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Dresdner Journal : 15.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190702153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-15
- Monat1907-02
- Jahr1907
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- Dresdner Journal : 15.02.1907
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Deutsches Reich. Da» Kaiferpaar. Berlin, 14. Februar. Heute morgen unternahm da« Kaiserpaar einen Spaziergang im Tiergarten Se Majestät der Kaiser hatte dann eine Konferenz mit dem Reichskanzler und besichtigte später im Portal I de» Könial Schlosse» da» Modell der neuen Charlottenburger Brücke Hierauf hörte der Kaiser die Vorträge de» Chef» de» Generalstab» der preußischen Armee, de» preußischen Kricgsmmisters, de» Chef» de» In genieur« und Pionierkorp» und de» Chef» de» Militärkabinett» vom Bundesrat. (W. T. B) Berlin, 14. Februar. In der heutigen Sitzung de» Bundesrat» fanden die Anträge de» IV. Aus schusses, betreffend den Entwurf eines Gesetze« über die Her stellung von Zigarren in der Hausarbeit, den Entwurf einer Kaiserlichen Verordnung über die Ausdehnung der 135 bis 139d der Gewerbeordnung auf Werkstätten der Tabak- industrie, sowie den Entwurf von Bestimmungen über die Ein richtung und den Betrieb der zur Anfertigung von Zigarren bestimmten Anlagen die erforderliche Zustimmung Exzellenz v. Rottenburg. Wie in unserer letzten Nummer unter Drahtnachrichten gemeldet wurde, ist gestern mittag in Bonn der Kurator der dortigen Universität, Di-, v. Rottenburg, infolge eine« Schlag anfalls gestorben. Exzellenz v. Rottenburg war am 16 März 184b zu Danzig geboren Nachdem er das Gymnasium seiner Vaterstadt absolviert hatte, bezog er 1862 die Universität Heidelberg, um Jurisprudenz zu studieren, und siedelte 1864 zur Fortsetzung seiner Studien nach Berlin über, wo er 186b die Doktorprüfung bestand. Bi» 1872 arbeitete er dann am Berliner Stadtgericht als Auskultator, Referendar und Assessor An dem Kriege von 1870/71 nahm er in opferfreudiger Weise als freiwilliger Krankenträger teil. Nachdem sich v. Roltenburg 1872 bis 1876 zu Studtenzwecken auf dem Gebiete deS StaatSrechtS in England und Frankreich aufgehaltea hatte, wurde er 1876 inS Auswärtige Amt berufen und 1879 zum LegatiouSrat ernannt. 1881 stellte ihn Fürst Bismarck an die Spitze der Reichskanzlei, in der er bis zum Abgänge des Fürsten als dessen rechte Hand verblieb und vor allem auf sozialpolitischem Gebiete Hervorragendes leistete Ende 1890 wurde der Verewigte zum Unlerstaatssekretär deS ReichsamtS deS Innern ernannt. 189b nahm er seinen Abschied, am 29. Januar 1896 erhielt er seine Berufung zum Kurator der Universität Bonn Bon seinen Schriften seien genannt: Vom Begriffe des StaateS, Der UltramontaniSmuS in Frankreich (in der Zeitschrift Nord und Süd), Die Bedeutung der französischen Revolution für den modernen Staat (in der Deutschen Revue) und Die Karlellfrage in Theorie und Praxis. Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft. Berlin, 14. Februar Heute nachmittag fand unter dem Vorsitz des vr. Frhrn. v Schorlemer die 83. GesamtauSschuß- sitzung der Deutschen Landwirtschaftrgesellschaft statt. Sie ge staltete sich zu einer besonderen Ehrung für den bisherigen Präsidenten der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, nun mehrigen LandwirtschastSminister v. Arnim-Criewen (Kreuz- zeitung) Eingehen der Barthschen Wochenschrift „Die Nation." Berlin, 15. Februar. Die von vr. Th Barth heraus- gegebene Wochenschrift „Die Nation" soll zum 1. April d. I. eingehen. Wie der „Berl. Börs-Kur", dem wir diese Nach richt entnehmen, bemerkt, steht dieser Entschluß mit dem Aus gange der ReichStagLwahlen und der ganzen gegenwärtigen Strömung in Zusammenhang, die der Auffassung BartHS, da» freisinnige Bürgertum habe in der Sozialdemokratie den nächsten Bundesgenossen im politischen Kampfe zu sehen, so ungünstig wie möglich sei. Plan der Gründung eines nationalen Bergarbeiterverbandes. (Voss. Ztg.) Essen, 14. Februar. In evangelischen Berg arbeiterkreisen ist die Gründung eines nationalen Bergarbeiter verbandes geplant Verhandlungen haben schon stattgefunden. Reichstagswahl im Kreise Wreschen - Pleschen - Jarotschin. (W TB.) Jarotsch in, 15. Februar. Wie nunmehr sestgestellt ist, wurde bei der ReichStagswahl im Wahlkreise Wreschen-Pleschen-Jarotschin Rechtsanwalt Seyda (Pole) mit 15 938 Stimmen gewählt Der deutsche Gutsbesitzer Mylius erhielt 3760 Stimmen. Zersplittert sind 31 Stimmen. Preutzischer Landtag. Berlin, 14. Februar In der heutigen Sitzung deS Ab geordnetenhauses wurde zunächst der nationalliberale Antrag verhandelt, die Beamtenpetitionen einer besonderen Kommission zu überweisen, die der StaatSregierung Vorschläge über die Regelung der Beamteubesoldung zu machen hätte. Nachdem der Abg. Schiffer (nl.) den Antrag begründet hatte, erklärte der Finanzminister, die Ausgaben deS preußischen StaateS stiegen bekanntlich stärker al» die Einnahmen, insbesondere nehmen die Überschüsse der Betriebs verwaltungen nicht zu, sondern ab. Auch für 1907 sei eine Steige rung deS Beitrags der Eisenbahnverwaltung zu den allgemeinen StaatSausgaben nur um 4 Mill M. vorgesehen. Ferner müsse daran erinnert werden, daß der Eisenbahn Minister der Budgetkom mission dargelegt habe, wie hohe Mehraufwendungen in den nächste» zehn Jahren für Bauten und Einrichtungen der Eisenbahn notwendig sein würden. Den Mehrbedarf für eine allgemeine Aufbesserung der Beamteogehälter und der Lehrerdefoldungen sowie der Pfarrer- gehälter könne man auf ungefähr 100 Mill. M. schätzen Dazu biete der preußische Staatshaushalt keine Mittel Ohne eine beträcht liche Erhöhung der Einkommeostener würden Aufwendungen in dieser Höh« nicht gemacht werden können. Abgesehen von dieser Seite der Sache müsse auch daran festgehalten werden, daß die Initiative in bezug auf Beamtenbesoldungsverbefferungen der Staotsregierung im vollen Umfange verbleibe, sie allein sei in der Lage, daS ganze Gebiet voll zu übersehen und so sachkundig die vorhandenen Bedürfnisse zu befriedigen. Auch liege es im dringenden Interesse der Ordnung deS Staatsdienste», daß die Beamten wieder gewöhnt würden, in ihren Ressort-Chef- diejenige Stelle zu sehen, die für ihre materielle Laße in fürsorg licher Weise sich interessiert Die von den Nationaluberalen bean tragte besondere Kommission würde den Zweck, der Beunruhigung in den Beamtenkreisev zu steuern, nicht erreichen. Die StaatSregierung stehe aus dem Standpunkt, daß organisch nach Maßgabe deS hervor getretenen Bedürfnisses vorzngehen sei Unter diesem Gesicht-Punkt sollen für 1907 bereits 2S Mill M. für die Aufbesserung der be- sonders bedürftigen Beamtenklaffen flüssig gemacht werden Für 1908 sei, wenn die Finanzlage e» irgend gestatte, eine allgemein« Aufb«fferung der Grauer der unteren Beamten in Aussicht ge nommen Ferner laue der Finauzminister genau prüfen, wie weit die WohnungSgeldzuschüffe zur Bestreitung der Miete au-reichen, um so eine sichere Unterlage dafür zu gewinnen, die Bezüge der Be amten mehr al- bisher mit den wirklich«« Teuerung-Verhältnisse» in kinklang zu bringen. Endlich sei die StaatSreaierung entschlossen, da» Höchstgehalt der Amt», und Landrichter auf diejenige der Re- gierungSräte zu bringen Da» HauS dürfe vertrauen, daß die StaatSregierung eS an der nötigen Fürsorge für ihre Beamte« nicht fehlen lassen werde (Lebhafter Beifall.) In der Diskussion »eantragte der Abgeordnete vr. Porsch (Z), daß auch die auf GehaltSausbrfferung von Beamten gerichteten materiellen Anträge )er verschiedenen Parteien mit zur Diskussion gestellt würden. Nach kurzer GeschästSordnungSdebatte entschloß sich daS HauS indessen, die materiellen Anträge erst in einer folgenden Sitzung zu beraten und sich zurzeit aus den Teschäft-ordnungSantrag der National liberalen zu beschränken. Dieser wurde nach kurzer weiterer Debatte mit einer aus den beiden konservativen Fraktionen und dem Zentrum «stehenden Mehrheit abgelehut. — Bet der folgenden Verhandlung lber den GestütSetat nahm wie alljährlich die allgemeine Frage >er Zulassung und Förderung der Zucht kaltblütiger Pferde neben der warmblütiger Armrepserde einen breiteren Raum ein. Die Abgg v Dirksen und Gamp (beide freikons), der Abg Schulze-Pelkum (kons.) u a. besürworteten eine Änderung der jetzigen Praxi» der Gestüt-Verwaltung, die mehr al- wirtschaftlich gut die Zucht von warmblütigen Armeepferden begünstige. Der Minister erklärte, daß er gern bereit sei, die bestehenden KörungSordnungen vachprüsen und )ie Frage der Landespferdezucht in einer durch Sachverständige aus den verschiedenen Teilen deS Lande- gebildeten Kommission etn- gehender erörter» zu lasten. Aus der längeren hieran sich «n- chließenden Verhandlung ist namentlich auch di« Äußerung de- Bor- itzenden deS LandeSökonomiekollegtumS und d«S Landwirtschaft-rat- Srasen Schwerin-Löwitz zu erwähnen, der den Standpunkt dieser achverständigen Körperschaft dahin betonte, daß diese sowohl die Zucht von warmblütigen wie von kaltblütigen Pferden für wirtschaft- ich geboten erachte »nd deshalb eine strengere Scheidung der beiden Zuchtarten empfehle — In der Budgetkommission deS Abgeordnetenhause- gab Minister Breitenbach bei Beratung deS Eisenbahnetats eine Reihe wn Erklärungen ab und bemerkte u. a. folgende-: Die Verhandlung über eine BetriebSmittelgemeinschast im allgemeinen Umfange sei zur« zeit aufgegeben Auch ein bayrischer Vorschlag wegen Freizügigkeit der Güterwagen habe seine Bedenken. Die Verhandlungen darüber seien aber im Gange. Wesentlich käme eS darauf an, daß dem Verkehr Nutzen gebracht werden müsse. Hinsichtlich deS elektrischen Be triebs habe sich die Bahn Berlin-Groß Lichterfelde bewährt. Dem nächst werde eine elektrische Bahn Blankenese-Altona Hamburg eingeführt. Wegen der elektrischen Einrichtung aus der Stadtbahn und den Vorortbahnen von Berlin würden Vorarbeiten vorgenommen. ES werde aber hiervon zu viel erwartet; höchstens könne man bei >en jetzigen Einrichtungen statt 24 bis 2b Züge SO Züge die Stunde ahren, und die Umwandlung würde zehn Jahre erfordern; dann vürde man aber wieder am Ende der Leistungsfähigkeit angelangt ein. Es werde also eine neue GleiSbahn in Frage kommen, die säuernde Abhilse schaffen könne, aber viel Geld kosten werde. Wegen »er Unfälle würden fortgesetzt die Vorsichtsmaßregeln vermehrt. Der Minister machte ferner zahlenmäßige Angaben auS der Unsall- tatistik: Auf 1 Mill Zugkilometer entfallen im Durchschnitte von :o Jahren 6,17 Unfälle, 1904 auf 1 Mill Zugkilometer nur 5,66, 1905 nur 5,47 Unfälle. Entgleisungen kamen aus 1 Mill Zugkilo meter im Durchschnitte von 10 Jahren 0,42, 1904 0,82, 1905 0,75, Zusammenstöße kamen aus 1 Mill. Zugkilometer im Durchschnitte von iO Jahren 0,59, 1904 0,49, 1905 0'52, also etwa- mehr infolge der kerkehrSstcigerung. Hinsichtlich der Ausgestaltung der Gütertarife ordere der vorjährige Antrag Friedberg-v. Zedlitz planmäßige Herabsetzung der Tarife zur Förderung der heimischen Produktion. Die Herabsetzung müsse den jeweiligen Verhältnissen angepaßt werden Tatsächlich sei auch die Entwickelung der Tarife regelmäßig fallend, und Preußen könne hinsichtlich ihrer eine Vergleichung mit den Nachbarländern sehr wohl aushatten und fahre auch erheblich billiger als die englifchen Bahnen. Kolouialpolitisches. Frankfurt, 14. Februar. Daß zur Zeit der ReichtagS- auflösung die Feindseligkeiten in Südwestafrika noch nicht al« beendigt gelten konnten, ergibt sich auch au« einer der „Franks Ztg." zur Verfügung gestellten Privatmitteilung. Danach hatte der Hererokapitän Simon Köpper zu Weihnachten eine starke Erkundungspatrouille nach seinem alten Stammsitze GokhaS ge sandt. Ein Offizier, der mit Kamelreitern zu dem Kapitän vorzudringen suchte, um ihn zum Frieden zu überreden, kam fast verdurstet nach Gokha« zurück. Er hatte nicht zu Köpper durchdringen können. Noch am 21. Dezember wurden auS einem Platze in der Nähe 159 Rinder geraubt. Ministerpräsident Clemenceau und Kultusminister Briand. (W. T B) Pari«, 14. Februar. Gegenüber den von mehreren Blättern verbreiteten Gerüchten erklärt eine offiziöse Note, daß zwischen dem Ministerpräsidenten Clemenceau und dem Kultusminister Briand keinerlei Zwist bestehe. — Kultusminister Briand stattete heute vormittag dem Ministerpräsidenten Clemenceau einen Besuch ab. gur Trennung von Staat und Kirche in Frankreich. (W. T. B) Rom, 14. Februar. Der „Osservatore Romano" bespricht die im „Echo de Pari«" veröffentlichten Vorschläge Briand» und sagt, wenn sich diese bestätigten, so könne man darüber nur eine gewisse Genugtuung aussprechen. Denn, wenn die Informationen de« „Echo de Part«" genau den Absichten Briands entsprächen, so könne man annehmen, daß eine der schwerwiegendsten Fragen de» gegenwärtigen Konflikt« einer be friedigenden Lösung entgegengesührt werde. „Osservatore" gibt zu, daß auf Grund der von Briand gefundenen neuen Formel zwei von den Bischöfen erstrebte Ziele erreicht werden würden, nämlich die Fortdauer der Ausübung de« Kultu« und die Bewahrung seiner Ausübung vor der Einmischung der weltlichen Macht. In dieser Beziehung könne da» Land wenigstens Frieden erhalten und die Kirche würde die gesicherte Freiheit de« Kultu« und die Achtung vor den Gotteshäusern wieder- erlanat haben. Pari«, 14. Februar. Die Institution der Marinepfarrer wird durch ein morgen im Amtsblatt zur Veröffentlichung ge langende« Dekret abgeschafft - Renne«, 14. Februar Bei der gestern erfolgten be hördlichen Räumung de« kleinen Reminar« in St. Msen kam e« zu stürmischen Auftritten Die Räumung konnte erst durch- eführt werden, nachdem militärische Hilfe herangezogen, die Verbarrikadierung entfernt und die Türen gewaltsam geöffnet worden waren Die Lehrer mußten mit Gewalt au« der Schule entfernt werden. E« wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen, darunter auch die de« Beigeordneten de« Magistrat« Italienische Deputiertenkammer. (W. T. B) Rom, 14. Februar. Die Kammer nahm mit 231 gegen 37 Stimmen da» Budget de« Ministerium« de« Innern an Der Deutsche Botschaster für England in Newcastle. (W T. B ) Newcastle, 14 Februar Der Deutsche Bot- chafter Graf Wolff-Metternich ist hier eingetroffen und wurde von dem Bürgermeister, dem Präsidenten der Handelskammer und anderen hervorragenden Persönlichkeiten der Stadt herzlich willkommen geheißen. Bill zur Einsetzung eines irischen Rates. (W T. B ) London, 14. Februar. Minister Birrel hat an da« Unterhau« die offizielle Mitteilung gelangen lassen, daß er eine Bill einzubringen beabsichtige, welche die Bezeichnung lrägt: Bill zur Einsetzung eine« irischen Rate«. Die« bestätig: die seit langem bestehende Annahme, daß die Regierung die Einsetzung einer irischen Vertretung mit gewissen Verwaltungs befugnissen plane. ES heißt, der ursprüngliche Entwurf habe einen Rat vorgesehen, in dem die Zahl der gewählten Vertreter ganz zurücktrat gegen die der ernannten, dieser Vorschlag sei aber offenbar von dm nationalistischen Führern als zwecklos betrachtet worden. Die Regierung, so wird jetzt berichtet, er wäge die Einführung eine« Rates, in dem das repräsentative Element vorwiege oder doch beträchtlich sei, es sei aber das genaue Verhältnis noch nicht festgesetzt. Eine andere schwierige Frage ist das Maß finanzieller Befugnisse, da« dem zu schaffenden irischen Rate zu übertragen ist; aber über diesen besonders kritischen Punkt ist noch nicht« Bestimmte« bekannt. Admiral Beresford und die britische Flotte. (W.T.B) London, 15.Februar. Von zuständiger Stelle wird erklärt, Admiral Beresford habe da« Kommando über die Kanalflotte nicht abgelchnt, sondern angenommen Die Stärke der Flotte bleibe, was die Zahl betreffe, in der geplanten Weise bestehen. In gewissen Jahreszeiten solle aber die Heimatsflotte zu Manöverzwecken mit der Kanalflotte unter dem Kommando Beresfords vereinigt werden. Ausland. vom neuen ungarischen Justizminister. (W T. B) Budapest, 14. Februar Die zur Koalition gehörende VolkLpartei hat in einer Parteikonferenz eine gegen den neuen Justizminister gerichtete Erklärung abgegeben, weil dieser vor verschiedenen Deputationen bezüglich der Wahrung der Preßfreiheit Äußerungen gemacht habe, die dem Programm seine« Vorgängers widersprechen. Liner und Empsang aus der Deutschen Botschaft in Paris. (W. T. B.) Pari«, 14. Februar Auf der Deutschen Botschaft findet heute abend ein Diner statt, an dem teil nehmen die Minister der Marine, der Kolonien und der Öffent lichen Arbeiten, der Unterstaatssekretär der schönen Künste, die Gesandtm Schwedens und Griechenlands, der Bayrische Ge schäftsträger Graf zu Ortenburg, mehrere hohe Beamte de« Ministerium« des Äußern, die Herren der Deutschen Botschaft und andere. An da« Diner schließt sich ein Empfana an, zu dem da« diplomatische Korp«, zahlreiche Gelehrte, Künstler und Schriftsteller, sowie die deutsche Kolonie geladen sind. Französischer Senat. (W.T.B.) Pari«, 14 Februar Senat Bei der General- di«kusfion über den Gesetzentwurf, betreffend Aufhebung der Vorschrift, daß öffentliche Versammlungen anzumelden sind, er klärt Maurice Faure im Namen der demokratischen und der sozialistisch-radikalen Linkm sich für die Aufhebung dieser Be stimmung, aber für Beibehaltung der übrigen Vorschriften de« Gesetzes von 1881, die bi» jetzt die öffentliche Ordnung ge sichert hätten. Le Provost de Launay (Rechte) und Fayard (Progressist) bekämpfen die Vorlage. Der Berichterstatter Linthilhac meint, daß da« Gesetz zur Beruhigung der Gemüter beitragen werde Minister Briand erklärt, die Vorlage atme den Geist der Versöhnung und Beruhigung Er werde nicht von dem Grundsätze abweichen, daß der Zwang der Anmeldung von Versvmmlungen abgeschafft werden müsse, und ersuche den Senat, an der Vorlage nicht« zu ändern (Lebhafter Beifall Der Senat tritt dann in die Beratung der einzelnen Artike ein und nimmt die erste Hälfte des Art 1 an. Der übrige Teil der Vorlage wird an die Kommission zurückoerwiesen und die Sitzung dann aufgehoben. Bon den verhafteten englischen Frauenrechtlerinnen. (W. TB) London, 14. Februar. Die gestern ver hafteten Frauenstimmrechtlerinnen sind von dem Pottzeigericht zu Geldstrafen bi« zu 40 Schilling oder bis zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden. Fast alle entschieden sich für die Gefängnisstrafe. Dumawahlen. (W.T.B) St. Petersburg, 14 Februar Bis heute sind 5699 Wahlmänner zweiten Grade« gewählt, von denen 1369 Monarchisten und 870 Gemäßigte sind, also insgesamt 2239 der Rechten, 2382 sind Angehörige der Linken, 458 Nationalisten, 381 Parteilose und von 239 ist die Pattei stellung nicht bekannt — Bei den Arbeiterwahlmännerwahlen zweiten Grade« in St. Petersburg wurden 14 Wahlmänner gewählt, die sämtlich Sozialdemokraten sind; und zwar sind zwölf von ihnen Ruffen und zwei Deutschruffen Rumänische Militärvorlage. (W. T B) Bukarest, 14 Februar Die Kammer nahm heute den Gesetzentwurf, betteffend die Erhöhung de« Mann- schaft«stand« der Infanterie durch Errichtung eine« vierten Feld- bataillon« bei jedem Infanterieregiment an. Antwort Honduras' und Nikaraguas auf die Note der Bereinigten Staaten von Amerika, Mexikos und Guatemalas. (W. T. B.) Washington, 14. Februar Präsident Roosevelt hat von den Präsidenten von Hondura« und Nikaragua Depeschen erhalten, in denen auf die gemeinsame Note der Vereinigten Staaten, Mexiko« und Guatemala« eine Antwort erteilt wird. Beide Präsidenten erklären sich bereit, in ein Schiedsgericht zu willigen. Ermordung Ben ManfurS. (W T B) Tanger, 14. Februar. (Meldung der Agence Hava« ) Ben Mansur, der früher Khalifa Raisulis, ist heute hier vor dem spanischen Konsulate von einem jungen Eingeborenen, über deffen Persönlichkeit nichts näheres bekannt ist, ermordet worden — (Meldung der Agence Havas) Von einem Augen zeugen werden über die Ermordung Ben Mansurs noch fol gende Einzelheiten berichtet: Auf vem Wege zwischen dem portugiesischen Gesandtschastspalast und dem spanischen Konsulats-
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