffentliche» Verwaltung. — Die vorläufig festgestellten Verkehrseinnahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen im Monat Oktober 1906 betragen 12 745 600 M. oder 866280 M. mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres, wovon 4039 900 M. (240330 M. mehr) auf den Personenverkehr und 8 705 700 M. (625 950 M. mehr) auf den Güterverkehr entfallen Die Ge samteinnahmen der Sächsischen Staatseisenbahnen vom 1. Januar bis Ende Oktober d. I. betragen nach vorläufiger Feststellung 120197452 M. oder 8 667004 M. mehr als im gleichen Zeiträume des Vorjahrs. Hierzu trugen der Personenverkehr 42 234 210 M. (2 565 799 M. mehr) und der Güterverkehr 77 963 242 M. (6101205 M. mehr) bei. Deutsches Reich. Zum Besuche des dänischen Köttigspaares am Kaiserhofe. (W. T B.) Berlin, 19 November. Nachdem das dänische Königspaar heute nachmittag von seinen Besuchsfahrten bei einer Reihe von Fürstlichkeiten zurückgekehrt war, fand abends um 8 Uhr im Werßen Saale des Königl. Schlaffes große Gala tafel statt. Der König von Dänemark, der rechts von Sr. Majestät? dem Kaiser saß, hatte Ihre Majestät die Kaiserin zu Tische geführt, der Kaiser die Königin Lurse. Während der Tafel brachte der Kaiser einen Trinkspruch aus, der folgender maßen lautete: Leuchtende Augen, freudiger Widerhall in der Bevölkerung, der Danebrog am Brandenburger Tor und auf den Zinnen von Berlin, so begrüßt Berlin und begrüßt Mein Volk Ew Majestät. Gestatten Ew. Majestät Mir, den herzlichsten Dank zu Füßen legen zu dürfen für die Freundlichkeit dieses Besuchs. Ich ersehe darin die Fortsetzung der guten und innigen Beziehungen der beiden Länder zueinander, die schon durch Se. hochselige Majestät Ew Majestät von Mir so hochverehrten Vater zu Mir ge pflogen worden sind, und Ich betrachte es als eine Pflicht der Dank barkeit, wenn Ich hier besonders von ganzem Herzen Meinen Tank ausspreche für die innige und warme Art und Weife, in der Ich im Familienkreise und im Lande Ew Majestät ausgenommen worden bin. Ich hege die feste Überzeugung, daß die innigen und guten Beziehungen, die'zwischen unseren Häusern und Ländern befestigt und hergestellt sind, auch fürderhin zum Heil und Segen beider Völker fortleben und fortdauern werden, und daß der Segen Gottes auf ihnen ruhen werde, ebenso wie Ich ihn herbeiflehe auf Ew. Majestät Haupt, auf das Haupt Ihrer Majestät der Königin und Ew. Ma jestät gesamtes erlauchtes HauS. Ich trrnke auf das Wohl Ihrer Majestäten des König- und der Königin von Dänemark! Die Musik intonierte nun die dänische Hymne. Bald darauf erhob sich der König von Dänemark zu einem Toast auf Se. Majestät den Kaiser. Die Antwort König Frederiks, in der er für den herzlichen Empfang dankte und tue Hoffnung auf immer herzlichere Beziehungen zwischen beiden Völkern ausdrückte, hatte folgenden Wortlaut: Ew. Kaiserliche Majestät wollen Mir gnädigst gestatten, gerührtesten Herzens Meinen und der Königin wärmsten und innigsten Dank auszusprechen für die UnS gewidmeten so gnädigen und gütigen und so schönen BegrüßungSworte, die Uns tief gerührt haben, und nicht weniger für den so schönen und glänzenden Empfang, der UnS hier in Ew. Majestät Haupt- und Residenzstadt zuteil geworden ist. Die Verhältnisse gestatteten Mir leider nicht, schon früher hierher zu eilen, desto mehr drängt es Mich, nun heute die Gelegenheit zu benutzen, Ew. Majestät nochmals auS der Fülle meines HerzenS den wärmsten Dank darzubringen für die warme und herzliche Teilnahme, womit in den schmerzlichen Tagen des vorigen Winter- Ew. Majestät zu Uns eilten, um Sich den Meinigen anzuschließen, um Unserem unvergeßlichen Vater die letzte Ehre zu erweisen. Wie von Mir und Meinem Hause, so auch von dem dänischen Volke sind Ew. Majestät mit innigem Dank begrüßt worden. Ich knüpfe hieran die freudige Hoffnung, daß Ew. Majestät einen Teil der Meinem in Gott ruhenden Vater dargebrachten Freundschaft auch aus Mich übertragen möchten, und daß damit auch die freund- chaftlichen Beziehungen Unserer Völker sich immer herzlicher ge ialten mögen. Mit diesem heißen Wunsche erhebe Ich Mein Glas, »dem Ich nochmals von ganzem Herzen für den gütigen und gnädigen Empfang danke, und trinke auf das Wohl Sr. Majestät des Kaisers und Ihrer Majestät der Kaiserin und deS ganzen Kaiserlichen und Königlichen Hauses. Nachdem König Frederik geendet, schüttelten Sich Beide Monarchen wiederholt auf das herzlichste und wärmste die Hand. Nach der Tafel hielten die Majestäten Cercle. Der Kaiser trug dänische Admiralsuniform, der König die Uniform Seines preußischen Husarenregiments. — Bei der Tafel saß recht« vom Könige die Kaiserin, dann Prinz Friedrich Leopold, die Kronprinzessin, Prinz Oskar, Prinzessin Albert zu Holstein-Glücksburg, Prinz Hermann von Sachsen- Weimar und Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg, links von der Königin der Kronprinz, die Prinzessin Friedrich Leopold, der Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz, die Prinzessin Ernst von Sachsen-Altenburg, Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, die Fürstin v. Bülow und Prinz Albert zu Hol stein-Glücksburg. Gegenüber den Majestäten saß der Reichs kanzler Fürst v. Bülow, rechts folgten Graf Raben-Levetzau, Oberstkämmerer Fürst Solms-Baruth und Geh. Staats rat Rosenstand, links Gesandter v. Hegermann - Linden- crone, Generalfeldmarschall v. Hahnke, Generaloberst Graf v. Schlieffen, erster Stallmeister Graf Frijs und andere Würdenträger. Der Kaiser über sich selbst. Die „Münchner Neuesten Nachrichten" veröffentlichen in ihrem gestrigen Abendblatt einen längeren Bericht über eine Unterredung Sr. Majestät des Kaisers mit dem Schriftsteller vr. Ganghofer nach der Festvorstellung im Münchner Hoftheater am 12. November, die sich über 1A Stunden ausdehnte Der Kaiser unterhielt sich mit Ganghofer außerordentlich lebhaft zu nächst über die Arbeiten des Dichters. In dem Berichte darüber heißt e«: Was ihm an dem Werke „Hoher Schein" besonders gefallen hat, das ist, wie der Kaiser sich ausdrückte, der daraus hervortönende optimistische Klang, die Predigt, die den Glauben an das Leben und die Aussöhnung mit den Schatten des Daseins, da» Vertrauen auf die Zukunft und das Vertrauen auf die Menschheit fordert. „Das macht auf mich", so sagte der Kaiser, „einen solchen Eindruck, weil ich ein Optimist durch und durch bin und mich durch nichts ab halten lasten werde, dies bis an mein Lebensende zu bleiben " Der Kaiser nannte sich selbst einen Mann, der von Arbeit erfüllt ist und an feine Arbeit glaubt. Er fügte hinzu: „Ich will vorwärts kommen; Ich würde mich sehr freuen, wenn man das, was ich will, richtig verstehen wollte und mich dabei unterstützen würde." Im Anschluß hieran sprach der Kaiser auch über die schwierige Stellung, die man bei jeder Arbeit dem Mißtrauen gegenüber habe, und er berief sich dabei wieder auf eine Stelle aus Ganghofers „Schweigen im Walde", die auf seine Empfindung besonders Einfluß habe, weil sie seine eigene Anschauung dem Leben gegenüber wieder gebe Die Stelle lautet: „Wer mißtrauisch ist, begeht ein Un recht an anderen und schädigt sich selbst. Wir haben die Pflicht, jeden Menschen für gut zu halten, so lange er uns nicht das Gegenteil beweist." — „Nach diesem Grundsatz", so sagte der Kaiser dem Bericht zufolge, „habe ich von jeher jeden Menschen genommen, mit dem ich zu tun hatte. Man macht manchmal ja auch schlechte Erfahrungen, aber dadurch darf man sich nicht abschrecken lasten. M<m rnuß immer wieder mit neuem Vertrauen an die Menschheit und an da« Leben herantreten." Im weiteren Verlaufe des Gesprächs sagte der Kaiser: „Man kommt doch mit einem Stück Optimismus und mit einer helleren, vertrauensvolleren Lebensauffassung sowohl im eigenen Leben wie bei den Berufsarbeiten viel werter, als wenn man alle Dinge mit pessimistischen Augen ansieht" Und in der Politik sei das auch nicht anders. Das deutsche Volk habe doch eine Zukunft, und da sei es ein Wort, das Ihn immer kränke, so oft Er's höre, da« sei das Wort „RerchSver- drostenheit". Der Kaiser habe hinzugesetzt: „Was hat man von der Verdrossenheit über Arbeiten und Vorwärtsschauen ? Ich arbeite ja auch unverdrossen, und ich glaube, daß ich dabei doch vorwärts komme." Der Kaiser sprach ferner von der Fülle und Schwere der Pflichten und Arbeiten, die auf Ihn heran stürmen, und von der Notwendigkeit, sich durch Reisen, speziell Nordlandsreiscn, zu erholen. Alles, was mich drückt, ist dann auf
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