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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188512303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18851230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18851230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1278 als Seite 1078 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-30
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.12.1885
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d:c i,. .-..ue Redaction, Verlag und Druck von C. dK. Gärtner in Schneeberg M 301 Mittwoch, den 30- Decemder 18X» Gareis. t 10 di« «»tilpaUig« ^.«l« «mUichcr Inserat« 2S Llenuig«. Tunnel, welche 3.5 Kilometer vom Tunneleingang bet Mo dano entfernt ist, zum Stillstehen und muß während länge rer Zeil sich immer auf dem gleichen Punkte befunden ha ben. Dec auf dem zweiten Geleise in entgegengesetzter Rich tung sich bewegende Facultattvgüterzug Nr. 2022 wurde durch Petarden des BahnbewuchungSpersonales aut den Vor fall aufmerksam gemacht und hielt an. Im Zuge Nr. 1005 fand man nun das gesammte Begleitungspersonal, das aus 12 Mann bestand, in einen betäuoungsähnltchen schlaf ver sunken. Selbstverständlich wurde dasselbe in aller Eile nach betreffenden Hande nm Halsbande stets z« tragt« ist, sowie eine Belehrung über Wuthkrankheit drr Hunde in Empfang zu nehmen, wobei man auf die Etrafbesttmm«»« « de? angezogenen Gesetzes, nach welcher Besitzer solcher, außerhalb der Häuser, Gehöfts und sonstigen geschloffenen Localitäten ohne Lteuermarke betroffen werdenden Hunde, insoweit keine Steuerhinterziehung vorltrgt, um Drei Mark zu bestrafen find, mit dem Bemerken aufmerksam macht, daß öfter Revisionen abgehalten, auch voikommende Loutraventioue« unnachsichilich werden bestraft werden. Schwarzenberg, am 29. Dezember 1885. Italien. — Es ist seinec Zett wenig bekannt geworden über den unheimlichen Betäubungsfall, welcher am 21. October der Königin und ihres Ministers zum Opfer fielen, denn diese beiden hatten zur Vergewaltigung des Königs und des Landes gemeinsame Sache gemacht. Sie erlangte dadurch die Hinrichtung aller V r onmen und die Beseiti gung aller Nebenbuhlerinnen und er völlige Straflosigkeit bet seiner Verbindung mit den räuberischen DacottS, die aus seinen Befehl im Lande plünderte» und stahlen. So oft der König diese Strauchdiebe durch seine Truppen ein- fangen ließ, retteten sie sich ducch die Berufung auf ihren Sckutzhercn, den Tynevah Mengyee. Der letztere war all mächtig. Er besaß stets Geld, ließ einen Theil in die Ta schen des königlichen Paares fließen und beförderte so ihre unsinnige Verschwendungssucht. Freilich war in der letzten proklamirte alsdann die Wiederwähl Greoy'ö. (Beifall des Cent-ums und der Linken.) Nach der Annahme des Protokolls wurde die Sitzung unter Protesten der Rechten und unter dem Beifall der Linken und des Centrums auf gehoben. Tageblatt für Schwayenberg und Umgegend. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustadtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. TüKesHtichiHte, Eine Correspondenz der „Kölnischen Zeitung" aus Parts vom 25. December faßt die Lage, wie folgt, zu sammen : Bekanntmachung. Alle Erlasse der unterzeichneten Behörde werden vom ^Januar 1886 ab, außer im AmtSblatte, (Erzgebirg'scher Volk-freund) bis auf Weiteres noch im Wochenblatts für Wildenfels, Hartenstein und Umgegend zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Die zeither noch stattgefundene Veröffentlichung durch Anschläge kommt vom obigen Termin ab in Wegfall. Wildenfels, am 28. December 1885. Bardonccchia befördert, wo es um 10 Uhr 10 Min. an langte. Glücklicherweise konnten alle zwölf Mann gerettet werden. Der Unfall Ed auch in diesem Falle den schlech ten atmosphärischen Verhältnissen des Mont-Cenis Tunnels, der nicht wie der Gotthardtunnei sich selbst ventiliren kann, zugeschrieb' !'. Glücklicher, imme yin aber zufälliger Weise ist, soviel bs'ount, bis jetzt kein Personenzug in ähnlichen Fall gekommen, wie jeweils diese Güteczüge. England. London, 19. December. D!e Einzelheiten, die über oas Leben und Treiben am Hofe Thibo'S von Birma jetzt in englischen Blättern verbreitet werden, wiederholen im Ganzen und Großen das Bild vergangener Schattenkönige, die unter der Faust eines habgierigen Hausmeisters oder unter dem Pantoffel einer herrschsüctigen Gattin schmach- .end sich durch die Freuden der Mahlzeit für die fehlende Macht trösteten. Thibo nahm seine Zuflucht zur Ginflasche. Er trank oft und viel, hatte in Folge dessen ein aufgedun senes Aussehen und beträchtliche- Haarweh; aber er ent ging dadurch wenigstens den Nägeln seiner Frau, deren Spuren man in seinem Gesichte verfolgen konnte, so oft er es gewagt hatte, mit einer anderen' birmanischen Schönheit Lledesblicke zu tauschen oder sich sonstige Freiheiten zu ge statten. Sein Palast war sein Gefängnis, sein Minister und seine Frau seine Kerkermeister. Sein Land blieb ihm ein verschlossenes Buch und die sonst in seinem Reiche herr schende Vielweiberei eine verbotene Frucht. Nur mit Er- laubniß des Tynedah Mengyee durfte er seinen Palast ver lassen; und auch dann höchsten- die nächsten Pagoden be suchen. Eifersüchtig bewachte die Königin all« sein: Bewe gungen. Sein Vorgänger, der König Min Done- Min hatte nicht weniger als 53 ebenbürtige Ga:unnen, dw uneb'.nbür-, ttgen abgerechnet. Er hat e mtt ihnen 110 Kinder, von denen 72 bet fernem Tode noch lebten und der Mordgter Sächsische und örtliche Angelegenheiten. Den 29. December 1885. Schneeberg. Der Verein „Glückauf", der am 16 December 1884 gegründet worden ist und den Zweck ver folgt, den Gesang der alten Berg-Weihnacht-- und Chor- lieder wieder zu pflegen und diese Lieder der Zukunft zu erhalten, hat unter Anderem beschlossen, beim sogenannten Thurmfingsn die Musik und Sänger durch ein Geldgeschenk für ihre Mühen zu entschädigen, auch zur besseren Beleuch tung bet dieser Aufführung 4 Sturmlaternen angeschafft und ebenso ein Geldgeschenk für den Sängerchor bei den Weihnachtsmetten bewilligt. Ferner ist im Laufe de- Jahre- ein Sängerchor gebildet worden, welcher nur aus Bergleuten besteht und am Weihnachtsheiiigenabend da- erste Mal die alten Berglteder bet denen gesungen hat, die die- gewünscht haben. Auch sollen vor der Hand die bekanntesten Berg lieder mit Noten gedruckt und dadurch allen Denen zugäng lich gemacht werden, die sich dafür inter-ssi-en. Der Verein zä^lt dermalen cirige 80 Mitglieds und ersteht das Direc- torium au- den Herren BetclebSü-r. T-öger als Vo-s., Stavt- tasstrer Roserve » als Vicev., Bergreinant Leidig» als Kassirer, Berg-Lssistent Gottschalk als Schriftführer, sowie Lischlecmstr. Fidr. Härtel und Frbuk. Karl Schiffmann. DaS VeretnSlokal »n Siegel- Restauration. Di- geselligen Zu sammenkünfte erfolgen alle 8 Tage in der Zett oom 1. Ad vent bis Hohe- Neujayr. Wünschen wir dem Vereine, dessen Bestrebungen so vielen Anklang gefunden haben, auch für die Zukunft Blühen und Gedeihe» l Schneeberg. Vor einigen Tagen berichteten wir über den Verein der Erzgebtrger in Dresden. Der bezeichnete Verein, dessen Wahlspruch lautet: „Hoch die Berge, weit vaS Herz, Treu verbunden allerwärt-l Erzgebirge, Hetmath mein, Laß mich dir verbunden fein!" hat sich zur Aufgabe gestellt, wirklich Hilf-bedürsti-e aus Paris, 25. December. Der Sieg des Ministeriums Brisson wird begreiflicherweise von seinen Gegnern als „ . , Pyrrhussieg bezeichnet, was ja in Ansehung der geringen svas gesammte Personal eine- durch den Mont Cenis-Tunnel Mehrheit der Stimmen (4, eigentlich mr 1) auch berechtigt fahrenden Güterzuges traf. Ein glercher Fall hat sich schon erscheint. Es werde unmittelbar nach der Wahl des Pcäsi- wieder, am 12. December, in demselben Tunnel ereignet, denken der Republik gestürzt werden, so prophezeien „Gau- Der am genannten Tage um 9 Uhr Abends von Modane lois" und „Soleil" nicht minder als der „Jittransigeaut".' abgehende Güterzug Nr. 1005 kam an einer Stelle im Der Stadtgemeinderath. Junghänel, Brgmstr. der Königtn^etäuscht. Sie wünschte 'einen Thronerben, er machte den freiwilligen Propheten und weissagte ihr eine« Sohn. Aus Freude darüber verehrte sie ihm einen werth- vollen Rubin;'«der die Verheißung trog, und der Schalk, der sie zum besten gehabt, mußte daher den Stein wieder herausgeben. Der Name der Königin ist Supajah Lat, d. h. sehr entzückende Prinzessin. Sie ist jung, hübsch, blond, gescheid, grausam und herrschsüchttg. Bei dem Verwandten morde spielte sie eine hervorragende Rolle. Sie duldet keine andere neben sich, und so.ließ sie noch jüngst mehreren Die nerinnen, die sie im Verdacht hatte, eine Liebelei mit ihre« Gatten zu unterhallen, die Hände abhacken. Thibo hat merkwürdigerweise eine englische Erziehung genossen. I« Alter von zwölf Jahren trat er auf Anordnung des vorigen Herrschers in die von Dr. Marks geleitete Schule der „Ge sellschaft znr Verbreitung der Bibel" zu Mandalay ein und lernte dort englisch sprechen und schreiben. Später aber vergaß er ob der ReqterungSsorgen seine europäische Bildung und die Ginflasche that das klebrige. Türkei. Sofia, 27. December. Serbische Parlamentäre kamen am 25. December bei den Dörfern Novoselo und Krivofea des Districts Vranja zu dem Befehlshaber der bulgarischen Truppen und erklärten, die Serben würden sich gemäß de- Waffenstillstandes 3 Kilometer weit zurückziehen. Gegen 10 Uhr Vormittags aber näherten sich die Serben unter dem Schutze des Nebels einem bulgarischen Vorposten und feuerten von drei Seiten auf di« Bulgaren, wodurch ein Offizier und einige Soldaten verwundet wurden. ES heißt, dieser und der am 24. December vorgekommene Fall eine- serbischen Angriffs werde von der bulgarischen Regierung zur Kenntniß der Mächte gebracht werden. Bekanntmachung. Die Sparkasse zu Aue - bleibt für Ein- und Rückzahlungen vom 1. bis mit 16. Januar 1886 geschlosst«. Aue, den 28. December 1885. Die Sparkassenverwaltung. Schiefer, Bürgermstr. Bekanntmachung. Nach tz 3 de- Gesetzes vom 18. August 1868 find olle Diejenigen, welche Hunde besitzen, verpflichtet, diese bei Vermeidung der auf die Hinterziehung der Hundesteuer an- aedrohten Strafe — de- dreifachen Betrags derselben — anzumelden. ES werden des halb alle Einwohner hiesiger Stadt, welche Hunde besitzen, unter Hinweis auf diese An meldepflicht aufgefordert, diese Anzeige bei Vermeidung der auf Unterlassung derselben gesetzte Strafe bis längstens den 15. Januar 1886 bei uns schriftlich oder mündlich unter der Angabe, ob der betreffende Hund Kettenhund ist oder nicht, anzubringen, gleichzeitig aber und spätestens bis 81. Januar 1886 die Steuer für jeden Hund auf das Jahr 1886 an die Stadtcasse zu bezahlen und dagegen die vorgefchriebene Steuermarie, welche als Nachweis der bezahlten Hundesteuer von dem M GrWv.HMsfreMö Aber schwerlich werden sie sich als gute Propheten erweisen. Der gestrige Tag war nämlich im Grunde ern glücklicher Tag für Brisson. Die Stimmen-ahl gieat nicht ausschließ lich den Maßstab ab; man darf nicht vergessen, daß noch vor wenigen Wochen, damals, als dec ConseilSpräsideut seine vielgetadelte „Erklärung" abgab, selbst dis ihm be freundeten Blätter jeden Tag auf feinen Sturz geiaht waren. Nicht am wenigsten den Locko y'schen Volksver sammlungen mit ihrem jacobinischen Gsüahren ist es zuzu- fchreiben, daß ein Meinurgsumschwun i im Lande erfolgte, der aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht abgeschlossen ist. Wer sollte auch Brisson ersetzen? Freycinet? Das wäre ein Wechsel der Person, aber nicht der F.rbe. Cle menceau? DaS erscheint fast undenkbar. Wenn der gestern übrigens wenig logische und beredte Clemenceau schon in der Tonking-Frage, welche während der Vorbereitungen zu den Wahlen von der Opposition am wirksamsten ausge- beutet wurde, und trotz der Unterstützung der Rechten keine Mehrheit um sich schaaren konnte, wie sollte ihm das wohl in der RevisionZ-, CulluS- und Steuerfrage möglich werden? Die Goldplättchen-Politik wird daher, Hand in Hand mit einem zum Glück platonischen Chauvinismus, voraussichtlich noch lange und ebenso üppig blühen wie die Heuchelet in der viertägigen Kamme.Verhandlung über Tongking. Bestän dig ist darin nämlich von Elsaß-Lothringen die Rede, und trotzdem heuchelt man Furcht vor Angriffen Deutschlands und läßt sich von Campenon damit trösten, daß die Ein richtung der Nationalvertheidigung nicht gefährdet sei. Ferry aber wird verfehmt, lediglich weil er mit Bismarck diplomatische Beziehungen unterhält. „Voltaire" hat nicht Unrecht, wenn er Clemenceau, der jene Sache aufs Tapet brachte, jede staatsmännische Befähigung abspricht: „Die Vernunft redet so: Vor meinem Gewissen war Jules Ferry gezwungen, dem französischen Botschafter das Beistimmungs telegramm zu schicken, aus dem man ihm eure» Vorwurf macht. Es war einfach em Act banaler diplomatischer Höflichkeit, eS war Patriotismus und Anstand l Zweifellos l Aber die Leidenschaft redet so: Deutschland ist der Erbfeind. Wir Franzosen kennen es nur, um es zu verwünschen, bis die Stunde schlägt, wo wir es züchtigen. Mit Deutschland velhande'n, heiß; Frankreich verrathen." Wir sind dem „VoU -e" für seine Offenheit und seine unumwundene Mitch, p -W, wie man über uns im Lunde und Parlament densi, Lank schuldig und können nur bedauern daß er in leinen ngcn 'n Spatten nur zu ost o.. Leidenschaft, statt der Vernunfl, das Wort ertheilt hat, was auch ein wenig für die Feny'fche Wahlrede g-lt. Frankreich. Versailles, 28. Dezember. DteNationc-tvecsamulung Hut >les Grevy mit 457 vo:: 592 Stimmen wieder zum Präsidenten der Republik gewählt. Die Rechte enthielt sich der Abstimmung. , Berfailleb, 28. Dezember. Inder Nationalversamm lung wu den bei der heutigen Präsidentenwahl 589 Stim men c cgi geben, davon für Grevy 457, für Brisson 68, für Freyein. i 14 und für Delaforge 10. Letztere hatten sämmt- lich eme Kandidatur abgelehnt. 10 Stimmen waren zer- «.7--. 7.., splittert und 27 Zettel unbeschrieben. Präsident Leroyer Zeit sein Einfluß etwa- geschwunden, er hatte die Eitelkeit
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