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Erzgebirgischer Volksfreund : 19.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188512198
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18851219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18851219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-19
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.12.1885
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1 -vpiuungc. Rednetion. Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg ^F. 294 Sonnabend, den 19. December 1885 Bekanntmachung Bekanntmachung Gareis. Frau Winter den an seinen Grundstücken hiniaufenden Fußweg stets von Schnee und Eis mög- G PP. Ersätint täglich, i dcr ^.mi- und F<s>t'g>:. > i u.m . >' Lößnitz, den 15. December 1885. Der Rath der Stadt Lößnitz vr. von Woydt. Dir unterzeichnete Polizeibehörde steht sich veranlaßt, die nachstehend (sud O) zu lesenden Bestimmungen der bestätigten Straßenordnung für Schwarzenberg vom 21. Jan. 1874 zur Nachachtung für alle Betheiligten hiermit besonders einzuschärfen. Schwarzenberg, am 10. Dezember 1885. Alma Franziska verehl. Schönherr geb. Schulze hier sie als Hebamme hiesiger Stadt verpflichtet worden, was hierdurch bekannt gemacht -' Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über da- Vermögen des Handelsmanns Ernst Loui» Unf^aa in Oberschlema, alleinigen Inhabers der Firma Loui» Anfarge daselbst, wird nach erfolgter Abhaltung de» Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Schneeberg, den 16. December 1885. Königliches Amtsgericht. Müller. 8 25 I Offenhaltung der Tagegerinne, Streuen von Sand u. s. w. bei Glatteis, Herab- j Ä stoßen der Eiszapfen von den Dächern. Jeder Hausbesitzer oder dessen Stellvertreter ist verbunden das vor seinem Grund stücke hinführende Tagegerinne stets offen uno reinlich zu erhalten, ingletchen maß er im Bekanntmachung. Es wird anderweit in Erinnerung gebracht, daß alle Arbeitgeber und Lagt-« bermtether im Stadt- und SutSbeztrk Hartenstein bei etgner Verantwortung darauf zu sehen haben, daß die von auswärts bei ihnen neueinztehenden und wohnenden männlichen, im Alter von 18—45 Jahren befindlichen Personen sich beim städtischen Branddirektor zur dienstpflichtigen Feuerwehr anmelden und bet ihrem Weggange ebendaselbst wieder abmelden. Unterlassung dieser Meldungen zieht eine Geldstrafe bis 15 Mark oder ent sprechende Haft nach fich, welche Strafe ohne Rücksicht an dem Arbeitgeber, oder Logis- befitzer des Kontravenienten vollstreckt werden wird, sobald der Nachweis vorltegt, daß die selben die ihnen obliegende Erinnerung verabsäumt haben. Für jede An- und Abmeldung zur Feuerwehr wird eine Bescheinigung ausgestellt und haben fich obige Verpflichtete diese Bescheinigung zu ihrer eignen Sicherung unbedingt vorzeigm zu lassen. Hartenstein, am 28. November 1885. 2 Der Stadtgemeinderath. Berger. baten konnte die wild anstürmenden Massen nicht aufhalten, selbst Gordon, auf den die Engländer so große Hoffnungen gesetzt hatten, fiel nach tapferer Gegenwehr. Der plötzliche Tod des Mahdi hemmte den Siegeslauf seiner Anhänger, die aber, wie es jetzt offenbar wird, sich sammelten, um mit erneuten Kräften gegen die Herrschaft der Fremden vorzu dringen. Bor ungefähr zwei Monaten haben die Abessinier einen bedeutenden Sieg über dis Sudanesen davongetragen; das Wichtigste ist aber, daß in der Person des Khaltf Ab dullah ein, wie es scheint, gleichwerthiger Nachfolger des Mahdi gefunden ist. Derselbe macht ungeheure Rüstungen. Er erließ bereits eine Verordnung, daß jeder Sudanese, der das 16. Lebensjahr erreicht hat, in die Armee eingeretht werde. An seine „Vasallen" hat er bereits früher die Auf forderung gerichtet, ihm mit Truppen zu Hilfe zu kommen. Es find die kräftigsten Völkerstämme Afrikas, aus denen sich da» Heer des Mahdi zusammensetzt, und sie haben fich im Kampfe gegen die Engländer als tapfere Krieger be wiesen. Den Hauptstamm der Armee bilden die Sudanesen, die fich durch große Körperkraft und Gewandtheit auSzetch- nen, die übrigen Contingente stellen die Gebiete von Kor- dofan, Darfur, Dar Fertit und die Halbnsger und Halb araber der südlicher liegenden Gebiete, welche für die besten Krieger Afrikas gelten. Diesen für afrikanische Verhältnisse gut organtstrten und fanatifirten Schaaren können die Eng länder vorläufig nur geringe Streitkräfte entgegenstellen. Bereits haben die Aufständischen da» zwei Meilen nördlich von Ko-Hay gelegene Mograkej angegriffen, find aber nach englischen Berichten mit beträchtlichem Verluste zurückgewiesen worden. Das Gerücht, daß wegen der bedenklichen Lage der Dinge eine Räumung von Wady-Halfa beabsichtigt sei, wird für unbegründet erklärt. Jedenfalls steht aber fest, daß die aufständischen Sudanesen wieder gegen Norden Vordringen und daß die Hauptmacht ihrer Schaaren gegen die englisch- egyptischen Stellungen südlich von Wady-Halfa energisch zum Angriff übergegangen ist, so daß von einer Wtederbe- setzung von Dongola, wrlche die Engländer geplant hatten, vorläufig keine Rede sein kann. Die englischen Truppen in der Nähe von KoSkeh find schon umztkgelt und von Waoy- Halfa abgeschnttten. ES wird eine Katastrophe ähnlich der Vernichtung der Truppen Hick'» und Baker Paschas durch den Mahdi, befürchtet. Die Engländer find wieder einmal erst durch den Schaden klug geworden, sie Haden abermal» thre Gegner vollständig unterschätzt und augenscheinlich alle Vorsichtsmaßregeln außer Acht gelassen. Die englische Re gierung hat drei Regimenter nach Egypten abzesandt. Nach diesen Vorgängen ist man berechtigt, an der Fähigkeit der Engländer, in Egypten und im Sudan Ordnung zu schaffen, zu zweifeln. Die englische Herrschaft in Egypten, welche fich noch vor mehreren Mhren bi» Khartum ausdehme, reicht jetzt nur noch bi» Wady-Halfa. Abessinien, welche» Valencia, ausfiel, ferner die auswärtigen Fürsten, a» welche sich die außerordentlichen Vertreter der europäische Höfe und Regierungen, sowie die Räthe der Krone anschloffen. Den übrigen Raum unter der Kuppel füllten die Granden und hohen Würdenträger des Reichs, während auf den kranz förmig errichteten Tribünen die Hofbeamten, das diplomatische Korps, die Cortes und die Vertreter der Gesellschaften und Körperschaften Platz genommen hatten. Nach den ersten Akkorden der Orgel lagerte sich, so heißt es in einem Be richt der „Köln. Ztg.", eine feierliche Stille über die Ver sammlung und das Todtenhochamt begann. Das Auser lesenste, was Spanten an Sängern und an religiösen Kom- positisnen aufweisen konnte, hat sich an dec Messe be- theiligt. Der aus 120 Sängern, größte nthrils von der Großen Oper, unter ihnen unser berühmter Tenor Guyarre, zusammengesetzte Chorgesang sang eine Reihe der hervor ragendsten Kompositionen spanischer Meister und zum Schluß das erhebende Requiem Ls^uissout iu puov von Tafalla. In seiner Leichenrede entwickelte der noch jugendliche Erz bischof von Valladolid, Benito Sanz, in einem von glühender Begeisterung durchdrungenen Bortrage den Gang der Er eignisse, welche die RegierungSzeit Alfonsos XU. trotz seiner Jugend so inhaltsreich und bedeutungsvoll machen, und wußte eine erschütternde Wirkung zu erzielen. Nachdem zum Schluffe die Töne der Musik leise nachgeklungen, zer streuten sich die Trauernden gegen 2 Uhr Nachmittags und die Pforten des schönen Baues schloffen fich, um in den nächsten Tagen wieder dem Publikum geöffnet zu werden. England. Nach dem Tode des Mahdi schien die Bewegung, welche vom Sudan aus gegen die Engländer in Egypten losgebrochen war, ins Stocken gerathen zu sein. Einerseits waren Schaaren de» Mahdi tm Kampfe mit den Abessiniern, andererseits hatte eS auch den Anschein, als ob die Anhänger desselben sich nach dem Tode ihres bedeutenden Führers über einen Nachfolger nicht einigen konnten. Die Engländer über ließen sich daher bald wieoer ihrer gewohnten Sorglosigkeit und hofften womöglich, das ihnen abgenommene Gebiet an der Grenze von Oberegypten bald wieder ohne Schwierig keiten besetzen zu können. Bekanntlich war es den vom Mahdi geführten und vom höchsten Fanatismus gegen die Herrschaft der Fremden entflammten Sudanesen gelungen, die Engländer von Khartum aus über Berber und Dongola bis Wady-Halfa zarückzudrängen, während O-man Digma durch eine Settenbewegung die fremden Eindringlinge bet Suakim fefthtelt. Der Mahdi hatte seine Schaaren durch die Entfaltung de» grünen Banner» de» Propheten und dadurch, daß er ihnen nach Vertreibung der Fremden gol dene Berge versprach, zu wildem Muthe entflammt. Die Engländer hatten, wie schon ost, die Bedeutung ihrer «eg- ner unterschätzt, der tapfere Widerstand der englischen Sol- TÄgesgeMchte. Oesterreich. Die „Jüdische Pester Zeitung" meldet mit Genug- thuung, daß ein aus lauter Israeliten bestehendes bulgari sches Bataillon vom Fürsten Alexander in besonderer Weise ausgezeichnet wurde. Der Fürst heftete nämlich dem Führer der Legion mit eigener Hand die goldene Medaille „für Tapferkeit" an die Brust und richtete an die kleine noch übrig gebliebene Schaar die folgenden erhebenden Worte: „Eure gefallenen Heltenkameraden haben gezeigt, daß sie würdige Nachkommen der Makkabäer waren, und Ihr selbst habt in den Schlachten von Slivnica, Dragoman und Ptrot bewiesen, daß Ihr an Tapferkeit und Liebe zum Baterlande der ruhmreichen bulgarischen Armee nicht nachsteht." — Die Legion, welche 500 Mann stark war, hat bei Slivntca allein den vierten Theil ihrer Streiter verloren, in den übrigen Schlachten find weitere 85 Mann gefallen, so daß die Legion heute, auch die Kranken abgerechnet, keine 250 Mann mehr zählt. Spanien. Madrid, 12. Dezember. Die Trauermeffe für den verstorbenen König war- von erhebender Feierlichkeit. Eine ungeheure Menschenmenge füllte die Kirche San Francisco el Grande und die benachbarten Straßen und drängte fich in dem schönen Renaissancebau aus der Zeit Philipps II. Ueber den Theilnehmern, welche so glücklich find, in der Kirche selbst Platz zu finden, erhebt fich in prachtvoller Wölbung die 57 Meter hohe Kuppel, deren Fresken kaum zu erkennen find in dem Rauch der unzähligen Kerzen, welche den Hochaltar umgeben und welche um den vier Fuß hohen goldverzierten Katafalk in doppelter Reihe ausgestellt find. ES ist eine farbenprächtige Verherrlichung der JungfrÄu Maria uach dem Entwürfe des Renovator« deS Tempels, des spanischen Malers EarloS Rivera, von dem trefflichen Koloristen Placencia in satten Tönen auSge- führt, welche seltsam zu der düstern Feier abstachen. Der Katafalk, auf welchem die Ordensgewänder de» König- neben dem Scepter und der Krone lagen, war mit «ine« dichten Flor wundervoller Kränze bedeckt — wahre Pracht werke der Blumenkunst, aus Jmmortellen, Heliotropen, Vergißmeinnicht, Lorbeern und unzähligen andern sinnreichen Blüthen zusammengestellt. Der Fürst v. Hohenlohe hat tm Ramen de- deutschen Kaiser- einen großen schönen Kranz niedergelegt und ebenso der Herzog von Wellington tm Na men der Königin Victoria von England. Um 11 Uhr hatten die Etngeladenen ihre Sitze eingenommen. Bor dem Hochaltar saßen di« Erzbischöfe und Bischöfe Spanten», gegen SO ehrwürdige Gestalte«, unter denen die eigenartige einfache Figur Monsignore Moneetllo», de» Erzbischof» von ltchst frei erhalten, bei Schnee- und Eisglätte denselben »entasten- Meter breit mit Sand, «nfft« Sägespänen oder Asche bestreuen und glatte Stelle« aufhacken. Ist die Schnee- oder Eisglätte über Nacht entstanden, so ist dieser Vorschrift mit Anbruch de» Tage» nachzukommen. Jngleichen haben die Ha«»befitztr oder deren Stellvertreter dafür zu sorge«, daß die an den Dachrändern, Dachrinnen fich bildenden Et-zapfen sofort heruntergeschlagen wer den, so daß durch deren bei Thauwetter erfolgende- Herabfallen Niemand verletzt werdm kann pp. 8 27. Wer vorstehenden Bestimmungen zuwtderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 20 Thlr. (60 Mark) oder mit Hast bis zu 14 Tagen bestraft. pp. 2 Tageblatt für Schwarzenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. GrMb.HMsfreurw. W Douuerstag, dm 24. lauf. Monat», Vormittags 11 Uhr, kommt in der ves Hauf««- des Destillateurs Hr. F. Maximilian Weigel in Pöhla eine daselbst eingestellte Kuh meistbietend gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Schwarzenberg, am 17. Dezember 1885. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Roth. Die auf den 19. dieses Monats anveraumte Aucttoa von Spitzen findet erst Dienstag, den 29. December 1885 Vorm. 10 Uhr im amisgerichtlichen Auctionslocale hier statt. Schneeberg, den 18. December 1885. Der Gerichtsvollzieher beim König!. Amtsgericht. Lyon.
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