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Dresdner Journal : 17.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190707172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19070717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19070717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1907
- Monat1907-07
- Tag1907-07-17
- Monat1907-07
- Jahr1907
- Titel
- Dresdner Journal : 17.07.1907
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amt berufen worden. Schilling» ist durch sein« vier großen Reisen in Ostafrist» mit Land und Leuten vertraut. E» ist außerordentlich erfreulich, daß er nun seine reiche Erfahrung in den Dienst der Kolonialverwaltung stellen kann A»Sla«ß. Au» dem österreichischen Abgeordnetenhaufe. (W. T. B) Wien, 16 Juli Abg Lueger begründet einen Antrag auf Einsetzung eine» Jubiläumsausschusses, der über die Art und Weise, wie der Staat da» einzig dastehende Jubiläum de» Kaiser» mitfeiern könne, beraten und Bericht erstatten soll. Nach Ansicht de» Redner» müßte diese Feier de» Staate» darin bestehen, daß sie allen Völkern und allen Ständen ent» spreche, we»halb er im Ausschuss« beantragen wolle, der Staat möge hundert Millionen al» Stammkapital für eine Alter»» und Jnvalidität»versicherung spenden (Lang- anhaltender, stürmischer Beifall, Händeklatschen im ganzen Hause.) Diese Einrichtung müsse sich auf alle arbeitenden Stände, auf da» Gewerbe und auf den Bauernstand erstrecken (Lebhafter Beifall) und soll« auf ewige Zeiten mit dem Namen de» Kaiser» verbunden sein, der allen Völkern und allen Unter» lauen da» Wahlrecht gegeben habe. Der Anttag Lueger wird unter lebhaftem Beifall einstimmig angenommen. Da» Hau» nimmt hierauf die erste Lesung de» Gesetzentwurf» be treffend die Ausprägung von Jubiläumsmünzen vor. Der Abg Malik erklärt, die Alldeutschen hätten keinen Grund, sich der Jubiläumsstimmung anzuschließen, fie empfänden mit Groll und Verbitterung da» ununterbrochene Zurückdrängen de» Deutschtums in den letzten sechzig Jahren infolae der österreichischen Regierungspolitik Die Inschrift der JubiläumSmüme müßte heißen: „I'isis ^.ustri»«", d. h. „Ende Deutschösterreichs". Der Finan,Minister gibt unter dem stür mischen Beifall de» Hause» seiner Empörung und Entrüstung darüber Ausdruck, daß im österreichischen Parlament eine der artige Rede gehalten werden konnte. Der Vizepräsident Zacek ertttlt dem Abg. Malik nachträglich einen Ordnungsruf wegen ungebührlichen Hereinziehens der Krone in die Debatte, wo gegen Malik am Schluffe der Sitzung protestiert. Hierauf wird der Gesetzentwurf dem Budgetausschuß überwiesen. Die nächste Sitzung findet Donnerstag statt. Zur Zweite« Haager Friedenskonferenz. (W. T. B.) Haag, 16. Juli. Die dritte Kommission der Friedens konferenz hat heute in einer Plenarsitzung den Anttag betreffend die Anwendung der Genfer Konvention im Seekriege ohne besondere Abstimmung angenommen. Zum Zusammentreffen der Minister v. Aehrenthal und Tittoni. (W T. B) Racconigi, 16. Juli. Die Minister Frhr. v Aehrenthal und Tittoni kamen in Begleitung de» österreichischen Botschafter» Grafen v. Lützow 10 Uhr 34 Min hier an. Sie wurden auf dem Bahnhofe vom Zeremonienmeister Grafen Avoarado und den Adjutanten de» König» Cafiero und Peano «empfangen und begaben sich sogleich nach dem Landsitz de» König». Un mittelbar nach' ihrer Ankunft im Königlichen Palai» wurden sie vom Könige in dem für Empfänge bestimmten Saale empfangen Hierauf unternahm der König mit Frhrn. v. Aehren thal eine Automobiltour im Parke und kehrte dann in das PalacS zurück, wo er den Minister der Königin vorstellte. Hierauf fand Frühstück im kleinen Kreise statt, nach dessen Be endigung die Majestäten Cercle abhielten. Dann sichren Frhr. v Aehrenthal und Minister Tittoni in Begleitung ihrer Kabinettschef», des Zeremonienmeisters Grafen Avogrado und de« Adjutanten des König» Cafiero im Wagen nach dem Bahn- Hofe und reisten nach Turin zurück Turin, 16 Juli Frhr v. Aehrenthal ist heute abend nach Österreich abgereist, während Minister Tittoni die Rück reise nach Rom anttat. Der Korrespondent der „Neuen Freien Presse" wurde in Desto nach der Veröffentlichung der offiziellen Note über die Ergebnisse der Konferenz vom Minister v. Aehrenthal empfangen, der ihm sagte: „Die Note bedarf eigentlich keine» Kommentar»; denn fie sagt nichts, was nicht bekannt und in wiederholten Erklärungen der verantwortlichen Leiter der aus- wärtigen Politik Italien» und Österreich-UngarnS nicht stet» enthalten gewesen wäre. Immerhin ist e» zweckdienlich, zu be kräftigen: Österreich-Ungarn und Italien find nicht bloß vom ehrlichen Willen erfüllt, in allen Fragen, die ihre Interessen betreffen, fest zusammenzuhalten, sondern sie sind in jeder Hin sicht einig, und diese Einigkeit wird durch Ereignisse keine An fechtung erleiden. Für Österreich-Ungarn und Italien bleibt der Grundsatz der Erhaltung de» Gleichgewicht« und de» 8t»tu8 auo die oberste Richtschnur der Politik. Sie werden alle» aufbieten, um diesen Grundsatz unerschüttert zu erhalten heute und in Zukunft, ihre Einigkeit ist nach jeder Richtung und hinsichtlich jeder Eventualität vollkommen " In der Note wird der dritte Bundesgenosse nicht ausdrücklich genannt, weil hierzu Anlaß nicht vorlag E» ist indessen selbstverständlich, daß die Nott, wo sie vom Bundesverhältnisse spricht, auf dessen Grundlage Italien» und Österreich-Ungarn» herzlichste Beziichunae» sich entwickeln, sagt, daß diese mit unveränderte» Gefühle» daran festhalle» Z« de« Attentat auf den Präsidenten KalliLre». (W. T. B.) Pari», 16 JuU. Maills, der am 14. d M beim Vorüber- fahren de» Präsidenten Fallisre» Revolverschaffe abgab, soll seit seiner Jugend an VersolgungSwahnsinn leiden; sein Recht»- beistand hat beantragt, daß er emer irrenärztlichen Beobachtung unterzogen werde. Pari», 16. Juli. Se. Majestät der Deutsche Kaiser, der König von Spanien sonne der Präsident von Mexiko richteten Glückwunschtelegramme an den Präsidenten Fallisre» Au» dem englischen Unterhause. (W. T. B) London, 16. Juli. Auf eine Anfrage erklärte der Staat« sekretär für Indien Morley, daß während der ersten sech» Monate de» Jahre» 1907 im Pundschab 632 953 Personen und in ganz Indien 1060067 Personen an der Pest gestorben settu Bevor die Regierung eine Anfrage, betreffend da Stärkeverhältni» der deutschen Hochseeflotte und de britische» Kanalgeschwader», beantworte«, fragte Pirie (lib.) an, ob die Regierung den Schaden bedenke, der für den internationalen Frieden durch ein beständige» Vergleichen der Streitkräfte einer befreundeten Nation mit den britischen Streitkräften ent- tthe. Darauf fragte Bellair» (lib ), ob die Regierung Kenntni» >avon habe, daß solche Vergleiche, di« vom Deutschen Kaiser gezeichnet seien, jährlich dem deutschen Parlamente voraelegt vürden In Erwiderung dieser Anfrage gab der Zivillord der ldmiralität Lambert lediglich Einzelheiten über die Stärke der beiden Flotten. von de« russische« Terroristen. (Loss. Zta) St. Petersburg, 16. Juli. Die Mißhand- ungen der Verbannten durch Schwarze Banden in Odessa »auern fort In den letzten Tagen wurden 80 Personen chwer verletzt. Die Juden werden verprügelt. Ein Ruffe, >er sich weigerte, seine Religion anzugeben, wurde ermordet Zu den bevorstehenden Geschützanschassunge« in Griechenland. Essen ad. R , 16. Juli. Die Geschützgesellschaften Krupp und Ehrhardt ziehen, wie W. T. B. meldet, ihr Material von >en Artillericversuchen in Griechenland plötzlich zurück, nachdem >ie parteiische Bevorzugung der französischen Konkurrenz unser- stllt schon mitten in den Versuchen zutage getreten ist. Der riechischen Regierung ist dieser Entschluß in aller Form auf elegraphischem Wege bereit» kundgegeben worden. Dazu sei erläuternd bemerkt: In Athen finden seit einigen Monaten vergleichende Vchießversuche mit Feldgeschütz- Modellen der Firmen Krupv, Ehrhardt, Schneider-Le Creusot und Armstrong statt Die Veranstaltung dieser Versuche, au« >enen da« künftige Feldgeschützmodell der griechischen Armee ervorgehen soll, erregte von Anfang an deshalb Überraschung, weil sich vor wenigen Jahren die zuständige griechische Kom mission unter dem Vorsitze de» Kronprinzen einstimmig für die Einführung de» Kruppschen Feldgeschütze» aus- gesprochen hatte. Von verschiedenen beiten wurde daher der Vermutung Raum aeaeben, daß die neuerdings angeord- neten vergleichenden Versuche dem jetzigen griechischen Ministerium nicht zur Bestätigung, sondern vielmehr zur Beseitigung diese» Beschlusse» dienen sollten. Diese Auffassung scheint nach der oben wiedergegebenen Wolfschen Meldung auch die Auffassung der Firmen Krupp und Ehrhardt zu sein. Z«r Lage in Marokko. Cöln, 17. Juli. Die »Köln Ztg." meldet au« Tanaer vom 16. d. M , daß nach Nachrichten von Eingeborenen die Stämme der Elkme» und Beniaro» sich Raisuli« und Maclean« bemächtigt hätten. Da» Gerücht sei zwar unbestätigt, doch glaubhaft, da der Sultan diese Stämme für da» Leben Maclmn» verantwortlich gemacht hatte. Z« hem »e«e« Wahlgesetze«t»«rfe. Lon dem Wahlrechtsvorschlage, den die konservative Fraktion der Zweiten Kammer zu machen gedenkt, verlautet nach einer Meldung der »Deutschen Tagetzeitung' folgende»: Man will zu dem Wahlrechte, da» vor 18S6 galt, zurückkehren, die bis herige Einteilung in städtische und ländliche Wahlkreise beibehalten, >eu damaligen Dreimarkzensu« auf eine Höhe bringen, die dem ver- Lnderteu Geldwerte und der allgemetveu Steigung der Einkommen entspricht. Um aber den diese« ZensuS nicht erreichenden Staats angehörigen eine Vertretung zu sichern, soll für diese Wähler eine angemessene Anzahl besonderer Wahlkreise gebildet werden, bei denen eine Scheidung von Stadt und Land nicht stattfindet. Mannigfaltiges. Drekde«, 17. Juli * Hr. Polizeipräsident Köttig ist von seinem Urlaube zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte der Königl. Polizeidirektion wieder übernommen — Deutsche lutherische Seemannsmission. Aus »em 20. Jahresbericht de» Seemannsfürsorgeverband« Hannover ist zu ersehen, daß im Jahre 1906 unter 1851 Besuchern 223 au» Sachsen gebürtige Seeleute im Seemannsheim zu Bremerhaven eingekehrt sind und daß au« Sachsen zu den Kosten der MisfionSarbeit in den Jahren 1887 bi» 1906 ins gesamt 34 668 M , also ungefähr 10 Proz. der Gesamtsumme von 356796 M. beigetragen worden sind. Der Jahresbericht erzählt noch vielerlei au» dem Bereich der Seemannsfürsorge und wird denen, die sich darüber eingehender unterrichten wollen, durch die Geschäftsstelle de« Landesverein« für innere Mission in Dresden-Altstadt, Zinzendorssttaße 17, kostenlos verabreicht. — Die Ortsgruppe Dresden de« Deutsch-Evangelischen Frauenbundes hat ihren Bericht auf das Geschäftsjahr 1906/07 erscheinen lassen. Die Liebestätigkeit diese» Bunde» umfaßt ein große» Gebiet. Zurzeit gehören ihm 260 Mitglieder an, die sich zur Lösung zeitgemäßer Frauenfragen in eine weit« verzweiate Arbeit teilen und innerhalb besonder» gebildeter Kommissionen nach verschiedenen Seilen hin betätigen, über Mühen und Erfolge dieser Kommissionen gibt der Bericht ein gehend Aufschluß, auch über die Verwaltung der Geldmittel, die, wie bei allen der christlichen Licbestäügkeit gewidmeten Einrichtungen, eine» erhöhten Zuflüsse« bedürfen. Vorsitzende de» Bunde» ist Frau Hedwig Mätzold, Berliner Straße 28. * Da» Bankhaus Philipp Elimever hat das Grundstück Ringstraße 28, gegenüber dem neuen Rathaus, Ecke Victoria- und WaisenhauSftraße, erworben, wird das Gebäude für seine Zwecke umbauen und demnächst seine Kassen und BureauS von Prager Straße 5 dorthin verlegen. Die Depositenkasse» der Firma Prager Straße 43, Marschallstraße 1 und Annenstraße 8 bleiben unverändert bestehen. * „Ein Dorado guter Lektüre und modernen Komforts" — so nannte kürzlich ein hier weilender Fremder die Dresd ner Lesehalle, Waisenhausstraße 9, und damit dürften die beiden Hauptvorzüge diese« Institut« treffend gekennzeichnet sein Eine sorgsam au«gewählte Bibliothek mit den besten Werken aller und neue, Zeit, eine erstaunliche Fülle der namhaftesten Zeitungen und Zeitschriften politischen, belletristischen wie fach wissenschaftlichen Inhalt« und dazu eine innere Einrichtung, d, an Bequemlichkeit und praktischer Anlage, stilvoller Eleganz und Behaglichkeit nicht« zu wünschen übrig läßt, machen den Aufent halt m der Dresdner Lesehalle — der in den Parterreräumlich keilen jedermann freifttht — zu einem ebenso fördernden und nutzbringenden wie anregenden und genußreichen im edelsten Sinne des Worte« * Die Rodelbahn auf der Dre«dner Radrennbahn an der Pfotenhauerstraße ist am vergangenen Sonntag eröffnet worden. Trotz der Ungunst de« Wetter« hatte die Bahn etwa weitausend Fahrgäste Diese künstliche Rodelbahn ist eine sehr esselnde Neuheit, die allseitig große Anerkennung bei dem Publikum fand. * Im Zirku» Henry ist der Besuch nach wie vor ein ehr vorzüglicher zu nennen; m erster Linie ist e« wohl die Vasserpantomime, die eine besondere Anziehungskraft auSübt; aber auch da» übnge Programm ist ein vorzügliches und weift mancherlei Neuheiten auf Am morgigen Donner»tag abend at der so beliebt gewordene, volkstümliche Manegenkomiker ilown BoianowSky seine Benefizvorstellung; dem be lebten Künstler ist zu wünsche», daß er durch einen regen Be uch auch einen pekuniären Vorteil erhalte Wie mltaeteilt wird, findet am Montag, den 22. Juli die letzte Vor- tellung statt. * Auf der Vogelwiese find die große» Etablissement» und Bierzelte in der Hauptsache fertiggcstellt worden und hier und da sind schon die Maler und Amttcicher tätig, um recht- zeitig mtt ihrer Arbeit fettig zu werden. Der große Schmuck- >latz, der wie eine grüne Oase von den ihn umgebenden Bauten absticht, ist bereit« mit Fahnenmasten eingefaßt worden, und am oberen Ende erhebt sich schon der in ein neue« Ge wand gekleidete luftige Musikpavillon. Auch die Masten für )ie elektrische Beleuchtung find schon aufgestellt worden, und n den Straßen der Zeltstadt, die trotz de« regnerischen Wetter« >er letzten Tage sich in einem vorzüglichen Zustande befinden, lagern Haufen von Bauholz, Brettern, Latten und Dachpapp«, und dazwischen rollen Möbelwagen und andere« Fuhrwerk, um AutstattunaSaegenstände, Mobilrar und andere« Material für »a« Fest herbeczuschaffen Auch einige der bekannten grünen Wagen der Schausteller sind bereit« aufgefahren; dem Br ücher de« Festplatzt« bittet sich dabei manche« hübsche Jdvll au« dem Leben diese« wandernden Völkchen«, ohne dessen Mit wirkung die Dresdner Vogelwiese wohl nicht möglich wäre Die Renovation der Schicßhalle ist nahezu vollendet: sie präseatint sich in brauner Naturholzfarbe mit farbig gehaltenen und reich vergoldeten Verzierungen. Die Vogelwiese selbst wird auch diesmal eine Fülle des Interessanten und Sehens werten bringen. So sind rund 100 Schaustellungen, KaroussellS, Russische Schaukeln, Panoramen re. bi» jetzt angemeldet worden lnter ihnen befindet sich auch zum erstenmal eine Rodelbahn Son größeren Restaurant» werden sich rund 175 auf dem Fest- »latze befinden. Hierzu kommen noch 200 kleiner« Restaurant», Würfel- und Verkaufsbuden und 200 sogenannte Krakelstände, ne nur an Dresdner Einwohner vergeben werden, und durch >ie auch dem Minderbemittelten Gelegenheit gegeben ist, auf der Vogelwiese lohnenden Verdienst zu finden. * Aus dem Polizeiberichte. Erhängt haben sich am Montag in Vorstadt Cotta ein Zimmermann und in Ubigau ein Schreiber. — Am Montag, nachmittag» gegen 3 Uhr, fiel m Prießnitzgrunde ein 2H jährige» Mädchen in die zurzeit tark angeschwollene Prießnitz, wurde ab« von dem Schützen Max Kell« wieder herausgezogen und in die in der Nähe be- indliche Restauration gebracht, wo «S die erste Hilfe und pflege fand. Ohne das schnelle Eingreifen de» Schützen würde da» Kind, da» bereit» eine große Strecke im Wass« fort getrieben worden war, unfehlbar ertrunken sein. Au» Sachsen Chemnitz, 17. Juli. Da» „Chemn. Tagebl." berichtet: Gestern abend spielte ein 20jähng« Kellner mit einem scharf geladenen Revolver. Hierbei ging der Schuh lo» und traf sine in dn Wohnu»g besuchsweise anwesende Frau in die örust Die Getroffene wurde in» Krankenhaus gebracht, der leichtfertige Schütze vnhafttt. Roßwein, 17. Juli. Dankbare Schüler wollen ihren reuverdienten Lehrer, Hrn. TertiuS I F. W. Eichler, d« ib« 40 Jahre segensreich in Roßwein gewirkt hat, üb« seinen Tod hinaus dadurch ehren, daß sie ihm eine kunstvoll auS- geführte große GedächtmSlasel mit eingebranntem Porzellan rotträt widmen. Die Tafel soll am Eingang des Zentral- chulgebäude» angebracht und am Sonntag, den 21. Juli, vor mittags feierlich der Behörde übergeben werden. Aus dem Reiche. (W. T. B) Breslau, 16. Juli. Die Ursachen der schlesischen Wetterkatastrophen, über die gestern berichtet wurde, hat man in ein« tiefen barometrischen Depression zu suchen, die in den Tagen vom vergangenen Sonnabend bis zum Montag aus dem westlichen Rußland durch das östliche Deutschland südwärts nach Ungarn und zum Adriatischen Meere zog und allenthalben auf ihr« Westseite gewaltige Regenfälle und viel fach recht bedeutende Stürme mtt sich brachte Meteorologisch ist dies« Wettervorgang ungewöhnlich jnteressant, denn « stellt geradezu ein Unikum dar, insofern al« die barometrische De pression, welche di« Unwett« au«löste, genau den umgekehrten Weg emschlug, wie alle sonstigen.Minima, die zu Wolken brüchen und Überschwemmungen in den schlesischen Gebirgen Anlaß geben. Während diese sonst au«nahm«lo» vom Adria tischen Meere nordwärts zur Ostsee oder zum Finnischen Meer busen wandern, wurde diesmal diese Strecke in umgekehrt« Reihenfolge zurückgelegt Um so interessanter ist eS, daß die Wirkung genau dre gleiche war. Da« Ereignis dürste wissen schaftlich noch genau untersucht werden. Greiz, 17. Juli. Das infolge de« anhaltenden Regen« der letzten Tage erneut eingetretene Hochwasser hat die ElsterregulierunaSarbeiten abermal« völlig zerstört. Auf der Heimkehr von ein« Turnfahtt wurde der ver- heirattte Turn« Hädrich au« Schönfeld überfallen und durch fünf Stiche in den Kopf schwer verletzt. Er fand Aufnahme im Lande«krankenhau« in Greiz. Erfurt, 17. Juli. Der Ballon „Barmen" der Luft schifferabteilung, mit zwei Offizieren bemannt, landete d«n Blättern zufolge am 15. Juli abend« in Neudietendorf. Dn Ballon hatte die etwa 270 Km lange Strecke von Berlin in neun Stunden zurückgelegt. Die Landung erfolgte ohne Schwierigkeit Heiligenstadt, 17. Juli Einem jungen Mädchen au« Küllstedt flog gestern, wie die Blätter melden, beim Zerkleinern eine« Baumstamm» ein Stück Holz vor den Kopf, so daß e» ohnmächtig zusammenbrach und nach wenigen Stunden starb. (Boss Ztg) Emden, 16. Juli. In Juist ertrank der Sich«heit»badewätt« Wessel« bei der Rettung eine« ge fährdeten Badegaste». Mannheim, 16. Juli Au« dem Neckar wurde die Leiche d« 14jährigen Amanda Lorenz von hi« gelcmdtt, die au» Scham über ei» an ihr begangene» Sittlichkeit»-
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